Humor & Satire
Im Waka-Waka-Land wird gejodelt

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"Ein lehrreicher Text voller Fakten. Echt jetzt."
Veröffentlicht am 04. August 2014, 14 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Über den Autor:

Ich bin PhanThomas, aber Leute, die mich kennen, dürfen mich auch gern Thomas nennen. Oder ach, nennt mich, wie ihr wollt. Denn ich bin ja ein flexibles Persönchen. Sowohl in dem, was ich darzustellen versuche, als auch in dem, was ich schreibe. Ich bin unheimlich egozentrisch und beginne Sätze daher gern mit mir selbst. Ich bin eine kreative Natur, die immer das Gefühl hat, leicht über den Dingen zu schweben - und das ganz ohne Drogen. Man ...
Ein lehrreicher Text voller Fakten. Echt jetzt.

Im Waka-Waka-Land wird gejodelt

Shakira hat jetzt einhundert Millionen Freunde, hab ich gerade gelesen. Das ist eine Eins mit ganzen acht Nullen. Würde man alle Deutschen verpflichten, Shakira zu folgen, käme man nicht auf diese Zahl. Okay, nähme man alle illegalen Einwanderer und Schwarzarbeiter hinzu, dann käme man wahrscheinlich so uuungefähr auf ... das Doppelte oder so. Aber in dem Moment, in dem ich das hier schreibe, hat diese Frau vielleicht auch schon dreihundert Millionen Freunde. Da wäre es dann schon schwerer, was Repräsentatives hierzulande zu finden. Ich dachte ja im ersten Moment, wow, das ist echt super, dass die Shakira so viele Freunde bei Facebook hat. Bzw.

sind es eher Leute, die ihr folgen, ihre Fans quasi, weil kein Mensch bei Facebook so viele Freunde haben kann, weil man maximal 5.000 Freunde oder so haben darf, und wenn irgendwer am meisten Freunde hätte, dann wäre das sowieso Mark Zuckerberg, weil der gar nicht zulassen würde, dass irgendjemand mehr Freunde hat als er. Im zweiten Moment dachte ich dann, äh, wer ist eigentlich diese Shakira? So ganz vage hatte ich da noch so eine Frau mit nassem Haar vor Augen, die im Musikvideo irgendein Liedchen trällerte, an das sich heute aber niemand mehr erinnert, weil sie die ganze Zeit hypnotisch mit dem Hintern wackelte und

eh keiner woanders hinguckte, geschweige denn -hörte. Dann fiel es mir ein: Das war doch die, die im Jahr 2010 die WM musikalisch gesehen versaute. Immer, wenn dieses »Waka Waka« irgendwo lief, hatte ich plötzlich komischen Schaum vor dem Mund und wollte irgendjemandem seine Vuvuzela rückwärts in den ... also so richtig tief rein jedenfalls, bis ... na egal. Mann, Mann, was man mit so vielen Fans alles anstellen könnte, dachte ich dann, als ich diese Shakira erst mal richtig verortet hatte, wie man im Businesssprech so schön sagt. Zum Beispiel alle RTL-Zuschauer dazu bringen, abzuschalten. Muss man sich

mal überlegen: Shakira postet, alle Leute sollen doch bitte, bitte RTL abschalten, und – klack – geht die Quote auf null runter. Da wäre dann Schluss mit »Familien im Brennpunkt« und »Die Schulermittler«. Belanglose Leute wie Jenny Elvers hätten keine Bühne mehr, da ginge eine ganze Fresskette vor die Hunde. Die wären so schnell pleite, da könnte Peter Zwegat gar nicht genug mit den Ohren schlackern. Also, sofern das überhaupt machbar wäre von der Shakira, weil bei RTL-Guckern weiß man ja nie. Erst neulich las ich was über die Seescheide. Das ist nicht etwa ein plötzlich während des Schwimmens im See unverhofft auftauchendes weibliches

