Meine Lieben,
es ist mal wieder Montag, und dieser Tag gehört ja nun nicht unbedingt zu den mostly beloved days der wie auch immer kultivierten Welt- die wenigen Naturvölker, die noch im Naturzustand leben, sollten sich bitte schön hüten, jemals Teil unserer verkommenen, verballerten, versifften und durchregulierten Welt zu werden. Wir anderen aber, die wir in dieser Schönen Neuen Welt mit Kriegen, Mord und Totschlag, Ausbeutung, Rücksichtslosigkeit und Geldgier leben „dürfen“, erfahren immer wieder aufs neue, welch schweinekomischen Blüten der internationale Kapitalismus, auf Neudeutsch Globalisierung, zu treiben
vermag.
Ihr alle, die ihr euch in diesem Moment um eure elektronischen Medien versammelt habt, habt sicherlich schon einmal Ohrenschmalz aus den Lauschern zu pfriemeln versucht, gell? Mit einem Zipfel, nicht vom Kosaken, sondern vom Handtuch, mit nem Spray oder aber mit der segensreichen Erfindung des Q-Tips. Damit lässt sich wunderbar der Vordereingang des Öhrchens kärchern, solange man nicht in den eigentlichen Gehörgang eindringt. Und eine saubere Ohrmuschel kann in bestimmten Situationen lebenswichtig sein. Mehr möchte ich dazu b´nicht verraten, ihr versteht wohl auch so, was ich meine. Ein Q-Tip eignet sich zudem auch vorzüglich zur Entflausung eines
Bauchnabels- hier sollten meine hoch geschätzten LesER ein wenig innehalten und Gewissenserforschung betreiben-, aber auch zur Beseitigung etwaiger Maquillagepannen. Das kleine bescheidene Q-Tip kann mit Fug und Recht ein Sonnenscheinchen des Alltags genannt werden.
Und was dem Q-Tip recht ist, sollte nach Meinung unserer transatlantischen Freinde dem T-Tip billig sein. Vor allem billig. Ich brauche euch wohl nicht in meiner ausschweifenden Art zu erklären, was es mit diesem Stäbchen auf sich hat, nur so viel: Es handelt sich dabei um ein Abkommen, durch das wir Bewohner des Alten Europas peu à peu von allen guten Geistern abkommen könnten. Das T-Tip putzt
uns nicht nur im Bereich des Warenhandels runter, sondern beeinflusst in Zukunft
die Teilhabe an öffentlicher Auftragsvergabe
Patente und Urheberrechte
die Nutzung von Land und Rohstoffen
den Handel und Dienstleistungen
die Nutzung von Land und Rohstoffen
das Bildungs- und Gesundheitswesen
den Bereich der kulturellen Dienstleistungen
kommunale und kulturelle Einrichtungen, wenn es um Subventionsabbau geht…
Veränderung von Verbraucher- und Umweltstandards
Regelungen des Tarif- und Arbeitsrechtes
Rechte und Arbeitsmöglichkeiten von
Immigranten
Veränderung von Sozialstandards
Liberalisierung der Wasser- und Abwasserwirtschaft
den Verkehr und den öffentlichen Nahverkehr
relevante Marktöffnungen für Energie und Transportwesen
Wer bislang dachte, es gehe bei T-Tip lediglich um das stinkige Chlorhuhn der Amis, das wir ja eh in der Tiefkühltruhe dahin schimmeln lassen würden, wird umdenken müssen. Nun gibt es in den verschiedensten Gruppen der Gesellschaft bereits kritischen und heftigen Widerstand gegen diese feindliche Übernahme Europas, aber seltsamerweise sind unsere Spitzen-Politiker nicht so diffizil. Unsere Kanzlerette
denkt ja in PS und sieht kurzsichtig nur vordergründige Vorteile für die Automobilindustrie. Ohne Zweifel kann man ja Ändschies berückenden Augenauf- und Abschlag nicht in Abrede stellen. Will ich auch nicht. Wirklich nicht. Ihr kennt mich und könntet Zeugnis ablegen, gell?
Aber die Ändschie sollte gegen ihr Ohrenschmalz lieber Q-Tips nehmen. Dann nimmt sie auch wieder besser die Stimme der kritischen Vernunft wahr, die weit über den Tag hinaus zu hören ist.