Fantasy & Horror
Twisted Minds - Kapitel 5 - Nessun Dorma

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"Ein unscheinbarer Opernsänger zieht Ethans Aufmerksamkeit auf sich..."
Veröffentlicht am 12. September 2014, 50 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Also, dann will ich auch ein wenig von mir Preisgeben, damit ihr wisst was für ein Mensch eigentlich hinter den Geschichten steht ;) Ich hab schon geschrieben da war ich gerade mal 12 Jahre alt und ging noch zur Schule. Mich hat es irgendwie immer fasziniert in eigene Welten einzutauchen und diesen Form und Gesicht zu geben. Ob es einfache Fanfictions, oder eigene kleinere Ideen waren. Meine ersten Geschichten waren auch nicht mit Klassikern ...
Ein unscheinbarer Opernsänger zieht Ethans Aufmerksamkeit auf sich...

Twisted Minds - Kapitel 5 - Nessun Dorma

Nessun Dorma

"Essen ist da!“ Ethan öffnete die Tür zum Motelzimmer. In seiner Hand hielt er eine Tüte die nach Essen duftete. Katherina saß wie immer vor dem Fernseher während Dwight damit beschäftigt war die Patientenakten der Anstalt durchzusehen. Seit der Ergreifung von Erik Smith war eine Woche vergangen ohne dass sie auf Hinweise zu einem weiteren Patienten gestoßen waren. Dieses herumsitzen und darauf zu warten dass irgendetwas passierte gefiel dem 32-Jährigen überhaupt nicht. Wer wusste schon was solche Leute wie

Viktor im Sinn hatten jetzt wo sie wieder auf freiem Fuß waren? Besser sie fanden bald einen Anhaltspunkt. Hammond lag ihnen schon in den Kniekehlen. „Uii. Schon wieder chinesisch!“, stellte der Afroamerikaner fest nachdem er einen Blick in die Tüte geworfen hatte. Bei der Nachricht dass es was zu beißen gab war Katherina aufgesprungen und hüpfte fröhlich herbei. „Essen!“ „Genau. Einmal das Kindermenü für Kata.“ Er reichte ihr die Box die sie öffnete, bevor sie darin herumkramte. Dabei war das Essen eher zweitrangig. Ihr ging es

um die kleinen Sammelfiguren die in jedem Menü mitgegeben wurden. Hierbei hanelte es sich um verschiedene Ausführungen von Pandabären mit chinesischen Strohhüten auf dem Kopf. Mittlerweile hatte sie schon fünf Stück davon und sammelte eifrig weiter. „Panda!“, flötete sie fröhlich ehe sie sich mit ihrer Box wieder vor den Fernseher verkrümelte. Ethan ließ sich am Tisch nieder. Er hatte auch eine Zeitung mitgebracht die er auf den Tisch legte. Vielleicht hatten sie ja heute Glück. Diese notorische Langeweile war auf Dauer ziemlich nervig. „Man, da wünscht man sich fast wieder ein Springteufel zu sein“, erklärte der

Student und schaufelte sich ein paar Nudeln in den Mund. Letztendlich konnte er nach der Sache mit Smith wieder zurückverwandelt werden. Soweit ohne bleibende Schäden. Manchmal wippte er nur noch mit dem Kopf hin und her. Eine kleine Nachwirkung die sich allerdings mit der Zeit verflüchtigen würde. Ethans Verletzungen waren da etwas schwieriger. Bis jetzt waren sie nur teilweise verheilt. Vor Carrie hatte er sie natürlich nicht verstecken können. Sie hatte sich unglaubliche Sorgen um ihn gemacht, als er am Wochenende nach Hause gekommen war. Er hatte ihr dann erzählt es hätte ein Turnier im Tauziehen

mit den Patienten gegeben. Schon wieder eine Notlüge. Es gefiel ihm überhaupt nicht seine Frau immer wieder zu beschwindeln, aber im Moment blieb ihm nichts weiter übrig. Es war besser wenn sie davon so wenig wie nötig wusste. Er wollte seine Familie nicht unnötig in all das hinein ziehen. „Sag das mal lieber nicht zu laut. Wer weiß schon was als nächstes passiert. Hast du dir die Akten angesehen?“ Sein Gegenüber nickte nur. „Hab ich. Man ein paar von denen sind ja echt abnormal. Hier dieser eine da. Der kann Tote kontrollieren. Schon

