Wie konnte alles so schrecklich schief gehen… Ich wünschte ich könnte sagen, ich weiß, das trotzdem noch alles gut werden wird. Ich wünschte es wirklich. Doch im Augenblick sehe ich wenn ich den Kopf hebe… Asche. Flammen, die eine ganze Stadt zu verzehren drohen. Geschürt durch unsere eigene Ignorant und würde mir der Gedanke nicht so bitter sein ich würde sagen, wir haben es verdient. Als sich unsere ältesten Prophezeiungen erfüllten, dachten wir da wirklich, es
gäbe Hoffnung? Am Ende war auch dies nur eine Lüge. Und nun Ich kann nicht einmal darauf hoffen mich lange zu halten, noch weniger hier wieder raus zu kommen, aber… ich werde tun was ich kann. Was vor uns liegt ist keine Schlacht mehr. Nur der Tod. Mit etwas Glück wird es eine Rettungsaktion. Aber eigentlich geht es jetzt nur noch um die Ehre. Jeder ist sterblich. Jeder ein Werkzeug. Und diese Worte wird niemand jemals lesen. Und wenn doch… Es tut mir leid. Es tut mir leid, dass ich die Waffe gegen jene erheben muss, die ich schützen sollte. Aber wir alle müssen uns irgendwann unserem Schicksal
stellen.
- Halb verbrannte Notiz gefunden in den Straßen Helikes
Bildquelle :Uta Herbert / pixelio.de
Sie waren nun bereits drei Tage Richtung Küste unterwegs und wenn nichts dazwischen kam, würden sie spätestens zu Beginn der nächsten Woche bereits das Meer sehen.
Es war schön, endlich wieder aus der Stadt heraus zu kommen, jetzt wo die Versammlungen beendet waren. Förmlichkeit hatte ihm nie gelegen und so hatte er sich aus allem so weit wie möglich ausgehalten. Während die kleine Gruppe Rastete, entfernte Cyrus sich ein Stück, um sich die Beine zu Vertreten. Er hasste Pferde,
aber es war, von Magie abgesehen, die schnellste Möglichkeit, zu reisen. Und Teleportzauber verschlangen Unsummen. Selbst die reichsten Adeligen griffen nur in Notfällen auf die Dienste des Ordens für so etwas zurück. Trotzdem war er froh, endlich vom Pferderücken runter zu kommen. Reiten gehörte in der Garde zu den Fertigkeiten, die jeder erlernen musste, , aber er traute den Biestern einfach nicht über den Weg. Den Menschen schien das um einiges leichter zu fallen. Wie konnte man sich bitte auf etwas verlassen, das einfach mit einem durchgehen konnte, wenn ihm danach war? Sie reißen nur zu zehnt , Eden, Erik
,Kellvian ,Jiy und Zyle und sein Bruder und schließlich der General. Dagian Einher ließ sich jedoch selten sehen und war mehr damit beschäftigt, sich in Schweigen zu Hüllen. Nachdem er veranlasst hatte, dass Vorräte und einige Nachrichten, weitere Schiffe zu besorgen, vorausgeschickt worden waren, hatte er sich ihnen scheinbar spontan angeschlossen. Ganz sicher gefiel ihm die Aussicht nicht, Kellvian mit einer Bande Piraten segeln zu lassen und unter anderen Umständen hätte Cyrus das wohl nachvollziehen können. Aber er war einer davon, so seltsam das war, wenn er darauf zurück blickte. Eden würde ihn zwar zur Garde zurück kehren
lassen und Kell sicher nicht zulassen, das man ihn direkt wieder zur schwarzen Garde versetzte, aber das wollte er gar nicht mehr, gestand der Gejarn sich. Er ließ den Blick über das kleine, improvisierte Lager wandern, das sie am Wegrand aufschlugen. Einige große Zeltplanen, die sie zwischen den Bäumen aufspannten, dienten als Schutz vor eventuellem Regen. Die Pferde wurden ein Stück entfernt an einer kleinen Quelle angebunden. So hätten die Tiere Wasser und zu Fressen wuchs, trotz des noch relativ kalten Wetters, genug. Cyrus lenkte seine Schritte an den Tieren vorbei und musterte sie stumm. Kellvian und die anderen hatten derweil damit
