Die neaische Wüste. Die Heimat der Nomadenvölker und der vertriebenen Bewohner eines untergehenden Königreichs. Eine Wüste in brennender Erhabenheit welche den Körper und den Verstand in gleicher Weise verschlingen kann und dessen Feuer die nächtlichen Gräuel, die zügellosen Wanderer und die verständigen Geister eines ganzen Reiches als einzige für würdig befunden hat in den sandigen Weiten zu verweilen. Diese grenzübergreifende Bastion war ein Schwert der vielen Schneiden. Während es Schutz gewährte vor den kranken Legionen und Kriegsmaschinerien eines wahnsinnigen Herrschers, war es eine Welt in der sich
Feuer und Stille abwechselten. Die lohende Diktatur der Sonne machte es unmöglich ohne die Hilfe von den menschlichen Kindern der Wüste zu überleben. Das Feuer, die Kreaturen, die Angst, die Feindschaft. Wer nicht willkommen ist, kundig ist, verständig ist wird verschlungen während ihr Blut die Dünen leckt. Ein Pfeil im Rücken, ein brennen im Nacken, eine Leere im Magen, ein Schrei im Sand, das war was man zu fürchten hatte. Das war was man fürchten musste.
In den Tiefen dieser Wüste sprach man von Ruinen und den Spuren einer vergangenen Zivilisation, Technologie in
der Tiefe, Schätze unter den Dünen. Aber wer wusste schon davon? Einige Geschichtsschreiber im Königreich, ein paar Nomaden, ein Mechaniker über den Wolken. Das wenige Flüstern darüber unter den kleinen Bürgern wurde abgetan als eine Träumerei des armen Mannes, ein Hirngespinst welches die „überlegenen“ Reichen nicht der Narretei unterwerfen konnte. Die Ruinen bargen nun die Heimat zehntausender und einen Luftschiffhafen. Die Nacht war sicher für die Fliegenden, für die Stillen und Versteckten. Nichts regt sich im Sand wenn die Wüstenschreiter kommen.