Humor & Satire
Aus dem Leben einer Diabetikerin - Hör nie auf dich zu spritzen. . .

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"Voll auf Insulin"
Veröffentlicht am 01. Oktober 2014, 38 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Über den Autor:

Ich schreib mir die Welt, einfach so wie´s mir gefällt ;)
Voll auf Insulin

Aus dem Leben einer Diabetikerin - Hör nie auf dich zu spritzen. . .

Beschwerden

Ich sitze im schönsten weißen Zimmer, soweit Weiß überhaupt schön sein kann. Und versuche mich auf das Fernsehprogramm zu konzentrieren. Assis unter sich. Doch irgendwie bekomme ich einfach nicht mit wer denn nun der Vater von Mandys Kind Kevin ist. Im gegenüberliegenden Bett sitzt ein kleines Mädchen und redet davon, wie sie schon einmal allein einkaufen war. Ich nicke nur. „Mama und Papa haben gesagt ich kann das“ sagt es stolz. „Mhh“ mache ich und nicke. „Aber das Salz war ganz oben im Regal“ erzählt es weiter. „Ach?!“ mache ich erstaunt und nicke

wieder. „Ist das immer so?“ fragt es. Ich nicke. „Das ist doof“ beschwert sie sich. „Sollte man dringend der Marketingabteilung sagen“ murmle ich. Sie holt gerade wieder Luft, wahrscheinlich um mir ihre zweite Beschwerde zu offenbaren als die Tür aufgeht. „Hallo“ säuselt es fröhlich ins Zimmer. Eine Schwester mit einem Tablett kommt herein und geht zum Bett der Kleinen. „Dein Mittagessen Janina“ sagt sie, immer noch freundlich. Janina strahlt und wendet sich dem zu was auf ihrem Teller hin und her schwappt ihr Strahlen verblasst und ich lese in ihrem Kindergesicht „Nicht essbar“. Die Schwester geht wieder zur Tür. Ich wette

sie hat Janinas Blick auch gesehen nur hat sie nicht soviel Zeit wie ich um sich ihre Beschwerde anzuhören. Man und ich dachte immer ich wäre Kinderresisstent. Die Essensschwester wendet sich nun an mich „Du musst mitkommen“ sagt sie kurz. Ich seufze und nicke. Janina sieht mich Hilfe suchend an. Ich mache aus irgendeinem Grund ein Daumen hoch Zeichen und grinse schief.

Zusammen mit der Schwester werde ich zu meinem Rechenplatz eskortiert. Um das kurz zu sagen ich habe Diabetes Typ 1 und muss jedes beschissene Häufchen was an Kohlenhydraten auf meinem Teller landet, immer ausrechnen. Total nervig. Ich nehme den Deckel von

meinem Mittagessen und schaue auf etwas herunter was aussieht wie Kartoffelbrei mit Erbsen, könnte aber auch Erbrochenes sein. Ich lege schnell den Deckel wieder darüber und drehe mich mit leicht angepisster Miene zu meiner Begleitung um. „Das hab ich nicht bestellt“ sage ich. „Oh“ macht die Schwester. „Oh?“ frage ich zurück und ziehe bedeutungsvoll eine Augenbraue hoch. Das Weibchen ist höchstens 21 vielleicht auch 23 aber auf jeden Fall ist sie die falsche Ansprechpartnerin wenn es um mein Essen geht. Ich laufe rüber zur Schwesterntheke, wo man leider keinen Alkohol sondern nur schlaue Tipps bekommt, und stelle mich so hin

dass mich keine von denen übersehen kann. „Gibts ein Problem?“ fragt mich eine im lila Schwesternhemd. Ich bin hier auf der Kinderstation und natürlich die Älteste und natürlich haben die bunten Farben der Hemden die das Personal hier trägt nicht die beruhigende Wirkung auf mich wie auf die Kinder. Und zum lachen bringen sie mich auch nicht. Ich finde das die da in lila aussieht wie die Milka Kuh und ich finde das sowas verboten werden sollte. Denn ich bezweifle das die Kinder hier sich von einer fetten Krankenschwester im Kuhkostüm beruhigen lassen. Die bekommen eher Platzangst. „Ja“ sage ich und deute auf mein „Essen“. „Was ist

