„Aufstehen Kinder, es ist Zeit!
Das Frühstück steht für euch bereit.“
Vom Balken blitzschnell Bello springt,
als Mama den ersten Toast jetzt bringt,
reichlich Wurst und Käse dran,
das lockt auch das Hündchen an.
Diesem Duft kann keiner widerstehen,
man kann sie alle kommen sehen,
Pia 13, schon ganz Dame,
Patricia ist ihr werter Name,
Mäxchen an der Mutter Hand
und der Junge, Sven genannt.
Mürrisch folgt Papa der Schar,
die Nacht zu kurz wie immer war,
chillend geschlossen halb die Lider,
langsam setzt er sich jetzt nieder,
Milchkaffee er lautstark fordert,
und dazu er Semmeln ordert.
Wieselflink Mama alles bringt,
während das Hündchen lautstark singt,
winselnd es zur Seite taumelt,
am Ohr ein Lockenwickler baumelt.
Kaugummi klebt im langen Haar,
doch niemand weiß woher, ganz klar.
„So etwas darf nicht passieren,
eure Erziehung muss ich forcieren.
Sagt was denkt ihr euch bloss,
euer Benehmen ist nicht tadellos.“
Das Hündchen sieht ihn waidwund an
und denkt sich, schweige lieber, Mann.
Du selber bist ja nie im Haus,
hängst den starken Mann jetzt raus,
während deine Frau sich heldisch schlägt
und geduldig alles hier erträgt.
Wundersam und windig deine Ausreden täglich,
auch dein Benehmen erscheint mir unmöglich.
Sven hat längst kein Sitzfleisch mehr,
zeigt stolz einen roten Fingernagel her
den er mühsam hat lackiert
und wartet ab, was passiert.
Ein Schlag auf den Tisch, dazu ein Fluch
Die Kaffeekanne geht zu Bruch.
Der Toast daneben braungetränkt,
Sven gelangweilt, Hände verschränkt.
„Wir sprechen uns noch, mein lieber Sohn,
abends gibt es dann dafür den Lohn,
auch deine Noten möchte ich sehen,
bevor wir alle ins Bett heut gehen.
Macht euch fertig! Jetzt ist Schluss!
Wer es nicht schafft, nimmt den Bus.
Denn in Kürze gibt es dann,
Remmidemmi auf der Autobahn
und ich habe keinen Knaller
und gebe mir das Fratzengeballer.“
Ungestüm, wie Pia ist,
springt sie auf und ruft laut: „Mist,
friemeln muss ich schnell noch Mathe,
was, von dem ich keine Ahnung hatte.
Helft mir bitte, seid so lieb,
weil ich einen Fleck sonst krieg.“
Von so viel Eifer angesteckt,
hat Mäxchen Ketchup entdeckt,
um sich etwas zu verzieren
versucht er sich im Schraffieren.
Feuerwehrrot ist jetzt sein Mund,
auch das Haar bis zum Grund.
„Kleiner Hupatz, ab ins Bad.
Unter der Dusche ist es nicht fad.
Iß deinen Grießbrei und gib Ruh,
wenn Papa spricht, höre gut zu.
Du hilfst heute Mama, sie hat viel zu tun,
bis heute abend, dann darfst du ruhen.“
Endlich geschafft, freut sich die Mutter,
kratzt vom Lampenschirm die Butter,
nimmt ihr Mäxchen auf den Schoß,
hofft, auch er wird einmal groß,
ist doch dieser Lausebengel
ganz niedlich, nur bei Gott, kein Engel.
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