Fantasy & Horror
Eden - Kapitel 20

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"Eden - Kapitel 20 "
Veröffentlicht am 11. August 2014, 34 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Eden - Kapitel 20

Eden - Kapitel 20

Einleitung


Nachdem sie grade der Sklaverei entkommen ist und dabei unfreiwillig den jüngsten Spross einer mächtigen Adelsfamilie entführt hat, findet sich Eden nach einigen Wirren in der Crew des grausamen und berüchtigten Piratenkapitäns Vance Livsey wieder. Dieser besitzt den Schlüssel zu einem unvorstellbaren Schatz. Eine unberührte Stadt des legendären alten Volkes, die sich auf einer Insel weit draußen im unerforschten Weltmeer befinden soll. Mit dem Erlös der gefundenen Artefakte, könnte Eden sich selbst freikaufen.

Doch sie sind nicht die einzigen, die von der Insel wissen. Der mächtig Sanguis-Orden, die Gemeinschaft der Zauberer Cantons, ist ihnen dicht auf den Fersen. Coverbild : Wolfgang Pfensig / pixelio.de

Kapitel 20 Das Schiff


Vance besah sich das Schiff, das in einiger Entfernung zur Windrufer trieb, durch ein Fernrohr. Eden konnte selber nicht viel erkennen. Es war ein Dreimaster, von vielleicht hundert Schritten Länge. „Was immer die Geladen haben“, meinte Vance neben ihr. „Der Kahn liegt ziemlich tief im Wasser.“ Mit diesen Worten klappte der Kapitän das Fernrohr zusammen und

wandte sich an die Crew, die ebenso begierig wie die Gejarn war, die Entscheidung ihres Anführers zu hören. Wenn auch aus anderen Gründen als Eden. Sie hatte Zachary wohlweißlich unter Deck geschickt. Was immer gleich folgen würde, er musste das nicht mitbekommen. „Männer, das Schiff holen wir uns“, rief Vance. „Bringt mir die Windrufer näher ran.“ Die Mannschaft machte sich sofort an die Arbeit. Der Steuermann warf das Ruder herum und das ganze Schiff ächzte einen Moment, während es seinen Kurs änderte. Eden musste sich an der Reling festhalten, ließ das fremde Schiff aber

trotzdem nicht aus den Augen. Sie merkte kaum, wie Vance zu ihr trat. „Und Ihr Eden?“, wollte er wissen. „Jetzt könnt Ihr zeigen, wo Eure Loyalität liegt.“ Die Gejarn schloss einen Moment die Augen. Das war genau die Situation, die sie gefürchtet hatte. „Ihr werdet sie töten….“ Vance lachte. „Was denkt Ihr denn? Natürlich. Also was jetzt?“ Der Kapitän zog den Säbel und eine Pistole und hielt ihr die Waffen hin. Sie zögerte einen Moment… dann nahm sie die Waffen an sich. „Also gut…“ hatte sie eine Wahl?

Keine Große zumindest. Den Zorn des Kapitäns auf sich zu ziehen vielleicht… aber das würde nichts ändern. Vance würde sich nicht durch Worte davon abbringen lassen, das Schiff zu überfallen. Bevor sie noch lange darüber nachdenken konnte, zerriss das Donnern der Geschütze die Stille. Die Planken unter ihren Füßen zitterten, als die Welt vor ihnen in Pulverdampf verschwand. Der Geruch von Schwefel stieg ihr in die Nase. Edens Hand klammerte sich um den Schwertgriff. Das fremde Schiff war jetzt praktisch schon zum greifen nahe. Die Salve aus den Geschützen der Windrufer, hatte das

Deck teilweise zersplittert und einer der Segelmasten hing halb zersplittert auf die Planken herab. Eden konnte eine Handvoll Menschen erkennen, die aufgeregt hin und her liefen. Ein paar trugen rostrote Uniformen und waren mit Musketen bewaffnet. Mietschwerter, Söldner, die in der kaiserlichen Garde dienten. Die offiziellen Berufssoldaten trugen anders gefärbte Kleidung, über grün und Gold, bis hin zum blau der Leibgarde des Kaisers. Aber das war kein Militärschiff… was also bewachten die da? fragte sich Eden. Mittlerweile hatte die Windrufer endgültig zu dem Transportschiff aufgeschlossen.