damit?“ fragt Milka und legt den Kopf schief. „Das hab ich nicht bestellt“ reklamiere ich. „Oh“ macht Milka. Ich seufze. „Das tut mir Leid aber oft können wir nicht alle Wünsche berücksichtigen“ erklärt sie mir. „Oh“ mache ich und schlürfe zu meinem Teller zurück. Nach dem ausrechnen meines Essens laufe ich mit dem Tablett noch einmal zur Theke „Warum nehmen sie dann überhaupt Wünsche entgegen?“ frage ich. „Weil das zu unserem Service gehört“ empört sich Milka. „Oh“ mache ich mitleidig. „Das tut mir Leid für Sie“ ich schüttle den Kopf. „Wie meinst du das?“ Milka ist sichtlich aus dem Konzept gebracht. „Na, wenn sie hier für dieses Ekel auf Rädern

verantwortlich sind dann bekommen sie sicher öfters Beschwerden über ihre Serviceleistung“ sage ich. „Nein eigentlich nicht“ bellt Milka mich an. Ich beuge mich zu ihr herüber, lächle und schreie einmal ganz laut: „Muuuuuuuuuh!“ dann  gehe ich in Richtung Zimmer. Milka ist sitzen geblieben und hat mich nur verständnislos angeschaut. So eine blöde Kuh.

Läden mit Stil

Die Probleme von Mädchen und Frauen sind immer die Gleichen. Das einzige was sich ändern sind die Maßen in denen sie denken. Ich stehe vor dem Spiegel, der mich übrigens total hasst, und versuche herauszufinden was ich anziehen soll. Achja ich hasse ihn auch. „Bist du bald mal fertig?“ schreit mein Dad von draußen. „Nein“ brülle ich zurück. Mit Schwung fliegt meine Zimmertüre auf und er steht im Türrahmen und mustert mich. Mein Vater brauch nur zwei Sekunden um sich einen blöden Spruch zurecht zu legen und ihn

dann anschließend auf mich los zu lassen. "Sieht´s so scheiße aus?“ frage ich. „Ja“ sagt er. Gut das wir das geklärt haben. Ich schiebe ihn aus meinem Zimmer und gehe wieder zum Spiegel. Immer die selben Probleme. Mal ist dein Bauch zu fett, mal hast du keinen Arsch und wann anders sind deine Titten schief. Alles immer das selbe. „Was ist dein Problem?“ frage ich mein Spiegelbild. Es reagiert nicht. Klar wer hört schon gern Kritik von dem Menschen den man imitiert. „Ja okey hab verstanden“ sage ich und ziehe mir ein anderes Oberteil an. Männer haben nie solche Probleme. Ich meine die haben oft keinen Arsch und noch seltener Titten.

Und wenn das sollten sie es schnell ändern. Ich sollte mich auch ändern. „Wird das denn heute noch was?“ nervt mein Vater wieder von draußen. „Nein nicht wenn du mich hetzt“ schreie ich. „Bekommst du deinen Jeansknopf nicht zu oder was?“ fragt er. Ich schaue zur Tür. „Ja wie immer“ sage ich mittlerweile total angekotzt. „Mein Gott dann bleibst du halt im Auto“ sagt er. „NEIN?!“ empöre ich mich. „Soll ich jetzt noch weitere drei Stunden warten?“ er nervt mich immer noch. „Nein“ sage ich wieder etwas ruhiger. „Ich hab ne bessere Idee“ mir ist etwas eingefallen. „Und was?“ er will es eigentlich gar nicht hören. „Wir gehen einfach zu ´Hier

bin ich richtig´ statt zu ´Einmal hin alles drin´“

Kein Rückgaberecht

“Lehrer sind auch nur Menschen“ sage ich „Aber oft sind sie die gemeineren Menschen“ sagt sie und sieht mich vorwurfsvoll an. Ich nicke. Sie hat vielleicht Recht aber vielleicht ist sie auch einfach nur sauer wegen ihrer Mathenote. Sie regt sich gerne auf. Ich mich auch aber nicht über sowas. Ich rege mich eher über sowas auf wie dieses Musikvideo wo dieser kleine fette Mann mit Sonnenbrille durch einen Pferdestall läuft und singt. Darüber kann ich mich Stunden lang aufregen. „Ich geb die Arbeit einfach zurück“ sagt sie, immer