Geschlechtsorgan als Badeservice für angehende Männer mit Hormonüberschuss, sondern, äh, so was wie ein Tier. Und die Seescheide jedenfalls, die reist so durchs Wasser, bis sie einen tollen Platz zum Verweilen gefunden hat. Da wird sie schließlich sesshaft und ... frisst ihr Gehirn auf. Braucht sie ja auch nicht mehr, wenn sie erst mal sesshaft ist. So ähnlich ist es vermutlich auch mit RTL-Dauerguckern. Wenn man erst mal so richtig perfekt auf der Couch sitzt ... Na, und wenn dann die Kartoffelchips auch noch alle sind, dann kann man schon mal alternativ sein Hirn verputzen. Mit ein bisschen Salz geht das gut runter, und gebraucht wird es beim

RTL-Gucken auch nicht mehr. Ob diese Leute dann noch auf die Shakira hören würden, das weiß ich nicht, weil ohne Hirn ist das gegebenenfalls auch etwas blöd. Aber probieren könnte man es ja mal. Einen eigenen Staat könnte die Shakira so natürlich auch gründen. Einfach kurz mal posten: »Leute, lasst mal Staat gründen. Hab grad nix zu lesen da, Langeweile ätzt voll!!11!« Dann gingen die los, die hundert Millionen Leute, mit Fahnen, auf denen Shakira drauf ist, und dann würden die irgendwo in der Karibik eine unbewohnte Insel besetzen, die Riesenschildkröten verscheuchen und Shakiras großes,

buntes »Waka-Waka-Land« ausrufen. Da könnte diese Frau den ganzen Tag ihre Lieder runterjodeln, jeder müsste ihre CDs kaufen, und es wäre immer einer da, der ihrem durch die Gegend tanzenden Waka-Wackelhintern frische Luft zufächelt. Und wehe, einer würde ihre Musik nicht mögen, da hieße es dann: Rübe ab! So wären es zwar nur noch neunundneunzig Millionen Follower, aber das macht den Kohl ja auch nicht fett. Okay, nun muss ich zugeben – der eine oder andere wird es schon bemerkt haben – ich kann, was Shakira angeht, allenfalls mit Halbwissen von anno dunnemals glänzen. Und wirklich

glänzen tut da auch nichts, das ist eher so matt wie ... Bonn oder so. Ja, Bonn ist doch ziemlich matt. Okay, also hier ein paar hastig recherchierte Fakten, schließlich hab ich ja quasi auch ’nen Bildungsauftrag. Shakira heißt in Wahrheit Shakira Isabel Mebarak Ripoll. Das wäre freilich viel zu lang. Wenn alle Follower das aussprechen würden, käme die kumulierte Zeit vermutlich in etwa auf das Alter des gesamten Universums, drum nur Shakira. Klingt ja auch viel besser. Fügte man hinter das erste »a« übrigens noch ein »r«, würde sogar ein prima Filmtitel fürs Abendprogramm bei Tele 5 draus, aber lassen wir das. Besagte Sha(r)kira (Ha ha ha! Okay, ich

hör schon auf.) ist inzwischen 37 Jahre alt, immer noch 1,57m klein und mit Freund und Kind ausgestattet. Nach westlichen Maßstäben sieht sie blendend aus, und es soll auch Leute geben, die ihren Gesang mögen, der immer ein bisschen klingt, als hätte ein Jodler vor dem Auftritt die Nase zu tief in den Rumtopf gehalten. Aber alles Geschmackssache, klar. Hundert Millionen Leuten scheint das ja zu gefallen. Millionen Fliegen können schließlich nicht irren. Fraglich, ob das auch so wäre, wenn Shakira ein vierzigjähriger Mann wäre, sagen wir ein Bernd, genetisch gestraft mit Bierbauch und Halbglatze, gesanglich völlig

