Biografien & Erinnerungen
Schwester zu verkaufen - Ein Schwank aus meiner Kindheit

Schwester zu verkaufen..

Meine Schwester hat das mit mir einmal gemacht,

ich war damals fünf und sie war acht,

wir spielten zusammen hinter unserem Haus,

ich habe sie geärgert, forderte sie so richtig heraus,

Wir lagen uns in den Haaren

und schlugen uns blutige Nasen.

Ach wir hatten uns ja richtig lieb!

Verpassten uns gern so manchen Seitenhieb. :-)

Wir waren einer des anderen Aas

die Eltern und Nachbarn hatten ihren Spaß!

Kührs hatten damals vier Söhne

und wünschten sich eine Tochter,

da hatte meine Schwester diese Idee

und verkaufte mich an Kühr´s

für zwei Mark zehn.

Die machten das Spielchen grinsend mit.

Ich wohnte zwei Tage bei Kührs

wurde verwöhnt nach Strich und Faden

konnte mich am besten Essen laben,

wurde von allen vier „Brüdern“ adoptiert.

Mir gings richtig gut, ganz ungeniert.

Am zweiten Tag abends ging die Klingel,

draußen stand meine Schwester dieser Schlingel,

kleinlaut und ganz bang fragte sie leise an:

Ist Cowboy-Billy noch bei Euch?

Ich will meine Schwester wieder haben!

Hier hast Du die zwei Mark zehn

lass sie mit mir nach hause gehen.

Zu Hause war´s langweilig ohne mich.

Ich wusste das, sagte es ihr jedoch nicht.

Sie hatte die zwei Tage keine Ruh

aber das gab sie wiederum nie zu.

Zu Hause wurde ich von allen Seiten

verwöhnt

so das meine Schwester leise gestöhnt

„Hätte ich sie doch bei Kühr´s gelassen!“

Meine Eltern konnten das damals nicht fassen

und meine Schwester musste „Federn lassen“  :-)

Unter uns herrschte wieder die gewohnte „Liebe“

wir bedachten uns weiter mit „Nächstenhiebe“!

Den „Rückkauf“ hat sie sehr bereut....

ich glaube, daran denkt sie manchmal noch heut..   :-)

allerdings wahrscheinlich schmunzelnd

genau wie ich  :-)

Sabine Daus