Dies ist das vorläufige Ende der Geschichte. Näheres dazu aber später ...
Es war wieder Sommer geworden, den ich diesmal mehr genießen konnte als den letzten. Die Adoption hatte ich Anfang des Jahres rechtskräftig unter Dach und Fach gebracht und was ich von Frau Müller hinter vorgehaltener Hand hörte, bestätigte meine Hoffnung; Judith – sicher hatte sie mittlerweile einen ganz anderen Namen – hatte die liebevollsten und besten Eltern erwischt, die es nur geben konnte! Da ich wieder vollkommen fit war, ging ich inzwischen jobben, ich kellnerte in einem Café. Anfangs hatte ich dort gedacht, die jungen Männer würden einfach traditionsgemäß mit der Kellnerin flirten, aber irgendwann merkte ich, dass durchaus ICH gemeint war. Die meisten
fanden mich anscheinend attraktiv und ja, ich muss zugeben, das schmeichelte mir. Nur bei dem Gedanken daran, mit einem mal 'weiter' zu gehen, spürte ich immer ein inneres Zittern von dem Trauma, das mir Toni verpasst hatte. Wenn mir dabei doch jemand helfen könnte … Das brachte mich auf einen wahnwitzigen kleinen Plan. Und endlich war der Tag der Urteilsverkündung gekommen. Der Richter hatte die diese etwas überraschend für diesen Freitag angesetzt, so dass Jens zu seinem eigenen großen Ärger nicht hier sein konnte, weil er bei einer kleinen Clubtour antreten musste. Er würde erst am Montagmorgen wieder zurück sein können.
Im Radio hörte man ja wie gesagt nichts mehr über dieses Verfahren, ich denke auch, dass der Hamburger Senat kein großes Aufsehen um eine seiner Kiezgrößen haben wollte. Tonis Imperium war eh bereits von der Szene zerschlagen und aufgeteilt worden, aber immerhin, so hatte ich gehört, konnte Cornelia in dem Haus wohnen bleiben und war versorgt, was ich wegen Niels und nur wegen Niels begrüßte. Dr. Aell saß wie immer vor Ort im Gerichtssaal, während ich auf glühenden Kohlen daheim hockte, mit einer Hand ständig am Hörer. Als es endlich klingelte, hob ich so schnell ab, dass der gute Anwalt im ersten Moment ganz erschrocken war. „Und, wie ist es ausgegangen?”, keuchte ich atemlos. Insgeheim befürchtete ich ja immer
noch einen Freispruch und bei dem Gedanken, Toni könnte ungehindert durch die Stadt marschieren … Aber nachdem er sich wieder gefangen hatte, lachte Dr. Aell und sagte „Außerordentlich gut! Der Richter ist sogar noch über das vom Staatsanwalt geforderte Strafmaß hinaus gegangen und hat Ihren Peiniger zu 12 Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt!” „Oh dem Himmel sei Dank!”, seufzte ich und legte auf. Das war's! Jetzt war ich wirklich frei, denn er würde erst mal für sicher 8 – 10 Jahre hinter Gittern verschwinden. Angst vor einer späteren Rache hatte ich seltsamerweise nicht, denn er war schon jetzt eine 'lame Duck', eine lahme Ente ohne jede Macht. In dem Milieu fällt man schnell und
tief. Ich führte ein Freudentänzchen mit Tinkerbell auf, verdrängte den traurigen Gedanken an den Abschied von ihr und rief in Jens' Hotel an, um eine vorher verabredete codierte Nachricht da zu lassen. Dann flitzte ich nach oben und begann, meine Sachen zu packen. Irgendwie hatte ich schon selber das Gefühl, von Innen heraus zu glühen, als ich meine Klamotten in einen kleinen Koffer schmiss. Montagmorgen in der Früh klapperte dann endlich die Haustür und ich sprang von meinem liebevoll gedeckten Frühstückstisch auf und rannte dem Hausherrn entgegen. Der fing mich auf, drehte mich einmal im Kreis und drückte mich an sich. „Cat! Herzlichen Glückwunsch! Bist du