übel.“ „Ja aber fass die Akten bitte nicht mit den Fettfingern an. Hammond wird sauer wenn die dreckig werden.“ Der Afroamerikaner nickte erneut und legte die Akte wieder auf den Tisch zurück. Solche Fälle wie der des Michael Lambert der die Toten kontrollieren konnte war nicht sonderlich gefährlich, da sie nur wie Marionetten befehligt wurden. Also nichts mit Zombies oder dergleichen. Schlimmer waren da eben solche wie Viktor Waslow. Der Russe war einer der gefährlichsten Insassen des Sanatoriums gewesen. Ihn aufzuspüren stellte eine der Hauptaufgaben dar. Bis jetzt

allerdings war er untergetaucht. Er wäre auch ganz schön blöd auf sich aufmerksam zu machen. Nein. Ethan würde abwarten müssen bis der D-Patient entschließen würde sich zu zeigen. Bis dahin sollten sie jeden einpacken und nach Hause bringen der ihnen über den Weg lief. So hatte sich zumindest Hammond ausgedrückt. Leichter gesagt als getan. Über 80 Patienten galten als entflohen. Da hätte man eigentlich denken können dass sie leicht zu finden sein. Genau das Gegenteil war der Fall: Jetzt da sie frei waren würden sie natürlich alles tun um zu vermeiden dass sie nach Willows Creek zurückkamen. Keine einfache

Geschichte also. Für den Moment hatte er es aber auch nicht eilig. So nahm der 32-Jährige einen Happen von seinem Essen während er durch die Zeitung blätterte. Im Zeitalter des Internets vielleicht eine steinzeitliche Methode zu recherchieren aber er eben kein Freund von Technik. Computer mied er besonders. Diese Dinger hatten einfach etwas gegen ihn. Er kam damit nicht zurecht. Zwar nannte ihn Carrie deswegen öfters einen Dinosaurier, aber das störte ihn herzlich wenig. „Die Zeitung ist auch nicht mehr das was sie mal war. Wer interessiert sich schon für die Oper?“, warf Dwight ein als er seinen Blick über die Zeitung

schweifen ließ. Ethan allerdings war mehr an dem fülligen Sänger interessiert den man auf der Titelseite abgebildet hatte. Er war rundlich, hatte braunes Haar welches am vorderen Bereich schon ausfiel und trug eine Hornbrille. Das war einer der entflohenen Patienten. Unfassbar aber dieser Kerl hatte sich tatsächlich für die Zeitung ablichten lassen. Langsam las der Arzt den Artikel, deren Überschrift 'Unentdeckter Opernsänger startet durch' lautete. „Immer wieder aufs neue begeistert der neu entdeckte Opernsänger Ryan Xavier mit seiner melodischen Stimme das Publikum. Angefangen hatte er bei einer

Probe vor einer Woche und ist jetzt das Stadtgespräch von Detroit. Sämtliche Vorstellungen sind ausverkauft oder ausgebucht. Dieser Mann schafft es tatsächlich die Zuschauer dauerhaft in seinen Bann zu ziehen. Dies ist wohl eine Art Revival der klassischen Oper. Niemand hat diesem Genre noch wirklich Aufmerksamkeit geschenkt, doch scheint Xavier dem ganzen einen frischen Wind zu bringen. Wir werden seine Karriere weiter aufmerksam verfolgen.“ Das war der erste Anhaltspunkt seit einer Woche und es schien beinahe so als hätte man ihnen das hier direkt in die Hände gespielt. Kaum zu fassen.

Wahrscheinlich hatte der Patient keine Ahnung davon dass man ihn suchte. Zwar hatte er das vielleicht vermutet und deshalb seinen Namen geändert aber wäre er vorsichtiger gewesen, hätte er wohl niemals ein solches Aufsehen erregt. Glück für sie. Pech für ihn. „Ist das einer für uns?“, fragte der Student. Ethan nickte. „Ja nur heißt er nicht Ryan Xavier, sondern Karl Collins.42 Jahre alt und ein Patient der Kategorie A. Wir haben Glück.“ „Wieso?“ „Er ist ein Idiot“, argumentierte der Arzt einfach nur und stand vom Tisch auf. Besser sie verloren keine Zeit mehr.

Sie hatten das Überraschungsmoment auf ihrer Seite und konnten sich ihn einfach schnappen. Er war bei weitem nicht so gefährlich wie Erik, wass diese Aufgabe um einiges erleichtern würde. Ethan rechnete nicht mit großen Schwierigkeiten. „Also gut. Kata zieh dich an. Wir machen einen kleinen Ausflug!“ „Rausgehen!“ So setzte sich das Trio auch schon in Bewegung. Von hier aus würden sie mit dem Auto bis nach Detroit eine Stunde brauchen. Besser man trödelte also nicht zu lange herum. In der Zeitung stand dass Karl heute einen Auftritt hatte. Beste Möglichkeit also ihn zu

