Kapitel 2 Ich stürmte aus dem Bio Raum und rannte an William vorbei. In diesem Moment juckte mich nichts und keiner. Ich rann einfach in die Toilette rein und sperrte mich ein. Erst dort bemerkte ich, dass ich geweint habe. Bin ich bescheuert oder was? Ich bin doch nicht mehr normal im Kopf! Wie kann ich nur eine Lehrerin küssen? Nein, es kann ja kein Lehrer sein. Es muss eine Lehrerin sein! Ich weiß nicht was in mir gefahren ist. „Celine?“ rief Anna, eine Freundin von mir. „Was?“ sagte ich unter Tränen. „Hey, mach mal auf.“ Sagte sie. Ich wischte mir die Tränen vom Gesicht und machte dann die Tür auf. „Hey, was ist los?“ fragte sie mich. „Ich weiß nicht… Sie stand so vor mir… Haben uns lange in die Augen geschaut…Habe sie dann
geküsst…“ stotterte ich. Ich warf mich in ihren Armen. „Wär?“ fragte sie und drückte mich. „Frau Miller!“ Ich spürte wie sie sich anspannte. Aber sie sagte nichts. „Hey, wasch dir dein Gesicht und komm. Der Unterricht an schon angefangen.“ Sagte sie nur. Ich hatte kein Bock mehr auf gar nichts. Doch ich wusch mir mein Gesicht und ging schließlich in den Unterricht. Als ich in den Klassenzimmer rein kam, sah ich viele verwunderte und besorgte Blicke. Ich setzte mich auf meinen Platz neben William, genau vor meinen alten Klassenlehrer. „Alles gut?“ fragte er mich. Ich nickte und fragte Fabio was wir grade machten. Ich konnte mich auf den Unterricht nicht konzentrieren. Ich machte mir die ganze Zeit Gedanken, was sie jetzt wohl von mir denken würde und fragte mich immer noch warum ich
das gemacht habe. Herr Hecker bemerkte dass und fragte mich ob ich am Ende der Stunde kurz noch warten könnte. „Celine, du bist eigentlich eine gute Schülerin. Möchtest du mir erzählen was vorgefallen ist?“ Er war sehr nett und Vertrauens voll, doch ich konnte ihm doch nicht sagen das ich eine Lehrerin geküsst habe! Also war ich abweisend. „Nichts.“ Sagte ich kalt. Sah ihm dabei nicht in die Augen, um zu vermeiden dass ich wieder anfange zu weinen. „Wenn was ist, du kannst immer zu mir kommen!“ sagte er liebevoll. Ich wollte wirklich mit jemanden darüber reden und er war doch so liebevoll. Aber ich kann nicht mit einem Lehrer darüber reden. Ich spürte wie mir wieder die Tränen in die Augen schossen. Eigentlich wollte ich Okay sagen und fragen ob ich gehen kann, doch ich traute meiner Stimme
nicht und nickte. Nach einer langen Stille, drehte ich mich um und ging raus. Als ich draußen war liefen mir letztlich die Tränen. Ich bemerkte nicht, dass Christian vor der Türe auf mich gewartet hat. Als ich an ihm vorbei gelaufen bin rief er mich, doch ich reagierte nicht. Er folgte mir und wollte mich aufhalten, doch ich wimmelte ihn ab. Ohne mich umzudrehen lief ich nach Hause. Zu Hause angekommen stellte ich meine Tasche ab und ging in mein Zimmer um mich richtig auszuheulen. „Celine, hast du geweint?“ fragte mich meine Mutter, als ich mich am Esstisch hinsetzte. „Nein.“ Sagte ich und nahm eine Gabel Spaghetti in den Mund. „Celine, was ist passiert?“ fragte sie mich. „Nichts!“ sagte ich genervt. Daraufhin sagte sie nichts mehr. Ich aß schnell meine Spaghetti auf und ging dann wieder nach oben in mein Zimmer.