Holzsplitter wurden aufgewirbelt, als die Schiffsrümpfe sich ineinander verhakten. Erste Kugeln sirrten durch die Luft, ohne dass sie ein Ziel fanden. Eden spannte sich an. Wenigstens waren es Soldaten, sagte sie sich. Das war besser, als Matrosen oder unbewaffnete Reisende. Aber nicht viel…. Keiner dieser Leute hatte ihr etwas getan. Die ersten schwarz gekleideten Piraten sprangen an Bord der niedriger liegenden Galeere und fanden sich sofort im Gefecht mit den wartenden Söldnern und Matrosen. Die Gejarn selbst hielt noch einen Moment an der Reling inne… dann setzte

sie über das niedrige Geländer und landete auf dem Deck unter ihr. Rauch von den Kanonen und den Gewehren stand in dichten Schwaden über dem Schiff. Auf dem zersplitterten Deck zu stehen war schon nicht einfach, geschweige denn zu kämpfen. Eden hielt sich so gut es ging zurück, ohne das es zu offensichtlich wirkte. Ganz jedoch, gelang es ihr nicht. Ein rot gekleideter Gardist stürzte sich aus dem Nebel auf sie. Eden parierte einen Säbelhieb, der ihr andernfalls den Kopf von den Schultern getrennt hätte. Der Kampf war unausgeglichen. Eden hatte mittlerweile etwas Erfahrung im Schwertkampf, aber der Mann vor ihr

war ein ausgebildeter Soldat. Sie sah sich rasch gezwungen, über das zerstörte Deck zurückzuweichen. Etwas, das leichter gesagt, als getan war. In den Planken klafften breite Löcher, wo die Kanonenkugeln sich ihren Weg gesucht hatten. Sie sprang zurück über einen der kleinen Abgründe. Ihre Gegner blieb einen Moment unsicher am anderen Ende stehen und musterte die Gejarn. Offenbar versuchte er abzuschätzen, ob es das Risiko wert wäre, Eden zu verfolgen. Diese nutzte die Gelegenheit und sah nach unten. Direkt in den Laderaum des Schiffs. Mit einem hatte Vance recht gehabt, dachte sie. Das Schiff war schwer beladen. Aber nicht mit

irgendeiner Ware, die Eden hätte erkennen können. Eine Unzahl Augenpaare sahen zu ihr herauf. Menschen, Gejarn… alle schmutzverkrustet und mit einer Leere in ihrem Blick, die sie kannte. Die sie nur zu gut kannte. Sie hätte beinahe die Waffe fallen lassen. Die Rufe und der Lärm der tobenden Schlacht waren plötzlich weit weg. Sie war wieder in Silberstedt, wieder in der Kälte, vor den Toren des Herrenhauses. Zusammen mit Dutzenden anderen wie ihr. Sklaven…. Dieses Schiff war ein Sklaventransporter. Sie bekam aus den Augenwinkeln mit, wie der Gardist mit dem sie gekämpft

hatte, über die Lücke im Deck setzte. Blinde Wut hatte von ihr Besitz ergriffen. Sie zog die Pistole, während der Mann sich grade erst wieder aufrichtete. Den Rückstoß des Schusses spürte sie kaum. Nur wie der Kopf des Soldaten plötzlich verschwand und sein Körper zur Seite wegkippte. Jetzt wusste sie, wozu die Gardisten gebraucht wurden. Eden ließ die nun nutzlose Steinschlosspistole fallen. Sie hatte weder Pulver noch Munition bei sich. Mit dieser Erkenntnis verlor sie auch fast alles Mitleid. Es war, als hätte jemand einen Schalter umgelegt. Das hier schien alles zu verkörpern, was sie hasste, jeden einzelnen Aspekt davon.

Die Piraten hatten mittlerweile, die Crew des Schiffs ein Stück weit zurückgedrängt und lieferten sich erbitterte Einzelkämpfe mit der Garde. Eden hingegen konnte über das Deck in den Rücken der Verteidiger gelangen. Niemand schien sie zu beachten. Nicht, bis die ersten zwei Soldaten mit durchbohrter Brust zu Boden sanken. Waren das noch Menschen, noch Leben, die sie auslöschte? Nicht mehr… es waren nur noch Ziele. Eden wich einer Klinge aus, die auf ihre Schulter zielte und setzte sofort nach. Ein vierter Gardist ging zu Boden. Und doch schien es nicht genug, um das brennende Feuer in ihr zu ersticken.