erwischen. Sie konnten ihn sich ganz in Ruhe nach seiner Vorstellung zur Brust nehmen. Hammond würde sicher erfreut sein zu wissen dass sie einen weiteren Patienten von Willows Creek zurückbrachten. Blieb natürlich nur die Frage offen, ob sie auch weiterhin eine Glückssträhne hatten und es sich hierbei nicht nur um einen dummen Zufall handelte. Welchen Grund es auch gab – Ethan war mehr als nur dankbar dafür. Natürlich wusste er, dass es bei dem Rest nicht so einfach sein würde, aber das hier war immerhin ein Anfangspunkt. Vielleicht hatte Collins ja Kontakt mit anderen aus der Anstalt knüpfen können. Bei solchen Fällen zog

man eher das vertraute Umfeld vor. Das traf zwar nicht auf jeden zu aber bei einem Großteil spielte Vertrautheit eine große Rolle. Das würde er später noch erfahren. Jetzt galt es sich auf den Auftrag zu konzentrieren. „Und was genau hat dieser Collins für Kräfte? Ich hab die Akte jetzt leider nicht so genau im Kopf.“ „Er ist Patient aus dem A-Trakt. Eigentlich ganz ungefährlich. Das besondere an ihm ist sein Gesang. Dadurch kann er andere in seinen Bann ziehen. Die Opfer sind wie hypnotisiert und fühlen sich zu ihm hingezogen. Deshalb ist er als Opernsänger auch so

erfolgreiche. Nacheinander werden die Leute von ihm umgarnt und wollen natürlich dieses Glücksgefühl dass sein Gesang in ihnen auslöst auch aufrecht erhalten. Deswegen gibt es so viele Fans.“ Der Afroamerikaner nickte nur und warf einen Blick aus dem Fenster. Im Radio lief gerade 'Is this the way to Amarillo'. Katherina war fleißig damit beschäftigt den Song mitzusingen. Wieder regnete es, wie schon so oft in letzter Zeit. Inzwischen hatten sie ein gutes Stück ihrer Route zurückgelegt. In der Ferne konnte man bereits die Skyline von Detroit erblicken. „Klingt ja eher gruselig. Naja. Immer

noch besser als ein Verrückter Magier der einen bei Berührung verzaubern kann. Hätte kaum gedacht dass es in diesem Job auch einfache Sachen gibt.“ Er grinste vergnügt. Ethan schüttelte allerdings den Kopf und fuhr auf die Ausfahrt in Richtung der Stadt. „Sein sie nicht zu selbstsicher. Wir wissen nicht wie er auf uns reagieren wird. Wahrscheinlich wird er wie Smith versuchen zu fliehen. Darauf müssen wir vorbereitet sein. Deshalb hab ich die hier besorgt.“ Er holte aus seiner Tasche ein paar Ohrenstöpsel hervor, die er im Auto herumreichte. Die Blondine sah sich die Dinger ein wenig perplex an, ehe sie

beobachtete wie Dwight sie sich ins Ohr steckte. „Spielen?“ „Ja Katherina. Wir spielen was. Steck dir die in deine Ohren.“ „Spielen!“ Sie hatten die Stadt erreicht. Ethan war schon lange nicht mehr in der Großstadt gewesen. Allerdings hatte sich nicht viel verändert. Die Stadt wirkte immer noch so runtergekommen wie beim letzten Mal als er hier war. Genau wie sich die Leute weiter auf den Bürgersteigen und in den Geschäften drängten. Das typische Bild einer Großstadt. Eines hatten die Städte allerdings gemeinsam: Der Verkehr war wie immer zum kotzen.

Man kam kaum voran. Bis zu dem Opernhaus in dem Collins auftrat war es zwar nicht weit, aber er wollte das hier so schnell wie möglich hinter sich bringen. Heute Abend wollte er mit Sofia und Carrie essen gehen. Er vermisste es Zeit mit seiner Familie zu verbringen und hatte deshalb entschieden dass es heute an der Zeit war ein wenig davon nachzuholen. Seit dem Vorfall im Sanatorium sah er die beiden viel zu selten für seinen Geschmack. Gut, der Job war zwar auch wichtig aber er wollte deshalb seine Angehörigen nicht komplett vernachlässigen. Je eher er hier also fertig war, desto früher würde er die

beiden wiedersehen. So bog er in die Straße ein in der sich die Oper befand. Vorne war nicht einmal mehr ein Parkplatz zu finden. Die Besucher der Vorstellung hatten keinen Winkel ausgelassen. Außerdem drängelten sie sich wie die Verrückten ins Innere des Gebäudes. Kaum zu fassen. Collins wusste wirklich seine Fähigkeit zu seinen Gunsten einzusetzen. Besser man machte seinem Treiben schnell ein Ende damit das ganze nicht auf irgendeine Weise ausartete. Schließlich fand Ethan einen Parkplatz zwei Seitenstraßen weiter, so dass sich das Trio jetzt zu Fuß auf den Weg

