Gedichte
OH NEIN!

Die Augen blicken angestrengt Die Ohren lauschen nebenbei Die Füße kuscheln dichtgedrängt Der Mund, der öffnet sich zum Schrei Jedoch kein Ton, kein Quäntchen Klang Durchquert der Stille Ruhepol Nur die Gedanken rascheln hohl

Der Vorhang hebt sich fragmentarisch Ein Ufer einer Depression Ein Meer an Grau, fast animalisch Wirkt’s auf die Seele, blank wie Hohn Und doch ist’s gut, dass was passiert Bevor das Hirn selbst deklamiert

Der Rotzlöffel, vorn, scheint sehr berühmt Die Pippi-Langstrumpf-Radlerhose In der er steht, gleißt wie geblümt Der Rest seiner Kleidung hängt jedoch lose Und er heißt Franz, und seine Emma Ist nur ein Huhn, oh welch Dilemma

Der Franz, der singt, die Emma gackert Das Ganze klingt wie letzter Dreck Im eignen Kopf ein Pendel ackert Von „Wundersam“ bis „bloß schnell weg!“ Wobei – man ist nicht kaltgeblütig Und deshalb etwas wankelmütig

Versündigen will man sich nicht Wobei, nicht alles möchte man kaufen Denn, wo es fehlt an Farb und Licht Da hilft's auch, wenn die Beine laufen Doch scheint verwehrt der Weg zur Ruh Dann hält man sich die Ohren zu Und hofft, dass endlich, in der Wende Des Szenenwechsels, kommt ein Ende …