Fantasy & Horror
Eden - Kapitel 31

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"Eden - Kapitel 31"
Veröffentlicht am 17. August 2014, 28 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Eden - Kapitel 31

Eden - Kapitel 31

Einleitung


Nachdem sie grade der Sklaverei entkommen ist und dabei unfreiwillig den jüngsten Spross einer mächtigen Adelsfamilie entführt hat, findet sich Eden nach einigen Wirren in der Crew des grausamen und berüchtigten Piratenkapitäns Vance Livsey wieder. Dieser besitzt den Schlüssel zu einem unvorstellbaren Schatz. Eine unberührte Stadt des legendären alten Volkes, die sich auf einer Insel weit draußen im unerforschten Weltmeer befinden soll. Mit dem Erlös der gefundenen Artefakte, könnte Eden sich selbst freikaufen.

Doch sie sind nicht die einzigen, die von der Insel wissen. Der mächtig Sanguis-Orden, die Gemeinschaft der Zauberer Cantons, ist ihnen dicht auf den Fersen. Coverbild : Wolfgang Pfensig / pixelio.de

Kapitel 31 Falle

Eden ließ den Mann nicht aus den Augen. Mit der Armbrust hätte er den Vorteil, sie auf Distanz erledigen zu können, aber die Waffe war nicht gespannt. „Sagt mal auf wessen Seite steht ihr eigentlich?“, wollte sie schließlich wissen. „Auf meiner.“, antwortete Lucien nur um gewohnt spöttisch hinzuzufügen:

„Aber hey, wenn Ihr lieber gefressen worden wäret, können wir gerne einen neuen Drachen für Euch suchen.“ Er nickte in Richtung der kopflosen Leiche des Wyvern. „Der ist noch ein Stück größer, als die, die uns überfallen haben, glaube ich.“ „Sagt jetzt nicht, es gibt noch mehr davon….“ „Im Wald. Ich schätze, hier ist irgendwo ein Nest. Wyvern sind normalerweise ziemlich Territorial und einzelgängerisch. Allerdings attackieren sie normalerweise auch keine bewaffneten Gruppen.“ Der kaiserliche Agent versetzte dem Kadaver einen Tritt mit dem Fuß, wie um sich zu überzeugen

ob die Echse wirklich tot war. „Ich hatte mir Drachen allerdings auch größer vorgestellt.“, meinte Eden. „Seid froh. Wyvern bleiben im Vergleich zu echten Drachen ziemlich klein. Und sie sind um einiges dämlicher. Die alten Drachen beherrschen angeblich sogar rudimentäre Magie.“ Eden seufzte. Das hatte auf ihrer Liste der Dinge, die sie nicht brauchte noch gefehlt. Den Orden im Nacken, auf einer Insel voller Drachen und sich jetzt auch noch Lucien gegenüber zu finden… aber was suchte er überhaupt hier? Lucien hatte mehr als bewiesen, dass man ihm nicht trauen konnte.

„Wenn Ihr nur hier seid um….“ Bevor sie den Satz beendet hatte, begann die Erde zum wiederholten Male zu beben. Die Ruinen um das Amphitheater zitterten, blieben aber überraschend unbeschädigt. Allerdings hatten sie immerhin tausende von Jahren an diesem Ort überstanden, dachte Eden. Der Boden kam nur langsam wieder zur Ruhe. Ein tiefes Grollen hallte über die Ruinen. Fast, wie bei einem aufziehenden Gewitter, aber der Himmel war klar ohne ein Zeichen eines Sturms. Warum hatte das alte Volk ausgerechnet einen Ort mit Erdbeben als Zuflucht ausgewählt? Oder gab es die

damals noch nicht? Wenn ja, war es fast, als ob sich die Insel durch ihre Anwesenheit gestört fühle. „Ich bin hier.“,erklärte Lucien ungehalten. „Weil Ihr mir geholfen habt. Ohne Euch hätte Vance, keinen Augenblick über unser Schicksal nachgedacht. Seht es einfach so, dass ich ungern eine Rechnung offen lasse.“ Eden schüttelte den Kopf. „Ich bin grade am überlegen, ob ich Euch küssen, oder das Herz herausreißen soll.“ „Wie wär‘s mit beiden?“ , lachte Lucien, wieder in seinem gewohnten Tonfall. „Wäre nicht die übelste Art abzutreten.“

