Krimis & Thriller
Stummer Schrei - Kapitel 5

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"Stummer Schrei - Kapitel 5"
Veröffentlicht am 24. September 2014, 14 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
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Stummer Schrei - Kapitel 5

Stummer Schrei - Kapitel 5

nick hunter


„Nun sag schon, Nick. Spann mich nicht so auf die Folter!“ drängte Will. „Ich habe vor wenigen Minuten noch mit Cathy gesprochen!“ „Und was hat das hiermit zu tun?“ „Sie war in Annas Haus.“ William runzelte die Stirn, sah sich im Raum um und dachte kurz nach. „Bist du dir sicher?“ fragte er schließlich nach. „Ehrlich gesagt glaube ich ihr. Warum sollte sie mich anlügen. Cathy klang verzweifelt am Telefon. Und als ich zu Annas Haus fahren wollte, kamst du mir

in die Quere.“ „Die Frage ist, was sie hier wollte, Nick. Das ist alles sehr merkwürdig. Keiner unserer Leute hat eine weitere Person im Haus gefunden. Wenn sie wirklich hier war, dann hat sie jemand mitgenommen oder Cathy ist abgehauen, weil sie Angst hatte.“ „Ich denke nicht, dass sie einfach so abgehauen ist. Dann hätte sie sich gemeldet. Unser Gespräch wurde unterbrochen und das sagt mir, dass der Täter verhindern wollte, dass sie weiter mit mir spricht.“ „Wir kümmern uns später darum, Nick. Lass uns erst einmal hoch gehen!“ beschloss Will und drängte sich an mir

vorbei. Er drehte sich noch einmal zu mir um. „Schaffst du das?“ fragte er. Ich war mir nicht sicher, ob ich ehrlich antworten wollte. Anna in einem Zustand zu sehen, der mir nicht gefallen würde, hinterließ eine Gänsehaut bei mir. Aber ich brauchte Gewissheit. „Gehen wir!“ sagte ich stattdessen. Die Tür zum Schlafzimmer stand offen. Und scheinbar trafen wir zum richtigen Zeitpunkt ein. „Wir sind hier fertig. Lasst uns nach unten gehen. Die Leiche kann abtransportiert werden!“ hörte ich den Mann von der Spurensicherung sagen.

Der Kloß in meinem Hals wurde größer. Die Übelkeit nahm zu, als ich Anna auf ihrem Bett liegen sah. Sie wirkte friedlich. Aber das nun kein Blut mehr durch ihre Adern fließen sollte und sie keinen Atemzug mehr tun würde, machte mich traurig. Erst als alle anderen Männer den Raum verließen, wagten wir einzutreten. Ich schluckte kurz. Eine Träne lief mir übers Gesicht, doch ich wischte sie schnell weg. Vor Will zu weinen, das wollte ich unbedingt verhindern. Ich musste mich zusammen reißen. Ich nahm Wills Hand auf meiner Schulter wahr und zuckte kurz zusammen.

„Tut mir wirklich leid!“ sagte er leise. Ich fand keine Worte, also ließ ich es so im Raum stehen. „Wenn du das nicht kannst, dann verstehe ich das, Nick! Es ist immerhin deine Schwester.“ „Es geht einfach nicht in meinen Kopf. Warum ausge....“ Weiter kam ich nicht, denn Jemand unterbrach mich mitten im Satz. „Das ist ja wohl die Höhe!“ Will und ich drehten uns gleichzeitig um und schauten in das verärgerte Gesicht des Polizeipräsidenten. Der hatte uns gerade noch gefehlt. „Ich dachte eigentlich, dass ich es mit

zwei erfahrenen Detectives zu tun habe, aber scheinbar macht hier sowieso jeder was er will. Hunter, Sie verlassen sofort diesen Raum. Und Will!“ Er zeigte mit erhobenem Finger auf ihn. „Wir sprechen uns noch.“ Will tat mir leid, denn er hatte es auf seine Schippe genommen, mich in dieses Haus zu lassen. Es war falsch und dennoch wollte er mir diesen Gefallen tun. Mir war klar, dass er mich nicht an diesem Fall arbeiten ließ, aber er verstand, dass ich Anna mit eigenen Augen sehen musste. Dass Jonah Kingsley auftauchen würde, damit hatte er sicher auch nicht gerechnet. Ich folgte Kingsley nach unten. Jeder

