Humor & Satire
Cassy trägt Kilt

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"Cassy trägt Kilt"
Veröffentlicht am 19. September 2014, 8 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Über den Autor:

Hum... Ich habe Troja brennen sehen...soll ich noch mehr sagen? Aber nachdem der Rauch sich verzogen hatte, musste ich die langen Jahrhunderte standesgemäß hinter mich bringen und so gewöhnte ich mir an, viele gute und auch mal weniger gute Bücher zu lesen, Musik zu hören und zu machen, im Garten zu pütschern, zu schreiben...Jau, das wär's dann mal.
Cassy trägt Kilt

Cassy trägt Kilt

Liebe Lebende, eure Principessa hat sich einige Zeit jenseits des Kanals aufgehalten, den ihr so nett Ärmelehen nennt. Habe fix bei Lisbett Windsor vorbeigeschaut und dem Kätchen Cambridge ein paar Tipps gezwitschert, die Ärmste kann ja seit einigen Wochen gar nix im anorektischen Mägelchen lagern. Mama Hekabe, die große trojanische Königin, pflegte in solchen Momenten stets ein Gläschen Malzgebrannten zu inhalieren- uns Kindern hat es nicht geschadet, mein grenzdebiler Bruder Paris vielleicht einmal ausgenommen, aber der ist, und da beißt keine trojanische Maus ein Fädelchen ab, damals bei der Geburt vertauscht worden!

Papa war am Tage seiner Geburt auf Reisen, er war in makedonien, ein paar schnelle Pferde kaufen, denn das Grand National von Troja stand bevor und er wollte endlich auch einmal ein Schleifchen armer Paps, statt dessen präsentierte Mamachen ihm diesen Wechselbalg, den, wie unsere magischen Quellen flüsterten, der Ekelpekel Apollon mit einer frühkolumbianischen Kanzlerette gezeugt hatte! Aber zurück zu den Insulanern, den verschnupften Snobs mit der steifen Oberlippe, die den ganzen lieben langen Tag Tee trinken, mit Tee duschen und mit Tee ihr grässliches Eyl oder wie das Gesöff sonst noch heißen mag, das die Brüüüten die Stirn

haben, für ein Bier zu halten! Ambrosius Mälzer, der legendäre Großmeister der trojanischen Braukunst, hat ja kurz nach den Punschkriegen in einem allerhögschtes Aufsehen erregenden Vortrag in Andechs diesbezüglich die legendären Worte skandiert: „E gibt kein Bier auf der Insel, es gibt kein Bier!“ und dafür donnerndes Aufstoßen der volltrunkenen Andechser Brüder erhalten. Aber genug von der britischen Plörre, reden wir lieber vom wackerwilden Volk der Skoten im Norden der Insel, der ja so nett nach Häschenkopf aussieht. Diese braven Herzen tragen ganz ent-zü-cken-de Faltenröckchen in den allerschönsten Farben. Und das tollste an der Chose ist, dass jede Familie ihr eigenes

Röckchen hat. Kein Karo gleicht dem anderen, da kannste trumpfen und stechen und schneidern, du hast immer Karo aufe Hand. Macht aber nix, denn die Schotten, wie sie sich auf Neuenglisch nennen, trinken zu ihren Röckchen immer jede Menge Sprit, den sie Whisky nennen. Ganz nüdeliche Namen haben sie für den gefunden- Macduff, Banquo, Macbeth, Seanconnery, Conandoyle, Jameswatt- da geht mir das Herz ganz hell auf, gell. Aber wie kam ich denn nach Kaledonien, wollt ihr wohl wissen? Nun, es begab sich, dass besagtes bravherzige Volk die Faxes fat hatte vom britischen Joch und ein Referendum durchgeführt hat- wech vonne

Briten, man wollte wieder unter sich sein, so wie ganz früher. Nun sind ja Referenden so ne Sache, das sieht man ja immer wieder an den unterirdisch miesen Leistungen der Referees bei wichtigen Fußballspielen. Die Inglischmänner hatten ein ganz schönes Müffelchensausen, dass die Schottis ihr Bötsken wieder ohne sie lenken würden und sie, also die Inglischs, mit sich alleine Britsch spielen müssten. Lisbetts Prämijer hat gejammert und geflennt und gebettelt- dat Empire is ja auch wech, nä?, und er den Schottis das Laue vom Himmel versprochen. Die Schottis ham aber einen hastunichtgesehen Wahlkampf hingelegt und heute ist die Urne geleert worden. In der Asche haben die Schotti-Druiden ein paar

Knöchelchen von Lisbetts Lieblings-Corkie gefunden, die hamse auf den Boden geworfen und dann stand das Ergebnis der Partie England: Schottland fest: die Lions haben doch glatt mal ein Spiel gewonnen! Aber häppie is keiner- die Engländer nicht, weil sie weiterhin Schafmagenauflauf futtern müssen, die Schottis, weil sie miteinander Knatsch haben. Aber irgendwann, ihr werdet es erleben, irgendwann kriegen die Inglischmänner von den Schottis wat auf den Ivanhoe gebrettert, dass es nur so dudelt!