Eden zögerte. Sicher, Lucien war niemand, dem sie den Rücken zukehren konnte. Aber er war auch ihr einziger vermeintlicher Verbündeter. Für den Augenblick. „Kommt halt mit.“,meinte sie schließlich. „Ich muss Vance und die anderen finden. Wir wollten uns bis zu den Bergen durchschlagen. “ Eden winkte dem Mann einfach, ihr zu folgen. Fürs erste zumindest wäre es wohl das Beste, wenn sie wenigstens wüsste, wo Lucien sich grade aufhielt. Der kaiserliche Agent hängte die Armbrust wieder in seinen Gürtel und machte sich daran, ihr zu folgen. Sie ließen das uralte Amphitheater schnell

hinter sich und machten sich auf den Weg zur Inselmitte. Die Granitgipfel dort, waren von der Lichtung um die kleine Ruinenstadt, gut zu erkennen. Zwischen Schnee und Eis schimmerten die Gebäude hervor, die ihr Ziel darstellten. Ein verfallener Pfad wie der, der durch die Siedlung geführt hatte, schlängelte sich zwischen den Bäumen des Waldes hindurch und Eden beschloss, ihm zu folgen. Wenn es einen Weg gab, musste der irgendwohin führen. Und selbst wenn sie nicht direkt zu ihrem Ziel gelangten… die Bäume standen hier nicht so dicht. Das würde es einem weiteren Wyvern schwer machen, sich an sie heranzuschleichen.

Nachdem sie der Straße eine Weile gefolgt waren, begann die Vegetation sich endlich etwas zu lichten. Offenbar hatten sie den schwersten Teil hinter sich. Statt Bäumen und Wurzeln ragten nun überall verfallene Gebäudereste und Ruinen aus dem Gras. Auf einigen noch stehenden Säulen, waren kunstvolle Schnitzereien eingelassen. Sie erinnerten Eden zwar an die Schriftzeichen, die sie auf der Abschrift gesehen hatte, die Lucien gestohlen hatte, aber die Gejarn konnte sich nicht sicher sein. Vielleicht war es doch nur Verzierung. „Dieser Ort hieß einmal Draconigena.“ ,meinte Lucien. „Oder

zumindest bezeichnete ihn das alte Volk so.“ Eden wurde langsamer, als sie zwischen den Ruinen hindurch wanderte. „Woher wisst Ihr das?“ „Tyrus hat die Schriftrolle komplett übersetzt, soweit es ihm eben möglich war. Es gibt Dinge über diesen Ort, die wir sonst nicht erfahren hätten. Beispielsweise, das er von Wyvern bewacht wird….“ „Kein Wunder, dass das alte Volk ausgestorben ist. Die wurden vermutlich alle gefressen.“ „Es waren Zauberer. Ein Wyvern dürfte für sie kaum eine Bedrohung gewesen sein. Im Gegenteil. Ich

vermute, was uns da draußen angegriffen hat ist eher, was von den Wachhunden des alten Volkes noch übrig ist.“, meinte Lucien. „Aber sagt mir… was habt Ihr eigentlich mit den Artefakten hier vor?“ „Verkaufen. Vermutlich sogar an den Orden. Von dem Geld kann ich endgültig von der Bildfläche verschwinden.“ „Ihr seid also immer noch vor der Flucht vor Eurem alten Herren.“ „Andre de Immerson um genau zu sein. Ja.“ „Und Zacchary?“ „Sein Sohn… er sollte eigentlich zum Orden…“ Eden hielt schlagartig an und wirbelte zu dem kaiserlichen Agenten herum. „Wehe Ihr sagt mir jetzt, das Ihr

dem Orden verraten habt, was er ist.“ Ihre Hand legte sich auf den Schwertgriff. „Das habe ich nicht.“ „Und woher weiß ich das?“ „Weil Ihr mir, verflucht noch mal, zumindest soweit vertrauen könnt. Wäre ich nicht auf Eurer Seite, hätte ich einfach zugesehen, wie Euch der Wyvern verspeist. Aber ich weiß auch, wem meine Loyalität gilt. Und das ist nun mal der Kaiser. Nicht der Orden. Von mir aus könnt Ihr die Schätze dieser Insel haben. So wie es aussieht, werdet Ihr die ohnehin an uns verkaufen, also ist das Ergebnis dasselbe. Nur die Zauberer werden dafür zahlen müssen

und das, ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal.“ „Warum würdet Ihr das tun?“ „Vielleicht mag ich Tyrus einfach nicht, oder traue dem Sangius-Orden nicht. So oder so… ich wäre Euch sogar dankbar, wenn Ihr den Magiern eins auswischt.“ Eden nickte. Sie glaubte Lucien kein Wort. Wenn jemand lügen konnte, dann offenbar der kaiserliche Agent. Und noch mehr… sie hatte ihm einmal soweit getraut. Sie hatte sich einmal von ihm austricksen lassen. Er konnte unmöglich glauben, dass sie nicht aus ihren Fehlern lernte. Als sie ihren Weg fortsetzten, tauchte

vor ihnen langsam ein seltsames Gebilde auf. Eden erinnerte es entfernt an einen öffentlichen Platz, wie man ihn auch in den modernen Städten Cantons fand. Die Ruinen beschrieben einen Kreis um eine offene Fläche aus Pflastersteinen. Von dort aus gingen Straßen in alle vier Himmelsrichtungen weiter. Einen davon folgten sie selbst, die anderen führten wohl einst über die ganze Insel. Die Berge waren jetzt beinahe zum greifen nah, wie Eden mit einem Blick nach oben feststellte. Aber auch die Sonne stand bereits tief am Himmel. Viel Zeit blieb ihnen nicht mehr, wenn sie keine Nacht auf der Insel verbringen wollten.

Eden trat vorsichtig auf den Platz hinaus. In der Mitte stand ein praktisch unbeschädigter Kreis aus Säulen, die eine überwucherte Grünfläche umgaben. Einst konnte das wohl mal ein Park gewesen sein. In der Mitte des antiken Gartens erhob sich eine weitere Statue, wie Eden sie schon zuvor gesehen hatte. Diese hatte beide Hände vor der Brust zu einer Schale geformt, in der ein weiterer Edelstein eingelassen war. Grünlich schimmernd war das Juwel leicht so groß, wie Edens Handfläche. „Das nenne ich mal die Reise wert.“, meinte Lucien, während sie sich der Statue näherten. „Ich würde den Stein lassen, wo er

ist.“, bemerkte Eden, als der Agent eine Hand nach dem Juwel ausstreckte. „Wieso?“ , wollte er wissen. „Keine Ahnung…“, gab Eden zu, während sie ebenfalls zwischen den Säulenkreis trat. „Wir sind schon auf zwei davon gestoßen und ich hab jedes Mal ein mieses Gefühl.“ „Wenn bei den letzten Malen schon nichts passiert ist, warum sollte sich das ausgerechnet jetzt ändern?“ Mit diesen Worten zog Lucien ein Messer und entfernte den Stein aus seiner Fassung. Eden erwartete beinahe, dass sie im selben Moment vom Blitz getroffen wurden. Aber nichts geschah. „Seht Ihr? Nichts. Alles bestens.“

Lucien ließ den Kristall in seiner Tasche verschwinden und sprang von der Statue herab. Die Gejarn atmete erleichtert auf. Irgendetwas sagte ihr, das sie grade mal wieder mehr Glück als Verstand gehabt hatten. Der kaiserliche Agent ging grinsend an ihr vorbei und trat unter die Säulen. Ein heller Lichtblitz blendete sie einen Moment. Bevor Eden wusste, was geschah, wurde der Mann plötzlich rückwärts geschleudert und schlug im Gras auf. Lucien blinzelte verwirrt, als er sich wieder aufsetzte. „Das…. tat tatsächlich kurz weh.“ Eden trat vorsichtig an den durch die

Steine markierten Kreis heran und streckte eine Hand vor. Sie bekam einen statischen Schlag, der sie dazu veranlasste, sofort zurückzuspringen. „Ich glaube wir haben ein Problem.“ „Ach wirklich?“, rief Eden. „Ich habe gesagt, Ihr sollt den Stein da lassen.“ Sie tastete rasch den gesamten Bereich ab, den die Säulen einschlossen. Überall das Gleiche. Sie traf auf ein unsichtbares Hindernis, das ihr über einen kleinen Lichtfunken einen Schlag versetzte. „Warum ist dann bei den anderen Statuen, von denen Ihr gesprochen habt, nichts passiert?“ „Keine Ahnung, vielleicht waren sie nach all den Jahrhunderten schlicht defekt….“

„Defekt? Und warum funktioniert dann…“ Ein weiteres Erdbeben schnitt Lucien das Wort ab und brachte sie beide zum Stolpern. Eden stürzte ins Gras. Im nächsten Moment verlor auch der Agent das Gleichgewicht… und fiel direkt auf sie. Eden seufzte. „Also gut … Ich hasse diesen Ort langsam.“ „Ich weiß nicht, ich find‘s hier ganz gemütlich.“ ,bemerkte Lucien eine Spur zu fröhlich. „Könntet Ihr bitte einfach endlich von mir runter gehen?“, fragte Eden genervt. „Bevor ich einen Arm frei bekomme und Euch das Grinsen aus dem

Gesicht prügle…“ „Natürlich.“ Der kaiserliche Agent sprang praktisch sofort, wieder auf die Füße und zog sie ebenfalls wieder auf die Beine. „Großartig….“ , bemerkte er. „Wir werden hier wohl eine Weile festsitzen….“ Eden schüttelte den Kopf. „Nein. Wir können nicht warten, bis oder auch nur, dass uns hier irgendjemand findet… schon gar nicht der Orden.“ „Habt Ihr eine bessere Idee?“, wollte Lucien wissen. „Ich kenne mich rein zufällig nicht mit magischen Fallen aus….“

Eden lachte bitter. „Ich dachte Ihr kommt sonst überall raus?“ „Wenn das hier ein normales Schloss hätte, schon… aber seht Ihr hier etwas, dass an ein Schloss erinnert?“ Eden lehnte sich gegen die Statue. Nein, da hatte er recht. Es gab keinen sichtbaren Ausweg, wie eine Tür. Oder doch ? „Natürlich gibt es ein Schloss.“ ,meinte sie plötzlich. „Was soll das heißen?“ „Das heißt, dass Ihr mir jetzt den Stein geben werdet. Und mit etwas Glück kommen wir hier wieder lebend raus.“

„Der Stein, aber… ich glaube ich verstehe.“ Lucien holte das Juwel aus der Tasche und hielt es einen Moment ins Licht. Dann gab er den Stein an die Gejarn weiter. „Hoffentlich funktioniert das.“ ,murmelte sie, bevor sie den Kristall, vorsichtig wieder in die Fassung in den Händen der Statue sinken ließ. „Hat es funktioniert?“, wollte Lucien wissen. „Ich glaube es gibt nur einen Weg das herauszufinden.“ Eden trat vorsichtig an die Säulen heran und streckte die Hand aus. Dann machte sie einen Schritt vorwärts… und stolperte wieder auf den Platz hinaus.

Lucien folgte ihr. „Das war… eine ziemlich gute Idee.“,meinte er grinsend. „Sicher, aber beim nächsten Mal, haben wir vielleicht weniger Glück. Das war offenbar eine Falle für Diebe. Aber wir wissen jetzt, dass manche der Schutzzauber noch aktiv sind. Das heißt ab jetzt… aufpassen was Ihr anfasst und wo Ihr hintretet.“ „Erdbeben, Drachen, Zauber… es gibt sicher gastlichere Orte.“ Eden nickte nur. „Kommt wir sollten sehen, dass…“ sie hielt im Satz inne. Da war etwas. Stiefel, die auf Pflaster trafen. „Was ist jetzt los?“

„Hört doch selbst.“,wies die Gejarn ihn an. Lucien schwieg und schien ebenfalls zu lauschen. „Da kommt jemand.“

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Zentaur vielleicht wacht der gestiefelte Kater über die Insel^^huhu
LG Helga
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Aber vielleicht ein gestifelter Drache :D
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Könnte eigentlich jeder sein. Haben nicht alle Stiefel an oder? :))
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Eden dürfte die einzige sein, die Barfuß herum läuft ^^
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze ^^ ja sag ich doch. Kann ja jeder kommen, in Stiefeln :))
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