seiner Schritte zeugte von Wut und ich ahnte schon, dass er die gleich an mir auslassen würde. Wir gingen hinaus zu seinem Wagen. Er atmete tief durch und seine Gesichtsmuskeln entspannten sich ein wenig. „Fangen Sie erst gar nicht an!“ kam ich ihm zuvor, denn auf weitere Entschuldigungen hatte ich keine Lust. Es war so schon schwer genug. Kingsley nickte mir zu. Am liebsten würde ich Ihnen an Ort und Stelle den Kopf abreißen.Sie wissen ganz genau, dass Sie nicht an diesem Fall arbeiten dürfen. Sie sind befangen. Und dass Will das unterstützt, finde ich

ebenfalls nicht in Ordnung. Sie halten sich aus den Ermittlungen raus, verstanden? Das heißt natürlich noch lange nicht, dass ich Ihnen Informationen vorenthalten werde. Ich mag Sie, Hunter und aus diesem Grund bekommen sie natürlich mehr zugesteckt, als mir eigentlich lieb ist.“ Kingsley zögerte kurz, ehe er fort fuhr. „Anna ist erstickt, soweit der Arzt es beurteilen kann. Leider haben wir keine Spuren, die uns wirklich weiter helfen. Sie wird in die Autopsie gebracht. Hoffentlich erfahren wir dort mehr.“ „Kann ich dabei sein?“ fragte ich. „Nein! Nehmen Sie mir das nicht übel.

Vielleicht sollten Sie sich ein paar Tage frei nehmen. Ich gebe Ihnen Bescheid, falls wir noch etwas heraus finden.“ Es war nicht unbedingt das, was ich hören wollte, aber jede weitere Diskussion würde im Sand verlaufen. „Cathy ist verschwunden!“ sagte ich und Kingsleys Augen wurden größer. „Wie kommen Sie darauf?“ „Sie hat mich angerufen und nach mir verlangt. Sie war in Annas Haus. Haben Sie nicht dieses Chaos im Wohnzimmer gesehen? Anna weist keinerlei blaue Flecke oder Verletzungen auf. Also muss der oder die Täterin mit jemandem gekämpft haben.“ Die Erinnerung schoss durch meinen

Kopf wie ein Blitz. Annas Körper war nur von einem BH und einem Slip bedeckt. Aber die Tatsache, dass sie nicht verletzt war, fiel mir als aller Erstes auf. Kingsley streckte die Hand aus. „Geben Sie es mir!“ Wie bitte?“ „Ihr Handy. Geben Sie es mir. Wenn Cathy Sie angerufen hat, dann muss der Anruf gespeichert sein. Es ist ein Beweismittel. Somit können wir gleich eine Fahndung heraus geben.“ Jetzt wurde ich sauer. „Sie überwachen mein verdammtes Telefon!?“ sagte ich zornig. „Regen Sie sich ab. Es ist ja nur Ihr

Diensthandy.“ „Demnächst überwachen Sie wohl auch noch...“ „Reißen Sie sich zusammen, Hunter. Dafür haben wir jetzt keine Zeit.“ Kingsley starrte auf das Handy, dann sah er mich mit einem komischen Blick an. „Was ist los?“ wollte ich wissen. „Cathy hat Ihnen eine Bildnachricht geschickt!“ Ich nahm ihm das Telefon aus der Hand, denn ich wollte mich selbst davon überzeugen. Das Bild zeigte Cathy selbst. Wie sie zusammen gekauert auf dem Boden sitzt. Hände und Füße gefesselt. Ihre Augen waren rot vom weinen.

Das durfte einfach nicht wahr sein. „Jetzt nennen Sie mir einen vernünftigen Grund, mich nicht einzumischen, Kingsley. Und hören Sie auf mit dieser Scheiß Befangenheit!“ sagte ich und ballte meine Hand zur Faust.

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LinneaHazel

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FindYourselF Na wenn das mal kein Fehler ist, das der Polizeipräsident ihm Informationen zusteckt. Das verhindert wohl kaum eine Einmischung :)

Aber Cathy tut mir echt Leid. Wer weiß was der kranke Typ noch mit ihr macht.
Aber nun schnell weiter, ist spaaaannend ;)

HDL :*
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