Die letzte Schlacht
Am Himmel zogen schwarze Wolken,
ein Donnergrollen schallte grell.
Und in der Ferne zuckten Blitze
für Augenblicke ewig hell.
Versammelt stand nun die Gemeinde,
vom Ritter bis zur feinen Magd,
und starrte lüstern auf das Schauspiel,
von niedren Reizen überragt.
Vor ihnen zeigte sich die Bestie,
die Zähne gelb, die Augen wild.
Und ihre Krallen auf den Tatzen
ergänzten dieses Schreckensbild.
Ihr gegenüber stand ein Kämpfer,
die Rüstung rot, die Axt in Gold.
Bereit zu kämpfen, bis zum Tode.
Sein Schicksal hat es so gewollt.
Kühn traf sein Blick das Ungeheuer,
kein Zittern zeigte seine Hand.
Er war entschlossen zu gewinnen,
da er sich nun im Kampf befand.
Gebannt verfolgte die Gemeinde,
wie er den Helm zum Haupt erhob
und mit der Übung vieler Jahre
auf seine lange Mähne schob.
Darob war nun komplett die Rüstung,
er war bereit die Pflicht zu tun
und bis die Bestien niedersinke
versprach er sich, nicht mehr zu ruhn.
Das Monster schnaubte stark entrüstet
und Speichelfäden zogen sich
von seinen schiefen, scharfen Zähnen
im Mund, der einer Grube glich.
Erpicht darauf, den edlen Ritter
mit Haut und Haaren zu verschlingen
schoss es pfeilschnell in seine Richtung,
gewillt auf seinen Leib zu springen.
Aber der Ritter wehrte sich.
Die Axt erhob er in die Luft,
bereit die Bestie zweizuteil'n
und fordernd ihres Blutes Duft.
So traf die Kralle seine Axt
und fiel gebrochen hin zum Grund.
Doch spürt' die Bestie keinen Schmerz –
kein Schrei entsprang dem Schlund.
Vom harten Schlag dem Wanken nah
verlor er seinen Stand.
Die Bestie sah nun ihre Chance,
weil sie die Lücke fand,
die sich in seinem Kampfgewand,
der linken Schulter nah,
noch unscheinbar, doch deutlich da
sein letzter Fehler war.
Die Kralle, die noch übrig blieb,
scharf wie ein Sägeblatt,
senkte sich nun zu seiner Brust,
da rief es plötzlich: „CUT!“
Der Ritter stand behäbig auf,
die Bestie half dabei
und alle schauten zu dem Mann,
dem grad entfuhr der Schrei.
„So geht das nicht, noch mal von vorn,
das ist bar jedes Sinns.
Der Ritter da im Hintergrund,
er trägt ja eine Jeans.“