Statt eines Nachrufs eine kleine Sammlung von Trouvaillen aus meinem Berliner Pompeldur...
1. Brüderchen und Schwesterchen
Hallo meine Lieben,
da war ich mal ein paar Wochen verhindert, on tour in Troja, die Ruinen putzen und instand halten, soweit das noch geht, da passieren in diesem merkwürdigen Schwellkörperchenland Germanien Dinge, die hauen dir glatt das Pikkolöchen aus den Griffeln!
Ich sauste wieder zurück in die Hölle, in der geht geht es wenigstens gesittet zu, das dürft ihr mir unbesehen glauben. LU wartete schon auf mich und hatte mir eine kleine Presse-Umschau zusammengefriemelt. Da hat sich doch ein alter Mann von den Freizügigen Demokraten als notgeiler Mops enttarnt und in einer Bar eine junge
Purlitzerin sabbernd angewanzt. Das Mädel war so geschnitzt, wie wir Weiberleut nun mal vorgesehen sind, und dazu gehören halt ansprechende Vorbauten. Die nun stachen unserem Old Sabbermaul derart in die Glubschen, dass er sich zu ungezogenen Anzüglichkeiten hinreißen ließ, denn er fand die Dinger wohl hinreißend. Obwohl er ja als Dauerknutscher pfälzischer Weinköniginnen und als alter Schluckspecht eh hinlänglich bekannt ist, man munkelt ja im Gesundheitsministerium, der umtriebige Bruder sei fürs Blutspenden mangels Blut im Blut nicht zu gebrauchen, obwohl das Brüderchen also bereits seit Jahr und Tag seine Gebeine hochprozentig einlegt, meint er dennoch, den Don Juan raus hängen
lassen zu müssen! Ich muss allerdings gleich dazu sagen, dass Don Juan ein weitaus eleganterer und eloquenterer Aufreißer war als dieser Dauerwurstl aus der Pfalz, der zu gerne in fremden Dirndln rumwühlen würde, wenn frau ihn denn ließe. Es wäre interessant, ob er in seinem Ministerium (Wirtschaft, schon wegen der Weinköniginnen, gell?) Praktikantinnen anstellt? Aber das mag ich mir lieber nicht vorstellen, denn junge Frauen halten sich notabene alte Männer von vorvorgestern vom Leibchen, aber sowas vom Leibchen! Der tapsige Bruder hat allerdings noch nicht gemerkt, dass er hoffnungslos veraltet ist, old fashioned. Das plumpe Gegockel, das er und viele seiner Altersgenossen wohl als
charmantes Balzverhalten ansehen, nach dem die Frauen dieser Welt gieren, treibt uns, weil es eben nicht delikat und feinsinnig ist, lediglich das Frühstück aus dem Hals.
Da lob ich mir die schöne Geschichte von Jack und Bill: „Brüderchen nahm sein Schwesterchen an der Hand und sprach 'seit die Mutter todt ist, haben wir keine gute Stunde mehr; die Stiefmutter schlägt uns alle Tage, und wenn wir zu ihr kommen, stöß sie uns mit den Füßen fort. Die harten Brotkrusten, die übrig bleiben, sind unsere Speise, und dem Hündlein unter dem Tisch gehts besser: dem wirft sie doch manchmal einen guten Bissen zu. Daß Gott erbarm, wenn daß unsere Mutter wüßte! Komm, wir wollen miteinander in dir weite Welt gehen.“
Allerdings stellt sich mir die Frage, ob vielleicht die Stiefmutter in Spree-Athen das Brüderle-?
Nein, nein, nein, so etwas kann und will ich mir nicht vorstellen. Brüderchen ist ja schon ein alter Knochen. Ein Jagdhund auf dem Wege, der jappt wie einer, der sich müde gelaufen hat, wie es in einer anderen schönen Geschichte von J & B heißt...
Und: Wenn schon Ruinen, dann die des sagenumwobenen Troja, gell?
2. Dickie Baba und die 30 Kilos
Der Dick war in
Afghanistan
warum, weiß ich nicht mehr,
in Kabul er 'nen Teppich fand,
und der gefiel ihm sehr,
so sehr, dass im Basar erstand
der Dick ihn für daheim,
die Überführung nahm ihm ab der BND,
der Dickie fand das fein.
Nur blöd, dass viele Augen sehn,
was ein Minister tut,
und Steuerpflichten zu umgehn
macht sich dann doch nicht gut.
Ach, wär der Dickie doch geflogen
auf seinem schmucken Teppich
!
Statt dessen hat a weng gelogen
unser Entwicklungs-Nebbich...
3. Kleines Volk
Sie sind überall, immer noch, keiner mag sie mehr, aber sie kleben und kleben und kleben…
Es war einmal ein kleines Volk, das trug die Nase immer besonders hoch, denn es wusste alles besser als die großen Völker und hielt große Stücke auf seine großspurigen Gedanken.. Es war nun aber lange Zeit durchaus umworben von den anderen, welche da meinten, nicht ohne diese putzigen Kerlchen existieren zu
können. Auf diese Weise aber wuchs der Größenwahn der Winzlinge, sie kauften sich Kleider, viel zu groß für ihre schmächtigen Körper, und Schuhe, mit denen sie keine nennenswerten Schritte machen konnten. Und so fielen sie auf ihre vorwitzigen Schnäuzchen und wurden rubbeldiwupps zur Splitterpartei, unsere vom Wähler freigesetzten Freidemokraten..