zufrieden?” „Ja natürlich!”, rief ich strahlend, während ich noch an seinem Hals hing. „Komm frühstücken, dann erzähle ich dir alles.” „Warte”, bremste er lachend meine Begeisterung, „lass mich erst mal duschen nach der Busfahrt ...” „Aber beeil dich!” Kurz darauf saßen wir auf der Terrasse. Ich hatte Dr. Aell vorgestern noch persönlich getroffen und mir alle Einzelheiten der Verurteilung berichten lassen, die ich nun an Jens weitergab. Er hörte aufmerksam zu und stellte die eine oder andere Zwischenfrage, doch ich merkte, wie er ansonsten immer stiller wurde, bis ich ihn endlich darauf ansprach. „Jens, was ist los?” „Hm? Wieso?” „Ich dachte, du freust dich mit
mir-” Er schnaubte. „Also wirklich, natürlich tu ich das!” „Ja, aber du guckst so … so komisch ...” Jetzt entschlüpfte ihm ein kleiner Seufzer. „Ach das. Ach Cat, natürlich freu ich mich, dass dieses Ekel für eine lange Zeit hinter Gitter kommt. Aber gleichzeitig bedeutet es ja auch, dass du nun bald deine Zelte hier abbaust und mi- und Deutschland verlässt ….” Ich spielte mit meiner Serviette. „Naja, du hast doch gewusst, dass dieser Tag kommen würde ...” „Mag schon sein, aber das macht es auch nicht grade leichter”, entfuhr es ihm, dann ergänzte er hastig: „Ehrlich, Cat, ich freue mich sehr für dich und für die Möglichkeiten, die dir jetzt offen stehen! Es ist nur nicht leicht, dich gehen zu lassen, nach all dem, was wir zusammen durch gemacht haben. Du meine Güte, ich klinge
ja schlimmer als ein Vater!” Schmunzelnd griff ich nach seiner Hand, die zur Faust geballt auf dem Tisch lag und legte meine darüber. „Hey Großer, ich glaube ja nun selber an eine besondere Verbindung zwischen Lebensretter und Gerettetem. Und ich … finde, unsere Freundschaft, die sich daraus entwickelt hat, unendlich kostbar! Du hast nicht nur sehr gut für mich gesorgt, materiell, du hast auch meine Seele gerettet. Aber versteh doch, ich kann nicht bleiben ...” Sein Nicken konnte man kaum sehen, aber es war da. Kurz erschrak ich da, weil mich etwas am Bein berührte. Dort stand Tinkerbell halb an meinem Bein aufgerichtet und wedelte freundlich. Jens deutete auf sie. „Sie mag dich doch auch. Am liebsten würde ich sie dir als Schutz mitgeben. Oder vielleicht doch
gleich einen Dobermann!” „Oh bitte, nicht schon wieder einen Klotz am Hals!”, grinste ich und streichelte die Kleine. „Und als ob du sie weggeben könntest!” „Cat, ich … ich gebe zu, ich wünschte mir, du könntest hier bleiben. Ich werde dich verrücktes Huhn echt vermissen!” Ich lachte freudlos auf. „Glaub mir, darüber hab ich mir in der letzten Zeit genügend Gedanken gemacht! Es ist einfach an der Zeit, dass ich selbständig werde, aber unter positiven Umständen. Dass ich schaue, ob ich mir ein eigenes Leben aufbauen kann.” „Ja, ich weiß”, murmelte er leise. Hatte ich mir eine andere Antwort erhofft? In meinem Inneren tobte ein Sturm und ich wusste, würde er auch nur ein Signal geben, dass er mich aus einem anderen Grund als aus
