Science Fiction
Der letzte Flug des Greifen - - INTRO

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"Es gab keine Hoffnung mehr für sie, doch er hatte nichts mehr zu verlieren!"
Veröffentlicht am 26. Oktober 2014, 8 Seiten
Kategorie Science Fiction
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Über den Autor:

Eigentlich ist es so wie es ein Landsmann von mir treffend beschrieb: 'Mit den Riesen habe ich keine Probleme; nur die Windmühlen machen mir echt zu schaffen!'
Es gab keine Hoffnung mehr für sie, doch er hatte nichts mehr zu verlieren!

Der letzte Flug des Greifen - - INTRO

St. Moritz Dorf (AIZ/Schweiz) - 07:24 Uhr, 09. April 2069

Es war ein herzzerreißendes Miauen das kurz den Raum erfüllte, um dann in statischem Rauschen unter zu gehen. Dann war Stille im weitläufigen Hotelflur, an dem der Zahn der Zeit nicht nur nagte, sondern bereits begonnen hatte, große Bissen herauszureißen. Das Badrutt's Palace hatte wahrlich bessere Zeiten gekannt. Miriam sah fragend zu einer eleganten Elfe auf, die zu einer Büste Jeremias Gotthelfs zurückgewichen war. „Das ist sie! Das ist unverkennbar Parda.“ Erklärte diese und sah dabei extrem blass

aus. „Sie hat also echt den Matrixcrash überlebt?“ Bemerkte die Berghexe, als sie das daumengroße Abspielgerät mit den Katzenlauten in der Hemdtasche verstaute. Gefasster meldete sich die Elfe wieder zu Wort. „Ja, Miriam. Aber wir fanden sie erst drei Tage später - in einem besorgniserregenden Wachkoma, aus dem sie nie erwacht ist. Ich persönlich habe sie im Sicherheitsdistrikt der Générale-Beaulieu Privatklinik in Genf untergebracht. Und ich ging eigentlich auch davon aus, dass man sich dort um ihr Wohlergehen kümmern würde, so lange dies nötig sein sollte.“ Sie stützte sich an der lädierten

Marmorbüste des berühmten Pfarrers ab und nagelte ihr Gegenüber mit dem Blick fest. „Woher stammt das? Wo wurde es aufgezeichnet?“ „Aus dem Innern der Genom-Arkologie, Verena. Bei einem Routine-Check. Hätten es um Haaresbreite fast überhört. Ich ... wir ... es tut mir wirklich von ganzem Herzen leid. Ehrlich!“ „Heilige Jungfrau Maria! Nein!“ „Genom hat wohl AristoC.A.T. schlussendlich doch noch gekriegt.“ Die Belehrung der Elfe kam reflexartig, wie aus der Kanone geschossen. „Nein! Weil Genom weder Person noch Lebewesen ist. Das ist ein Konzern, auf Gewinnmaximierung ausgerichtet und

nicht von simplen Rachegelüsten geleitet.“ Trotz der Dringlichkeit des Augenblickes musste die Berghexe grinsen. „Irre ich mich, oder hat da gerade die Bundesanwältin in dir gesprochen.“ Verena entspannte sich sichtlich und huschte sogar ein schwaches Lächeln über ihre Lippen, als sie sich nachdenklich am Hinterkopf kratzte. „Jetzt bin ich nun schon seit zwölf Jahren tot, habe alles hinter mir gelassen ... doch es verfolgt mich immer noch.“ Ihr Blick blieb an einem Stich von Gustave Doré hängen. Das christliche Motiv des Bildes, das die Wand des Flurs schmückte, war typisch für den

französischen Künstler. Dargestellt war eine Handvoll Personen, die sich kampfbereit um einen Engel scharrten, während um sie herum ein Meer von Verfluchten nach ihnen griff. Und wieder stellte sie sich vor, dass es nicht der Engel war, der die Frauen und Männer vor dem ebenfalls abgebildeten Teufel beschützte. Wieso konnte es nicht genau umgekehrt sein? Die Elfe zupfte sich ihre cremefarbene Seidenbluse zurecht und drückte den Rücken durch. Ihre Stimme war von einer unabwendbaren Dringlichkeit erfüllt. „Wir müssen sie unter allen Umständen da rausholen. Egal wie, und komme was da wolle. Das schulden wir ihr einfach.

Verdammt noch mal! Im Moment ist es nur eine Frage der Zeit, bis man sie viviseziert.“ Miriam war gerade daran einen Watcher zu beschwören, als sie entschieden den Kopf schüttelte. „Du hast zwar Recht. Doch in diesem Fall sehe ich schwarz. Das ist nicht machbar. Unmöglich! In so kurzer Zeit kann man in der SEg keinen Einbruch ins Allerheiligste der Genom-Arkologie wagen und hoffen, lebend wieder rauszukommen. Nicht, wenn das Zielobjekt ein Otaku-Changeling im Wachkoma ist.“ Verena setzte zu einer Erwiderung an, hielt aber inne und lächelte versonnen. Bedächtig, schon fast zärtlich fuhr sie

sich durch ihren blonden Bubikopf. „Da ist wer, der das kann!“

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Lobezno
Eigentlich ist es so wie es ein Landsmann von mir treffend beschrieb:

'Mit den Riesen habe ich keine Probleme; nur die Windmühlen machen mir echt zu schaffen!'

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