Fantasy & Horror
~Sodjatschas Hochzeit~

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"...übler Fantasytrash"
Veröffentlicht am 08. August 2014, 6 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Hum... Ich habe Troja brennen sehen...soll ich noch mehr sagen? Aber nachdem der Rauch sich verzogen hatte, musste ich die langen Jahrhunderte standesgemäß hinter mich bringen und so gewöhnte ich mir an, viele gute und auch mal weniger gute Bücher zu lesen, Musik zu hören und zu machen, im Garten zu pütschern, zu schreiben...Jau, das wär's dann mal.
...übler Fantasytrash

~Sodjatschas Hochzeit~

Die letzten Tropfen ihres warmen Blutes gerannen zwischen den milchweißen Brüsten des jungen Mädchens. Der untote Graf pulte Fetzchen weißer zarter Weiberhaut mit dem krallenartigen Nagel seines linken Zeigefingers aus seinem kariösen Fangzähn und spie sie auf den düsterdunklen Waldboden. Dracenaus lohschwarze teuflische Augen streiften das wie leblos zu seinen Füßen liegende junge Weib, das er gemordet hatte. Schon bald, sehr bald, in wenigen Stunden würde die süße Sodjatscha, das stolze Kind der russischen Taiga, wieder auferstehen von dem Tode und seine Braut sein bis ans Ende aller Zeiten, und dann, ja dann würde sich die Prophezeiung erfüllen: Er, Detlev von Dracenau, Abkömmling eines uralten transrapidischen Geschlechtes von der linken

Rheinseite, würde endlich–endlich die Herrschaft über das weltweite Netz in seinen Händen halten, und zu seiner Rechten würde Sodjatscha sitzen und die dreimal gehörnte Krone des Bockes auf ihrem silberblonden Haare tragen.



“Oh du meine Geliebte, meine minnige Sodjatscha, wir werden Hochzeit halten und meine Untertanen, die trolligen Weblinge und die wild heulenden Wer-weiß-was-besser-Wölfe, werden knieen vor uns und dir huldigen.” Und Dracenau schlug seinen schwarzen Staubmantel über die Schulter, stieg auf in die Lüfte und stob von dannen. Overstolz, des Grafen kriecherischer Gehilfe, schaute seinem

Meister hinterher und wollte sich soeben an der schönen Soda laben, als diese auf einmal die Vergissmeinnichtaugen aufschlug und den feilen Sklaven mit einem eisigen Blick erstarren ließ. Voller Gier nach Blut riss sie dem Elenden die Halsschlagader auf und trank in hastigen Zügen sein wild sprudelndes Blut. Dann, satt und zufrieden wie eine Katze, legte sie sich auf den uralten keltischen Opferstein und wartete auf ihren Gebieter, um ewige Vermählung mit ihm zu halten. Sanft glitt sie in einen bleiernen Schlaf und bemerkte nicht, wie einige Rabenvögel sich zu ihren Füßen hockten, während zwei feiste Ratten von weit jenseits der Elbmündung sich auf ihrer Brust niederließen. So geschmückt wartete Sodjatscha die Wunderschöne auf ihren Fürsten und träumte den dunklen Traum der

ewigen Verdammnis.


Dracenau aber, der Fürst der Finsternis, der elende Verderber, der stets zu eitel war, seinem hohen Alter Rechnung zu tragen und endlich die von der Allgemeinen Ortskrankenkasse teilfinanzierte Sehhilfe aufzusetzen, Dracenau war indessen unterwegs in eine neue, unbekannte Galaxie...

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Hörbuch

Über den Autor

cassandra2010

Hum... Ich habe Troja brennen sehen...soll ich noch mehr sagen? Aber nachdem der Rauch sich verzogen hatte, musste ich die langen Jahrhunderte standesgemäß hinter mich bringen und so gewöhnte ich mir an, viele gute und auch mal weniger gute Bücher zu lesen, Musik zu hören und zu machen, im Garten zu pütschern, zu schreiben...Jau, das wär's dann mal.

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socalledbu 
ah jetzt versteh' ich, das ist ein Tippfehler.
es müsste eigentlich "TraGIsCh" heißen...

schönen Gruß
Bu (kultureller Trotzpatient)
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 

Netter Versuch, leeven Bu, aber: Trash ist Trash bleibt Trash, gell?

Aus dem Tiefdruckgebiet winkt
Cassy
Vor langer Zeit - Antworten
socalledbu 
was ja auch die Entstehung des Lebens und alles Gekreuches und Gefleuches erklärt.

hier eher neblig
wird wieder Hörrbst
bu
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 

...die Lieblingsjahreszeit des untoten Grafen

Lucy
Vor langer Zeit - Antworten
socalledbu 
wusste gar nicht um seine Vorliebe für Baumlaubpointillismus...
oder sind's die Haselnüsse und die reifen Bucheckern?
LG
Bu
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 

Der Nebel, der Nebel~~~
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Hilfe.
Spätestens mit dem Transrapid hast Du mich überrollt.
Jetzt ein Geständnis. Überall, wo Vampir und so drauf steht, blättere ich hilflos aber fix weiter. Nur hier mal nicht, weil Du's bist, und siehe, ich hatte recht (auch das natürlich eine Ausnahme).

Und jetzt hole ich den Merlot und bring ihn um.

Tschüs,
Gerd
Vor langer Zeit - Antworten
cassandra2010 

Aha... leicht holzig im Abgang, gell?
Danke, dass du dir den Trash so tapfer angetan hast... im Vertrauen- ich verhackstücke vllt auch den ganzen Elfen-Quark. Horror à la Poe, Lovecraft, Lem et al. ist etwas Feines, aber ELFEN? Denen sollte man/frau eins auf die Zwölf.
„… etwas Besseres als den Tod findest du überall …“

Cheerio
Cassy
Vor langer Zeit - Antworten
Brubeckfan Der Merlot übrigens, nun ja, eher eine Note von Pferdesattel ... Ja, Damensattel nach scharfem Ritt ...
Vor langer Zeit - Antworten
DoktorSeltsam Es kann wohl kaum ein Zweifel daran bestehen, dass diese Geschichte die Wahrheit höchst einseitig und völlig verzerrt wiedergibt!

Overstolz, der Pfähler von Schwetzingen
Vor langer Zeit - Antworten
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