Sorge um meine Zukunft hier behalten wollte … Wenn ich das Gefühl hätte, dass es auch von seiner Seite mehr als Freundschaft war … Aber er hatte gesagt 'Sie MAG dich doch auch'. Nicht 'sie liebt dich auch'. Ein Schatten lief über Jens' Gesicht. „Das ist dir wirklich wichtig, hm?”, fragte er und ich nickte, mit einem Kloß im Hals. Plötzlich erschien das gewohnte Grinsen und er hob einmal kurz die Schultern. „Na dann, Reisende soll man nicht aufhalten! Wann willst du denn weg?” Er schien also doch froh zu sein, sein Haus und sein Leben wieder für sich zu haben. Aber da war noch eine Sache, die ich jetzt, wo ich wusste, dass er mich nicht liebte, anbringen konnte. Er hatte ja vor kurzem gesagt, ich
könnte ihn bitten, um was immer ich wollte ... Also nahm ich all meinen Mut zusammen und fragte „Bald. Kannst du mir allerdings noch einen Gefallen tun?” „Klar, was denn?” „Bitte schlaf mit mir.” Puh, das war raus, doch angesichts seines Gesichtsausdrucks bereute ich es gleich wieder. „Oh Gott, nein, vergiss es!” „Ja, das werde ich wohl besser!”, presste Jens hervor, sprang auf und stiefelte ein Stück in den Garten hinein. Von dort sah er sich plötzlich um. „Hast du was getrunken?” Da musste ich kichern. „Weil ich ohne das nie den Mut aufgebracht hätte, dich so etwas Bescheuertes zu fragen, denkst du?” „Du … ich weiß auch nicht … Gerade sagst du noch, du willst gehen, dann willst du auf einmal
mit mir ins Bett!?” Ich rieb mir die Schläfen. „Na ich sag doch, vergiss es!” „Langsam, langsam, lass mir doch eine Minute …. Du möchtest, dass ich mit dir schlafe? Obwohl-” „Jaaaa, ich weiß, dass du mich nicht liebst, aber wir mögen uns und ich, ich möchte einmal erleben, wie es ist, wenn man es freiwillig tut. Mit jemandem, den man ...” „Ja?” „... sehr sympathisch findet”, murmelte ich. Die Wahrheit behielt ich lieber für mich, sonst würde er noch denken, ich wollte ihn an mich binden. „Na-natürlich weiß ich nicht genau, wie sehr ein Mann eine Frau mögen muss, um mit ihr zu schlafen”, schob ich beschämt hinterher. „Mach dir darüber mal keine Sorgen”, grollte
Jens, aber so leise, dass ich es kaum verstand. „Was?” „Schon gut.” Er sah mich einen Moment grübelnd an, dann stahl sich ein kleines Lächeln in sein Gesicht. „Sehr sympathisch, hm? Ich glaube, Cat, du willst mich auf den Arm nehmen!” „Schon gut, vergiss es, war eine dumme Idee”, seufzte ich, wollte aufstehen und gehen, doch er war mit ein paar Schritten bei mir und kniete vor meinem Stuhl. „Warte, dann war das also kein Scherz?!” „Jens, ich stehe kurz davor raus zu gehen und ein halbwegs normales Leben zu beginnen. Dazu sollte auch gehören, mit einem Mann intim zu werden, aber damit habe ich, wie du ja weißt, so meine Probleme.” Es erschöpfte mich, so viel darüber zu reden und ich dachte, ich sollte besser raus aus dieser Situation, erklärte dann hastig zuende „Deswegen war ich auf die
verrückte Idee gekommen, wenn schon ausprobieren, dann doch mit jemandem”, ich schluckte und konzentrierte mich, nur nicht verplappern!, „den ich sehr mag und dem ich vertraue.” Mit einer Hand hob er mein Kinn und sah mir in die Augen. Darin glitzerte es ganz seltsam und mich überlief eine Gänsehaut, weil er gleichzeitig mit dem Daumen über meine Wange strich. Was tat ich da eigentlich? Leise wiederholte Jens nun „Dem du vertraust, hm?”, und ich glaubte, für einen Moment so etwas wie Trauer in seinen Augen zu sehen, Trauer über mein angekratztes Leben. „Aber vielleicht sollten wir dann erst mal testen, ob du überhaupt einen Kuss verträgst?” Vorsichtig legte Jens die Arme um mich und zog mich hoch, dichter an seinen Körper heran und
