Gedichte
Restleben

Restleben Hier und da sterben die Leute noch, ohne einen mir bekannten Sinn. Nichts ist für die Ewigkeit. Nichts ist für den Moment. Nur der Tod scheint für sich eine dominante Stellung zu fordern. Friedhöfe sind Pilgerstätten der Einsamkeit Ich zahle meinen Ablass in Form eines schönen Grablichtes und verschwende mich an meine

Trauer. Sie ist so allgegenwärtig, wie meine Sehnsucht nach Liebe. Aber Liebe ist unerreichbar, in Zeiten der Ignoranz. Die Ratten huschen an mir vorbei, nehmen mich nicht wahr. Ratten sind ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Für Ratten bin ich unsichtbar. Irgendwann werde auch ich meinen Körper an die Erde geben. Und Gott verdammt, ich weiß

es, sie wird mich wieder ausspucken. Angewidert vom Geschmack der Fruchtlosigkeit. Nichts ist so sicher wie der Tod, nichts außer das Leben. Eine Wahl hat man immer. Ich für meinen Teil, verstecke mich unter nasser Erde, und versuche zu überleben.

Ein letzter Versuch für mein unsterbliches Restleben.