„Eden…“ die Stimme schien weit weg zu sein. „Hey, Verflucht, Eden… jemand zuhause?“ Sie kam erst wieder zu sich, als ihr jemand einen Eimer Wasser ins Gesicht schüttete. Die Gejarn blinzelte ins Licht. Um sie herum standen schwarz gekleidete Gestalten und durchsuchten die Toten. Irgendetwas tat entsetzlich weh, aber sie kam nicht dahinter was. Alles schien noch zu taub und weit weg. Vance stand vor ihr, offenbar düster gelaunt. Ohne ein weiteres Wort hielt er ihr eine kleine silberne Flasche hin. Eden griff danach. Wasser? Sie wusste schon vom Geruch her, dass sie falsch

lag. Rum. Es war egal, sie trank trotzdem. Der erste Schluck brannte grässlich, aber wenigstens brachte es sie wieder völlig zu Bewusstsein. Ihre Hände schmerzten. Fell und Haut waren abgescheuert. Sie hatte die Waffe aus irgendeinem Grund viel zu fest umklammert. Und von irgendwo her war auch eine erstaunliche Menge Blut, auf die Ärmel ihres Gehrocks gelangt. Die Erinnerungen prasselten Stück für Stück wieder auf sie ein, auch wenn alles nur verschwommen war. Das Adrenalin verschwand langsam wieder und ließ ihr die Kontrolle über ihren Körper zurück. Kontrolle und Schmerzen. „Mir geht es gut“, log sie.

Vance nickte. „Das war… gute Arbeit“, meinte er seltsam fern. „Los, wir sind hier noch nicht fertig. Unter Deck könnten sich, nach wie vor, ein paar Braunröcke verstecken. Ihr und ihr geht nachsehen.“ Der Kapitän deutete auf zwei Piraten, die beide Masken trugen, wie Eden sie schon gesehen hatte. Schwache, magische Schilde. „Ich gehe mit“, rief Eden ohne sich dessen selbst ganz bewusst zu sein. Ihr Rachedurst war dahin. Aber nach wie vor waren unter Deck die Sklaven eingesperrt. Sie würde ein Auge auf die beiden anderen haben und zusehen, dass die Gefangenen hier sicher raus kamen.

Selbst wenn das hieß, sich mit Vance anzulegen. Der Kapitän nickte lediglich und hielt ihr den Griff zweier Pistolen hin. „Für den Fall.“ Eine wackelige Treppe führte in der Nähe der Kapitänskabine, hinab zum Laderaum des Schiffs. Die Konstruktion schwankte, als sie den ersten Fuß darauf setzte. Aber noch hielt sie wohl. Also gut…. Die Gejarn beeilte sich, die Stufen hinab zu kommen, gefolgt von den zwei anderen. Sobald sie wieder festen Boden unter den Füßen hatte, sah sie sich im Halbdunkel um. Bevor sie weit gekommen war, zischte etwas haarscharf

an ihrem Kopf vorbei. Sie konnte/ fühlen, wie es ihre Haare streifte. Keine Kugel, dachte sie noch, bevor das Projektil sein Ziel fand. Einer ihrer zwei Begleiter zuckte, an der Wand an der er stand und presste sich die Hand an die Kehle, zwischen seinen Fingern sprudelte Blut hervor. Ein befiederter Stahlbolzen hatte ihn mit voller Wucht getroffen und ihn glatt an die Holzwand genagelt. Eden warf sich sofort in Deckung, während der zweite Mann einen Schritt auf seinen sterbenden Gefährten zu machte… nur um ebenfalls von einem Bolzen getroffen zu werden, der in seinen Brustkorb drang. Eden atmete schwer, nachdem ihre beiden

Begleiter tot dalagen. Geister, wer immer hier unten war, der Kerl war ein Meisterschütze. Blieb nur die Frage… wo er war? Hinter ihr lag die Treppe und vor ihr ein langer, schwer einsehbarer Durchgang. Wenn sie jetzt aus ihrem Versteck käme wäre es aus. Aber sie musste wissen, wo ihr Gegner war. Leise zog sie sich den Hut vom Kopf und hielt ihn in den Gang hinein. Einen Herzschlag lang tat sich nichts, dann kam ein weiterer Pfeil geflogen und riss ihr den Dreispitz aus der Hand. Eden handelte sofort, tauchte aus ihrem Versteck auf und feuerte die Pistolen blind in die Richtung, aus der das Projektil gekommen war.