ich zitterte vor Nervosität und Schrecken vor meinem eigenen Mut. „Shht, es ist alles in Ordnung”, raunte er flüsternd und legte seine Lippen auf meine, ganz sacht. Allein das ließ tausend Volt durch meinen Körper fließen und plötzlich hatte ich überhaupt keine Problem mehr mit der Nähe zu einem Mann. Zu diesem Mann. Dann forderte seine Zunge sanft Einlass in meinen Mund. Zögernd öffnete ich meine Lippen, spürte, wie er begann mich zu locken und zu liebkosen. Und auf einmal fiel es mir überhaupt nicht schwer, mich darauf einzulassen, im Gegenteil, ich erwiderte die Bewegung und unsere Zungen fingen einen kleinen Tanz miteinander an. Es war so schön, dass ich ganz erschrocken war, als Jens den Kuss plötzlich löste und mich fragend ansah. „Na, alles in
Ordnung?!” „Ja”, keuchte ich atemlos, „und bei dir? Bist du sicher, dass du das tun willst? Oder … kannst ...” Seine Augen wurden so dunkel, wie ich sie noch nie erlebt hatte, sein Blick aber war für einen Moment unergründlich. Dann kräuselten sich seine Lippen zu einem kleinen Lächeln und er flüsterte „Wirklich, ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn du es wirklich willst! Aber du musst es wissen ...” Entschlossen schlang ich die Arme um ihn. „Doch! Bitte mach weiter!”, bat ich und in einem besonderen Anfall von Mut küsste nun ich ihn. Noch während wir uns küssten hob Jens mich in seine Arme und trug mich die Treppe hinauf in sein Zimmer. Dort schob er Tinkerbell die Tür mit dem Fuß vor der Nase zu, die Kleine musste heute draußen bleiben
… Über ihr verdutztes Gesicht mussten wir beide dann kichern und schon da lernte ich eine wichtige Lektion: Humor im Schlafzimmer ist wichtig! Er entspannt und vereint. Denn ich konnte es nun locker ertragen, wie Jens sacht meine Bluse aus dem Jeansbund zog und mit sanften Bewegungen mit dem Daumen über meinen Bauch strich. Meine Reaktion war erschreckend schamlos, mit einem lauten Stöhnen drängte ich mich an ihn! Aber aus seinem Blick schloss ich, dass das okay war. Das war der Grund, warum ich mir selbst diese Qual antat, mit dem Mann zu schlafen, den zwar ich, aber der mich nicht liebte: Ihm vertraute ich, konnte mich bei ihm fallen lassen … Und mein Vertrauen war gerechtfertigt, denn er
stellte es überaus geschickt an, mir alle Ängste zu nehmen und mich gleichzeitig zu erregen. Er überließ es mir, mich langsam Stück für Stück auszuziehen und ließ sein Hemd so lange an, bis ich auf die Idee kam, es ihm auszuziehen … Was für ein Gefühl, über diese Brust zu streichen, meine eigene dagegen zu drücken! Schon einmal waren wir so nah zusammen gelegen, damals, als er mich gerade aus dem Wasser gefischt hatte und wir keuchend auf dem Kai lagen, unser Atem synchron und seine Arme wie Klammern um mich gelegt. Arme, die mich nun ganz sanft umfingen und vorsichtig auf dem Bett niederlegten. Als Jens sich dann über mich beugte, wurde mir plötzlich doch ein wenig mulmig zumute. Die Beule in seiner Hose kam mir auf einmal unheimlich groß und bedrohlich vor. Er spürte mein Zögern und zog sich auf den Bettrand
