Vorwort
Es ist nicht zwingend notwendig das Buch "Yuna sucht den Schnitzelbaum" vorher gelesen zu haben, man kann die auch in umgekehrter Reihenfolge lesen...
Yunas Denkweise ist sehr....speziell...
von daher übernehme ich keine Verantwortung für vollgeprustete Bildschirme, umgeworfene Kaffeetassen, Lachflashs und ähnliches. Lesen auf eigene Gefahr
(c) Jeanne Darc
Yuna und die Tomaten
Nachdem Yuna endlich verstanden hatte wo das Schnitzel her kommt, wollte sie kein Schnitzel mehr essen, auch Wurst mochte sie nicht mehr weil ihr der Bauer und ihre Mama erklärt hatten dass das alles einmal lebendige Tiere waren. Und wenn Yuna sich vorstellte dass ihr Hund Tabasco, der bei ihnen wohnt vielleicht eines Tages auf ihrem Teller liegen würde. Nein, dann verzichtete sie doch lieber auf Wurst und Fleisch. Ihre Mutter hatte ihr schon zig Mal versucht zu erklären, dass nicht alle Tiere eines Tages als Schnitzel oder Wurst auf irgendwelchen Tellern liegen. Das
allerdings begriff Yuna nicht. Wieso sollte man aus kleinen Kuhkindern Schnitzel machen, aber aus Hunden nicht?
Wo war da denn die Logik? Überhaupt verstand sie die Erwachsenen oftmals nicht. Die Bezeichnungen waren manchmal sowas von unlogisch. Dass in einem Kirschkuchen Kirschen drin waren, klar, das machte Sinn. Dass in einem Apfelkuchen Äpfel drin waren, auch das war logisch. Aber, wieso nur waren dann im Hundekuchen keine Hunde?
Oder was schaute ihre Mutter irritiert als sie fragte wer denn die Sonne melkt. Ihr Mutter verstand erst überhaupt nicht
worauf Yuna hinaus wollte. Der Bauer hatte ihr auf dem Hof aber nicht nur erklärt wo die Schnitzel her kommen, sondern auch wo die Milch her kommt. Und als Yuna dann bei ihrer Mutter eine Flasche Sonnenmilch entdeckte dann konnte es ja gar nicht anders sein als dass irgendjemand die Sonne melkt und in Flaschen abfüllt. Milch gab es ja auch in Flaschen. Allerdings hatte Yuna mal einen ganz klitzekleinen Schluck von der Sonnenmilch probiert, und die schmeckte fürchterlich. Da musste dann wohl Alkohol drin sein, denn als sie einmal aus Versehen bei der Geburtstagsfeier ihres Opas einen Schluck aus dem Schnapsglas genommen hatte weil das
wie Wasser ausgesehen hatte, hatte das auch eklig geschmeckt. Also musste in allem was eklig schmeckt Alkohol drin sein.
Yuna bekam mit dass ihrer Mama das Kochen großen Spaß machte, auch wenn sie jetzt wo sie kein Schnitzel und auch sonst kein Fleisch mehr aß, immer etwas mehr Arbeit hatte als vorher.
Yunas neue Lieblingsspeise war Nudeln mit Tomatensoße. Das hatte sie im Kindergarten gehört dass das sehr lecker schmecken würde….und sie war sich sicher ihre Mama konnte am besten von allen Mamis Tomatensoße machen. Heute war es wieder soweit und Yunas Mama holte Tomaten aus dem Gemüsefach im
Kühlschrank. Yuna konnte schon ein bisschen lesen, und die Tomaten lagen noch in einer Verpackung wo irgendetwas drauf stand. Yuna konnte es nicht richtig erkennen weil ihre Mama genau davor stand. Neugierig wie sie war wollte sie das aber unbedingt wissen. Doch sie hatte Glück, das Telefon klingelte und ihre Mama ging ans Telefon das im Flur stand. Yuna stieg vorsichtig auf einen Stuhl und da konnte sie es sehen…laut lass sie…
„F…….L……..E…..I……S…..C….H…..Fleisch“ Da stand zwar noch etwas dahinter aber das interessierte sie jetzt nicht mehr, wie oft hatte sie seit dem Erlebnis mit dem
Schnitzelbaum ihrer Mama gesagt, dass sie kein Fleisch und keine Wurst mehr essen will…und nun DAS. Sie fiel fast vom Stuhl, da versuchte ihre Mama ihr also offensichtlich Fleisch unterzuschieben ohne dass sie es merkt. Nur warum? Was machte das für einen Sinn? Eigentlich konnte sie sich nicht vorstellen, dass ihre Mutter etwas Böses im Schilde führte, aber das sah jetzt doch ein wenig danach aus.
Da kam ihre Mama wieder in die Küche und richtete Grüße vom Opa aus, der würde die nächsten Tage mal auf Besuch kommen. Ihre Mama ahnte nichts davon was da eben in der Küche geschehen war solange sie mit Yunas Opa telefoniert
hatte.
Sie packte die Tomaten aus, und schnitt sie in kleine Stücke. Doch kaum dass sie angefangen hatte die Tomaten kleinzuschneiden rannte Yuna heulend und schreiend aus der Küche. Sie raste ins Bad und holte Pflaster aus dem Medizinschränkchen. Sie wusste dass sie da normalerweise nicht alleine ran durfte aber das war ein Notfall. Ihre Mama tat einem Lebewesen weh, das konnte sie nicht mehr ertragen.
Wie Yuna wieder in die Küche kam sah sie auch noch dass ihre Mama nun rote Finger und Hände hatte. „Oh Gott, dachte Yuna, meine Mama hat ein Lebewesen umgebracht, überall
Blut“
Yunas Mama war völlig irritiert als Yuna heulend und schreiend mit den Pflastern angerannt kam. Bis Yuna ihr erklärte dass sie das Wort Fleisch auf der Verpackung gelesen hatte.
Da gab es für Yunas Mama kein Halten mehr, sie lachte und lachte, und sie hatte wieder etwas was sie in ihr „Yuna-Buch“ schreiben konnte, in dem sie immer die typischen Yuna-Frage und Yuna-Verhalten aufschrieb.
Sie sagte zu Yuna: „Yuna, auch wenn das Fleischtomaten sind, haben die kein Fleisch wie die Tiere, die heißen nur so. Und ich musste diese nehmen für die Soße, denn die normalen waren
ausverkauft…
Und wieder verstand Yuna die Erwachsenenwelt ein bisschen weniger…