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Alleine

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"Alleine"
Veröffentlicht am 19. August 2014, 16 Seiten
Kategorie Sonstiges
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http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Mein Name ist Kimi. Ich schreibe sehr viel in meiner Freizeit. Überwiegend Kurzgeschichten und Krimis. Ab und an schreibe ich auch über Erlebnisse und Erfahrungen aus meinem Arbeitstag aus dem FSJ im Altenheim. Ich finde das Schreiben eine schöne Abwechslung zum Alltag. Desweiteren betreibe ich gerne Sport, wie zum Beispiel Laufen und Reiten. Meistens kommen mir auch da meine Ideen zu meinen Texten.
Alleine

Alleine

Vorwort

Zuerst muss ich noch etwas zu diesen Texten schreiben. Diese handeln von Erfahrungen in meinem FSJ im Altenheim. Es ist nicht so einfach, Erlebnisse so rüberzubringen, wie man sie selber erlebt hat. Niemand kann, denke ich, nach empfinden, wie ich die jeweilige Situation wahrgenommen habe. Es wird immer wieder Menschen geben, die meinen sie hätten besser agiert. Aber ich war nur FSJlerin. Selbstverständlich habe ich eine Schweigepflicht unterschrieben. Daher sind Erlebnisse, Namen, Orte und Personen so abgewandelt, das man keine

Rückschlüsse auf privates führen kann. Sind doch mal Namen erwähnt, sind diese von mir selbstständig ausgedacht. Es besteht kein Zusammenhang zu der realen Person. Ich schreibe also hiermit über keinerlei Geheimnisse und kann dennoch Geschichten über meine Erfahrung schreiben.

Alleine

Als FSJler wird einem so Einiges beigebracht, man lernt auch viel. So das man theoretisch alleine arbeiten könnte. Praktisch ist das aber nicht vorgesehen. Aber es gibt viele Betriebe wo das nicht der Fall ist. Auf Seminaren konnten wir uns darüber austauschen. Also gut, auch ich muss hin und wieder mehr oder weniger alleine arbeiten. Ich wurde ja eingearbeitet, mir wurde alles gesagt und gezeigt - notdürftig. Bei vielen Dingen musste ich mir selber die beste Lösung suchen, da mir dies nicht erklärt wurde. Auch das ist überall mehr oder weniger gewesen. Teilweise gab es

bei den anderen eine sehr sehr geringe Einarbeitung. Wir sind also FSJler die alles können. Mein Bereich ist die Betreuung. "Kannst du mal in Zimmer 60 anreichen." Anreichen, kenn ich, mache ich tagtäglich. Es ist Routine ich kann die Abläufe auswendig. Und wie sieht es im Zimmer aus? Mir ist klar, dass es anders sein wird. "Willst du, oder soll ich das machen?" bietet meine Kollegin an. Die selber auch keine richtige Kraft ist, eher eine Zusatzkraft. "Ich kann das machen." Neue Erfahrungen sammeln, klingt spannend und das hatte ich bisher noch nicht

gemacht. Es kann ja auch nicht ganz anders sein, als wie gehabt. Suche das Zimmer 60, finde es rechtschnell. Ein kurzer Blick auf das Namenschild und ich weiß auch, zu wem ich überhaupt gehe. Klopfe an der Tür. Auf dem ersten Blick sehe ich keinen Bewohner zum Anreichen. Ein Blick um die Ecke, und ich sehe das er im Bett liegt. "Guten Tag. Möchten sie was Essen? Ich helfe ihnen mal bisschen beim anreichen." Muss man ihm wirklich anreichen, oder kann er das alleine. Man hat mir kaum Informationen gegeben. Nur die Zimmernummer und die Aufgabe, anreichen. Das Essen steht neben dem Bett, im stehen anreichen ist

nicht so schön. Was machst du? Ich gucke mich im Zimmer um und finde einen Stuhl, den ziehe ich mir rann. Der Bewohner veranstaltet irgendwelche `Dehnübungen´im Bett. "Ich reiche ihnen mal an. Möchten sie die Suppe essen." Nur ein leichtes nicken. Ich nehme den ersten Löffel und manövriere ihn zum Mund. Im Liegen schluckt er die Suppe, macht aber weiter seine Übungen. "Soll ich sie höher setzten?" "Ja." Toll, wie macht man das? Ich habe noch nie einen Menschen im Bett anders gelagert, oder aufgerichtet. Wirkliche Unterstützung vom Bewohner kann ich

nicht erwarten. Okay im Bett liegt ein Kissen, schieb das einfach etwas mehr unter ihn. Gedacht, getan. Sieht noch nicht besser aus. Man kann das Bett verstellen. Aber auch das weiß ich nicht wie. Nachher gibt es einen Schleudertrick oder so was. Ok, es muss so gehen. Reiche ihm den nächsten Löffel an. Bewohner murmelt etwas, was ich beim besten Willen nicht verstehen kann. Irgendwas mit "Ding." Neben ihn liegt ein dünnes Kissen. Das schiebe ich ihm auch noch hinterm Rücken. Nun ist es ihm zu steil. Ich weiß leider nicht was ich tun soll. Es muss so gehen. "Zum Essen ist das denke ich ganz gut.",

erkläre ich. Er akzeptiert es. Dennoch finde ich es etwas umständlich. Vom Sitzen ist der Weg zum Mund so weit und im Stehen habe ich ein doofes Gefühl. Versuche es also irgendwie weiter im Sitzen. So wurde es mir irgendwann mal beigebracht. "Davon werde ich nicht satt!" Uff, der macht es einen aber auch nicht wirklich einfach. Will er das ich ihm die Suppe schneller anreiche? Größere Löffel? Oder die Hauptspeise oder was ganz anderes? So viele Möglichkeiten, ich bin für die vorletzte, das klingt für mich am logischten. "Möchten sie bisschen Fleisch mit Kartoffeln und