talentfrei, dafür aber Choleriker vor dem Herrn und notorischer Quartalssäufer. Wenn Bernd jetzt ’ne Facebook-Seite hätte, wage ich mal zu bezweifeln, dass der auch auf hundert Millionen Fans käme. Find ich ganz schön unfair eigentlich dem armen Bernd gegenüber. Aber zurück zu was Konstruktivem. Shakira jedenfalls, die könnte mal eben alle ihre Fans anweisen, Kriege grundsätzlich doof zu finden. Sie könnte vorschlagen, auch mal an die armen Kinder in Afrika zu denken, die nichts zu essen haben. Ganze Schurkenstaaten könnte sie im Alleingang zu Fall bringen – nur so zum Vergleich: Angela Merkel hat nur knapp 720.000 Fans, davon ließe

sich nicht mal Oliver Geissen beeindrucken, und der wirkt eigentlich immer beeindruckt. Die Welt könnte Shakira jedenfalls insgesamt zu einem besseren Ort machen. Könnte ... Wären doch nur nicht so ziemlich alle Menschen dieser Welt, die bei jedem Scheiß fleißig den eigenen Daumen auf den Like-Button pressen, so was wie Seescheiden. Zumindest in diesem Akt an sich. Von so ’nem Like-Daumen allein ist nämlich noch kein Kind satt geworden. Und wenn dem Mark Zuckerberg dann doch irgendwann mal der Kragen platzt, weil er sich im Vergleich zu Shakira doch ganz schön wie ein Bernd fühlt, dann zieht der vielleicht den Stecker und

schon wird’s zappenduster im Waka-Waka-Land.

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PhanThomas
Ich bin PhanThomas, aber Leute, die mich kennen, dürfen mich auch gern Thomas nennen. Oder ach, nennt mich, wie ihr wollt. Denn ich bin ja ein flexibles Persönchen. Sowohl in dem, was ich darzustellen versuche, als auch in dem, was ich schreibe. Ich bin unheimlich egozentrisch und beginne Sätze daher gern mit mir selbst. Ich bin eine kreative Natur, die immer das Gefühl hat, leicht über den Dingen zu schweben - und das ganz ohne Drogen. Man trifft mich stets mit einem lachenden und einem weinenden Auge an. Das scheint auf manche Menschen dermaßen gruselig zu wirken, dass die Plätze in der Bahn neben mir grundsätzlich frei bleiben. Und nein, ich stinke nicht, sondern bin ganz bestimmt sehr wohlriechend. Wer herausfinden will, ob er mich riechen kann, der darf sich gern mit mir anlegen. ich beiße nur sporadisch, bin hin und wieder sogar freundlich, und ganz selten entwischt mir doch mal so etwas ähnliches wie ein Lob. Nun denn, genug zu mir. Oder etwa nicht? Dann wühlt noch etwas in meinen Texten hier. Die sind, äh, toll. Und so.

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sapphio 
das Blöde is ja, dass die Bereitschaft als Follower nur dazu ausreicht, den Zeigefinger auf die Maustaste zu drücken. Das wars dann aber auch schon. Eine Zustimmung- und die Arbeit würde ihr selbst bleiben, also von wegen Hunger bekämpfen in Afrika. Vielleicht hat sie genug Kohle dafür- aber dann wärs mit den Followen schon wieder vorbei, weil das eh keiner will.
Die Option ist also 100000000 Likes oder 1000 gerettete Kinder (Beweis ist noch zu erbringen, zugegeben)
Ich würde ihr auch ein Thumb Up für den Hintern geben, und ein Thumb Down für die Stimme. Aber bei fb gibts ja nur die Ups, das heißt dann 100 Mio mögen ihren Arsch. Du nicht?
aber im Konkurrenzkampf der Wackler, kuck ich persönlich dann auf bauchtanzende Orient-Ladys, und wenns mal peppiger sein muss, zu den echten Latinas. *****Popos
liebe Grüße
sap
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Hallo sap,

