"Akane, wach auf!! Das Fest beginnt bald!!", schüttelte mich Nami, meine kleinere Schwester wach, "Los! Aufwachen!" Ich zog mir mein Kissen über den Kopf, da ich noch weiterschlafen wollte. Doch leider kam unsere Mutter, die Königin hier im Dorf, hereingeschneit und befahl mir natürlich: "Akane, steh auf! Alle sind schon auf. Bald beginnt das jährliche Fest! Sofort aufwachen und umziehen! ... " , sie sah zu Nami, "Nami,Schatz, geh dich umziehen. Mutter redet mit deiner Schwester noch ein bisschen." Nami, der kleine brave Engel, nickte,
verbeugte sich und ging. Keine zwei Sekunden nachdem sie den Raum verlassen hat, fing Mutter an mich auszuschimpfen: "Akane! Also bitte! Zieh dich sofort um! Ach, wärst du nur so wie Nami. Nimm dir ein Beispiel an ihr, sie ist an Sonnenaufgang aufgewacht!" und ging schließlich. Ich kam mir so veräppelt vor und sagte deshalb zu mir: "Ich frage mich echt, ob DAS meine Mutter ist... " Im Hintergrund hörte ich Mutter's Stimme: " DAS HABE ICH GEHÖRT!" Toll, was für eine Mutter ich habe, nicht wahr? Sie ist die Königin und herrscht zusammen mit unserem Vater über das Dorf. Schließlich kam ich runter zum
Esstisch, wobei ich meine höfliche Schwester traf. Sie wünschte mir einen guten Morgen und machte einen Hofknicks. Ich rieb meine Augen, antwortete kurz: "morgen Namilein... Ma' nervt" , und ging an ihr vorbei. Nun wollte sie auch noch den Hundeblick deshalb einsetzen: "Bitte, benimm dich! Mutter ist es sehr ernst! Bitte!" Sie hat mich übertroffen. "Deinetwegen... ", seuftzte ich. Sofort wurde sie wieder fröhlich und bedanke sich. Als hätte es der Teufel nicht schon vorher gesehen, stand das Fest nun vor der Tür und wir mussten los. Kaum angekommen klagte Nami mich sofort an:"Ich muss mit so vielen Männern tanzen! Mir tun jetzt
schon die Füße weh!" Ich stand, im Gegenzug zu ihr, neben Vater und wartete bereits 10 Minuten. Endlich kam ein Mann und fragte: " Wollen Sie tanzen?" Ich musste natürlich mit einem "ja" antworten, und so tanzten wir zur Musik. Er tretete mir bereits in den ersten zwei Minuten ungefähr 100 Mal auf die Füße. Dieser Typ ist echt schrecklich!
Die Erlösung: ein neuer Junge kam, schlug ihn mir ab und tanzte selbst mit mir. Er war nicht schlecht und tretete erst nach der 3. Minute auf meinen Fuß. Ich dachte mir: " Ok. Einmal lasse ich ihn noch durchgehen, aber kein zweites Mal!" Als ob mir das Pech zu Füßen lag, tretete er mir nocheinmal auf den Fuß. "AU!! ", schrie ich ihn an, "Denkst du wohl nicht, dass ich Schmerzen habe!?" - "Tut mir ja Leid! Ich kann nicht besonders herausragend tanzen." - "Wow, du hast bemerkt, dass du mir weh getan hast... mir reicht's! Ich gehe!" Ich zerrte meine Hand weg und ging
schließlich zu einer Ecke in der Halle und wartete dort bis ans Ende der Feier. Als der letzte Gast ging, auch Nami, kamen Mutter und Vater rot vor Scham zu mir und schimpften: "AKANE! Was soll das!? Du hast bereits nach dem ZWEITEN Prinzen aufgehört zu tanzen, nur mit der Begründung, dass deine Füße weh tun. Das istein Grund weiterzutanzen! Ein Monat Zimmerarrest!! Sieh dir Nami an! Sie hat bereits-" - "IMMER NAMI! Nami dies, Nami das, nimm dir ein Beispiel an ihr, und so weiter! WARUM VERGLEICHT IHR MICH IMMER MIT IHR?! Das ist doch nicht normal!!" , unterbrach ich sie und rannte raus. Ja,
ich rannte sogar an Nami vorbei und schubste sie, damit sie merkt, was sie mir antut. Ich kam im Dorf an, wobei es bereits dunkel geworden war.
