Idee: Quynh Vy und Lyun Lee
Weiterverarbeitung: Quynh Vy
Danke an Quynh Vy für ihre tolle Mitarbeit an dieser Geschichte. Ich hoffe das ich weiterhin mit dir viele Geschichten und Ideen zusammenfassen werde. Du bist nicht nur für mich eine gute Schreiberin sondern in der Zeit auch eine gute Freundin geworden. Danke : )
Und jetzt geht es mit der Geschichte los!
Soo-Yun Lee ist 19 Jahre alt und fängt gerade ihr Psychologiestudium an und wohnt allein in einem großen Haus was sie von ihren Eltern geerbt bekommen hat. Ihre Mutter starb als sie 18 Jahre alt wurde und ihr Vater begann bald daraufhin Selbstmord. Sie ist Einzelkind und hatte sich schon immer sehr einsam gefühlt obwohl sie eigentlich ziemlich beliebt war. Bis sie einen Freund gefunden hatte einen richtigen Freund, ihren Besten Freund. Nur hat er zwei Seiten und Soo-Yun lernt gerade erst seine Andere Seite kennen...
Völlig abwesend dreht Soo-Yun ihren Kugelschreiber zwischen den Fingern und tippte immer mal wieder mit dem Kugelschreiber auf ihren Collegeblock. "So und jetzt dürfen sie gehen" hört Soo-Yun den Professor sagen und atmet erleichtert aus. Ein paar Studenten applaudieren für den Professor indem sie auf den Tisch mit der Faust klopfen. Soo-Yun gehört diesmal nicht zu diesen höflichen Menschen die dem Professor so ihren 'Respekt' ausdrücken. Heute hat sie es eilig. Schnell greift sie blind nach ihrer Jacke wirft sich schnell ihre Umhängetasche um und sprintet aus dem
Hörsaal raus. Schnell läuft sie quer über den Campus und weicht ein paar Studenten aus. Heute trifft sie endlich nach langer Zeit wieder ihren Freund Hyeong. Sie hat ihn schon seit 2,3 Monaten nicht gesehen da er was wichtiges im Ausland erledigen musste. In den Monaten als Hyeong weg war ist sehr viel passiert und Soo-Yun hatte noch ziemlich viel zu erzählen. Schnell läuft sie die Treppenstufen nach oben um ihre Bahn nicht noch zu verpassen. "Mist". Keuchend ließ sie sich auf eine Bank nieder und versuchte erstmal wieder ihren Atem-Rhytmus einigermaßen hinzukriegen. "Das war nur so knapp", wütend auf sich selbst das sie doch nicht
schneller gelaufen ist griff sie in ihre Jackentasche und holte ihr Handy hervor. "14:05 Uhr, und die nächste Bahn kommt erst in 10 Minuten". Verlegen legt Soo-Yun ihr Handy wieder in ihre Jackentasche. "Es bringt jetzt auch nicht wenn ich den Bus nehme" denkt sie sich und reibt sich genervt die Stirn. "Jetzt komme ich zu spät und Hyeong hasst Unpünktlichkeit!". Laut verließ ein Seufzen ihre Lippen. Sie stand auf und wollte sich erstmal eine Fahrkarte kaufen, als plötzlich jemand sie von hinten umarmte. Zuerst wurde ihr ganz kalt vor Angst und dann ganz heiß. Doch das änderte sich gleich als sie die warme Stimme von Hyeong wieder erkannte.