begonnen, Essen zuzubereiten und alles für ein Nachtlager zusammenzusuchen. Erik hatte mit Zachary einige Pflanzen und Pilze aufgetrieben, die seiner Meinung nach essbar waren. Nachdem sich aber niemand fand, der es riskieren wollte, als Versuchskaninchen herzuhalten, stopfte er die Büschel grün scheinbar enttäuscht in seine Instrumententasche. Die Pilze warf er den Pferden hin und Cyrus musste sich unter einem gelblichen Schirm wegducken. Kellvian setzte derweil einen kleinen Topf mit Wasser auf die Flammen eines der Feuer und wartete darauf, das es anfing zu kochen. Es war seltsam, sich
vorzustellen, das dieser Mann jetzt wirklich ihr Kaiser sein sollte, dachte Cyrus. Der Junge hatte die Prunkkleider offenbar bereits satt, denn er trug einfache grüne und braune Waldkleidung. Zyle saß ein Stück weiter entfernt und unterhielt sich mit Eden, die seltsam gute Laune zu haben schien. Der Gedanke, bald wieder auf See zu sein, war sicher nicht ganz unschuldig daran. Jiy löste derweil Kell am Feuer ab und der Mann verschwand irgendwo im Unterholz, vermutlich Feuerholz holen. Nur von Wys oder Dagian war nirgends etwas zu sehen. Das der General sich nicht zu ihnen gesellte, war mittlerweile zur Gewohnheit geworden. Aber wo war
der zweite Gejarn aus Laos bitte hin ? Der Gejarn wendete sich ab und ging dem kleinen Bachlauf entlang. Eines der Pferde, das Eriks Pilze gefressen hatte schwankte verdächtig, wie ihm auffiel. Irgendwie hoffte er fast, dass es seines wäre. Dann hätte er eine Ausrede in Zukunft zu laufen. Nach einer Weile wurden die Geräusche vom Lager, das Klappern von Besteck und das Gemurmel der Stimmen undeutlich. Der kleine Bach mündete in einem Teich, etwa drei Schritte im Durchmesser. Der Wald formte eine kleine Lichtung um die Wasserstelle. Einige Seerosen und Wasserlinsen trieben auf der Oberfläche. Währe nicht
Wys gewesen, die Szenerie hätte beinahe friedlich gewirkt. Cyrus hatte bisher nur wenig mit dem Mann gesprochen, der vor einigen Tagen in Vara aufgetaucht war. Wys hingegen schien allerdings auch kaum Wert darauf zu legen, sich mit jemand außer Zyle zu unterhalten. Der Gejarn hatte einen stabilen Ast vom Waldboden gesucht und wirbelte die provisorische Waffe zwischen den Fingern hin und her. Cyrus erkannte einige der Techniken von seiner Zeit in Kalenchor wieder. Der klassische, aber immer wieder gefährliche Kampfstil der Schwertmeister Helikes war Legendär und Gefürchtet zu
gleich. Und wenn es stimmte, dass dieser Mann hier ein Archont war, dürfte er in seinen Fertigkeiten sogar noch über den Elitekriegern von Laos stehen. Offenbar bemerkte Wys erst jetzt, das er nicht mehr alleine war. Er fing den Stock in der Drehung auf und lehnte sich entspannt darauf Der schwarze Wolf hob ebenfalls einen halbwegs solide wirkenden Stab auf, brach rasch ein paar Äste ab und prüfte, das die improvisierte Waffe nicht beim ersten Schlag splittern würde. ,, Was dagegen wenn ich mitmache ?“ Etwas Bewegung würde ihm nicht Schaden. Und es gab ihm vielleicht die
