Hochnäsig
Wenn wir uns täglich darüber ärgern, dass niemand auf einen hören möchte, dann sind wir mit diesem Problem nicht allein.
Da gibt es die Behauptung des gesunden Menschenverstandes und die Bemerkung „das ist unlogisch“.
Trösten sie sich, falls sie einmal mit ihrer Meinung alleine stehen.
Vielleicht wissen sogar die Anderen, dass sie sich auf dem „richtigen Weg“ befinden, aber es ist aus bestimmten Gründen „unerwünscht“.
Auch meine ganz eigene Meinung, dass
nämlich die Leitung der Umsetzung eines Großflughafens grundsätzlich in die Hände von erfahrenen Spezialisten gehören, ist „unerwünscht“. Auch meine Meinung, dass drängelnde Politiker sich als Führungspersönlichkeiten aufspielen und noch lächelnd bei über 4 Milliarden Euro, die sie in den Reißwolf geschmissen haben, noch mit grenzloser Frechheit von „nicht optimal gelaufen“ schwafeln, ist „unerwünscht“.
Und falls sie der Meinung sind, dass das nur bei Alltagsproblemen so sei, sind sie auf dem Holzweg.
Sogar in der Wissenschaft gibt es saftige Beispiele, wie bahnbrechende Ideen fast untergegangen wären, weil sie für die
(ebenfalls korrupte?) Wissenschaftselite
„unerwünscht“ waren.
Ein paar Beispiele, die ich nur kurz anreiße:
Damals weigerte man sich die Entdeckung der Kernspinntomographie [genau Magnetresonanztomografie (MRT)] zu veröffentlichen. Man könne ja gar nichts sehen, wie man es kennt. Viel zu verschwommen.
Nur der Hartnäckigkeit der Erfinder Paul Lauterbur und auch des Physikers Sir Paul Mansfield war es zu verdanken, dass es nicht mehr als „unbrauchbar“ abgetan wurde.
Heute ist es aus der medizinischen Diagnostik nicht mehr weg zu
denken.
2003 gab es dafür den Nobelpreis.
Auch Theodore Maiman wehte ein starker Gegenwind ins Gesicht. Man sei an seinem Maser nicht interessiert. Ein Rubinlicht, abgefahren und völlig brotlose, überflüssige Kunst.
Er erfand den ersten funktionierenden Laser überhaupt. Erst später verhalf ihm dann die Veröffentlichung als Randbeitrag 1960 in „Nature“ zum Durchbruch. Wir hätten z.B. keine CD’s, von Lenksystemen für Raketen, usw. ganz abgesehen.
1965 wurde dem Theoretiker Peter Higgs bescheinigt, dass sein Modell vom
Higgs-Boson Geschwafel sei.
Exakt und demütigend formuliert:“... von physikalischer Irrelevanz“.
Anders ausgedrückt: – der Herr ist zu blöde überhaupt Physik zu verstehen.
Erst 1966 erbarmte sich Physical Review Letters seinen Theorieansatz zu veröffentlichen.
2012 wurde im CERN die Existenz des Higgs-Teilchens bestätigt und im Jahr darauf erfolgte dann der verdiente Nobelpreis.
1866 kämpfte ebenfalls Gregor Mendel gegen die Wissenschaftselite. Seine Vererbungslehre entsprach nicht der geltenden Lehre und sei daher irrelevant, zu deutsch:
organisierter Schwachsinn.
Es widerspräche jeglichen nachvollziehbaren Erfahrungswerten. Heute gilt es als das Non plus Ultra der Anfänge der Vererbungslehre.
Und natürlich darf Einstein bei unseren Beispielen nicht fehlen. Seine Relativitätstheorie war derart abwegig, dass sie nur ein paar Koryphäen ernst nahmen. Der ganze Rest verstand sie überhaupt nicht.
Immerhin ließ man sich doch dazu herab, dem Wirrkopf durch Gegenbeweise ein Bein zu stellen. Blöde nur, dass sich jedes Mal seine Theorie als richtig erwies.
Am Schluss kamen dem Meister persönlich Zweifel, weil man aus den Berechnungen auf „schwarze Löcher“ folgern konnte. Das passte
ihm selbst nicht, weil es ihm zu abwegig erschien. Besonders wehrte er sich, dass seine Theorie ein veränderliches Universum vorhersagte. (Expansion des Weltalls).
Er führte daher eine mathematische Größe ein, nämlich "Lamda", um dem entgegen zu wirken. Seine „größte Eselei“, wie er später erklärte, nachdem die Expansion des Universums bewiesen war.
Revolutionär und unglaublich ist allerdings, dass diese 'Eselei' heute als dunkle Energie und dunkle Materie in aller Munde ist. Eine Gegenkraft quasi zur Schwerkraft. Und Einsteins Lamda entspricht so ziemlich dem Wert, den man für diese Gegenenergie vermutet.
Zuletzt gehe ich auf die Arroganz der
Forschungselite ein und beleuchte deshalb das Schicksal von Alfred Wegener.
Der deutsche Alfred Wegener wurde 1880 geboren und machte sich als Meteorologe einen Namen. Irgendwie hatte er aber auch eine abenteuerliche Ader. Er stieg mit einem Ballon auf und unternahm mehrfach Reisen nach Grönland.
Von 1919 bis 1923 arbeitete Wegener an seinem Buch Die Klimate der geologischen Vorzeit.
Schon 1911 war ihm vor allem bei Südamerika und Afrika aufgefallen, wie gut die beiden Kontinente zusammengepappt werden könnten.
Er entwickelte die Vermutung, dass diese
Kontinente einmal zusammen gehörten und auseinander gerissen seien.
Dröhnnendes Gelächter schlug ihm entgegen. Von nichts eine Ahnung, der Kerl!
Will als Meteorologe Hirnrissiges über Geologie schwatzen. Der soll mal bei seinen Leisten bleiben.
Fossilienfunde, auf die Wegener hinwies, erklärten die honorigen Herren so, dass eben damals sogenannte Kontinentalbrücken gegeben waren, auf dem die jetzigen Fossilien die verschiedenen Kontinente „besucht“ hätten.
Als dann Wegener auch noch vermutete, dass sich Platten untereinander verschieben würden, da war es ganz aus.
Solch einen Unsinn hatte man schon lange nicht mehr gehört.
Alle nicht von der Hand zu weisende Argumentationen Wegeners (geologische, paläontologische Beweise) wischte man vom Tisch.
1930 kam Wegener bei einer erneuten Grönlandexpedition ums Leben.
Heute ist die Plattentektonik der Kontinente eine Selbstverständlichkeit, die man sogar bis ins Detail beobachtet.
Der neuesten Technik sei Dank.
Dank aber auch an die arroganten Wissenschaftler, die Alfred Wegener seinen Erfolg zu Lebzeiten zu verhindern wussten!
Ich habe hier mit Absicht diejenigen Erfindungen und Neuerungen weg gelassen, die deshalb nicht umgesetzt werden, weil es den Gewinnstrebern nicht passt.
Wie gesagt, sollten sie mal anderer Meinung sein, überlegen sie sich, ob nicht doch die Anderen Unrecht haben könnten.
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