"Hey, lange nicht gesehen". Soo-Yun drehte sich um und drückte ihn ganz fest. "Das du Idiot mich auch erschrecken musst!". Beide liefen gemeinsam nach unten und setzen sich auf eine Parkbank unter einem großen Ahornbaum. "Woher wusstest du das ich hier bin?" fragte sie und schaute zu ihm hinüber. "Ich wusste irgendwie das du zu spät kommen wirst und dann wollte ich einfach mal zu deiner Uni fahren". Soo-Yun schlug Hyeong sanft in die Seite. "Ich wäre gar nicht zu spät gekommen, wäre die S-Bahn nicht früher abgefahren"-"Jetzt ist wieder die S-Bahn schuld!". Beide lachten. Das hatte Soo-Yun so sehr vermisst. Diese Wärme, diese
Geborgenheit. Beide redeten eine Weile bis sie sich entschlossen haben ihr Gespräch bei Soo-Yun weiter zuführen. hier draußen bei diesem Herbstwetter will doch keiner lange draußen bleiben. Angekommen fischte Soo-Yun schnell ihre Hausschlüssel aus ihrer Umhängetasche und öffnete damit geschickt die Tür. Beide ließen ihre Schuhe draußen und setzen sich ins große Wohnzimmer. "Ich gehe kurz in die Küche und hole uns was zu trinken" meinte Soon-Yun und verschwand schon gleich darauf in der Küche. Hyeong befreite sich in der Zeit von seiner dicken Strickjacke. Interessiert schaute er sich in der Wohnung um als sein Blick
auf ein eingerahmtes Bild hinfiel. Er nahm es vom Tisch und schaute es sich etwas näher an. Bis er dann lächeln musste. In der Zeit kam Soo-Yun zurück mit zwei großen Tassen Kakao. "Das Bild von uns beiden hast du tatsächlich behalten"-"Ich fand es hübsch". "Du machst mir damit eine große Freude Soo-Yun.
"Das freut mich" sagte sie und nahm einen kleinen Schluck von ihrem Kakao. "Sag mal was hast du eigentlich die letzen Monate gemacht?". Hyeong warf ihr einen überraschenden Blick zu. Er lächelte dunkel und biss sich auf die Unterlippe. "Ich musste nur ein paar Medikamente besorgen und ein wenig darüber schreiben, nichts besonderes". Soo-Yun fragte nicht weiter nach und nickte einfach nur. "Und du was hast du gemacht?". Soo-Yun räusperte sich legte ihre Tasse ab und nahm eine gemütliche Sitzposition ein. "Ich muss dir noch so viel erzählen! Aber ich glaube ich würde
dich nur langweilen". Hyeong schaute verwundernd. "Wie kommst du den darauf?". Seine Stimme klang plötzlich eiskalt und ohne Gefühl. Soo-Yun lief ein Schauer durch den Rücken. Ihre Nackenhaare stellten sich auf und wunderte sich über diesen Wandel von Hyeong. "Wie wäre es wenn wir Morgen mal zusammen einen Kaffee trinken gehen? Dann erzählst du mir alles in Ruhe, ja?". Sie nickte. Hyeong Griff nach seiner Jacke und lief zur Haustür. Er schlüpfte in seine Schuhe und zog sich seine Jacke an. Soo-Yun lief ihm hinterher immer noch stocksteif. "Dann sehen wir uns Morgen, sagen wir mal 14 Uhr im Café?". Soo-Yun nickte einfach
nur wieder. Hyeong gab ihr ein Kuss auf die Stirn und verschwand danach auch sofort hinter der Haustür. Sofort lief sie zurück ins Wohnzimmer und griff nach dem Bild was Hyeong vorhin angesprochen hatte um es dann gleich in den Papiereimer zu werfen. "Gruselig" dachte Soo-Yun als sie das eingerahmte Bild in den Eimer fallen ließ. "Diese Stimme". Soo-Yun hatte sich eigentlich immer wohlgefühlt wenn sie die warme Stimme von Hyeong hörte doch diesmal klang sie so anders. So kalt. So herzlos. Das nur eine Stimme Soo-Yun so aus der Fassung bringen könnte hätte sie nicht beim besten Willen sich vorstellen können. Sie wusste nicht warum sie den