Ein lauter Fluch sagte ihr, dass sie nicht verfehlt hatte. Die Pistolen zurücklassend, zog sie den Säbel und rannte den Gang entlang. Sie wurde langsamer, als sie den Schützen schließlich fand. Der Mann trug einen grauen Kapuzenumhang, auf dessen Schulter ein schwarzes Banner von Adler und Löwe aufgebracht war. Die Wappentiere des Kaiserreiches. Neben ihm lagen eine Armbrust und ein gutes Dutzend Bolzen, in einem speziell dafür gefertigten Gürtel. Der Mann, dem die Kapuze seines Umhangs ins Gesicht fiel, hielt sich den Fuß. Offenbar hatte sie ihn ins Bein getroffen

„Hey… schön gezielt“, meinte der Mann spöttisch, als ihm Eden die Klinge an die Kehle setzte. Er hob gezwungenermaßen den Kopf. Graue Augen, die mit blauen Sprenkeln durchsetzt waren, sahen zu ihr hinauf. Ein paar Strähnen blonder Haare lugten unter der Kapuze hervor. Der Mann grinste breit, wie jemand, der sich schon mit seinem Ende abgefunden hatte. Das war kein Gardist…. „Wer seid Ihr?“, wollte Eden wissen, ließ die Klinge aber nicht sinken. Mit dem Bein war der Kerl wohl kaum noch eine große Bedrohung. Aber sie würde kein Risiko eingehen Er machte eine, aufgrund seines

Zustands nur angedeutete, Verbeugung mit dem Oberkörper. „Lucien Valaris der Name. Meines Zeichens Agent seiner Majestät Kaiser Konstantin Belfare und… Pechvogel wie es aussieht.“ „Wieso das?“ Eden sah sich im Halbdunkel weiter um, während sie Luciens Waffe und den Bolzengürtel aufhob. Sie sollten den Kerl erledigen und dann sehen, dass sie weiterkam. Vance wartete sicher nicht zu lange…. „Mein erster Einsatz als Beobachter für Sklaverei und dann taucht Ihr auf… ein ganz mieser Tag heute.“ Entweder, er hatte wirklich keine Angst, oder sich schon mit seinem Tod

abgefunden, dachte Eden. Ein Beobachter also… Abgesandte des Kaisers, die dafür sorgen sollten, dass die Sklavenhaltung nicht über die Stränge schlug. Zwar versagten sie darin, Edens Meinung nach, kläglich aber… er war wohl einer von den Guten. „Bleibt einfach da liegen, ich werde nachher sehen, ob ich irgendetwas für Euch tun kann.“ Lucien lachte bitter, während sie ihren Weg fortsetzte. „Geister, ich hätt bei der Spionage bleiben sollen.“ Eden erreichte einen Bereich, der durch ein großes Gitter von dem Gang abgetrennt war. Licht fiel durch einige Lücken im Deck herein und enthüllte,

was sie gesucht hatte. Die Sklaven wichen vor ihr zurück, als sie an den Gitterstäben erschien. Eden musste einen Moment die Augen schließen. „Alles… alles in Ordnung.“ Ihre Worte waren leise, kaum ein Flüstern. Sie ging rasch weiter und versuchte sich davon abzuhalten, zu genau hinzusehen. Die Gefangenen waren in grässlichem Zustand. Unterernährt, sodass sie bei den Meisten, die Rippen hätte zählen können und mit Blessuren übersäht. Blutende Wunden schwärten im Fell einiger der Gejarn. Eden fand die Tür, die ins Innere des Gefängnisses führen musste. Lediglich durch ein rostiges Schloss gesichert, würde es für sie kein großes

Hindernis darstellen. Sie atmete tief durch, dann schlug sie mit dem Knauf ihrer Waffe auf den Schlossbügel. Dieser brach schon beim ersten Versuch und die Tür schwang quietschend auf. Die verängstigten Insassen jedoch, duckten sich nur weiter in die Ecken ihrer Zelle. Verflucht… erneut kochte Wut in ihr auf. Und zu ihrem Unglück war niemand mehr übrig, an dem sie diese auslassen konnte. „Es ist alles in Ordnung“, murmelte sie wieder und spürte, wie ihre eigenen Beine unter ihr nachgeben wollen. Nichts war in Ordnung. Nicht für diese Leute. Sie trat vorsichtig in die Zelle und streckte eine Hand aus.