zurück. „Alles okay?”, fragte er leise und spielte mit meinen Haaren. Und wie ich ihn da so liegen sah, auf der Seite mit halb geöffneter Hose, mit einen kleinen blonden Glückspfad, der darunter führte … da überkam mich plötzlich ein ungeahntes Verlangen und mein Gehirn schaltete sich weitgehend aus beziehungsweise auf hemmungsloses Genießen um! Ich hatte auf einmal den Mut, ihm die Hose auszuziehen und spürte ein verheißungsvolles Prickeln, als er dabei ein erregtes Summen von sich gab. Ich legte mich wieder hin und zog ihn zu einem Kuss zu mir. Der war diesmal so intensiv, dass es mir heiß in den Unterleib stach, den ich deshalb ruckartig anhob. Ganz behutsam schob Jens seine Hand zwischen meine Beine und was er dann dort anstellte – das ließ mir fast die Luft weg
bleiben! „Oh mein Gott!”, stöhnte ich laut auf und sah Jens über mir grinsen, bevor er den Mund wieder auf meinen presste. Was passierte da mit mir? Ich hatte das Gefühl, zu zerfließen und gleichzeitig zu verbrennen und ehe ich es mir versah, war ich es, die nun ihn liebevoll liebkoste und massierte. Ich! Jens quittierte das mit einem dumpfen Stöhnen und rollte sich auf den Rücken. Mit einer Hand griff er in seine Nachttischschublade und zog ein Kondom heraus. „Hier”, sagte er heiser, „möchtest du es selbst tun?!” Ich nickte, ein klein wenig unsicher, doch meine Hände machten einfach weiter und ich streifte ihm das Ding über, als hätte ich es schon tausend Mal gemacht. Und bevor ich nun wieder gehemmt werden konnte, hatte Jens
schon nach meiner Taille gegriffen und mich vorsichtig auf sich gehoben. „DU bestimmst, wie es weiter geht”, raunte er mit glitzernden Augen und ich beugte mich erst einmal vor, um mir Mut durch einen leidenschaftlichen Kuss zu holen. Die gleichzeitige Berührung seines Glieds an meiner Scheide machte mich auf einmal richtig wuschig und ich senkte mich langsam auf ihn. Das tat im ersten Moment weh und ich verkrampfte mich, doch Jens' Reaktion – er legte mit geschlossenen Augen den Kopf zurück und stöhnte leise - erregte mich dann so, dass ich mich wieder entspannte. Und dann fühlte ich plötzlich noch etwas, eine nie gekannte Geilheit, die mich ganz instinktiv dazu brachte, mich langsam auf und ab zu bewegen … „Ah! Catherine ...”, keuchte Jens und sah mir in
die Augen. Jetzt gab es kein Halten mehr, die Bewegungen kamen ganz automatisch und ich gab einen Rhythmus vor, den mein blonder Engel von unten unterstützte, ohne mich zu überfordern. Allmählich wurden wir schneller und es prickelte gewaltig in meinem Unterleib, ich spürte, wie sich die Erregung bis kurz vor der Erlösung steigerte. Jens schien es ähnlich zu gehen, „Cat”, stöhnte er, „das ist so geil, ich kann bald nicht mehr!” „Was? Was meinst du damit?”, fragte ich im Rhythmus seiner Stöße und er verzog das Gesicht wie unter einem süßen Schmerz. „Ich komme gleich”, warnte er, „aber du sollst doch zuerst was davon haben!” Und nie hätte ich gedacht, dass mich das so erregen würde, das Wissen, dass meine freiwillige Hingabe einen Mann so weit treiben konnte … Er schob nun eine Hand zwischen uns, ein wahres Kunststück in dieser Stellung,
und begann wie vorhin, mich zu verwöhnen. Doch diesmal war es noch besser, ein süßes Ziehen machte sich breit und ich bettelte laut darum, dass er nicht aufhören möge und weiter machen solle, bis mich plötzlich der Blitz des Höhepunkts durchzuckte. Ich schrie seinen Namen laut heraus und es war mir egal, was er davon dachte. Im selben Moment stöhnte auch Jens dumpf „Cat, ich -” und erlaubte sich zu kommen. Einen Augenblick später brach ich förmlich über ihm zusammen. Eine Weile lagen wir so da, ich auf ihm mit seinen Armen um mich geschlungen, während unser Atem wieder einmal synchron ging und sich nur langsam beruhigte. Plötzlich übermannte mich eine große