noch angepisst. „Klar, wenn du den Kassenzettel noch hast“ argumentiere ich. „Du bist keine große Hilfe“ keift sie. „Steht das denn irgendwo?“ frage ich. „Es wäre glaube ich besser wenn ich dich zurück gebe“ jetzt will sie cool sein. „Tja, wenn du den Kassenbon noch hast…“ „ HALTS MAUL!“ jetzt ist sie beleidigt weil ich ihren Spruch zerstört habe. Ich tätschle ihr den Rücken. „Mach dir nix draus Scharlie“ sie sieht mich feindselig an. „DER HEISST GAR NICHT SCHARLIE!“ schreit sie. „Aber ich find Scharlie passt besser“ sage ich unbeeindruckt. „Wie wäre es wenn du mal irgendwie Anteilnahme zeigst statt nur dumm rum zulabern?“ fragt sie. Ich

zucke mit den Schultern. „Find ich langweilig“ antworte ich. „Langweilig?“ sie versteht mich nicht. „Ja“ sage ich.


„Warum?“ fragt sie.


„Weil das jeder macht“ sage ich.


„Bist du jetzt etwa auch einer von diesen Hipstern?“ fragt sie.


„Ne die sind ja auch langweilig“ sage ich.


„Was ist an denen langweilig?“ fragt sie.


„Ihre Einstellung und ihre Rucksäcke“

sage ich.


„Ihre Rucksäcke?“ fragt sie.


„Ja“ sage ich.


Stille. Wir laufen ein Stück bis sie stehen bleibt. „Ich geb die Arbeit nicht zurück“ sagt sie dann. „Gut“ sage ich und will endlich Heim. „Interessiert dich gar nicht warum?“ fragt sie. „Nö“ sage ich und stelle fest, das dies nicht sehr klug war denn nun fängt sie wieder damit an das ich ein schlechter Mensch sei und keine gute Freundin und dem ganzen anderen bla bla bla. „Tut mir Leid“ sage ich. „Was?“ fragt sie. „Das du deine

Arbeit verkackt hast und den Kassenbon für sie nicht mehr findest“ sage ich.

Mauszeigerkrieg

Das tolle Musikportal mit dem roten Logo. Jeder kennt es, jeder liebt es. Ich auch. Aber ich hasse es wenn, dann so ein schlecht animierter roter Kasten auftaucht und mir erzählen will das das Video, was ich mir ansehen will, leider nicht verfügbar ist. Warum konnte ich es dann anklicken? Wäre es nicht logischer diese Videos zu löschen so das man nicht ständig auf ihnen landet und sich ärgert das mein einen Handgriff umsonst gemacht hat? Das verstehe wer will und wahrscheinlich will das niemand. Was mich an der Tube auch noch nervt ist diese Geschichte die aus den vier

Buchstaben G E M und A besteht und anscheinend nicht nur mich ankotzt. Vor kurzem gabs darüber sogar eine richtig heftige Debatte. Wirklich interessieren tut es mich nicht, außer wenn es um ein Video geht was ich anschauen will aber nicht kann weil diese vier Buchstaben mich nicht durchlassen. Da fühlt man sich plötzlich ganz schön unbewaffnet, ich mein man hat ja nicht mehr als einen Mauszeiger. Und mehr als klicken kann der auch nicht. Und man gewinnt keinen Krieg mit einer Maus. Ich seufze und starre auf meinen Desktop. „Das Internet ist böse, es spioniert dich aus“ ein Zitat meiner Mutter. Sie hat oft Angst um ihre Privatsphäre. Ich nicht. Naja, warum

auch mein Leben ist nicht spannend darum glaube ich nicht das es irgendwen interessieren wird was ich mache. Doch zurück zu meinem Problem. Der Mauszeiger ist immer noch keine gute Waffe gegen die . . die . . Anderen. Die die mich nicht das Video schauen lassen wollen. „Na, Ärger?“ mein Freund schaut über meine Schulter. „Nein ich bin nur machtlos“ sage ich. „Warum?“ fragt er. Ich zeige wortlos auf das Schlachtfeld der Tube.

„Bin unbewaffnet“ sage ich. Er nickt und gibt mir einen Tröstereulenkuss. Ich liebe ihn aber er liebt es mich zu ärgern.

