Der Traumbaum
Er steht schon da seit Ewigkeiten,
er ist ein Teil von meinem Glück.
Besuch ich ihn, dann mal bei Zeiten,
bringt er die Kindheit mir zurück.
Wir wohnten hoch in seinen Ästen
meist blutig waren unsere Knie,
Mit alten Zeug und vielen Resten
erschufen wir die Fantasie.
Ich war der Fürst in meinem Reich,
der Kapitän auf hoher See.
Der Lotse selbst im kleinsten Teich,
der gute Förster und das
Reh.
Ich war der Falke in der Luft,
das Schilf, das sich im Wind bewegte.
Der allerschönste Blumenduft,
der Träumer, der ins Gras sich legte.
Ich war der Prinz auf meinem Schloss,
der Drache, der den Berg bewohnte.
Ein Ritter hoch auf weißem Ross,
Der Fluss, der sich mit Glanz belohnte.
Oh Traumbaum halte mich noch mal
entführe mich ins Kinderland.
Denn hätte ich noch heut’ die Wahl,
mir wären Sorgen unbekannt.