Science Fiction
DER SCHWUR III - Kapitel 1 - DER TURM

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"DER SCHWUR III - Kapitel 1 - DER TURM"
Veröffentlicht am 18. August 2014, 10 Seiten
Kategorie Science Fiction
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Über den Autor:

Eigentlich ist es so wie es ein Landsmann von mir treffend beschrieb: 'Mit den Riesen habe ich keine Probleme; nur die Windmühlen machen mir echt zu schaffen!'
DER SCHWUR III - Kapitel 1 - DER TURM

DER SCHWUR III - Kapitel 1 - DER TURM

DER TURM - III -

Ein erfrischender Sommerregen fiel von einem wunderschönen, wolkenverhangenen Himmel. Irgendwo darunter, inmitten einer von Horizont zu Horizont reichenden Blumenwiese, lag Oasis entrückt auf dem Rücken und genoss den Augenblick. Endlich befreit von den Fesseln ihres ansonsten plumpen Körpers, hatte sie weder Probleme mit dem Gleichgewicht, noch mit ihrer schwerfälligen Art. Sie war einfach nur glücklich! Einen Augenblick wie eine einzigartige Perle, den es in ihrem Leben zu bewahren

galt. Dann empfand das Orkmädchen plötzlich ein seltsames Stechen am Rücken. Der Regen hatte inzwischen aufgehört. Sie setzte sich auf, verharrte unschlüssig und überprüfte das Reißen unterhalb des Nackens. Die Sonne brach nun endgültig durch die Wolken und ihr Gesicht erstrahlte ebenfalls, als sie hektisch an ihrem, für orkische Verhältnisse, schönem Gesicht zu zehren begann. Als erstes, entfalteten sich aus ihrem Rücken atemberaubende, leuchtende Schmetterlingsflügel, dann riss sie endlich mit einem Ruck ihre alte, zerschlissene Haut herunter und

erstrahlte als reine, perfekte Lichtgestalt. Ihre Bewegungen, ihr ganzes Sein, waren nun von einer noch nie dagewesenen Anmut und Grazie, während ihr Geist das Universum durchdrang. Derart, war es ein leichtes für sie, sich in die Lüfte zu erheben und gegen den Himmel zu streben. Jegliche Last war von ihr gefallen. Sie fühlte sich absolut frei! Erneut nahm sie ihre Suche auf. Würde sie dieses Mal eine Antwort finden? Plötzlich schob sich ein bedrohlicher Schatten vor die Sonne. Licht wich

Dunkelheit. Zielstrebig griff dabei die undurchdringliche Schwärze nach der Lichtgestalt. Und obwohl diese verzweifelt auszuweichen versuchte, streifte die Dunkelheit sie dennoch. Voller Beklemmung fühlte Oasis nun, wie die Haut an der betroffenen Stelle wieder fest wurde, Falten bekam und Warzen warf. Ekel mischte sich mit Grauen. Auf einmal konnte sie auch nicht mehr fliegen, taumelte und stürzte schreiend ab. Sie wurde wieder zu dem kleinen, hässlichen Orkmädchen. Sie wurde dieses Mal jedoch von rettenden, starken Armen aufgefangen. Diese umarmten sie nun auf eine

vertraute und beruhigende Art und Weise. Dabei wurde ihr bewusst, wie sehr sie ihren Vater vermisste, seine Liebkosungen, seine unendliche Geduld und wie weh sein Verlust ihr noch heute tat. Mit unbeschreiblicher Freude sah sie zu ihm hoch... und erwachte. Augenblicklich wusste Oasis nicht; wo sie, was um sie herum und wer überhaupt sie war. Vor allem das Fehlen der Schmetterlingsflügel machte ihr dabei sehr zu schaffen. Dann schlingerte der Ford-Kanada Bison kurz. Eine Munitionskiste traf das Orkmädchen am Ellbogen... und die gnadenlose Realität hatte sie

wieder. Oasis wischte sich eine Freudenträne aus dem Gesicht. Wie eine Seifenblase waren der Traum und seine Eindrücke geplatzt. Auch das Gefühl der Geborgenheit war nur noch eine ferne Erinnerung. Obwohl ihr dabei eine Frage einfach nicht aus dem Kopf gehen wollte. Seit wann hatte ihr Vater verschiedenfarbige Augen? Sie blickte aus dem Heckfenster und konnte erkennen, dass ihre nächtliche Odyssee sie inzwischen aus den Wäldern zur Küste geführt hatte. Den Strand entlang, fuhr der Bison jetzt nach

Norden. Weiterhin nur Wildnis, kein Anzeichen von Zivilisation weit und breit. Einzig der Vollmond strahlte prächtig und unübersehbar am Firmament und wies ihnen den Weg ins Ungewisse. Kurz fragte sie sich, was wohl aus Marmor, Segovia, Butcher und Alliana geworden war, kam dann aber zum Schluss, dass sie es lieber nicht wissen wollte. Vorsichtig kroch sie nach vorne. Im Lichte der Scheinwerfer, schlängelte sich die leere, düstere Straße den Sanddünen der Küste entlang, während Chrysantheme in fötaler Stellung zusammengekauert auf dem Beifahrersitz

lag und leise vor sich hin wimmerte. Es war vielleicht wirklich besser, wenn sie nicht erfuhr, was mit den anderen geschehen war. Bedacht, Cry nicht zu stören, tippte Oasis Mariem leicht an. Widerstandslos kippte deren Oberkörper nun auf das Lenkrad, während im kalten Mondlicht nass das Blut an Rücken und Rückenlehne der toten Riggerin glitzerte. Und der Autopilot des Ford-Kanada Bison folgte weiterhin seinem einprogrammierten Kurs in die Nacht hinein.

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Lobezno
Eigentlich ist es so wie es ein Landsmann von mir treffend beschrieb:

'Mit den Riesen habe ich keine Probleme; nur die Windmühlen machen mir echt zu schaffen!'

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