mache. Dwight trug das Betäubungsgewehr. Für alle Fälle hatten sie es mitgenommen, denn man konnte ja nie wissen ob Karl nicht doch Widerstand leistete. Für diesen Fall war es besser vorbereitet zu sein. „Also gut. Noch einmal ganz langsam. Wir warten bis nach der Vorstellung und suchen ihn dann in seiner Garderobe. Denkt an die Ohrenstöpsel, damit wir nicht in seinen Bann fallen wenn er anfängt zu singen. Ich weiß nicht wie hoch der Personenschutz für ihn ist oder ob er überhaupt welchen hat. Deshalb sollten wir zumindest etwas vorsichtig sein. Gut wäre es natürlich wenn wir ihn allein erwischen. Das

erspart uns unnötigen Ärger.“ Damit betraten sie das Innere des Gebäude. Die Türen zur Halle waren verschlossen und Wachleute an den Türen postiert. Von drinnen konnte man hören dass Collins bereits mit seiner Vorstellung begonnen hatte. Der Jubel und Applaus des Publikums war bis hierhin zu hören. Es war kaum losgegangen und sie fraßen ihm schon aus der Hand. Nicht übel. Ethan bog in den linken Gang der laut eines Schildes zur Garderobe der Darsteller führte. Dwight und Katharina folgten ihm vorsichtig, wobei die Blondine erst stehen blieb um dem Gesang zu lauschen.

„Komm Katherina. Wir haben keine Zeit. Wir wollten ein Spiel spielen. Weißt du noch?“ Sie klatschte begeistert in die Hände und hüpfte auf und ab. „Spielen, Spielen, Spielen!“ Der richtige Raum war schnell gefunden und zum Glück gab es hier keine Wachleute. So begaben sich die beiden Ärzte und die Blondine in die Kabine des Sängers. Das Zimmer war rot gehalten. Die Bezüge, die Tapeten und sogar der Fußboden leuchteten in Scharlachrot vor sich hin. Beinahe schon Augenkrebsverdächtig. Der 32-Jährige seufzte und ließ sich auf dem Stuhl

nieder der vor dem Spiegel stand. Jetzt hieß es abzuwarten bis die Vorstellung vorüber war. Sie konnten hier in aller Ruhe auf Collins Rückkehr warten und ihm auflauern. Ein leichtes Unterfangen. „Was meinst du? Kriegen wir ihn?“ Der Schwarzhaarige nickte und wischte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, ehe er die Beine übereinander legte. Katherina machte sich an der Garderobe des Mannes zu schaffen und bestaunte die verschiedenen Kostüme. „Er ist kein Erik Smith. Schon in der Anstalt war er eher einer von der simplen Sorte. Völlig ungefährlich. Ich hab mich oft genug mit ihm unterhalten. Er hat ein sehr sanftes Wesen und stellt

eigentlich keine Gefahr dar. Wir dürften das hier relativ schnell hinter uns gebracht haben. Dann können wir uns wieder den anderen Patienten widmen.“ Er tippte mit den Fingern auf dem Tisch herum und warf einen Blick auf die Uhr. Jenachdem wie lange die Vorstellung dauerte würden sie eine Weile hier sein. Katherina schlug die Zeit für sich selbst tot in dem sie die Sachen von Collins durchwühlte. Immerhin einer dem das ganze Spaß machte. Die 16-Jährige fand eine Brille und setzte sich diese auf die Nase. „Uiii.“ „Katherina leg das wieder hin. Mach hier bitte nichts

kaputt.“ Sie nickte und tat wie ihr gehießen wurde. Besser sie erregten kein Aufsehen. Die Sache sollte nicht vorbei sein bevor sie überhaupt angefangen hatte. Das wäre ganz schön blöd und Hammond wäre sicherlich nicht erfreut darüber wenn er erfuhr, dass sie diese Geschichte in den Sand gesetzt hatten. Bei Smith war er schon am Rande eines Wutanfalls gewesen als sie ihn um ein Haar hatten entkommen lassen. Noch einmal sollte das nicht passieren. Ethan war zuversichtlich. Collins war mit Erik nicht zu vergleichen. Vielleicht würde er etwas Widerstand leisten, aber auf nennenswerte Probleme dürfte man