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cassandra2010

Hum... Ich habe Troja brennen sehen...soll ich noch mehr sagen? Aber nachdem der Rauch sich verzogen hatte, musste ich die langen Jahrhunderte standesgemäß hinter mich bringen und so gewöhnte ich mir an, viele gute und auch mal weniger gute Bücher zu lesen, Musik zu hören und zu machen, im Garten zu pütschern, zu schreiben...Jau, das wär's dann mal.

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HarryAltona Einfach herrlich wie eure wortgewandte Hoheit diese treffliche Kolumne darbietet. Tränen des Vergnügens spülen mich von der heimatlichen Couch, Lach und Salven lassen meinen feisten Leib erbeben. Doch der Ernst verlangt Eintritt. Und sagt: Schade! Verpasste Chance, sich abzuwenden vom debilen Volk der Fish n Cips - Esser und Teesäufer, die so schnuckelige Menschen wie Maggie Thatcher erfunden haben.
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 Harry,

du hast wahrlich für deine Analyse den schottischen Distelorden verdient! Seine Devise lautet: "Niemand reizt mich ungestraft". Das passt, auch wenn du vllt noch arg durchnässt bist.

Alba gu bràth
Maria Stuart
Vor langer Zeit - Antworten
kiki79 
Köstlich! hab geheult vor Lachen
kiki
Vor langer Zeit - Antworten
DoktorSeltsam Zwei Dinge fallen mir spontan ein:

I. Dass der Norden der Insel so nett nach Häschenkopf aussieht, darauf kann, mit Verlaub, nur eine Frau kommen.

Und:

II. Was trägt eine Seherin eigentlich unterm Kilt?

Der Antwort mit Spannung entgegensehend,

Lord Byron
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 

Mylord,

es ist doch eine zu putzige Ansicht, welche uns Großkotzbritannien in der Zweidimensionalen bietet! Das ist kein Land, das ist ein Witz~~~

Was die Ménage unter dem Kilt angeht... auf jeden Fall mehr als der Schohotte, gell? Und immer wie Marilyn- Chanel Nr. 5, selbstverständlich.

Billy Wilder
Vor langer Zeit - Antworten
DoktorSeltsam Der Marilyn-Biographie des verdienstvollen Norman Mailer entnehmen wir, dass sich Verkäuferinnen in Bekleidungsgeschäften gelegentlich darüber beschwerten, dass Miss Monroe einen etwas erdigen Geruch verströmte, nicht gewahr der alten Theater-Tradition, sich den Duft an eine schöne Nacht nicht abzuwaschen, um die Erinnerung daran so noch etwas länger genießen zu können...

Dies wusste mal wieder (besser):

Ihr hochverehrter

Doktor Seltsam (Truchsess von Gondor und königlich-britischer Hof-Cineast)
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 

Werter Ruchsess,

im Reich der Gerüche ist für gar vieles Platz, aber am Umgang mit dem Olfaktorischen zeigt sich, welcher Kultur Kind man und frau ist. Wir Trojaner haben zeit unserer kulturellen Blüte für so gar manche Düftlein gesorgt, unter anderem erfand Faxos Haber den Haushaltsreiniger Ajax, der intensiv nach bergfrischen Bisamratten duftet, und auch das bekannte "1871", ein herb-männliches Eau de Schliemann aus dem Hause Mecklenburg.
Doch diese ambrosische Ära wurde endgültig durch die dekadenten Dödelhellenen beendet; der üble Brandgeruch des herrlichen Trojas gehört zu meinen bittersten Erinnerungen.

Was nun besagte Theatertradition angeht: Der alte Dionysos hätte wohl sein Spässchen an den ungewaschenen Schauspielerfrettchen, die sich post historiam nicht waschen noch salben, vor allem wenn sie aus dem kulturschwachen America sind.

Aber die kauen ja auch auf Kautschuk rum und laufen nach Hause, wenn sie mal ein Bällchen ganz weit weg geschlagen haben.

Halt eine Knällchen-Mischpoke

philosophiert

die Männer Umwickelnde
Vor langer Zeit - Antworten
DoktorSeltsam Wenn ich etwas empfehlen darf, hochgeschätzte Umwickelnde, diesen Kommentar sollten sie als Text veröffentlichen - ich habe mich außerordentlich amüsiert, was man daran erkennen mag, dass selbst mir nach dieser Lektüre nichts einfällt, womit ich das toppen könnte.

Ihr Eure Hoheit sehr verehrender

Doktor Seltsam
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan O weh, wie hätte z.B. die schottische Währung geheißen? Vlt. Highlander -- gemäß schottischer Sparsamkeit: Es kann nur einen geben?
Die Punischen Kriege, das donnernde Aufstoßen etc. habens mir durchaus angetan. Young Lady sprühen mal wieder.
Amused indeed,
Old Arm Lightener
50 years old
- ohne Zusatzstoffe -
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 

Nun, es lag mir am royalen Herzen, den untertanen Schotten einmal etwas anderes angedeihen zu lassen als diese unausrottbaren Schottenwitze, you know?

Öööh...Man ist so gut wie die Möglichkeiten, die man in sich trägt.

Cassy Monroe, aber ohne Doktrin


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