Drang hatte das Bild wegzuwerfen. Vielleicht einfach um nicht mehr sein Gesicht mehr sehen zu müssen? "Er hat doch nur etwas gesagt und ich mache deswegen so einen großen Aufwand" sagte Soo-Yun zu sich selber und kramte Das Bild wieder aus dem Papiereimer. Sie blickte es eine Weile an und legte es dann wieder auf den Tisch. "Was ist denn heute mit mir los? Ich habe heute bestimmt einfach zu wenig Wasser oder so getrunken" redete sie sich ein und trank den Kakao mit einem Zug aus. Dann blickte sie wieder auf das Bild. Sie und Hyeong waren drauf. Im Hintergrund war ein Park zu sehen. Das Bild wurde im Sommer gemacht. Es sah im großen
und ganzen alles ziemlich freundlich aus doch Soo-Yun machte dieses Bild plötzlich Angst. Dieses Lächeln das sie vorher immer so an Hyeong gemocht hatte machte ihr Angst. Seine Stimme machte ihr Angst. Seine Nähe machte ihr Angst. Einfach alles an ihm. Aus den Gedanken gerissen bemerkte Soo-Yun das eine kleine Schachtel auf dem Sofa lag. "Wahrscheinlich ist das Hyeong aus der Tasche gefallen" dachte sie und wollte danach greifen. Doch irgendwas hielt sie davon ab. Sie guckte einfach von oben drauf. "Gegen Schlafstörungen?". Verwundernd griff sie doch nach der Schachtel und öffnete diese. Es war nur noch eine Tablette drin alle anderen
waren verbraucht. "Er? Schlaftabletten?". Soo-Yun versuchte daraus irgendeine Schlussfolgerung zu ziehen doch irgendwie wollte keine sich so richtig durchsetzen. "Vielleicht weil er im Flugzeug nicht schlafen konnte? Aber deswegen benutzt man doch nicht so viele Tabletten. Vielleicht hatte er ja im Ausland sich einfach nicht an die Schlaf-Zeiten gewöhnt? Nein das ist ziemlich unrealistisch." Verzweifelt lief sich Soo-Yun durch die Haare und atmete einmal tief ein und dann wieder aus. "Wieso macht er mir auf einmal so eine Angst? Wieso kommt er mir jetzt so fremd vor? Er hat doch nur gesagt 'wie kommst du denn darauf?' Aber er hat es in so einer
gruseligen Stimme gesagt." Soo-Yun seufzte laut. "Was ist nur mit mir los". Erschöpft erhebte sie sich träge von dem Sofa und ließ dabei ungewiss die Schlaftabletten fallen.
Müde wälzte sich Soo-Yun in ihrem Bett. Ihr Wecker klingelte doch sie wollte ihn gewiss nicht ausmachen. Genervt von dem Klingeln warf sie sich ihre Decke über den Kopf und schlief weiter. Sie hat es schon immer irgendwie gemocht sich unter dem Bett Höhlen zu bauen. Obwohl es nach einer Weile ziemlich heiß wird und es schwerer wird zu atmen. " Ah, Man!". Wütend warf sie ihr Kissen auf den Wecker so das er auf den Boden knallte und das Glas sofort zerbrach. "Sauber machen kann ich das später" denkt sie sich und läuft träge in das Badezimmer. Manchmal war es schon
echt einsam in so einem großen Haus allein zum wohnen. Immer noch im Halbschlaf putzte sie sich die Zähne und lief wieder in das Schlafzimmer um sich anzuziehen. Sie machte es öfter so das sie sich beim Zähneputzen gleich mit anzog. Manche T-Shirts mussten schon dran glauben indem sie etwas Zahnpasta-Schaum abbekamen doch dieses Risiko ging sie heute wohl gewiss ein. "Wollte ich mich nicht heute mit Hyeong treffen?". Auf einen Schlag wurde sie wach. Sie hatte wieder dieses Angstgefühl und sie wusste nicht wieso oder woher es so plötzlich kam. Sie hörte wieder diese unheimliche Stimme von Hyeong. "Wieso macht mir das plötzlich
so Angst?". Genervt das sie keine Antworten auf ihre Fragen hatte zog sie sich schnell eine Hose an und griff blind nach einen Pulli den sie sich schnell drüber zog und sprintete ins Badezimmer bevor sie den ganzen Schaum in ihrem Mund noch auf den Boden spuckte. An diesem Tag ging alles wieder ein wenig langsamer. Sie kämmte sich ein paar mal durch die Haare so das sie wenigstens nicht so sehr mehr aussah wie eine wandelnde Leiche. Soo-Yun spülte ihren Mund schnell mit Wasser aus und lief runter in die Küche. "Jetzt bleibt keine Zeit mehr für Frühstück" denkt sie sich und griff einfach nach einer Flasche Milk Tea das sie noch ganz hinten in ihrem
