Titel
Langsam kommt sie wieder zu sich, sie versucht sich zu bewegen und merkt wie ihr ganzer Körper bei der kleinsten Bewegung schmerzt.
Ihr Kopf hämmert wie wild,sie stößt ein schmerzerfülltes Stöhnen aus und fasst sich an die Stirn.
Wo war sie?
Was war passiert?
Sie konnte sich an nichts erinnern, es schien als seien etliche Stunden wie aus ihrem Gehirn gelöscht worden.
Sie versucht ihren Kopf anzuheben, doch sofort wird ihr schwindelig und der Schmerz zieht sich vom Kopf abwärts
bis in den Fuß.
Sie hatte ihre Augen noch nicht geöffnet, aus Angst etwas sehen zu würden, was sie auf keinen Fall sehen wollte.
Doch nicht nur das bereitete ihr Angst, der Schmerz der sich durch ihren Körper zog war unerträglich.
Woher kamen diese bösartigen Schmerzen?
Sie liegt auf etwas hartem, es fühlt sich an wie Stein, es könnte eine Mauer sein...
Ihr Rücken ist ganz aufgeschlürft von dem rauen kantigen Untergrund.
Sie tastet mit ihrer Hand vom Hals abwärts bis zu ihrem Bauchnabel.
Sie hatte nichts an!
Wo war ihr Oberteil?
Vor Scharm und Panik schluckt sie heftig.
Sie lässt ihre Hand bis zu ihrem Oberschenkel gleiten.
Nichts.
Nur nackte Haut, kein Fetzen Stoff.
Sie liegt nackt, voller Schmerzen an einem Ort, den sie nicht kannte und von dem sie sich sicher ist, dass sie ihn nie kennen lernen wollte.
Ihre Augen hat sie immer noch feste geschlossen, dicke Tränen sammeln sich an ihrem Nasenbein und laufen dann runter bis in ihren Mundwinkel.
Ein vertrauter Geschmack.
Salzig.
Sie rutscht langsam hin und her, der Untergrund ist so verdammt hart!
Sie stößt nirgends an.
Kein Sarg.
Zum Glück.
Dadurch bestärkt, dass sie nicht lebendig begraben wurde, öffnet sie ihre Augen einen spaltbreit.
Doch Nichts.
Jetzt reißt sie ihre Augen förmlich auf, um auch nur einen Lichtfetzten aus ihrer Umgebung zu erhaschen.
Doch immer noch nichts..
Bin..bin ich etwa blind?
Panik breitet sich wieder in ihr aus und sie stößt einen Schrei aus, einen Schrei der so tief ins Mark eindringt, dass er
jedem der ihn hört eine Gänsehaut über den Körper gleiten lässt.
Nur Professor Doktor Glöck bleibt von einem solchen Schrei unbeeindruckt.
Er sieht durch seine Dunkel- Kamera wie seine Patientin sich vor Schmerzen krümmt und versucht zu ertasten wo sie sich befand.
Prof. Dr. Glöck beobachtete viele solcher Menschen mit Faszination, er hatte sich hier unten sein eigenes Labor gebaut, unabhängig von dem Labor in dem er Tagsüber arbeitete.
Er wollte wissen, wie es wohl ist, wenn man entführt und verprügelt wurde,
wenn man nicht weiß wo man sich befand.
Patientin Nummer 233 eignet sich wirklich sehr gut, sie ist trotz der Panik so verdammt kontrolliert.
Prof. Dr. Glöck leckt sich über die Lippen.
Morgen würde er diesen Versuch beenden, aber jetzt, jetzt wollte er sich noch an diesem qualvollen Anblick ergötzen.
Sie wimmert nur noch. Ihr ist kalt.
Der Schmerz pocht, doch sie spürt ihn schon fast nicht mehr, ohne den Schmerz wüsste sie nicht mal mehr ob sie noch am Leben war.
Sie ist in der Hölle, sie wusste es.
Und sie würde nie wieder hier heraus kommen...
Auch das wusste sie.