Romane & Erzählungen
Dunkles Geheimnis - Nichts sehen , nichts hören , nichts sagen

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"Dunkles Geheimnis - Nichts sehen , nichts hören , nichts sagen"
Veröffentlicht am 29. August 2014, 18 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Dunkles Geheimnis - Nichts sehen , nichts hören , nichts sagen

Dunkles Geheimnis - Nichts sehen , nichts hören , nichts sagen


Ella , komm heute nicht zu spät nach Hause, blablabla...

Es war nicht das erste Mal dass ich nach 11 Uhr von meiner Freundin heimkommen wollte. Also ignorierte ich meine Mutter. Vor 5 Jahren wurden -immer bei Vollmond-insgesamt 22 Mädchen , eins nach dem anderen , aus dem Dorf gekidnappt ,und missbraucht , keine der Mädchen wurde lebendig gefunden. Doch der noch immer unbekannte Täter war erbarmungslos. Einige Mädchen hatte er mit Benzin übergossen und verbrannt,um alle Spuren zu verwischen , andere in einer

Baumkrone aufgehängt oder geknebelt und im Fluss ertränkt.Das Dorf ist noch jetzt geschockt und viele Jugendliche dürfen, oder wollen nicht mehr nach Einbruch der Dunkelheit das Haus verlassen. Ich selbst hatte keine Gedanken darüber verschwendet. Mir ging das Spektakel wie eine unwahre Geschichte das eine Ohr hinein und zum anderen hinaus. Die Täterbeschreibung passte zu keinem , den ich je gesehen hatte. Das gab mir Sicherheit. Doch ich sollte mich geirrt haben...



Diesen Abend war wieder Vollmond. Die Kälte des diesjährigen Winters war

geradezu sibirisch."Mama , ich geh dann los zu Anni , um 11 bin ich wieder zu Hause, wir schauen einen Film." , erklärte ich meiner Mutter als ich richtung Mantelständer ging. "Ist gut , bitte Ella melde dich wenn du ankommst und wieder losgehst , ja ?" , antwortete sie . Ich bejahte, knöpfte meinen Mantel zu und verließ das Haus. Es war bereits dunkel und der Vollmond war mein einziges Licht. Die Straßenlampen waren defekt und blinkten nur ab und zu. Meine Schritte im Schnee waren gut zu Hören ... doch eine andere Schrittreihenfolge überspielte dies. Ich drehte mich prüfend um , sah aber niemanden . Auch keine Fußabdrücke im Schnee. Trotzdem

beschleunigte ich meinen Schritte etwas um endlich bei meiner Freundin zu sein. Ich sah mich um. Der Schnee glänzte in der Dunkelheit und der Mond funkelte neben tausenden Sternen. Mein Atem wurde durch eine weiße Wolke symbolisiert.Meine Hände frohren selbst mit Handschuhen und in den Manteltaschen noch.

Wieder hörte ich Schritte die nicht meine sein konnten , und dieses Mal auch einen anderen Atem. Jetzt bekam ich Angst und dachte an den Mörder der 22 Mädchen. Ich sah mich nicht um und rannte einfach los. Als ich bei Anni ankam klingelte ich Sturm. Sie machte die Türe auf und ich überspielte meine

Angst mit grinsen und Lachen. Im Haus roch es nach frisch gebackenen Plätzchen und Kinderpunsch. Der Ofen wärmte bis in den Flur , und ich fing an meine Finger wieder zu spüren.

"Mensch , dass du noch nicht in die Hose gemacht hast , dich mitten in der Nacht , bei Eiseskälte durch diesen dunklen Weg zu schleichen!" , lachte Anni und zog mich in die Küche , wo der Geruch der Plätzchen viel intensiver war. "Wow , das duftet nicht schlecht , Anni . Hast du die gebacken ?" , fragte ich in die Runde. Annis Mutter kam gerade hinein und antwortete :"Hallo Ella , nein die hab ich gebacken , sonst habt ihr ja nichts für den Film." Ich lächelte

und nahm eine Dose Plätzchen mit in Annis Zimmer , in dem wir den Film schauen wollten.