hierbei nicht treffen. „Was war das eigentlich mit dieser Foster? Die schien ja ganz schön verärgert zu sein nach der Geschichte die da im Krankenhaus passiert ist.“ Der 32-Jährige verdrehte genervt die Augen. Eigentlich wollte er jetzt nicht über die FBI-Agentin reden. Er hoffte inständig dass sich ihre Wege nie wieder kreuzen würden. Sie war ein Hindernis und regelte die Dinge auf eine Art und Weise die nicht Konform mit seinen Methoden war. „Genau. Sie war ziemlich neugierig. Am Ende hat Hammond alles geregelt. Es ist nicht gut wenn sich die Ordnungshüter in unsere Sachen einmischen. Das ist

eigentlich mit die oberste Regel. Am besten man vermeidet Konflikte mit dem Gesetz wenn es möglich ist. Die Leute hier draußen wissen nichts von den besonderen Kräften unserer Patienten und das ist auch gut so. Die Wahrheit würde nur Angst streuen und wahrscheinlich eine Panik unter der Bevölkerung auslösen. Besser das ganze bleibt unter uns.“ Stimmte ja auch. Leute die keine Ahnung von dem hatten was sie taten sollten sich da auch nicht einmischen. Sie als Dreier-Team genügten vollkommen um sich der Sache anzunehmen. Zwar waren sie vielleicht nicht so gut organisiert wie das FBI oder

andere Behörden, aber jeder fing mal klein an. Dies war ihr zweiter Auftrag. Sie mussten erst Schritt für Schritt lernen sich in diese Sache einzufügen und mit ihr umzugehen. Da konnte man nicht erwarten dass sie von jetzt auf gleich die Profis schlechthin waren. Draußen wurde es schließlich etwas lauter. Anscheinend war die Vorstellung vorbei. Jetzt galt es vorsichtig zu sein. „Katherina versteck dich!“ Die Blondine tat was er sagte und ging hinter dem Kleiderständer in Deckung. Ethan und Dwight schoben sich hinter die Tür und warteten ab. Nach ein paar Minuten öffnete sich das Zimmer und jemand kam fröhlich singend hinein. Es

war Collins, der sich erst mal sein Jackett auszog und zum Spiegel schritt. Er wirkte ziemlich erledigt. Langsam ließ sich der pummelige Mann in seinen Stuhl sinken und streckte die Beine von sich. Das war der beste Augenblick um zuzuschlagen. Ethan schloss die Tür und kam zusammen mit dem Afroamerikaner aus dem Versteck. Als Collins sie sah erschrak er. „Scheiße! Doktor! Sie haben mich vielleicht erschreckt. Das ist echt nicht witzig. Haben sie denn noch nie etwas von anklopfen gehört?“ Er hielt sich die Brust. Der Schock stand ihm ins Gesicht geschrieben. Sein Blick fiel auf

Dwight. „Wer ist das? Ist der neu?“ Rain nickte und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ja, aber wir sind nicht hier um zu plaudern. Sie hatten ihren Spaß Karl. Kommen sie mit. Wir bringen sie nach Willows Creek zurück!“ Der Dicke lächelte nur. „Das bezweifle ich.“ Und damit begann er auch schon zu singen. Es war das Lied Nessun Dorma. Der Gesang erfüllte den gesamten Raum, zeigte allerdings aufgrund der Ohrenstöpsel überhaupt keine Wirkung. Als der Dicke das bemerkte sah er die beiden ein wenig verwirrt

an. „Wie zum Teufel haben sie das denn gemacht?“ Ethan grinste süffisant, während jetzt auch Katherina aus ihrem Versteck kam und zu dem Gesang applaudierte. „Betriebsgeheimnis. Katherina kennen sie ja noch. Das hier ist Dwight. Wir bringen sie sicher ins Sanatorium zurück. Besser sie kommen einfach mit uns. Sie sind doch ein netter Kerl. Sie machen keinen Ärger.“ Der Sänger schien eine Weile darüber nachzudenken. Ethan hoffte dass er zu ihm durchdringen konnte. Karl war nicht böse oder so. Er war eine friedfertige Seele und deshalb vielleicht

mehr zur Kooperation bereit als Andere. Schließlich nickte er und stand von seinem Stuhl auf. Mit flinken Fingern knöpfte er sich sein Jackett wieder zu. „In Ordnung. Ich komme mit.Kein Grund also ihre Waffe zu benutzen. Ich wollte ja eigentlich gar nicht fliehen, aber irgendwie hab ich es ein wenig vermisst dass die Leute mir zujubeln wenn ich singe. Das war alles was ich wollte. Dieses Gefühl noch einmal erleben da oben zu stehen während alle einem zujubeln. Man fühlt sich direkt ein kleines bisschen wertvoller“, sinnierte er in melancholischem Tonfall. Ethan nickte und öffnete die Tür nach draußen. Das konnte er gut verstehen.