" Hallo mein Kind, komm doch her! Ich kann dein Leben besser machen!" , ich drehte mich sofort um und erkannte eine ältere Frau, "na komm schon!" Ich dachte mir: " Schlimmer kann es ja sowieso nicht mehr werden, also dann..." Ich folgte ihr misstrauisch. "Wie schön, dass du dich dazu entschieden hast! Ich verspreche dir, dass du es nicht bereuen wirst! Folge mir einfach." Wir gingen in eine Höhle wo lauter Knochen lagen. Ich wollte beinahe fragen, warum hier überall Knochen lagen, aber ich ließ es lieber sein. Sie sieht ja schon so alt aus, als ob
sie nicht mal erkennen kann, wer ein Junge ist und wer ein Mädchen ist. Jedenfalls hielt sie mir ihre Hand entgegen: "Gib mir deine Hand und zieh sie nicht weg, bis ich es dir erlaube, klar?" Ich nickte. Bestimmt irgendein Magie-Mist, und trotzdem fragte ich: "Weshalb sollte ich jemand Fremdes, wie Ihnen, meine Hand geben?" - "Wir machen einen Deal! Ich gebe dir das was du dir schon immer gewünscht hast: Aufmerksamkeit, deine Schwester wird nicht mehr als Vorbild da stehen, und jeder wird über dich reden! Schlägst du ein?" - " Gibt es einen Haken? Was muss ich dafür geben?" Ich konnte in ihren Augen die Gier nach meiner Hand sehen,
deshalb übersprang ich seuftzend die Frage, wartete nicht mal auf ihre Antwort und schlug ein. Sie lachte. Böse. Ich dachte, ok, ich hab ihren Wunsch erfüllt, und jetzt? Sie wickelte nun eine eiserne Kette um meine Hand und einen Stein in die Mitte. Sie flüsterte: "Verschlüssel ihr Herz und versperr es...werde erst in einer Woche wieder frei, wenn nicht, dann bleibst du so bis ans Ende deiner Tage und wirst mein Diener..." Und plötzlich wurde es dunkel um mich. Skeette kamen aus dem Nichts, kratzten und schlugen mich. Ich schrie. Aber ich schrie nicht nur vor Angst, sondern auch vor Schmerz, da die Kette in meine Hand mit dem Stein ging!
Ich schrie weiter, und als schließlich die Kette in mir war, hörte ich die Frau ein letztes Mal flüstern: "Verschlüssel ihr Herz..." Auf einmal fiel ich runter. Vom Nichts in das weitere Nichts! Ich hörte erneut eine Stimme: "Akane! Akane, wach auf!!" Ich öffnete meine Augen: "N-Nami?!" Doch Nami starrte mich nur vollkommen verschreckt an: "D-Du bist ein Monster... Dein Gesicht...!! Du bist so... schwarz!! " und schrie erneut.
Ich meinte: "Gib mir mal den Spiege-", doch bevor ich den Satz zuende sagen konnte, zersprangen alle Spiegel im Raum. Ich konnte nicht mal hinsehen, so schnell wie sie zersprangen. Nami war nun noch unruhiger: "K-Komm ich helf dir aufzustehen!" Sie nahm meinen Arm, der übersäht mit schwarzen Schuppen von einem Reptil ist, und half mir hoch. Nur leider bin ich ziemlich groß geworden und habe schwarze Flügel bekommen. Plötzlich verwandelte ich mich in einen pechschwarzen Drachen mit leuchtenden Augen! "Nami, hilf mir!" ,versuchte ich zu sagen, aber
anscheinend verstand sie mich nicht, da sie mich mit einem verwirrten Blick anstarrte. Ich ging zum Fenster... naja, immerhin versuchte ich es. Mit einem Schwanz war es nähmlich nicht sehr einfach! Ich stieß bereits zwei Vasen und einen Blumentopf um. Und, als hätte es uns nicht schon gefehlt, kam meine Mutter die Treppen hoch und stand vor der Tür. Nami tat wenigstens das Richtige und schloss die Tür mit einem "Nein!" ab. "Nami! Machst du bitte diese Tür auf?" - "Ähm, ich zieh mich um! Mein Kleid ist dreckig!" - "Okey, und schick meine misshabene Tochter Akane zu mir!" - "OK, Mutter!" Puh, das war knapp gewesen! Wenn sie
reingekommen wäre, das gäbe richtigen Stress... nun, jedenfalls kam Nami zurück zu mir, umarmte mich, weinte: "Akane, wir müssen hier weg!" und zog anschließend eine Decke über mich: "Kannst du fliegen?" Ich hatte keine Ahnung, doch bevor ich mit den Schultern zucken konnte, setzte sich meine eigene Schwester auf meinen Rücken und munterte mich auf: "Komm, versuch es!" Also hatte ich keine andere Wahl, ging zum Fenster und breitete meine neuen Flügel aus. Ich konzentrierte mich auf den Wald, der etwas weiter hinten lag und sprang. Die Schreie, die Nami von sich gab, versuchte ich zu ignorieren und schlug