Gelegenheit etwas über den Mann zu erfahren. Er wusste gerne, womit er es zu tun hatte. Wys zuckte mit den Schultern. ,, Ich bin allerdings unsicher, ob ein Pirat mit mir mithalten kann.“ Ganz schön hochnäsig, schoss es dem Gejarn durch den Kopf. Na, das würde er ihm schon austreiben… Cyrus zog Kurzschwert und Axt aus seinem Gürtel und ließ die Waffen am Rand der Lichtung zurück. Bevor er sich noch Überlegt hatte, was er tun sollte, stürzte Wys auch schon vor. Holz prallte auf Holz, als er den Hieb grade noch parierte. Der Archont ließ sich nicht auf ein Kräftemessen mit dem
größeren Wolf ein, sondern sprang zurück und griff sofort wieder an. Cyrus fand sich überraschend schnell in die Enge getrieben. Wys kämpfte anders, als die Krieger Laos, die er kannte. Eleganter und Schneller. Vielleicht lag das aber auch daran, dass der Mann sich nicht mit einem Vollpanzer abmühte. Cyrus tauchte unter einem Schlag seines Gegners weg und versuchte, ihn einen Stoß in die Seite zu versetzen. Es war unmöglich, dass dieser noch rechtzeitig reagieren konnte, dachte er. Sicher, er könnte ihn so ungeschützt wie er jetzt war selbst erwischen, aber nicht, ohne zuerst einen Treffer einzustecken. Zu seiner Überraschung jedoch, traf der
Stab nur auf Holz. Entweder konnte der Kerl Gedanken lesen, dachte Cyrus. Oder er hielt nach wie vor den Großteil von dem was er konnte zurück. Götter, wenn das stimmte, wollte er Wys sicher niemals zum echten Feind haben. Zeit, darüber nachzudenken blieb ihm ohnehin nur wenig. ,,Kommt schon, ich schlaf hier ja gleich ein.“ , spottete sein Gegenüber, bevor er den Wolf mit einer weiteren Serie von Schlägen zurück trieb. Er musste zusehen, dass er dem Kampf irgendwie wieder eine Wendung gab, dachte Cyrus. Wys war ich über, daran gab es nichts zu rütteln, aber wenigstens
einmal wollte er den Mann treffen. Wys hielt jedoch plötzlich inne. ,, Gesellschaft.“ , meinte er nur beiläufig. Cyrus drehte den Kopf und entdeckte Kellvian, der zwischen den Bäumen auftauchte. Der Gejarn wollte die kurze Ablenkung nutzen und stürzte vor. Sicher, es war ein schmutziger Trick, zuzuschlagen, wenn sein Gegner abgelenkt war, aber in einem echten Kampf ging es auch nicht grade um Ehre. ,,Hab ich euch…“ Wys wich blitzschnell aus, ohne auch nur hinzusehen. Cyrus lief isn leere und stolperte über den Ausgestreckten Fuß seines Gegners. Der Gejarn schlug der länge nach ins
Gras. ,, Man kann eurem Körper ansehen , was ihr vorhabt, noch bevor euer Kopf es weiß.“ , erklärte Wys gelassen, während er ihm eine Hand hinstreckte und wieder auf die Füße half. ,, Was ist mit euch Kellvian ? Seit ihr besser, als eure Strauchdiebe und Deserteure?“ ,, Ich wollte nur nachsehen, wo ihr bleibt.“ , erwiderte Kell unsicher.,, Aber wenn ihr darauf besteht….“ Er brach einen graden Ast von einem der Bäume. ,, Ich sags ungern, aber ich könnte mit dem Kerl wirklich etwas Hilfe gebrauchen.“ , bemerkte Cyrus. ,, Zwei Gegner ja ?“ Der Gejarn grinste plötzlich. ,, Das dürfte interessant
werden.“ Kellvian zuckte nur mit den Schultern. ,, Was solls.“ Tatsächlich gelang es ihnen gemeinsam, den wendigeren Wys kurz in Bedrängnis zu bringen. Sich zwei Angriffe aus unterschiedlichen Richtungen erwehren zu müssen, trieb selbst den Schwertmeister an seine Grenzen. Trotzdem gelang es weder Cyrus noch Kell, dem Mann auch nur ein einziges mal zu treffen. Cyrus versuchte, in den Rücken ihres Gegners zu gelangen, während dieser sich einen Schlagabtausch mit Kellvian lieferte. Kell war dem Gejarn noch weiterunterlegen als er selber und