„Lass mal sehn“ ich stehe auf und strecke mich. Er setzt sich hin und

gewinnt für mich den Krieg mit einer List.

„So“ sagt er.

„Danke“ sage ich.

Er drückt auf Play und das Video wird problemlos abgespielt. Ich ärgere mich. „Wie hast du . . .?“ frage ich. Er grinst nur. Ich bin mir jedoch sicher dass das alles nur Taktik von ihm war. Ich setzte mich aufs Bett er setzt sich neben mich. „Ich liebe dich“ sagt er immer noch grinsend. Ich mache ein misstrauisches Gesicht.

„Nein“ sage ich

„Doch?!“ sagt er

„Nein!“ sage ich. 

„Warum nicht?“ fragt er.

„Du liebst es mich zu verarschen“ sage ich.

Er grinst und küsst mich. „Ja das auch“

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Gestörtes Schmerzempfinden


Bin mal wieder im Krankenhaus. Muss lernen wie ich meine neue Insulin Pumpe, voll Hightech und so, benutze. „Das Anlegen der Pumpe ist relativ einfach“ erklärt die Pumpen Frau. Sie kam vor ungefähr einer Stunde in mein Zimmer. Ich teile mein Zimmer mit zwei kleinen Mädchen. Unglaublich scheiße für mich. Die eine ist acht und benimmt sich wie drei und die andere ist glaube ich zehn oder so. Und ich bin 17 oder so. Fühle mich aber wie 14 oder so. „Gut machst du das“ lobt sie mich. „Na dann“

sage ich. Fühle mich jetzt wie 12. „Immer aufpassen das ihr die Pumpe also den Pod da anbringt wo ihr am meisten“ sie überlegt kurz und schaut mich an. „Fett habt“ beende ich ihren Satz. „Nein, da wo er euch nicht stört“ lacht sie. Meint die das ernst? Wie soll man ein Stück Plastik an sich selbst anbringen wo es nicht stört? „Ich will meinen Pen wieder“ sage ich. „Warum?“ fragt sie. „Weil ich mir den einfach nur ins Bein rammen musste“ sage ich. Sie lacht, ich nicht. „Aber warum willst du ihn denn wieder?“ fragt sie. „Weil ich da nicht nach meinem Fett suchen musste“ sage ich. Sie lacht wieder, ich lache immer noch nicht. „So?“ fragt die die geistige

drei. „Nein, weiter unten“ sagt die Pumpen Frau. „Da?“ fragt die drei. „Noch tiefer“ sagt die Frau. Willkommen im Radioporno. „So?“ fragt sie „Ja perfekt“. Die Pumpen Frau greift nach ihrem PDM (Personal Diabetes Manager) der den Pod bedient. „Wenn er festklebt drückt ihr einfach nur noch auf Start“ sagt sie euphorisch. Ich greife nach dem PDM und drücke Start. Es tickt. Tick Tick Tick. Ich komme mir vor wie ein Terrorist der sich eine Bombe umgeschnallt hat. Das Bombenticken hört immer mal wieder auf und irgendwann knallt es. Aua. Das war dann wohl die Nadel. „Das tut weh“ reklamiere ich. „Nein das denkst du bloß“ sagt die Frau.

Meint die das ernst? Wenn ich mir ein Messer ins Auge steche dann tut das nicht weh neeeeeeiiiin das denke ich bloß. „Du hast dich nur erschreckt“ sagt sie. „Nein“ sage ich. „Es tut weh“. Die Frau schaut sich meinen Pod an und schüttelt den Kopf. „Sollte es aber eigentlich nicht“ sagt sie. „Ich sollte eigentlich auch kein Diabetes haben“ sage ich. Okey, diese Frau und ich werden keine gute Freunde. „Wenn das weh tut will ich das nicht!“ schreit die geistige drei laut. Das andere Mädchen schaut mich mit großen Augen an. „Dann lass es“ sage ich unberührt. „Aber nein die Roxana denkt das bloß“ sagt die Frau. „Nein“ sage ich „Die Roxana denkt

das nicht sie spürt das“ damit habe ich ihr nun den letzten Nerv geraubt und sie schickt mich raus. Ich gehe vor zur Schwesterntheke und lehne mich darüber. „Hast du nicht Pumpen Schulung?“ fragt eine von denen im gelben Kittel. „Dachte ich auch aber ich habe wohl ein gestörtes Schmerzempfinden“ sage ich. „Wie geht das denn?“ fragt sie. „Fragen sie die da drin, die weiß auch was ich denke und was nicht“ sage ich.

