Krimis & Thriller
DER TOTE IM GEWÄCHSHAUS - Teil 4

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"DER TOTE IM GEWÄCHSHAUS - Teil 4"
Veröffentlicht am 31. August 2014, 8 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
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Über den Autor:

Ich wurde in einem kleinen Dorf bei Nürnberg geboren. Studium und Beruf brachten mich nach Baden Württemberg. Die etwa 35 Jahre im Dreiländereck waren genug. 1999 zog es mich in meine alte Heimat zurück und seither lebe ich in Fürth.
DER TOTE IM GEWÄCHSHAUS - Teil 4

DER TOTE IM GEWÄCHSHAUS - Teil 4

der tote im gewächshaus 4

Das Vorhängeschloss war schnell geknackt. Die Tür führte in ein ordentlich aufgeräumtes Zimmer, in dem jede Menge Kräuterbündel aufgehängt waren. Proben für das Labor wurden gesammelt. Der anschließende Raum war mit einem Tisch und mehreren Stühlen sowie einem Sofa möbliert. Die Einrichtung hatte schon bessere Zeiten gesehen. Auffällig waren die mit weißer Kalkbrühe gestrichenen Fenster. Was sollte hier wohl verborgen werden? Es kam ja doch kein Mensch auf die Idee, dass dieses versteckte Gebäude, das so abbruchreif wirkte, noch irgendwie genutzt werden könnte.

Dann drangen sie auch in den dritten Raum ein. Die Tür war sorgfältig zugesperrt gewesen und ein Aufkleber signalisierte EINTRITT VERBOTEN. Zu ihrem Erstaunen fanden sie hier ein kleines und feines Labor. Welchen Zwecken es diente, blieb auf den ersten Blick verborgen. Die Männer der Spurensicherung würden hier eine Menge zu tun haben. Kommissar Kramer verabschiedete sich gerade von den Leuten der Kriminaltechnik, als irgendwo ein Handy läutete. Es war ein total fremder Klingelton. Nach einigen Minuten des Suchens hatten sie es gefunden. Sie schalteten es ein und fanden eine SMS: „Hallo Dat, wie geht es Dir? Bitte melde Dich. Bilse.“ Die Rufnummer des

Anrufers war unterdrückt. Kramer tütete es sofort ein, um es ins Büro mitnehmen zu können. Das musste jetzt zuerst untersucht werden. Auf schnellstem Weg begab er sich zu seinem Auto. Von hier aus rief er in der Pathologie an, um dort nochmals mit der Ärztin den Obduktionsbericht durchzugehen. Dann bestellte er die Witwe für den Nachmittag in sein Büro. Die Gerichtsmedizinerin erwartete ihn schon. Kramer fiel gleich mit der Tür ins Haus: „Frau Doktor, die junge Mitarbeiterin der Gärtnerei hat mir von gesundheitlichen Problemen des Toten erzählt. Im Bericht steht, dass er an einer Herzerkrankung litt. Ist denn die Verfärbung der Haut und das Schwindelgefühl dafür typisch?“ „Ja, das ist

es. Herr Kramer, bedenken Sie aber bitte, dass der Tote auch noch jede Menge Giftstoffe beziehungsweise einen Drogencocktail im Blut hatte. Die Herzerkrankung ist also nicht ursächlich für seinen Tod verantwortlich.“ „Können Sie mir jetzt mehr über den Mageninhalt und die Pflanzenreste in der Nase sagen?“ „Wir haben inzwischen den Drogencocktail im Blut analysiert. Es handelt sich in erster Linie um Alkaloide wie Scopalamin und Atropin, die aus der Medizin hinlänglich bekannt sind und in allen Nachtschattengewächsen in unterschiedlichen Mengen vorkommen. Der Mageninhalt sowie die geschnupften Pflanzenreste weisen auf den Genuss von Bilsenkraut, Stechapfel und Nachtschatten

hin. Die Stoffe aus dem Bilsenkraut konnten wir im getrunkenen Bier nachweisen, die Samen waren vom Stechapfel und die geschnupften Blätter wiesen auf den Schwarzen Nachtschatten hin. Die eingenommenen Mengen an sich waren nicht tödlich. Der Konsument muss also sehr erfahren im Umgang mit diesen Drogen gewesen sein. Im Zusammenhang mit seiner Herzerkrankung war offensichtlich die Menge fatal. Ob aber ein Tötungsdelikt vorliegt, lässt sich aufgrund dieses Ergebnisses nicht sagen, da der Tote keinerlei Spuren einer Fremdeinwirkung aufweist.“ „Nun stehen wir wieder am Anfang. Trotzdem vielen Dank. Und wir müssen auch noch das Drogendezernat einschalten.“ „Da ist nicht

nötig, Herr Kramer. Da kann ich Sie beruhigen, denn der Gebrauch dieser Drogen ist legal. Sie stehen nicht in der Liste der verbotenen Substanzen.“ „Vielen Dank, Frau Doktor. Sie haben mir sehr weiter geholfen. Bis zum nächsten Mal.“ Der Kommissar eilte wieder in sein Büro zurück, während seine Gedanken bei den Leuten der Spurensicherung und dem Labor weilten. Was mochten ihre Ergebnisse bringen? Bestätigten sie einen Selbstmord oder noch schlimmer, doch einen Mord, mit Heimtücke ausgeführt? Und woher hatte der Tote die Drogen? Man hatte doch in den Gewächshäusern nichts gefunden. Wusste seine Frau von seinem Drogenmissbrauch? Hatte sie eine Ahnung von dem verkauften

Gelände? Wer war Bilse und was bedeutete Dat? Der Tote hieß doch ganz anders. Ob hier die Witwe Licht ins Dunkel bringen konnte? Das Handy musste auf alle Fälle sehr schnell untersucht und alle Telefongespräche mussten über die Gesellschaft aufgelistet werden. Zum zweiten Mal schien es in dem Fall nicht weiterzugehen.

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Über den Autor

NORIS
Ich wurde in einem kleinen Dorf bei Nürnberg geboren. Studium und Beruf brachten mich nach Baden Württemberg. Die etwa 35 Jahre im Dreiländereck waren genug. 1999 zog es mich in meine alte Heimat zurück und seither lebe ich in Fürth.

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EllaWolke Sooooooo ... :)
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Geduld, Geduld ... Gedichte lesen sich halt schneller ... Lach!
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EllaWolke War sooo schön spannend.
Danke
LG
Vor langer Zeit - Antworten
NORIS Danke! ;)
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