mit meinen großen Flügeln auf und ab. Auf einmal hörte ich keine Schreie mehr, nein, ein Lachen! Ein beherztes Lachen sogar! Ja, wir flogen. Doch wir mussten jetzt irgendwie landen. Das war ein Problem, denn wir waren im Sturzflug für die Landung! Dazu fällt Nami von meinem Rücken, streift an Bäumen, bekommt lauter Schnitte und zum Abschluss blutet ihr Kopf und sie ist bewusstlos geworden. Bei mir ging es noch, da ich mich mit meinen Flügeln abgeschirmt habe, und doch habe ich ein paar Kratzer. Ich dachte bereits daran, dass ich sie zum Schloss zurückbringen solle, was ich schließlich auch tat. Nur, dass ich in den Wald zurückflog und
mich versteckte. Die Absturzstelle ist deutlich sichtbar, aber ich wollte nicht weggehen, falls Nami aufwacht und mich suchen möchte... obwohl dadurch das Interesse von Fremden Jägern vielleicht sogar in Frage kommt. Ich war jedoch so müde, dass ich mich einfach in einen Busch verzog und ein Nickerchen machte, da ich nicht wusste, wann sie kommen würde. Auch wenn ich nicht sicher war, ob sie kommen würde. Am frühen Morgen hörte ich ihre Stimme mich rufen. Ich dachte das mit der Drachenform war nur ein Traum, aber als ich meine Hand ansah, wusste ich, dass es Realität war und schloss erneut die Augen. Nami's Rufe wurden
lauter und verunsicherter:" Akane!?" Ich beschloss aufzustehen und zu ihr zu gehen, doch als ich die Augen öffnete, sah ich sie vor einem riesigen Monster, der gerade versucht sie umzubringen! Ich rannte zu ihr, naja... auf 4 Beinen ist es etwas schwierig zu rennen, und stellte mich vor sie. Ich dachte: "Drachen 'spucken' doch Feuer... oder etwa nicht? Ich muss es versuchen!" Aber bevor ich es versuchen konnte, wurde mir schwarz vor Augen und ich sah sie. Die Frau, die mir das antat schaute mich an und fragte: " Na? Gibst du dir als Drachen weniger Mühe als ein Mensch? Es stimmt doch, nicht wahr? Willst du so bleiben? Das Leben ist als
Drachen bei Nacht und als Mensch mit Feuer-Fähigkeiten doch viel besser...!" und verschwand. Ich öffnete meine Augen. Wiedermal sah ich Nami vor mir stehen, aber diesmal nicht nur verschreckt, sondern auch weinend.
Mir fiel auf, dass ich wohl ohnmächtig geworden bin, da ich auf dem Boden lag. " G-Geht es dir gut?!" Ich antwortete: "Ja...aber du verstehst mich wahrscheinlich wieder nicht..." "Doch! Ich verstehe dich!" Ich wunderte mich sehr, aber als ich auf meine Hand schaute, wurde mir klar, warum sie mich versteht: Ich bin wieder zum Menschen geworden! "Aber wie können zwei hilflose Mädchen ein Monster besiegen?", Ich erinnerte mich wieder an die Worte der Frau, "Also, ich habe angeblich Feuer-Fähigkeiten... dann werde ich sie mal ausprobieren!" , dachte
ich. Doch schon bevor ich aufstehen konnte, schlug das Monster Nami gegen einen Baum. Ich sah, wie sie darunter litt und sogar Blut spuckte, was mich sehr traf. Ich verlor eine Träne, als ich Nami nur ansah! Sofort platzierte ich meine Hand in die Richtung des Monsters und fluchte in Gedanken: "Verbrenne!" Keine halbe Sekunde vergang, und das Monster fiel zu Boden. Kurz darauf folgte eine verbrannte Haut und zuletzt war nur noch Asche zu sehen. Ich rannte zu Nami: " NAMI!! Alles ok?!" Sie antwortete mir nicht, sondern lag nur da. Ich wusste, dass der Schlag sie stark getroffen hatte, deshalb war sie auch anscheinend bewusstlos. Ich
beschloss, ein Lager zu bauen, denn zurück ins Schloss wollte ich nicht. Ich würde da sowieso nur wieder Ärger kriegen. "Akane! Wo warst du?! Sag beim nächsten Mal sofort Bescheid! Sogar, wenn du nur in ein anderes Zimmer gehst!", stellte ich mir vor. Es wurde spät und Nami ist immernoch nicht aufgewacht. Allmählich mache ich mir Sorgen. Das Lager und das Feuerholz war bereits fertig. "Ich sollte sie warm halten, sonst kühlt sie noch aus", stellte ich fest. Ich platzierte als wiedermal meine Hand und dachte an "Feuer". Es kam natürlich Feuer. Nur leider half ihr die Wärme nichts! Sie blieb kalt, selbst als ich den Boden unter
