Treibjagd
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Energie von kräftigen Bäumen und erblühenden Blumen, von Tieren ob gross oder klein- der Wald blüht. Er blüht voller Leben geboren aus dem Schoss der Mutter Natur, aus dem auch ich geboren wurde.
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Ein weites Blätterdach so grün und frisch bedeckt das wunderbare Szenario vor mir. Stetig zieht ein feiner Windhauch über mein Gesicht während sich warmer Regen mit gleissendem Sonnenlicht vermischt. Sanft küssen die glänzenden Tropfen das Grün und lassen es erstrahlen, wie tausend kleine
Diamanten, die das Licht eingefangen haben. Um mich herum nur der Wind und das Gezwitscher der Vögel, die zu hunderten über den grünen Baumkronen fliegen, die Schwingen weit ausgebreitet um im nächsten Moment weiterzuziehen. Frieden, Glück und Ruhe erfüllen diesen zauberhaften Ort ...
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Wenn der Wald ein Lied hätte, dann eines, das keiner je komponieren könnte. Es steckt zu viel in diesem magischen Ort, als das wir Ihn je jemals ergründen können.
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Mit einem kräftige Satz springe ich über einen kleinen Bach hinweg um sicher auf dem anderen Ufer zu stehen zu kommen. Sofort renne ich weiter, mein Herz beginnt
schneller zu schlagen und die Bäume ziehen an mir vorbei, wie Schatten. Ich renne noch immer und merke, das sich mein Atem und auch mein Herzschlag steigern, immer mehr, immer schneller... Meine kräftigen Beine setzten über Stock und Stein hinweg, suchen sich eine sicheren Weg durch diesen wunderschönen Ort. Nur wage nehme ich wahr, wie ein kleines Eichhörnchen hoch im Geäst verschwindet, als ich an ihm vorbeiziehe. Hinter mir höre ich nun deutlich das Gebell der Hunde und ein lauter Lärm, der die friedliche Atmosphäre durchbricht, wie ein Donnerschlag die Nacht.
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Alles Leben auf dieser Welt ist wertvoll und unbezahlbar. Ein Leben zu nehmen bedeutet sich selbst zu zerstören und sein eigenes wertlos zu machen.
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Hinter mir kommen meine Verfolger immer näher. Ich kann schon jeder ihrer Schritte laut und deutlich vernehmen. Hunde und Pferde folgen mir, doch sie sind nicht die eigentliche Gefahr. Nein... die Gefahr sitzt auf dem Rücken der stolzen Reittiere. Die Zweibeiner sind es, die mir böses wollen. Doch ich habe keine Zeit mich mit ihnen zu befassen, ich muss schnell weg, wenn ich diesen Tag heil überstehen will und das wird
mir nicht jedes Mal gelingen...
Ich renne immer noch, doch meine Ausdauer, meine Kraft wird nicht ewig anhalten und das wissen sie ganz genau, deshalb suche ich mir einen Weg, den die grossen Pferde nicht mehr passieren können.
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Wenn die Jagd erstmals begonnen hat hört sie nimmer auf. Denn was ist das Leben wenn nicht eine ewige Jagd nach Glück, Liebe und Erfolg?
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Krachend bricht ein Ast hinter mir entzwei. Ein eisiger Schauer jagt meinen Rücken hinunter als eines der Pferde einen wilden Protest veranstaltet und seinen Reiter abwirft,
der mit einem dumpfen Laut auf dem Waldboden aufkommt. Nun habe ich zwar einen Verfolger weniger, doch sie jagen mich weiter, wollen einfach nicht aufgeben. Und ich... ich kann bald nicht mehr. Mein Herz rast förmlich und vor meinen Augen flimmern farbige Punkte, wie Glühwürmchen in einer Vollmondnacht... Ich.... kann... nicht mehr...
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Singe mir das Lied der Wälder, spiele mir die Melodie des Friedens wenn alle Hoffnung verloren ist und sei mein Licht wenn alle erloschen sind.
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Der Boden unter mir fällt, zumindest scheint es so, doch in Wirklichkeit brechen meine Beine unter mir zusammen. Sie brennen wie heisses Feuer als die kalten Regentropfen auf mich niederprasseln und mich ein wenig kühlen. Vor mir betreten nun auch die Jäger und ihre Hunde die Lichtung, die in der wunderbaren Abendsonne glitzert und glänzt. Doch meine Verfolger haben kein Interesse an diesem zauberhaften Ort, sie wollen nur ihre Beute. Sie wollen nur mich... Mit einem freudigen Lachen auf den Lippen spannt ihr Anführer den Bogen. An der Sehne ein Pfeil bestimmt für mich. Doch ich nehme ihn nicht wahr, ich blende sie alle aus und lauschen den Tropfen die auf die Blätter fallen und auf das wunderschöne Lied der Vögel. Sie singen
für mich in zarten Tönen. Nur für mich...
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In der Weite brennt stets ein Licht. Du brauchst es nicht zu sehen, denn es ist immer bei dir. Vom ersten bis zu deinem letzten Tag.
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