Gedichte
Allein gelassen

Alleingelassen Ach, liebste Freundin, könntest Du doch meine kleinen Kümmernisse teilen mir zuhören und meine Seele streicheln mich loben für meine kleinen Erfolge mich tadeln, handle ich falsch mit mir lachen über meine Eitelkeiten einfach, wie früher, neben mir sein – es ist eine geraume Zeit vergangen seit Du nicht mehr unter uns weilst doch Deine Abwesenheit tut immer noch weh ich kann mich einfach nicht daran gewöhnen dass ich Dich nie mehr

seh´ und tief in mir sitzt jeden Tag ein nicht zu stillendes Sehnen jeder Erfolg ist nur halb so schön den Du nicht mit mir erlebst mein Schmerz tut viel länger weh Du milderst ihn nicht mehr die Freundschaft zu Dir war so tief in mir erst nach Deinem Tod erkenne ich das so sehr denn Du warst immer da ganz selbstverständlich und man hat nicht viel darüber nachgedacht über den Tod spricht man eben nicht man wechselt schnell das Thema und

lacht Du hast es jetzt wahrscheinlich gut und ruhst in Frieden – so hoffe ich doch – aber ich hänge hier unten fühle mich einsam, voller Wut denn Du hinterlässt ein viel zu großes Loch und ich brauche jetzt ohne Dich nicht nur Kraft sondern auch Mut