Als Patient hatte man es sicher auch nicht leicht wenn man immer nur ein und dieselben vier Wände sah. Da verlangte es einem eben auch nach Freiheit. Karl war da keine Ausnahme. Der Doktor konnte es ihm nicht wirklich verübeln. Außerdem war er freundlich und ging freiwillig mit. Vielleicht konnte er mit Hammond eine Abmachung treffen die dafür sorgte dass er zumindest in Begleitung seine Auftritte wahrnehmen konnte. Dann aber eher in kleinem Kreis mit weniger Zuschauern. Sie verließen die Garderobe und bewegten sich in Richtung der Eingangshalle vorwärts, wo sich hunderte von Zuschauern nach draußen

drängten. Es war kaum vorwärts zu kommen. Als die Fans ihr Idol erblickten kreischten einige vor Freude auf und versuchten zu ihm zu kommen. Ethan tat sein Bestes um sich und die Anderen auf Abstand zu halten, aber das war leichter gesagt als getan. „Bitte, Mr. Collins. Ein Autogramm für meine Tochter!“ „Oh, Mr. Collins. Darf ich ein Foto von ihnen machen?“ „Großartige Vorstellung Mr. Collins. Sie sind ein Gott!“ Der Angesprochene grinste breit über beide Ohren und nickte seinen Fans zu, unterschrieb Autogrammkarten und ließ sich von ihnen ablichten. Er schien es

wirklich sehr zu genießen im Rampenlicht zu stehen. Die viele Fotografiererei ließ Ethan schwummrig werden. Einen Augenblick lang hob er die Hand vors Gesicht. Da wurde er zurück geschubst. „Ethan! Er haut ab!“ Das hätte er sich ja denken können. Tatsächlich versuchte Karl sich jetzt seinen Weg von ihnen weg nach draußen zu bahnen. Er hatte gelogen. War ja eigentlich klar gewesen. Wie er seine Gutgläubigkeit doch hasste. Noch mal würde er sicher auf einen solchen Trick nicht hereinfallen. Schnell nahmen er und die anderen beiden die Verfolgung auf. Allerdings war es schwierig durch

die vielen Menschen hindurch zukommen. Es schien eine halbe Ewigkeit zu dauern, bis sie wieder frische Außenluft schnappten. Diese ganzen Fans waren wirklich nervig. Genau darauf musste Karl gewartet haben damit er die Gunst des Augenblicks zur Flucht nutzen konnte. „Da läuft er!“, erklärte Dwight und deutete die Straße hinab. Tatsächlich lief dort ein schwer atmender Collins und sah sich nach hinten um. Als er die drei erblickte legte er natürlich noch einen Zahn zu. Ethan und seine Begleiter waren ihm Dicht auf den Fersen. Sie würden ihn sicher nicht so einfach entkommen lassen. Es ging um die

nächste Ecke, wo sich ihnen ein mehr als lächerliches Bild bot: Karl versuchte tatsächlich aus dem Stand eine Mauer hochzuspringen, die ihm den weiteren Weg versperrte. Er saß in der Falle. Der Afroamerikaner legte einfach nur den Kopf schief. „Sie hatten Recht: Er ist wirklich ein Idiot!“ Und damit schoss er seinen Betäubungspfeil ab, der den Sänger direkt in den Hintern traf. Einen Moment lang hielt Karl inne und drehte sich zu ihnen um. Dann begann er zu taumeln und verlor das Bewusstsein. Sie hatten es geschafft. Ihr nächster Patient war eingefangen.

Eine halbe Stunde später trafen bereits Hammond und seine Leute am Ort des Geschehens ein. Sie hatten einfach nur auf ihn warten müssen, ohne dass irgendetwas nennenswertes passiert war. Der alte Mann schritt langsam in die Gasse und warf einen Blick auf die Situation die sich ihm bot. Katherina eilte freudestrahlend auf ihn zu und umarmte ihn. Er lächelte, ehe er sich Dwight und Ethan zuwandte. „Gute Arbeit. Collins wird nach Willows Creek zurückgebracht. Das haben sie wirklich gut gemacht, aber seien sie vorsichtig. Nicht alle Entflohenen sind

so dämlich wie er es war. Wie haben sie ihn überhaupt gefunden?“ Der 32-Jährige lächelte nur, während Katherina ihn wieder einmal um seinen Bleistift erleichterte, um eine Eiswaffel für den alten Mann zu malen. Dieser nahm dankend an und leckte genüsslich an der Kaltspeise. „Durch die Zeitung. Das ganze hat richtige Schlagzeilen gemacht. War aber eher ein Zufall dass wir darauf gestoßen sind. Naja und dann sind wir eben direkt hergefahren um uns darum zu kümmern. War ganz einfach.“ Hammond nickte. „Gut. Die Wirkung seines Gesangs wird zwar noch eine Weile Einfluss auf die

