einleitung
Ihr wisst ja, wie es ist, wenn man so Gedanken hat, die einen nicht mehr loslassen. Und nachdem ich ja selber gerne reime ...
Text und Bild
(c) by avewien - Andreas V. Engel - 9/2014
Reimig
Wenn sich Wort und Zeilen reimen,
muss nicht immer g´scheites keimen.
Manchmal gleicht der Reim-Genuss
eher einem Judas-Kuss,
an der eignen Dichterkunst,
wenn die Zeilen erst verhunzt.
Fern von Sinn und Poesie,
Hauptsach gereimt – nur irgendwie.
Glaubt mir, es ist gar nicht schwer,
werft ein Wort mir einfach her.
Autobus? So soll es sein,
mir fällt sicher etwas ein.
Es fuhr ein schwarzer Autobus
zu schnell – verlor ne Kokosnuss.
Sie rollte abwärts in den Fluss,
schon ist mit dem Reimen Schluss.
Hab ich sie damit überzeugt?
Der Dichter artig sich verbeugt,
und wartet auf das nächste Wort,
um zu reimen – immerfort.
Er war so furchtbar stolz
auf seine beiden Colts.
Obwohl sie nur aus Holz,
denn keiner jemals schmolz.
Ein letztes Wort nehm ich noch an,
bevor ich selber nicht mehr kann,
oder sie mich noch vertreiben,
da hör ich lieber auf zu Schreiben.
Es lag die fromme Nonne,
tagtäglich in der Sonne.
Wenn´s ihr zu heiß – oh Wonne,
sprang sie in die Regentonne.
Nun ist aber endlich Schluss,
mit dem Pseudo-Reimgenuss.
Passt nur schrecklich auf beim Lesen,
dass die Gehirnzellen nicht verwesen.