„Kommt nur mit dann… dann finde ich irgendeinen Weg für euch.“ Eden wusste selber, das sie log. Es gab vielleicht keinen Weg. Vance würde sie vielleicht alle Töten. Aber… sie musste es versuchen. Vance staunte nicht schlecht, als Eden schließlich wieder die Treppe zum Oberdeck hinauf kam. Lucien auf einen Arm gestützt und einen der Sklaven, dem eine tiefe Verletzung am Fuß zu schaffen machte. Die anderen folgten ihr nur zögerlich ins Licht. Als sie den oberen Treppenabsatz erreichte, setzte sie sowohl den verletzten Agenten als auch den Sklaven ab. Die übrigen Gefangenen blieben auf den Stufen stehen und

schienen zu warten. Eden war klar, dass das Ganze, einen bestenfalls bizarren Anblick abgab. Hundert Köpfe, die sich ängstlich in alle Richtungen umsahen und sie mittendrin, eine Armbrust und ein Schwert umgehängt. „Was bei allen Meeresgöttern soll das bitte werden?“, fragte Vance sichtlich aufgebracht. „Wie sieht es denn aus? Ich lasse diese Leute hier nicht zurück.“ Der Kapitän schlug sich mit einer Hand vors Gesicht. „Ahnen… das ich… lasst die Kerle halt einfach mit dem Kahn absaufen“, rief er. „Hier gibt’s kaum was von Wert und

das haben wir schon alles rüber geschafft.“ „Ist ein Leben nichts wert?“, wollte Eden wissen. „Ich kann diese Leute nicht hier zurück lassen. Lasst sie uns wenigstens bis zum nächsten Hafen mitnehmen.“ Vance seufzte schwer. „Und was habe ich davon? Die fressen uns die Haare vom Kopf, wenn wir sie mitnehmen.“ „Vielleicht das Gefühl, einmal fair gewesen zu sein. Nehmt ihnen ihr Gold, nehmt ihnen ihren Besitz, wenn Ihr glaubt dass das nötig ist, nehmt ihnen den letzten Fetzen am Leib, Vance. Ich habe damit kein Problem. Aber nicht ihr Leben.“

„Bleibt die Frage, was habe ich davon?“ Vance verschränkte die Arme vor der Brust, aber sie wusste, dass sie ihn fast so weit hatte. Egal was der Kapitän nach außen darstellte, ihm gefiel das doch selber nicht. Es gefiel ihm nicht, hundert Sklaven, die sich nicht verteidigen konnten, auf den Meeresgrund zu schicken. Aber er konnte auch nicht aus seiner Haut, dachte Eden. Und die war nun mal, dass ihm das auch etwas einbringen musste. „Also gut, Ihr erlaubt mir, die Sklaven mitzunehmen, bis wir den nächsten Hafen erreichen und dafür verzichte ich auf fünf Teile meines Anteils, sollten wir die Stadt finden.“

Vance lachte. „Jetzt meine Liebe, sprechen wir endlich die gleiche Sprache. Hmm… vielleicht bringen wir besser noch ein paar mehr Sklaventransporter auf, was meint ihr?“ Er schlug der Gejarn auf die Schulter. „Nein danke, dann bekomme ich bald gar nichts mehr.“ „Ihr gefallt mir langsam. Ist ja Euer Geld, das Ihr verliert. Also schön, Ihr bekommt Euren Willen. Wir nehmen jeden auf diesem Schiff mit, bis wir Lasanta erreichen. Das heißt dann aber, halbe Rationen für alle, bis dahin. Wir müssen ohnehin Vorräte aufnehmen, bevor es losgehen kann. Aber ab da

müssen sie selber sehen, wie sie klar kommen.“ Noch immer lachend wandte sich der Kapitän ab. „Na los Leute. Beeilt euch, schafft mir die Bande an Bord, macht ein wenig Platz in den Lagerräumen. Und sorgt dafür, dass sie unter Deck bleiben, ich kann es nicht gebrauchen, dass mir ein Haufen Fremder an Bord herum stolziert. Das ist immerhin keine Vergnügungsreise. Und passt mir besonders auf den imperialen Graumantel da auf.“

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EagleWriter
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Zentaur Vance wird Eden eines Tages aus der Hand fressen und ihr jeden Wunsch erfüllen^^
LG Helga
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Zumindest werden die noch Freunde ja ^^ Aber im Augenblick hat er vor allem noch zwei gesunde Beine
lg
E:W
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abschuetze Bisschen länger als sonst und äußerst ... human^^
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Jop war mal ein ,,wenig" mehr^^
lg
E:W
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