Kurzgeschichte
Boden der Tatsachen - - oder: Himmel

0
"Boden der Tatsachen - - oder: Himmel"
Veröffentlicht am 12. August 2014, 4 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fwww.offenbart.de%2Fresources%2Fhp_wo%252Bder%252Bhimmel%252Bdie%252Berde%252Bk%2524C3%2524BCsst%252B%252428vertikal%252429.JPG&imgrefurl=http%3A%2F%2Fww
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich schreibe, um meine wirren Gedanken zu ordnen. Das gelingt mal mehr, mal weniger gut. Mein neuer kleiner Blog: bloggeschenkt.wordpress.com
Boden der Tatsachen - - oder: Himmel

Boden der Tatsachen - - oder: Himmel

Boden der Tatsachen - oder: Himmel


Zwei Frauen traten aus einem Bürogebäude hinaus in die warme Sommerluft. „Was für ein herrliches Wetter“ sagte die eine der beiden und drehte sich in ihrem geblümten Sommerkleid einmal um sich selbst. „Keine einzige Wolke“ sagte sie, hielt sich die Hand über die Augen um sie vor der gleißenden Sonne zu schützen und blickte hinauf in den strahlend blauen Himmel. „Schau doch nur!“ Die zweite der beiden Frauen sah nicht hinauf. Sie betrachtete ihre lange schwarze Hose und ärgerte sich darüber, sich so warm angezogen zu haben. „Komm, lass uns in

den Park gehen“ sagte die Frau im Sommerkleid zur anderen Frau und zog sie hinter sich her. Beide ließen sie sich auf dem Gras nieder und wieder neigte die Frau im Sommerkleid ihr Gesicht dem strahlend blauen Himmel zu.  Sie deutete hinauf: „Sieh! Die Wolke sieht aus wie ein Herz.“ „Mmh…“ murmelte die andere Frau und blickte auf ihre Füße über die gerade ein Käfer krabbelte. Während die Frau im Sommerkleid auf dem Rücken liegend die Sonne genoss schien die andere Frau sich immer unwohler zu fühlen. Mit gesenktem Blick saß sie im Gras und sah so nicht, dass nun doch Regenwolken aufgezogen waren. Als die ersten Tropfen fielen, die

Sonne sich jedoch noch ihren Weg suchte und ein Regenbogen entstand konnte die Frau im Sommerkleid ihren Blick nicht mehr von Himmel mit seinen leuchtenden Farben abwenden. Doch auch bei diesem Farbenspiel hielt die andere Frau ihren Blick gesenkt. Als es wie aus Eimern goss lief sie nach Hause. An diesem Abend betrachtete sie lange das Foto auf ihrem Schrank. „Weißt du?“ flüsterte sie. „Ich versuche nicht immer nach oben in den Himmel zu sehen. Lieber schaue ich auf den Boden der Tatsachen.“ Sie ging schlafen und blickte noch eine kleine Ewigkeit auf das schon so lange leere und verlassene Bett neben ihr.

0

Hörbuch

Über den Autor

littleanna
Ich schreibe, um meine wirren Gedanken zu ordnen.
Das gelingt mal mehr, mal weniger gut.


Mein neuer kleiner Blog: bloggeschenkt.wordpress.com



Leser-Statistik
7

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
NORIS Das Leben findet nur im Heute statt. Und das Heute ist farbenreich und bunt. Und unsere Aufgabe ist es, nach angemessener Zeit uns wieder dem Heute zuzuuwenden. Ein wunderschöner, nachdenklicher Text.
Liebe Grüße
Heidemarie
Vor langer Zeit - Antworten
littleanna Ich danke dir, auch für dieses wundervolle Kommentar!
LG Anna :)
Vor langer Zeit - Antworten
FindYourselF Manchmal brauchen wir aber den Himmel und das Licht fürs Leben.

Habe es sehr gerne gelesen.

LG
Vor langer Zeit - Antworten
littleanna Ja, das stimmt wohl!
Schön, dass du da warst!

LG Anna :)
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
"Leuchtende Tage:
nicht weinen, weil sie vorüber,
sondern lächeln, dass sie gewesen."
Rabindranâth Tagore (1861 - 1941)

Deine Geschichte berührt mich.
LG fleur
Vor langer Zeit - Antworten
littleanna vielen lieben Dank dir!
LG Anna :)
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Auch ich bedanke mich herzlich
fleur
Vor langer Zeit - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
7
0
Senden

117002
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung