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ZUM ERNTEDANKFEST - Gedankengänge

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"ZUM ERNTEDANKFEST - Gedankengänge"
Veröffentlicht am 05. Oktober 2014, 10 Seiten
Kategorie Sonstiges
© Umschlag Bildmaterial: nina_susik - Fotolia.com
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich wurde in einem kleinen Dorf bei Nürnberg geboren. Studium und Beruf brachten mich nach Baden Württemberg. Die etwa 35 Jahre im Dreiländereck waren genug. 1999 zog es mich in meine alte Heimat zurück und seither lebe ich in Fürth.
ZUM ERNTEDANKFEST - Gedankengänge

ZUM ERNTEDANKFEST - Gedankengänge

vorwort


Im VATERUNSER beten wir:

"Unser tägliches Brot gib uns heute ...", ob wir noch vor oder nach dem Essen beten oder einfach nur mit Dankbarkeit unsere Mahlzeit zu uns nehmen?


Heute ist Erntedankfest.



Ein paar Gedanken dazu sind keine Zeitverschwendung, wie ich meine.

zum erntedankfest

Heute ist Erntedank-Sonntag. Ich frage mich manchmal, ob der Einzelne wirklich noch etwas damit anzufangen weiß.

Zu meiner Kindheit fanden sich regelmäßig in den Tagen davor Schaubrote in den Bäckereien, bunte Obst- und Gemüsekörbe im Lebensmittelladen und in der Schule wurde das Thema angesprochen. Da gab es viele Gedanken, welche die Kinder selbst beisteuerten: keine Nahrung verschwenden, nichts wegwerfen, auf die Felder aufpassen, mit den Armen

teilen, um nur ein paar zu nennen. Auf den letzten Kirchweihen gab es große Erntedankumzüge, die örtlichen Bauernverbände und manche Vereine feierten öffentlich mit einleitendem Kirchgang und nachmittags Tanz und Vergnügen. So wurde mindestens einmal im Jahr auch die Arbeit der Bauern gewürdigt.

Heute bekommt man das ganze Jahr alles im Supermarkt und auf dem Wochenmarkt ist auch der Tisch immer üppig gedeckt: Weintrauben und Erdbeeren im Dezember und Januar, Orangen und Grapefruit im Hochsommer, südliche Gemüse im

Winter. Bloß keinen Gedanken daran verschwenden, dass bei uns hier nicht immer alles wächst, dass wir auch zu verschiedenen Jahreszeiten nur in beschränktem Umfang auf entsprechendes Obst und Gemüse zurückgreifen können.

Doch meine Gedanken führen mich noch weiter. Wenn ich sehe, in welchem Umfang wir Bauernland für die Ansiedelung von Gewerbebetrieben oder Möbelhäusern und Straßen verschwenden, wie wir die Böden versiegeln, missliebige Bäume einfach Neubauten opfern, dann beginne ich zu begreifen, wie weit wir über unsere

Verhältnisse leben. Auch ständig neue Autotypen, zur Zeit immer größer und mächtiger bei angeblich kleinem Spritverbrauch, alle drei Monate wenigstens neue Mode, die uns zwingt, neue Kleidung zu kaufen, um in zu sein. Ständig technisch auf dem neuesten Stand sein müssen mit Handy, PC, Fernseher usw. während die Altgeräte im Müll landen. Wo kommen all die Rohstoffe her, die dafür benötigt werden? Und was geschieht mit dem Elektronikschrott? Mit den darin enthaltenen seltenen Erden und Metallen? Obwohl wir immer mehr Strom sparende Geräte, Lampen und Leuchten kaufen, brauchen wir immer

mehr Strom. Wie kann das sein? Strom kommt schließlich nicht aus der Steckdose … oder doch? Wo und wie werden diese Unmengen an Energie produziert? Und wie viel Ackerland und Natur, Gebäude etc. verschlingen die aktuellen und auch verschwiegenen kriegerischen Auseinandersetzungen auf der Welt? Woher kommt das Material für einen Wiederaufbau?

Fragen, die mich erschrecken, weil ich darauf keine Antwort finde. Fragen, die mir niemand beantworten kann. Dann lese ich in einer kleinen Zeitungsnotiz über den ökologischen Fußabdruck. Was ist das? Auf der Homepage des WWF

werde ich fündig. Das Wirtschaftswachstum der reichen Industrieländer findet auf dem Rücken der armen Länder statt. Wir verbrauchen inzwischen mehr, als die Erde uns umgekehrt zu geben vermag. So werden wir bald nicht mehr nur unsere Erde brauchen, um unseren Hunger zu stillen sonder zwei oder gar drei Planeten: http://www.wwf.de/themen-projekte/biologische-vielfalt/reichtum-der-natur/der-living-planet-report/

Der Artikel hat mich verstört und sehr nachdenklich zurück gelassen.