Nach der Schulung hat die geistige drei geheult und danach ist die Pumpen Frau zu mir und hat sich beschwert. „Du kannst doch so nicht vor kleinen Kindern reden“ schreit sie. „Tut mir Leid“ sage ich. „Es tut dir überhaupt nicht Leid“

sagt sie und ich nicke nur denn diesmal hat sie Recht.

Verhältnisse

Heute habe ich Besuch mein bester Freund kommt mir im Krankenhaus zu Hilfe. Habe langsam Anflüge von Wahnsinn. Die beiden Kinder aus Kapitel gestörtes Schmerzempfinden sind immer noch da. „Ist das dein Freund?“ fragt die geistige drei die übrigens Sibel heißt. „Nein“ sage ich. Kinder verstehen leider keine Ironie sonst hätte ich anders geantwortet. „Was ist er dann?“ fragt sie. „Ein Lebewesen“ sage ich. „Ha ha ha“ macht sie. „Ein männliches Lebewesen“ sage ich. Mein Kumpel schaut zwischen dem Kind und mir hin und her. „Raus

gehen jetzt!“ sage ich. „Können wir mit?“ fragt das andere Mädchen das Isabelle oder so heißt. „Nein“ sage ich. „Warum?“ fragt Sibel. „Weil Kinder im Zimmer bleiben müssen“ sage ich und stehe vom Bett auf. „Müssen sie gar nicht!“ sagt Isabelle. Mein Kumpel lacht, die Kinder nicht. Wir gehen raus. „Das sind also deine Zimmergenossinnen?“ fragt er. Ich bleibe stehn. „Genossen kommt von genießen und ich genieße nicht“ sage ich. Er lacht wieder. Draußen muss er erstmal eine rauchen und ich muss atmen.

„Hast du Luftmangel“ fragt er.


„Nein“ sage ich.


„Wie lange musst du noch hier bleiben?“ fragt er.


„Bis ich Plastik richtig auf Fett kleben kann“ sage ich.


Er lacht. Wir gehen wieder rein. „Kommst du hier Tag und Nacht rein und raus wie du willst?“ fragt er. „Nein“ sage ich und drücke demonstrativ auf den Klingelknopf meiner Station. „Krk. Ja, bitte?“ fragt es aus der Sprechanlage. „Die Diabetikerin aus Zimmer 104“ sage ich. Die Tür klickt und springt automatisch auf. „Habt ihr geknutscht?“ fragt Sibel. „Nein“ sage ich. „Warum

nicht?“ fragt Isabelle. Ich hasse Kinder. Alle lachen, ich nicht. Nach dem er weg ist müssen wir unser Abendbrot berechnen. Sibel und Isabelle brauchen dafür drei Stunden. Es sind Grundschüler das erklärt alles. Ich brauche drei Stunden plus minus eine halbe Stunde. Ich bin Realschülerin das erklärt mein Verhältnis zu Zahlen. „Guten Appetit“ sagt Sibel. Ich nicke. „Danke“ sage ich und beginne zu essen. Das Brot sieht aus wie eine Scheibe Beton mit Körnern und die Butter ist mittlerweile nur noch eine gelber glänzender Haufen. „Schmeckt scheiße“ sage ich. „Scheiße sagt man nicht“ nervt Sibel. „Doch“ sage ich. „Nein" protestiert sie. „Mir doch bums“

sage ich. „Was ist bums?“ fragt sie. Ich seufze. „Mir ist es egal was man nicht sagt“ erkläre ich. „Nein“ sagt sie. „Was nein?“ frage ich. „Du lügst“ sagt sie. „Deine Eltern auch“ sage ich. „NEIN!“ schreit sie. „DOCH“ brülle ich. Isabelle schaut mich an. „Warum lügen ihre Eltern?“ fragt Isabelle. Ich beschließe zu schweigen, sie würden es eh nicht verstehn.

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alaska
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