der Wolf
Der Wolf ist müde, leidig der Einsamkeit
Legt sich ins Gras, zum darben bereit.
Die Jagd war lang, und zerrt alle Glieder.
Wunden lecken, sich verstecken so liegt der Isegrimm darnieder.
Kein lautes Heulen bei Nacht, die Nase letztmalig im Winde
Ob sich nicht doch noch etwas im Busche
befinde?
Da zuckt es ihm im Leib und in den Knochen,
hat nicht die Schnauz grad was gerochen?
Nun nimmt er alle Kraft zusammen, noch einmal aufzustehen.
Die Beine Zittern, das Herze pucht, so will er wieder jagen gehen.
Der Hunger hat ihm Kraft gegeben, so gleitet er durchs Feld.
Sich leicht; und blitzschnell
zu bewegen ist was ihm sehr gefällt.
Dort drüben; ja jetzt kann er es deutlich sehen
Ein Reh mit langen dünnen Beinen, da kann der Wolf nicht widerstehen.
Er pirscht und pirscht ganz leis und auch mit viel bedacht
Doch da, ein Ast im Weg der lautstark kracht.
Das zarte Wesen ganz verschreckt,
sich rasend im Gebüsch
versteckt.
Verzweifelt zieht der Wolf nun Heim, in seine Einsamkeit
Hungert weiter bis zum Ende, die Tränen laufen lang und breit.
Kein lautes Heulen mehr bei Nacht, die Nase längst nicht mehr im Wind
Hat leis die Augen zu gemacht, sieht nur was ihm bestimmt.
Im Traume hat der Isegrimm die Beute längst für sich
Sie gibt ihm alles was er braucht, er fühlt sich
königlich.