Leute ausüben aber irgendwann wird sich das ganze verflüchtigen und der Normalzustand einkehren.“ Das war auch gut so. Nicht auszudenken was passieren würde, erführe seine Fangemeinde davon dass Karl keine Auftritte mehr gab. Gab ja immer ein paar Spinner die sich das Leben nahmen wenn ihre Lieblingsband sich auflöste. In ein paar Wochen würden ihn alle vergessen haben und keiner ihm eine Träne nachweinen. Das ganze brachte also keine bleibenden Schäden mit sich. Das war sehr gut. Allerdings gab es da noch eine Sache die er mit Hammond besprechen musste. So nahm er seinen Chef bei der

Schulter. „Sir...ich weiß dass es eigentlich verboten ist, aber kann man für Karl nicht eine Ausnahmereglung aufstellen die ihm erlaubt in Begleitung kleinere Auftritte durchzuführen? Alle paar Monate einer. Dann besteht auch kein Risiko dass jemand seinem Gesang verfällt. Ich meine, gut er wollte zwar flüchten aber ist ungefährlich. Sehen sie zum Beispiel mal Katherina. Die gedeiht prächtig seitdem sie mit uns unterwegs ist und Kontakt mit der Außenwelt hat. Vielleicht ist das ja auch bei Collins der Fall.“ Hammond legte nachdenklich einen Finger an die Stirn während er über

Ethans Vorschlag nachdachte. Zumindest hatte der Arzt ein paar gute Punkte die dafür sprachen. Wenn man sich zum Beispiel Katherinas Wandlung ansah, dann konnte man mit Fug und Recht behaupten dass es manchen Patienten durchaus gut tun konnte, wenn sie sich ab und zu außerhalb der Anstalt aufhielten. Natürlich war es bei Karl etwas vollkommen anderes als bei der 16-Jährigen denn im Gegensatz zu ihr war er geistig einigermaßen auf der Höhe und wusste was er tat. Ethan glaubte allerdings nicht dass dieser Mann jemandem ein Leid antun könnte. Er war kein Viktor Waslow oder ein Erik

Smith. Er hatte nicht diese Dunkelheit in seinem Herzen und wer wusste schon was danach passierte? Mit seinem Gesang konnte er vielen Menschen eine Freude machen und das war ja auch schon etwas wert. Fragte sich nur ob sein Chef diese Meinung auch teilte. Erleichterung kam in Ethan auf, als der alte Mann nickte und lächelte. „Vielleicht haben sie Recht Mr. Rain. Ich werde mir diesbezüglich etwas überlegen. Katherinas Fortschritte lassen sich wirklich nicht leugnen. Vielleicht haben wir bei Collins ähnliche Erfolge. Wer weiß das schon? Ich kümmere mich darum. Für sie ist wichtig dass sie am Ball bleiben. Zwei

Patienten in zwei Wochen ist gut für den Anfang. Machen sie weiter so und wir werden mit unserer Aufgabe sicher Erfolg haben. Das wäre dann alles für heute. Suchen sie einfach weiter nach Anhaltspunkten und gehen sie den seltsamen Kleinigkeiten auf den Grund. Dann dürften sie relativ schnell den nächsten Patienten ausfindig machen. Ich wünsche noch eine schönen Tag.“ Und damit schritt er bereits von dannen. Nach einigen Sekunden wandte er sich allerdings noch einmal zu dem 32-Jährigen um und sah ihn mit ernstem Ausdruck an. „Da wäre noch etwas. Diese Eileen Foster hat versucht Informationen über

sie und Willow Creek einzuholen. Sein sie vorsichtig. Die Frau ist wirklich eisern wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat.“ Das hatte ihm gerade noch gefehlt. Wenn das FBI von der ganzen Sache zuviel mitbekam würden sicher bald unangenehme Fragen gestellt werden. Das war nicht wirklich der Sinn des ganzen. Besser man behandelte die Sache vorsichtig. Nicht dass sie mit einem der Patienten konfrontiert wurden. Das konnte schlimm ausgehen, wenn er an Kräfte wie die von Viktor dachte. Er wollte nicht das Leben unschuldiger aufs Spiel setzen. Das war das letzte was er im Sinn hatte. So

seufzte er und wandte sich wieder den beiden anderen zu. „Also ihr habt Hammond gehört. Das wars für heute. Das habt ihr alle gut gemacht. Collins kommt zurück nach Willow Creek und wir können uns dann dem nächsten Fall widmen. Für heute machen wir Schluss. Wir sehen uns dann morgen im Motel. Und Dwight, wenn du was in den Nachrichten oder in der Zeitung siehst das in unseren Bereich fällt dann ruf mich sofort an.“ Der Afroamerikaner nickte nur. Katherina stand neben ihm und sah zwischen den beiden Männern fragend hin und her. „Jetzt nach Hause?“, fragte sie in dem