Traurigkeit. So also hätte es sein können, das 'erste Mal', mit jemandem, den man liebte, auch wenn ich ihm das besser nicht verriet. Er sollte nach allem, was er für mich getan hatte – inklusive diesem hier! - sich nicht auch noch darüber Sorgen machen müssen. Trotzdem ließ ich dem Gefühl freien Lauf und meine Tränen einfach fließen. Jens schien zu spüren, dass meine Tränen nicht für einen Schock standen und tröstete mich sanft, trocknete mein Gesicht mit Küssen und fand schließlich meine Lippen zu einem letzten zärtlichen Kuss, bevor wir einschliefen. Es war bereits später Nachmittag, als ich erwachte. Die Geschehnisse des Morgens schossen mir sofort durch den Kopf, aber ich fühlte kein Bedauern, sondern nur Liebe und Dankbarkeit für diesen Mann, der sich sozusagen 'geopfert' hatte. Geopfert und mit
einer Frau geschlafen hatte, die er nicht liebte, um ihr zu zeigen, wie schön diese Sache zwischen Mann und Frau sein konnte! Jens lag mit dem Rücken zu mir, halb auf dem Bauch und zum ersten Mal sah ich nun auch seinen wundervoll geformten Po nackt. Sein Atem ging regelmäßig, er schlief tief und fest. Das erfüllte mich mit einer großen Erleichterung, denn so würde es mir nicht so schwer fallen, mich von ihm zu verabschieden … Sacht zog ich das Laken über seinen Körper und gab Jens einen kleinen Kuss auf die Schulter. Fast tonlos, so leise, dass er es auch wach sicher nicht hätte hören können, wisperte ich „Ich liebe dich”, dann verließ ich unter Tränen sein Zimmer und zog die Tür zu. Meine Sachen waren eh gepackt, ich zog mich rasch
an. Flennen musste ich dann erst recht, als ich mich innig von Tinkerbell verabschiedete. „Pass gut auf dein Herrchen auf”, mahnte ich die kleine Pudeldame, die leise winselte. Wahrscheinlich ahnte sie mit ihren besonderen Sinnen, dass es ein Abschied für lange Zeit, wenn nicht für immer war. „Und sag ihm Bescheid, wenn er die richtige Freundin hat, hörst du?! Sei nett zu ihr!” Dann straffte ich mich und wischte mein Geheule mit dem Ärmel fort. Noch ein letzter Tätschler, bevor ich mein Köfferchen schnappte und durch die Tür schlüpfte. Rasch durchquerte ich den Vorgarten und zog das kleine Törchen hinter mir zu. Noch ein letzter Abschiedsblick hoch zu meinem Balkon, dann zu Jens' Fenster. Mit
etwas Vorstellungskraft konnte ich mir sogar einbilden, seine Silhouette hinter den Gardinen zu sehen. Ein Vogel sprang schnatternd aus der Hecke und flog davon. Ich beschloss, das für ein gutes Omen zu nehmen und marschierte die Straße entlang. Auch ich konnte nun davon fliegen. Ich war frei!
Nun, wem dieses Ende gefallen hat, der kann es dabei belassen. Mich hat es literarisch gereizt, ein Ende zu schaffen, welches auch ohne totales 'Happy-Ending' funktioniert und einfach nur ein 'Ending' ist. Wer allerdings am liebsten nach einer Fortsetzung rufen möchte, dem sei auch das nächste Kapitel wärmstens ans Herz gelegt!
Coming soon!
LinneaHazel Liebe Queen. es war mir wieder einmal eine Freude, deine Geschichte lesen zu dürfen.:) Über das Ende bin ich mir noch nicht ganz so sicher. Zum Einen hätte ich mir ein anderes gewünscht, jedoch finde ich, dass es dir trotzdem gelungen ist. Es ist anders sag ich mal so. Aber wirklich gut. :) da ja noch ein Kapitel aussteht, werd ich es auch noch lesen! Jedenfalls hat mir diese Geschichte wirklich sehr gut gefallen. Hdl :* |