also ich empfinde ihren Hintern jetzt nicht so sehr als Blickfang. Vielleicht, weil sie den zu oft in Richtung Publikum hält? Da ist irgendwie von Anfang an so ’ne Übersättigung da. ;-)
Aber wie Sarah direkt unter diesem Kommentar schon schrieb: Die Shakira setzt sich ja schon sehr für soziale Belange ein. Sehr viel mehr als wir alle hier zusammen vermutlich. Und klar, mit dem Budget ist das auch leichter, aber es ist eben auch immer leicht, gar nichts zu machen. Insofern will ich das gar nicht in Abrede stellen. Wie jetzt aber 100.000.000 Likes für ein Profil zusammenkommen, ist mir trotzdem ein Rätsel, weil ich die Popularität dieser Dame nicht so hoch einschätzen würde. Vom künstlerischen Gehalt ganz zu schweigen, der im direkten Vergleich mit anderen »echten« Musikern irgendwo bei einer nassen Scheibe Toast angesiedelt sein dürfte.

Viele Grüße
Thomas
Vor langer Zeit - Antworten
MysticRose Hier spricht der größte Shakira-Fan, den es gibt und der dir jetzt keine Coins gibt für diesen Text :P

Hatte auch schon das Glück, sie live sehen zu dürfen und sie ist wirklich toll. Und ich glaub, die Welt versucht sie auch ein bisschen besser zu machen mit ihrem sozialen Engagement. Google doch mal ein bisschen :P

LG
Sarah,
die mit dem der Meinung so gar nicht übereinstimmt, aber der Text doch irgendwie was Cooles hat.
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Ich hatte das schon gelesen, auch das mit dem sozialen Engagement. Und man nimmt's ihr ja auch schon irgendwie ab, find ich, aber hätte ich das hier so erwähnt, dann hätte ich mir ja selbst den Text kaputtgemacht. ;-) Also ich hab nichts gegen sie, mag nur ihre Musik nicht. (Und diese WM-Nummer damals war wirklich gruselig!)

Liebe Grüße
Thomas (der findet, dass er jetzt aber doch irgendwie Coins von dir verdient hätte :-P)
Vor langer Zeit - Antworten
MysticRose Aber wie geht das? Kann man auch Coins für Kommentarantworten verschenken? Ach. Ich versteh das immer noch nicht hier.
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Klar kann man. Da sind doch immer so kleine Plus-Zeichen neben den Kommentaren. Drückst du da drauf, gibt's Coins für den Kommentar. Drückst du auf das Plus-Zeichen unterm Text, gibt es Coins für den Text. Eigentlich ist es doch genau wie bei Facebook. Nur mit Coins und nicht mit Like-Daumen. ;)
Vor langer Zeit - Antworten
MysticRose Hä? Also für das Buch hab ich dir jetzt Coins geschenkt. Aber unter/über/neben den Kommentaren sehe ich dieses (+) nicht :-D
Vor langer Zeit - Antworten
PhanThomas Huhu, jepp, die Coins für das Buch kamen an. Besten Dank. Geh ich mal weiter mit meinem Klingelbeutel. :-D Und stimmt, Kommentare für Coins kannst du nur bei deinen eigenen Texten geben. Daran hatte ich gar nicht gedacht. Danke, Caliope!
Vor langer Zeit - Antworten
Caliope nee das geht auch immer nur bei Kommentaren unter den eigenen Büchern.. fand ich auch schon schade...LG an euch beide!
Cali
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Ooooch Thomas, da haste ja wieder was vom Stapel gelassen. Richtig schön bissig, so wie ich es mag. Also ich habe bei Facebook ganze 0 Freunde, nämlich, weil ich da gar nicht angemeldet bin und es auch hi8nfort tunlichst blöeiben lassen werde, mich bei der Masse Hirnamputierter einzureihen. Nun ja, über Shakira kann man geteilter Meinung sein, sie ist ja recht hünsch, was unserer Angie dann doch etwas abgeht und man hört sie ja auch nicht so oft, wie Helene oder Ledermäuschen Andrea Berg, die zur gleichen Melodie immer einen etwas anderen Text singt.
Irgendwo habe ich mal gehört: Der Misthaufen ist immer der gleiche, nur die Fliegen sind immer andere.

Liebe Grüße
Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
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