Gedichte
Schuld

Vernichtet, was einst hoffnungsfroh begonnen,

von blindem Hass, das bisschen Glück zerrissen,

die vielen Leben, die im Sand verronnen,

als Opfer von verblendeten Gewissen.

Das Blut von vielen unschuldig Zerstörten,

von Kindern, die in Frieden leben sollten.

Stattdessen sie nur Hassparolen hörten,

nicht Kinderlieder, die sie singen wollten.

Jetzt werden sie zu ihrem Grab getragen,

beweint von allen, die noch übrig sind.

Und auch wer schuld ist, muss noch klagen,

die Andern nahmen ihm sein einzig' Kind.

Die Schuld, sie liegt auf beiden Seiten,

unmäßig wird auf Hetze reagiert.

statt friedlich leben, will man streiten,

und jede Seite ist es, die verliert.

Wenn einer glaubt, er sei im Recht,

sein Töten sei ihm angemessen,

und nur die Andern seien schlecht,

dann hat die Wahrheit er vergessen.

Wo ist die Menschlichkeit geblieben?

Wo sind sie - Gott, Jehova und Allah -

in deren Namen Leben sie zerhieben?

- Gegangen sind sie, keiner ist mehr da -

© Barbara Kopf