Prolog
Meine Geschichte beginnt im Winter.
Auf den folgenden Seiten erzähle ich, wie ich meine bezaubernde Freundin kennenlernte, wir uns trafen und schließlich ineinander verliebten.
Ich wünsche viel Spaß beim Lesen!
Dezember 2012
Es war also wieder Vorweihnachtszeit. Überall sah man glückliche Menschen. Entweder mit ihren Familien unterwegs oder mit dem Partner Hand in Hand. Ich hatte das Gefühl die Weihnachtsmärkte dienen nicht mehr als Ort der Besinnung sondern viel mehr als gigantische Knutschwiese. Mit meinem Beispiel beziehe ich mich auch wirklich nur auf die traditionellen Märkte und nicht auf die unzähligen Rummel bei denen es nur um Kommerz geht und nicht um christliche Nächstenliebe.
Eigentlich hatte ich mir geschworen
nicht mehr auf solche Märkte zu gehen. Doch Weihnachten ohne Weihnachtsmarkt ist wie Winter ohne Schnee. Davon gab es übrigens reichlich. Bereits ab Anfang Dezember schneite es.
Nun ging ich also auf den Rixdorfer Weihnachtsmarkt. Hierbei handelt es sich um einen der traditionsreichsten Märkte Berlins. Als kleine Besonderheit findet er nur an einem bestimmten Adventswochenende statt. Wie immer erfreute ich mich an den vielen Buden und Ständen. Auch war es mir unmöglich den Köstlichkeiten in Form von kandierten Früchten, Baguettes und Mandeln zu widerstehen. Ich verbrachte
einige Stunden auf dem Markt, trank viel Glühwein. Ja, den mit Schuss...
Irgendwann befand ich mich auf dem Heimweg. Zufällig, die Stadt ist von Werbeplakaten noch immer zugepflastert, entdeckte ich die Werbung einer Onlinedatingagentur (ich liebe dieses Wort).
Zu Hause angekommen, fiel mir diese Website ein. Aus reiner Neugierde rief ich sie auf und meldete mich an...
Anmeldung
Nun saß ich also zu Hause vor meinem PC, starrte auf den Bildschirm und wusste nicht mehr so richtig, ob ich auf dieser Datingseite wirklich richtig war. Ich meine, es ist schon ein Unterschied, ob man den Mädels auf offener Straße, im Lokal oder dem Park begegnet oder aber nur ein Bild serviert bekommt, bei dem man sich nicht mal sicher sein kann, ob es nicht gefälscht ist. Schließlich liest man doch immer wieder wirkliche Horrorgeschichten bis hin zum Mord via Onlinedating. Als rational denkender Mensch kommen da wirklich Zweifel hoch!
Ich holte mir aus der Küche „Verstärkung“ nach dem mein Wellensittich keine wirkliche Hilfe war. Die Flasche eines sehr bekannten Alkoholherstellers nahm ihren Platz rechts auf meinem Schreibtisch ein. Bitte halten Sie mich nicht für einen verrückten Trinker, doch ab und an nehme ich schon einen Schluck zu mir. In Maßen versteht sich.
Persönlichkeit?!
Nach einer gefühlten Ewigkeit hatte ich mich durch den Test zur Profilerstellung gearbeitet. Ja, das war anstrengender und nervenaufreibender als ein ernsthaftes Projekt für einen Arbeitgeber. Klingt vielleicht etwas unglaubwürdig, ist aber mein voller Ernst. Das erste Mal in meinem Leben kam ich mir vor, wie ein gläserner Bürger. Sicher, ich besitze seit ewigen Zeiten ein Postfach bei AOL, nutze Google und Facebook, aber dieser Test toppte doch alles. Jetzt weiß diese Firma alles über mich, nur meine Schuhgröße kennen sie
nicht.
Ich nahm aber stark an, dass die gesammelten Daten über mich sinnvoll verwendet wurden und nicht nur dienten meinen eh schon überfüllten Spamordner gänzlich überquellen zu lassen. Skepsis überwog anfangs.