Abends, als ich meine Tasche für den nächsten Tag vorbereitet habe, machte ich mir Gedanke dazu, wie ich in ihren Unterricht überstehen würde. „Hey, du musst das jetzt durchstehen. Es ist nicht zu vermeiden. Wir haben sie jeden Tag!“ Anna war immer noch die ein zigste die davon wusste. Vor Musik wollte sie mich aufmuntern, doch das brachte nichts. Als Frau Miller kam, bekam ich Panik und wollte wegrennen, doch Anna hielt mich davon ab. Wie immer saß ich genau vor dem Lehrer. Ich schwitze vor Scham. Entweder ich sah auf den Tisch oder zu William, der neben mir saß, doch ich vermied es in ihre Richtung zu schauen. So wie sie vermied meinen Blick aufzufangen. Die letzten Wochen vergingen nicht anders. Nach der Schule, sperrte ich mich die ganze Zeit in meinem Zimmer ein, ließ keinen mehr an mich
rann. Das ein zigste aus was mein Leben bestand war Schule. Die Schule lenkte mich ab. Mir waren Noten eigentlich super wichtig, doch durch diesen Kuss habe ich mich mündlich in ihren Stunden bestimmt voll verschlechtert. Ich wusste ich muss mit dieser Sache abschließen, doch ich wusste nicht wie. Also fragte ich Anna um Hilfe. „Gut, dass du das endlich kapiert hast dass es so nicht weiter gehen kann. Doch ich habe auch keine Ahnung wie du damit abschließen könntest.“ Sagte Anna. Klar kann sie mir nicht helfen. Sie ist ja nicht in meiner Situation. „Anna, ich habe keine Ahnung man.“ Sagte ich verzweifelt. Es entstand eine lange Pause. Doch dann bekam ich einen Gedankenblitz. „Wir haben doch jetzt Musik oder?“ fragte ich Anna um sicher zu gehen. „Ja!?!“ sagte sie bisschen
verwundert. „Ich muss mich jetzt bei ihr entschuldigen!“ sagte ich. Unsicher ging ich in den Musiksaal. Die ganzen zwei Stunden dachte ich nur daran wie ich mich Entschuldige. Dann wars soweit. Ich wollte abhauen, doch Anna hinderte mich daran. Ich wartete bis alle draußen waren, nur Anna blieb noch bei mir. Ich zitterte. Als alle draußen waren fing ich schließlich an zu reden. „I-ich wollt m-mich entschuldigen.“ Stotterte ich. Als sie nichts sagte redete ich weiter. „Ich weiß auch nicht was in mir gefahren ist. Das wollt ich wirklich nicht!“ sagte ich. Dann hörte sie endlich auf irgendwas zu machen und stellte sich vor mir. Wie ich es hasste wenn Lehrer größer sind als
ich. „Warum hast du das nur gemacht?“ schrie sie plötzlich. Ich hasste es auch von Lehrern angeschrien zu werden. „I-ich wollte das n-nicht.“ Sagte ich ängstlich. „Entschuldigung, ich wollt dir keine Angst machen, es ist nur so,“ sie fuhr sich mit der Hand durch die Haare. „ich mochte es!“ sagte sie. Es traf mich wie ein Schlag ins Gesicht. Doch bevor ich noch länger darüber nach denken konnte sprach sie weiter. „Ich habe einen Freund und wir sind Verlobt. Ich darf es nicht mögen und ich will es nicht mögen. Wir werden in 2 Monaten heiraten. Was soll ich ihm sagen?“ Sie setzte sich hin und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Ich wollte sie trösten, doch ich hatte zu viele Berührungsängste. „Ich wusste nicht, dass ich für sowas in der
Lage war.“ Sagte ich zu Anna, als wir in die Pause rausgegangen sind. „Du kannst doch gar nichts dafür!“ meinte sie, doch ich wusste, dass es nicht so ist. „Und wie. Ich habe sie doch geküsst!“ sagte ich. Mir kamen die Tränen. „Du kannst doch für deine Gefühle nichts!“ „U-und dann sagt SIEEE noch, dass es ihr gefallen hat!“ sagte ich. „Hey was los?“ fragte mich William, als ich zu den anderen bei „unseren“ Platz im Pausenhof war. „Nichts.“ Sagte ich kurz und knapp. „Sag schon.“ Meinte er, doch ich reagierte nicht. Da packte er mich am Arm und zog mich von allen anderen weg. „Hey, Celine. Wir haben uns doch immer alles erzählt. Sag schon, was ist?“ sagte er liebenswert. Ich umarmte ihn und fing an wie ein Baby zu weinen.
Als ich soweit war erzählte ich ihm alles. „Scheiße…“ sagte er. „Ja scheiße, ich weiß!“ schrie ich. „Ja, aber du kannst ja nichts dafür, dass sie es gut fand.“ Versuchte er mich zu beruhigen. „Und was ist mir Christian?“ fragte William mich. Darauf hatte ich keine Antwort. Ich habe seit dem was passiert ist, auf seine Anrufe und SMS nicht mehr reagiert. „Ich..Ich weiß nich!“ brachte ich unter Tränen raus. Da klingelte mein Handy. „Wenn man vom Teufel spricht.“ Sagte ich und wischte mir dabei die Tränen weg. Ich wollte ihn weg drücken. „Geh rann.“ Sagte William. „Warum?“ Ich will nicht, ich kann nich. „Er ist ein guter Mensch, er hat es nicht verdient, dass du ihn so behandelst. Du musst
es ihm erklären!“ meinte William. „Wie?“ Ich war nicht in der Lage ganze Sätze zu sagen. „Die Wahrheit.“ Sagte William und lies mich mit dem immer noch klingelten Handy alleine. Ich nahm ab. „Celine, warum antwortest du mir nicht auf meine SMS?“ sagte er besorgt, aber auch gleichzeitig erleichtert. Als ich nicht antwortete, redete er weiter. „Celine, was ist? Geht es dir gut? Habe ich was falsch gemacht?“ Er durchlöcherte mich mit Fragen und ich fing wieder an zu heuln. „Nein, nein. Du hast nichts damit zu tun.“ Sagte ich endlich durch Tränen. „Was ist es dann?“ fragte er. „Ich kanns dir nicht erklären, es liegt nicht an dir. Ich kann einfach nicht mehr. Es ist Schluss.“ Sagte ich schnell und legte auf. Ich wollte nicht hören, wie er darauf reagiert. Ich wollte ihn nicht verletzt sehen. Ich wollte
nicht noch einen Menschen zerstören. Als ich mich wieder beruhigt habe, ging ich wieder zu den anderen. „Und?“ fragte mich William. „Ich hab Schluss gemacht.“ Sagte ich. „Wie? Was?“ sagten Laura, Rafaela und Giovanna unglaubwürdig. „Egal jetzt.“ Sagten William und Anna ernst.
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