Gemüse?" "Ja." Na, schön, ich schneide das Essen Mundgerecht klein und gebe es ihm in Mund. Im Liegen ist die Verschluckgefahr höher. Aber es geht. Immerhin wurde der Bewohner und ich nicht ganz vergessen, eine Mitarbeiterin aus der Pflege kommt kurz rein und schaut nach dem rechten. Selbstverständlich komme ich mit der, mir doch, ungewohnten Situation klar. "Machst du prima. Ich dreh ihn dir nochmal etwas anders hin, dann hast du es einfacher." Gleichzeitig stellt sie das Bett höher. Dann bin ich wieder alleine mit dem

Bewohner. "Kalorinwerte?" Ganze Sätze und präzise Antworten ist nicht seine Sträke, habe ich mittlerweile festgestellt. Gehe davon aus, das er das im Essen meint. "Die weiß ich leider nicht." Mal ehrlich, woher soll ich das auch wissen? So genau informiere ich mich nichts über das Essen und den Speiseplan mit dem täglichen Gericht habe ich auch nicht zur Hand. Das Thema hätten wir geklärt. Der Teller ist schon sehr gut geleert, aber trotzdem bin ich froh, wenn ich wieder raus kann, zu `meinen ´ Bewohnern. Mir kommt alles so ewig vor. Reiß dich zusammen, es ist nicht schlimmer, als

wie du es in der Gruppe machst. Nichts anderes, rede ich mir selbst ein. Dann die Erlösung oder eine neues Problem. "Mir ist schlecht!" Shitt, gibt es ein Behälter in der Nähe. Ein schneller Blick durch den Raum. Nein, nichts zu sehen. Was machst du? Welche Möglichkeiten hast du noch? Vieleicht muss er sich ja auch gar nicht übergeben. "Mir ist schlecht." Ja, ich hab es verstanden, ich überlege ja schon nach eine Lösung. Er will bestimmt auch nicht mehr weiter essen. "Warten sie kurz, ja? Ich sage bescheid. Kommt sofort jemand." Ich kann endlich raus aus dem Zimmer auf dem Flur ist

heute noch nicht mal eine Pflegekraft. Wo sind die denn bitte, wenn man sie braucht? Keiner da. Wieder bin ich alleine, diesmal auf dem Flur. Was tust du? Immer wieder denke ich an den Bewohner. Ah, dahinten am Ende ist jemand. "Er, hat fast alles aufgegessen. Meint aber ihm ist schlecht." "Alles klar." Sie nimmt es zur Kenntnis. Ich kann wieder zurück in meinem Bereich. Ab jetzt ist der Bewohner nicht mehr meine Aufgabe. Ich bin froh, es geschafft zu haben. Auch wenn ich einiges sicherlich anders hätte machen können, aber dafür das ich nur ein FSJler bin und noch nicht

wirklich Ahnung hatte, denke ich, das ich es doch ganz gut geschafft habe.

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Hörbuch

Über den Autor

Kiimi
Mein Name ist Kimi.
Ich schreibe sehr viel in meiner Freizeit. Überwiegend Kurzgeschichten und Krimis. Ab und an schreibe ich auch über Erlebnisse und Erfahrungen aus meinem Arbeitstag aus dem FSJ im Altenheim. Ich finde das Schreiben eine schöne Abwechslung zum Alltag.
Desweiteren betreibe ich gerne Sport, wie zum Beispiel Laufen und Reiten. Meistens kommen mir auch da meine Ideen zu meinen Texten.

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sapphio 
Ich finde, man kann sehr deutlich lesen, wie Du Dich fühlst, und wie aufregend jeder Tag ist. Mich wundert, dass Du keinen festen Ansprechpartner hast, für all die Fragen-
und dann wundert es mich eben doch wieder nicht.
So ist es fast überall, und man kann froh sein, wenn keine Kollegen dabei sind, die einen einfach ins Messer laufen lassen.
liebe Grüße
sap
Vor langer Zeit - Antworten
Kiimi Danke für das Kommentar, so sollte es sein.
Ich hatte einige Ansprechpartner, die waren aber halt nicht immer da. Und an manchen Tagen hat jeder ohne Absprache irgendwas gemacht und angeordnet. Der eine wusste vom anderen nichts. Und wenn es dann auch noch ein stressiger Tag ist. Ist es dann halt doof gelaufen.
Liebe Grüße,
Kim
Vor langer Zeit - Antworten
sapphio 
Ja, es ist blöd ohne Rückmeldung, und ohne Unterstützung- da muss man sich dann fast Alles selbst beibringen, und jeden Fehler selber machen, bis man rausfindet, wie es am besten geht.
Scheint mir eine recht chaotische Stelle zu sein, da wo du bist.
Da kommt man schnell ins Rudern...
Also ich meine- es liegt dann einfach nicht an Dir, sondern an diesem Chaos...
Und wenn das Jahr rum ist(oder isses schon?), dann kannst du sagen:
Ja FSJ-das war meine Lehre in Genialität- weil nur ein Genie...usw.
liebe Grüße
sap
Vor langer Zeit - Antworten
Kiimi Ja seid kurzem ist das FSJ rumm. Ich habe dadurch auch viel für die Zukunft gelernt. Teilweise war es schon etwas chaotisch, aber eigentlich waren die Mitarbiter alle ganz nett. Es sei denn es gab halt so stressige Tage. Sonst war die Stelle eigetlich ganz gut.
Liebe Grüße,
Kim
Vor langer Zeit - Antworten
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