Kühlschrank fand. Gähnend lief sie mit dem Milk Tea ins Wohnzimmer und fand dort auch ihre schwarze Umhängetasche die sie bei jedem Erlebnis überallhin begleitet. Dort ließ sie den Milk Tea rein wandern und griff nach ihrem Handy. 13:40 Uhr, ich sollte mich lieber beeilen. "Oh, stimmt ja", Soo-Yun Griff nach der Schlaftablettenpackung die auf den Boden lag und ließ es noch schnell in ihre Tasche gleiten "Die hätte ich fast vergessen". Sie warf wie gewohnt ihre Umhängetasche um sich und lief in den Flur. Schnell in die Schuhe rein und dann auch schon los. Unbeteiligt lief sie über die Hauptstraße und wäre fast bei Rot gegangen und von einem Auto erwischt
worden, hätte ein kleines Mädchen sie nicht aufgehalten. "Passen sie nächstes Mal besser auf" sagte das kleine Mädchen und lächelte. Soo-Yun lächelte zurück und verbeugte sich vor dem kleinen Mädchen. "Danke meine Kleine, nächstes Mal passe ich besser auf." Zufrieden lief das kleine Mädchen davon und Soo-Yun schaute ihr noch eine Weile lächelnd hinterher. Sie hatte es eigentlich nicht ziemlich eilig zu Hyeong zu kommen. Sie hatte eigentlich gar keine Lust zum Café zu kommen. "Hoffentlich erwischt mich nächstes Mal ein Auto damit ich nicht dahin muss" murmelte sie vor sich hin während sie weiter die Hauptstraße entlang lief. Von
weitem konnte sie das Café schon sehen was sie eigentlich noch mehr dazu veranlagt noch langsamer zu laufen als sie sowieso schon läuft. "Hey"-"Hey". Wie gewohnt umarmten beide sich kurz zur Begrüßung, dann setzen sie sich draußen an einen Tisch. Beide redeten wie sonst gewohnt auch und langsam wurde die Angst von Soo-Yun unbegründet. "Warum hatte ich auch eigentlich Angst vor ihm? Er ist doch mein bester Freund." Soo-Yun erzählte Hyeong was in den letzen Monaten alles passiert ist und beide redeten die letzen 2 Stunden nur durch und durch. "Ich glaube ich muss nach Hause ich habe noch was zu erledigen." Sie nickte und
erhebte sich von dem Stuhl worauf sie vorhin noch saß. "Ach warte, da fällt mir ein du hast Letztens bei mir etwas verloren." Flugs holte sie die Tabletten aus ihrer Tasche und drückte sie Hyeong in die Hand. "Sag mal wofür brauchst du die eigentlich?". Doch eine Antwort auf ihre Frage bekam sie nicht stattdessen nur ein schweres schlucken. "Das ist unwichtig" murmelte Hyeong leise vor sich hin und ließ die Packung schnell in seiner Jackentasche verschwinden. Soo-Yun musterte ihn etwas. Seine Stirn lag in Tiefen Falten und er sah ziemlich nervös aus. "Ich muss dann gehen ich habe es eilig, ruf mich dann einfach mal an", mit diesen Worten lief er in
Richtung Bushaltestelle als ihm plötzlich ein Junge Mitten in den Weg lief. Der kleine Junge fiel hin und prellte stark mit den Kopf auf den harten Gehwegboden. Der Junge fing sofort an zu weinen doch Hyeong lief eiskalt weiter. "Hey Hyeong! Helf dem Jungen doch!" rief Soo-Yun ihm hinterher während sie zum Jungen lief und ihm versuchte zu helfen. Sie nahm schnell ihre Umhängetasche ab und fungierte sie zu einem Kissen wo der Junge seinen Kopf erstmal hinlegen konnte."Ich habe keine Zeit helfe du ihm doch" sagte er in einem leicht genervten Unterton und lief weiter. "Verdammt Hyeong!". Doch er ignorierte es und ging temperamentlos
weiter. Da fiel Soo-Yun wieder diese Stimme auf. "Seine Stimme, sie hat sich wieder verändert, s-so gefühllos, so l-eer. So eiskalt."