Zu Erst funktionierte der DVD Player nicht , aber als der Film losging waren wir beide voll Freude. Wir schauten "A christmas carol" .



2 Stunden später war der Film zu Ende und ich trank noch lange meinen Kinderpunsch , bevor ich wieder nach Hause ging. Anni bot an , dass ich auch gerne bei ihr übernachten könne , allerdings fahren wir morgen nach Mallorca um dem Winter zu entkommen.

Also machte ich mich auf den Weg.

"Tschüss Anni ! Wir bleiben per WhatsApp in Kontakt !" , rief ich als ich einige Schritte vom Haus entfernt war und Anni mir noch von der Türe aus hinterherwinkte.


Gerade wo mich die wohlige Wärme von Annis Ofen wieder aufgetaut hatte , musste ich wieder in die Kälte gehen.Erneut frohren meine Finger und ich spürte sie kaum noch. Es herrschte Totenstille und alle Lichter waren erloschen. Wo ich auch hinschaute , kein Licht . Nur der Mond , der mir immer treu den Weg beleuchtet hatte , half mir nach Hause zu finden. Ich horchte in die

Stille.Meine Schritte und mein Atem waren zu hören. Der Andere Atem kam wieder , er wurde immer lauter , fast schon wie ein Röcheln . Ich lief schneller , denn ich konnte mein Haus schon sehen. Auf einmal leutete die Kirchturmglocke , Mitternacht , ich hatte eine Stunde verspätung! Plötzlich reißt mich jemand von hinten auf den Boden , ich will schreien aber es kommt nichts aus meinem Mund heraus. Ein Tuch , das merkwürdig riecht wird mir auf den Mund gepresst und ich verliere mich völlig im Sternenhimmel und schlafe ein.


Als ich wieder aufwache ist es noch Nacht. Ich bin im Wald und habe nur noch mein T-shirt an und sitze an einem Baum. Ich bin so geschockt , dass ich mich ruhig und ohne schnelle Bewegungen umsehe. Da steht ein Mann , raucht eine Zigarette und sieht mich an. Jetzt schaut er weg und ich will meine Arme bewegen , doch ich merke , dass sie mit Handschellen von und einem Seil an einem Baum gefesselt bin. Ich denke an meine Eltern. Ich hatte ganz vergessen anzurufen , als ich bei Anni war. Sie müssen sich schreckliche Sorgen machen. Gerade will ich mir

einreden dass sie schon schlafen , da dreht sich der Mann wieder um und geht auf mich zu. Ich täusche vor zu schlafen , doch die Idee geht nach hinten los , denn ich bekaomme eine ordentliche Backpfeife . "Tu nicht , als würdest du schlafen 23 ! " , schreit er mich an und ich öffne beängstigt meine Augen.Er nimmt seine Zigarette aus dem Mund und wirft sie auf den Boden. Mir ist so kalt und ich habe nur ein T-shirt an , nicht einmal meinen BH .Ich weiß, was passiert ist, er ist der Mörder der 22 Mädchen. Und ich bin Nr. 23. Ich hoffe inständigst , dass es schon vorbei ist , dass ich die Vergewaltigung verschlafen habe. Und ich bin so dankbar , dass dies

der Fall ist. Jetzt bin ich nur noch zum Vernichten da. Er wird mich ermorden wollen wie die 22 anderen vor mir. Er kommt zu mir , nimmt mir die Handschellen ab und greift mir unter die Arme. Als ich stehe packt er mich an der Hand und zerrt mich mit sich. Ich bin 13 , mit 14 dürfte ich in den Karatekurs , und diese Situation dürfte kein Problem sein. Aber ich bin nicht im Karatekurs und gehe mit ihm mit um weiteren Schlägen auszuweichen. 10 Meter vor uns sehe ich eine Klippe . Ich bekomme Todesangst . Jetzt schaue ich mich um und sehe eine Hütte . Unser Kurs ändert sich in deren Richtung . Dort angekommen nimmt er sich eine Flasche