ihr erhitzte, dampfte es und sie blieb kalt. Ich überlegte mir: "Sie sollte lieber ins Schloss zurück... obwohl... nein, sie wird sonst wieder nach mir suchen! Vorallem könnte ein weiteres Monster kommen und sie wieder verletzen!" Plötzlich hörte ich jemanden im Busch hinter uns hervortreten: Zwei Jungs. Ich erinnerte mich, dass ich mit einen von ihnen getanzt habe, und mit dem anderen tanzte Nami. "Überlass sie mir. Ich weiß, was ich tun muss, damit sie aufwacht." , und der Junge mit dem sie tanzte, kam näher zu ihr. Ich vertraute ihm aber nicht und versperrte ihm deshalb den Weg:"Hey! Ich weiß zwar nicht was du mit ihr vorhast, aber ich
lasse dich nicht näher an sie ran!" Zum Höhepunkt ging die Sonne auch noch unter. Was ich aber nicht bemerkte, waren die kleinen Drachenflügel an meinem Rücken die bei mehr Dunkelheit den Anschein hatten, als ob sie wuchsen und ich genauso. Jedoch konnte ich das zu meinem Vorteil nutzen, da ich ihm langsam Angst einflößte. Das Glück führte mich aber nicht lange, da sich langsam schwarze Drachenschuppen sich auf meiner Haut verbreiteten. Ich konnte nicht anders, und musste von denen irgendwie weg, noch bevor ich zum Drachen wurde!! Ich wollte Nami mitnehmen, aber sie war bereits so eiskalt geworden, dass bereits ihre Haut
anfing zu splittern! Ich meinte schon, es wäre aus mit ihr, deshalb flog ich von ihr und den beiden Jungs weg, als sich bereits der Schwanz bildete. Ich konnte ihre verwirrten Gesichtszüge gerade noch erkennen und musste während des Fluges dauernd lachen! Das lenkte mich widerum ziemlich vom Fliegen ab, sodass ich eine erneute Bruchlandung machte.
Autsch! Das gab wieder Kratzer. Nun, ich hoffte, dass die Jungs mich net sehen konnten, da ich nun wieder die Drachengestalt angenommen hatte. Es war bereits stockdunkel geworden, denoch konnte ich alles ganz genau sehen, da meine Augen vom Drachen stammen. Ich wartete also bis ich meine alte Gestalt annahm. Das passierte bei Sonnenaufgang. Ich ging sofort wieder dort, wo ich sie als Letztes sah. Und zu meiner Überraschung waren sie alle dort, nähmlich die zwei Jungs vom Ball und Nami, schlafend. Sie haben gewartet... doch nicht etwa auf mich!!
Ich schaute Nami an: sie ist nicht mehr so blass und hat wieder rosa Lippen. Ich fasste sie an: sie war warm. Puh, was für ein Glück! Ich schüttelte sie leicht: "Nami... bist du wach?" Sie öffnete die Augen:" A... Akane?!" Ich nickte. Sie war froh mich zu sehen, das konnte man ihr nicht lassen, genausowenig ihr Lächeln. Natürlich stand Nami auf und umarmte mich. In dem Moment wachten die beiden Jungen auch auf und schauten mich an. Der Junge, mit dem ich auf dem Ball tanzte, kam zu mir, blieb aber still wie eine Maus. " Was ist los? Warum glotzt du mich so an?" Er schüttelte den Kopf und lächelte. "Wir werden wohl demnächst zusammen
fliehen." - "Wie meinst du das?", fragte ich und Nami. "Naja, ihr werdet gesucht, wir werden gesucht, wieso sollten wir nicht zusammen fliehen? Das hat viele Vorteile!", meinte der andere Junge. Nami meinte zum Schluss: "Wir wissen nichteinmal eure Namen... und ihr wollt mit uns fliehen...?" Beide entschuldigten sich und wir erfuhren: Der Junge mit dem Nami tanzte, hieß Shota. Der andere Junge hieß Dell. Diese Namen... ich verstand, es waren die größten Diebe im ganzen Dorf! Ich ging mit meiner Schwester einen Schritt zurück. Jedoch mussten wir einsehen, dass wir keine andere Wahl hatten. Also taten wir uns mit den Meister-dieben
zusammen und flohen in Land für Land, Jahr für Jahr. In der Hoffnung, dass unsere Flucht irgendwann mal enden würde...