schaffte es nur Mühsam, die blitzschnellen Hiebe abzuwehren. Komplett in die Defensive Gedrängt, stolperte er lediglich einen Schritt nach dem anderen Rückwärts. Cyrus sprang vor, dieses mal sicher, das Wys ihn nicht einmal bemerkt hatte… und traf erneut nur Holz. ,,Netter Versuch.“ , meinte sein Gegner , während Cyrus nur sprachlos auf die gekreuzten Waffen starren konnte. Götter, der Mann war mehr als nur schnell. Wys trat zurück und versetzte ihm einen schwachen Stoß vor die Brust, der den Wolf zurück stolpern ließ. Bevor er sich wieder fangen konnte, trat er mit dem Fuß ins Wasser. Sie hatten
den Rand des kleinen Teichs erreicht. Cyrus blickte auf und konnte für einen Moment erahnen, was Wys vorhatte. ,, Nein, Moment, wartet…“ Ein kurzes Grinsen huschte über die Züge des Gejarn, bevor er seinem Gegner einen zweiten Schubs versetzte, der Cyrus endgültig aus dem Gleichgewicht brachte. Dieser ruderte noch einen Moment mit dem Armen, bevor er rückwärts ins Wasser stürzte. Einen Moment wurde der schwarze Wolf gänzlich von den dunklen Fluten verschluckt, bevor er hustend wieder auftauchte. ,, Na Großartig…“ , schimpfte Cyrus , während er sich mit einer Hand wieder
ans Ufer zog. Währenddessen nahm der Gejarn seinen Kampf mit Kellvian wieder auf. Ohne Cyrus verlief dieser jedoch so unausgeglichen, das sich Kell keine Minute mehr gegen den Archonten behaupten konnte. Bevor Cyrus ganz ans Ufer geklettert war, folgte Kellvian ihm auch schon nah und riss den Gejarn wieder mit sich ins Wasser. Wys hielt den beiden triefnassen Gestalten eine Hand hin. Während er Kellvian ans Ufer zog meinte er : ,, Ihr kämpft zu viel mit der Waffe und zu wenig mit dem Kopf. Hört auf, ein Schwert nur als Werkzeug zu sehen.
Stahl ist keine Magie, die ihr nur eurem Willen zu Unterwerfen braucht. Es gibt mehr Regeln. Selbst unsere Kinder lernen das, bevor sie auch nur ein Messer in die Hand nehmen dürfen.“ Kell nickte nur, offenbar ohne sich wirklich um die Worte des Gejarn zu kümmern. Stattdessen wischte er sich Sumpfwasser aus den Augen und stolperte ein paar Schritte auf die Lichtung hinaus. ,, Und ihr kämpft viel zu sehr mit dem Körper. „ , meinte er an Cyrus gerichtet. ,,Ihr könnt euch nicht immer darauf verlassen, das euer Gegner euch unterlegen ist. Oder eingeschüchtert.“ ,,Na vielen dank
auch.“ Wys nickte nachsichtig. ,, Keine Sorge, das wiederum ist eine Lektion, die selbst einige unserer Besten erst lernen, wenn es zu spät ist.“ ,,Windgötter, was ist den mit euch passiert ?“ , wollte eine Stimme vom Rand der Lichtung wissen. Eden tauchte mit Zachary im Schlepptau zwischen den Bäumen auf. Ihr folgten Jiy , Zyle und Erik, der lauthals lachte, als er die kleine Gruppe erreichte. ,, Ich glaube der Herr Archont macht sich über uns lustig.“ , erklärte Cyrus, während Eden ihm eine Hand gab und aus dem Wasser half. ,,Das läge nicht in meiner Absicht.“ ,
erklärte Wys auch wenn wieder dieses kurze Lächeln über seine Züge huschte, bevor die ernste Maske zurück kehrte.
,, So oder so, ich erhungere hier gleich.“ , erklärte Erik und schien die Diskussion damit beenden zu wollen. ,,Das Essen ist seit einer halben Stunde fertig, wenn also sonst niemand mehr schwimmen gehen will…“
,, Meldet ihr euch freiwillig alter Mann ?“ , wollte Zyle wissen.
,, Ich bin zu alt für kaltes Wasser.“ , erklärte der Arzt nur mit unverhohlenem Schalk in der Stimme.
EagleWriter Vielleicht. Hat bei Zyle ja auch geklappt. Auch wenn die beiden ziemlich... unterschiedliche Ansichten haben dürften lg E:W |