Vodka aus dem Fensterbrett und wir bewegen uns zurück zur Klippe. "Auch nen Schluck ?" , lacht er bösartig. Er ist groß und dünn , hat dunkle Haare und macht auf mich einen sehr psychopathischen Eindruck. "Nein , danke" , winsele ich und wie durch ein Wunder passiert nichts. Nun stehen wir an der Klippe. Wenn er mich jetzt schubst bin ich tot. Mir kamen Tränen aus den Augen geschossen . Ich stehe hier , wahrscheinlich kurz vor meinem Tod , im hüftlangen T-shit , an einer Klippe , friere vor mich hin und weine. Er stellt die leere Flasche auf den Boden und drückt mich in eine Sitzposition. Auch er setzt sich hin und

baumelt mit den Füßen den Abhang hinunter. Ich sehe die Flasche an und mir kommt meine letzte Chance in den Kopf. Ich zögerte nicht lange , packte die Flasche am Hals und dreschte sie ihm über den Kopf . Er rutschte schon den Abhang runter , hält sich aber an meinem Bein fest als ich gerade wegrennen will. Ich schreie , und dieses Mal sehr laut. Nur eine dicke Wurzel hält mich ab vom Tod in den Klippen. Ich ziehe mein freies Bein an und trete es ihm in sein Gesicht. Er fällt schreiend in seinen Tod. Am Ende der Klippe ein reißender Fluss.

Ich sehe ihm weinend hinterher und glaube nicht , dass ich es tatsächlich überlebt habe ... Ich weiß nicht wo ich

bin. Deshalbhole ich meine Hose hinter dem Baum her, ziehe mein Handy aus meiner Tasche und schaue wo ich bin. Ich laufe los und sehe , es sind gerade einmal 250 m durch den Wald und ich komme auf die Hauptstraße.


Endlich habe ich alle Klamotten gefunden und fühle mich besser. Heulend renne ich den angegebenen Weg und höre schon Autos starten , von Leuten , die früh raus müssen und ihre Autos vom Schnee befreien. Trotzdem ist alles dunkel und ich werde von keinem entdeckt als ich schon vor meinem Haus stehe. Die Polizei ist auch schon vor Ort. Ich habe keinen Kredit auf dem Handy , deshalb

habe ich nicht einmal meine Eltern informiert. Einer der Polizisten sieht mich von weitem und ruft laut durch die Gegend. Ich falle in Ohnmacht und wache im Krankenhaus wieder auf . Es ist ein Wunder dass ich bei diesen Wetterbedingungen noch lebe. Ich erzähle meinen Eltern alles , sage ihnen jedoch dass ich es geheim halten möchte. Tatsächlich sind sie bereit alles in Lügen zu ertränken. Seit dem ist es das dunkle Geheimnis des Dorfes. Keiner weiß etwas davon , keiner hat etwas gesehen , keiner hat etwas gehört und keiner hat jemals davon gesprochen.

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xXJessiXx

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dreamy Ich finde die Idee der Geschichte super und auch gut umgesetzt. Es war nur ein bisschen schade das die Geschichte so schnell vorbei war und an den spannenden Stellen nicht noch genauer beschrieben wurde. Aber der letzte Satz hat mir echt eine Gänsehaut über den Rücken laufen lasse. ;)
Vor langer Zeit - Antworten
xXJessiXx :D Danke !
Das genauere Beschreiben muss ich noch üben , das hab ich beim durchlesen jetzt noch einmal gemerkt ;)
Vor langer Zeit - Antworten
xXJessiXx :D Danke !
Das genauere Beschreiben muss ich noch üben , das hab ich beim durchlesen jetzt noch einmal gemerkt ;)
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