Ob es sich lohnt, so wie bisher weiter zu leben oder nur ein wenig oder sehr viel zu verändern? Welches Erbe hinterlassen wir unseren Kindern und Enkelkindern?

© HeiO 05-10-2014

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Über den Autor

NORIS
Ich wurde in einem kleinen Dorf bei Nürnberg geboren. Studium und Beruf brachten mich nach Baden Württemberg. Die etwa 35 Jahre im Dreiländereck waren genug. 1999 zog es mich in meine alte Heimat zurück und seither lebe ich in Fürth.

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Rajymbek 
Was für ein Zufall: grad an diesem Tag gab es bei uns im Hofcafe das Erntedankfrühstück. Da siesht du malm, dass ich biblisch eine Niete bin.

VLG Roland
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Wer hat von Dir als biblischer Niete gesprochen? Das liegt mir fern, lieber Roland. Ich finde es toll, dass sich überhaupt noch Menschen daran erinnern, dass Essen eben NICHT im Laden wächst.
LG Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Mir geht es wie Roxanne. Auch ich weiß keine Lösung, außer der, dass alle ein wenig zurückstecken müssen. Ich weiß auch nicht, wie der WWF den beschriebenen ökologischen Fußabdrruck errechnet und ich weiß auch, dass auch Wissenschaftler irren können.
Allerdings hofiert er auch den Konzernen, die für Genmais-, Soja- und Palmölplantagen die Urwälder abholzen lassen, alles unter dem Deckmäntelchen der Ernährung der Weltbevölkerung. Nestle gräbt den armen Ländern das Grundwasser ab und macht damit Millionengewinne. Das ist die Schizophrenie des Geldes. Wenn Du kannst, schau Dir mal das an:
http://www1.wdr.de/mediathek/video/sendungen/quarks_und_co/videoquarkscogeldregiertregierenwirmit102.html

LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Ich weiß, liebe Bärbel. Es geht mir oft so, dass ich das Gefühl habe, ich müsste jeden Tag wegen der Dummheit und Gier der Menschen laut losheueln. Und ich frage mich: Wohin soll all das noch führen?
LG Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks 
Während ich Deinen Text las, musste ich bei jeder Passage bekräftigend nicken...ja, liebe Heidemarie - es ist so, wie Du es beschreibst und auch mir macht es Angst. Wir sehen offenen Auges, wie dieser Planet abgewirtschaftet wird, das Klima sich wandelt und dennoch lassen wir doch viel zu viel geschehen. Sind es die begrenzten Möglichkeiten, die uns veranlassen, nicht lautstark aufzubehren und uns zu wehren. Zu wehren gegen eine globale Wirtschaftsmacht, deren Interessen darin liegen, die Abhängigkeit der Menschen zu forcieren. Instumente wie TTIP, TISA für den europäischen Raum, sind doch nur Nachfolger anderer Ausbeuterverträge.
Der Ausverkauf unserer Ressourcen hat vor langer Zeit begonnen und dabei heiligt der Zweck die Mittel. Macht erzeugt unersättliche Gier. ...
Gentechnik in der Nahrungsproduktion, Lederfabrikation, Textilien, Ausbeutung der Wasserressourcen, Aufbereitung von Technikmüll, Entsorgung von Atommüll...ich könnte noch lange weitermachen...
die findet überwiegend in Ländern der 3. und 4. Welt statt ( was für eine Formulierung frage ich mich gerade, es gibt doch nur eine Welt) !
Wie gerne hätte ich eine Antwort auf Deine Fragen...ich habe keine, nur eine böse Ahnung, wie es weitergeht...

Ein wichtiger Text, der aktueller nicht sein kann...!

Liebe Grüße
und DANKE!
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Mensch steht da sehr hilflos ... Danke auch für Deinen Favo.
Was mich am meisten zum Nachdenken angeregt ist die Tatsache, dass sich bisher nur 5 Leser für diesen Text gefunden haben. Es muss schon sehr weit gediehen sein: die Oberflächlichkeit und Resignation oder die stetige Gehirnwäsche unseres Überangebots an Nahrung! Ich bin einfach entsetzt.
LG Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
roxanneworks 
Ja, sei entsetzt, denn es zeigt die Realität....
wenn Du " Eine gute Zeit und Nudelsalat" beschreibst, kommt der nichtssagende Zuspruch von ganz allein...fein!
Ich weiß, das war böse...;-)

LG
roxanne
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Das war nicht böse ... NUR und NUR die Wahrheit!

LG Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
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