für sich üblich unschuldigem Tonfall. Der Schwarzhaarige nickte nur und verschränkte die Arme vor der Brust. „Genau Kata. Nach Hause.“ Der Wagen mit Hammond und Collins fuhr davon. Jetzt war es auch für sie Zeit zu gehen. So schritt das Trio langsam durch die Gasse in Richtung Straße. Ethan war müde und wollte eigentlich nur noch nach Hause. Seine Familie wartete auf ihn und das würde er sich um keinen Preis entgehen lassen. Bevor er allerdings weiter darüber nachdenken konnte, sah er etwas auf der anderen Seite der Straße. Erst hatte er das Paar gar nicht bemerkt, dass dort Hand in Hand stand und sich

offensichtlich die Situation betrachtet hatte. Ehe er jedoch weiter gehen konnte, versperrte vorbeifahrender Bus die Sicht und die beiden waren verschwunden. Stutzig blickte er auf den leeren Fleck an dem er zuvor noch die beiden gesehen hatte. „Alles okay Ethan?“ Die Frage riss ihn aus seinen Gedanken. Er nickte einfach nur. „Ja klar. Lass uns fahren.“ Er schüttelte innerlich den Kopf. Für heute hatte er wirklich genug davon. Für ihn zählte jetzt nur noch das Heim und seine Familie. Alles andere würde er morgen in Angriff nehmen. Er war froh wenn er mal einen Abend Ruhe hatte und

sich nicht ständig Gedanken über den nächsten Fall machen musste. Das konnte auch mal eine Nacht warten. Für heute Abend würde er seinen Job an den Nagel hängen. Einfach mal entspannen. Das brauchte er jetzt...

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Über den Autor

Thommy
Also, dann will ich auch ein wenig von mir Preisgeben, damit ihr wisst was für ein Mensch eigentlich hinter den Geschichten steht ;)

Ich hab schon geschrieben da war ich gerade mal 12 Jahre alt und ging noch zur Schule. Mich hat es irgendwie immer fasziniert in eigene Welten einzutauchen und diesen Form und Gesicht zu geben. Ob es einfache Fanfictions, oder eigene kleinere Ideen waren. Meine ersten Geschichten waren auch nicht mit Klassikern zu vergleichen, oder hatten einen besonderen Kern. Es war lediglich der Wunsch das zu Papier zu bringen, was mir im Kopf rumspukte. ^^

Eine meiner ersten Geschichten war eine Art Wild-West Adaption und wohl so inspirierend wie der morgendliche Toilettengang, aber das ist es nicht was mich bei so etwas tangiert. Ich bin keiner von den Leuten denen es darum geht, was andere über das denken was er schreibt. Ich will meine Inspirationen, meine Gedanken einfach nur mit den Leuten teilen. Mir ist es wichtig dass die Leute Spaß an dem haben was ich schreibe. Ich will meine Ideen und meine Fantasien mit ihnen teilen. Das ist mir wichtig ;)

Was mich dabei inspiriert? Das kann unterschiedlich sein. Ein guter Song, von Disturbed, den Foo Fighters oder anderen wie zum Beispiel Lifehouse oder Stone Sour.
Andererseits kann es auch nur ein einfacher Gedanke, oder eine Frage sein die mir gerade durch den Kopf geht. Das ist ganz unterschiedlich. Ich bin auch nicht unbedingt derjenige der in seinen Geschichten auf Action achtet, oder dass der Held am Ende das Mädchen bekommt, sondern darauf eine Welt zu zeigen die vielleicht nicht immer perfekt ist und wie die Leute in ihr mit den dortigen Begebenheiten zurecht kommen.
Ich bin auch kein Freund von "Happy End" - Geschichten, wenn ich ehrlich bin, da sie manchmal nicht der Wahrheit entsprechen. Das Leben ist eben nicht immer eine Blumenwiese über die die Leute fröhlich hinwegtänzeln, sondern bietet seine Herausforderungen und Prüfungen an denen man wächst und reift. Das versuche ich auch in meinen Stories zu zeigen und zu verdeutlichen, auch wenn es vielleicht nicht immer ganz gelingt ^^

Ansonsten gibt es eigentlich nicht viel zu sagen^^ Ich wünsche jenen Leuten die über meine Geschichten stolpern viel Spaß mit ihnen und hoffe dass sie vielleicht etwas von den Gedanken übermitteln können, die mich dazu bewogen haben sie zu schreiben.
In diesem Sinne:
Liebe Grüße,
Thommy =)

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