Kinderbücher
Edwin der Frosch

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"Edwin der Frosch"
Veröffentlicht am 31. Juli 2014, 10 Seiten
Kategorie Kinderbücher
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Lebe meine Träume, pflege meine Laster, denke positiv. Bin wie ich bin und manchmal anders
Edwin der Frosch

Edwin der Frosch

Thema: Metamorphose

Pflichtworte: Tischtennisarm, rudimentär, Schilddrüsenunterfunktion, antizipieren, angeln, glorreich, Schmetterling, Universum, Püree, Mimose, hingebungsvoll, kariert Buchcover: Cooler Frosch kostenloses Bild

Edwin, der Frosch, lebt schon seit vielen Jahren am Teich neben dem Schloss der Zauberfee Griseldis.

Jeden Morgen begrüßt er dort fröhlich quakend die zwitschernden Vögel, winkt den bunten Schmetterlingen hinterher und berechnet mit seinem Freund Max, dem Tausendfüßler, anschließend die Flugbahnen der Pusteblumen.


„Ach, wenn wir doch auch fliegen könnten“ sagt Edwin nachdenklich. Meine Füße sind vom Hüpfen schon ganz wund und ich fühle mich müde und schlapp wie bei einer Schildrüsenunterfunktion.

Ich bräuchte dann auch nicht so oft neue karierte Schuhe kaufen und könnte meiner Frau von dem gesparten Geld endlich den

grünen Hut schenken, den sie sich schon solange wünscht“, fügt Max mit leiser Stimme hinzu.

Schweigsam sitzen beide ein Weilchen nebeneinander und träumen vor sich hin.

Plötzlich hören sie von weitem leises Wehklagen. Edwin und Max hüpfen und laufen so schnell sie können in Richtung des Wimmerns und bleiben vor Schreck wie angewurzelt stehen.

In den blauen Kornblumen am Feldrand  liegt verletzt und weinend Griseldis, die Zauberfee und über ihr surrt bedrohlich Alberich, der dicke Brummer.

„Hilfe, Hilfe, Alberich hat mir beim Bestäuben der

Blumen aufgelauert. Er will meine rosa Mimose stehlen und damit der schönen Prinzessin „Rühr mich nicht an“ einen Heiratsantrag machen. Dieser rudimentäre Grobian hat mir einen derben Stoß versetzt, den Flügel gebrochen und das Tröpfchen Nektar für mein Frühstücksbrötchen mit seinem Rüssel aufgesaugt“, jammert die Zauberfee.

Edwin streckt blitzschnell seine lange Zunge raus und verschluckt Alberich, den fetten Brummer, ohne mit der Wimper zu zucken. Max rennt mit seinen tausend Füßen flink zum Schloss der Fee, holt den Zauberstab und berührt damit den verletzten Flügel.


„Als Dank für eure Hilfe darf sich jeder etwas

wünschen “, sagt Griseldis sichtlich erleichtert zu den beiden glorreichen Helden und lächelt dabei schon wieder ein bisschen..

 

„Wir möchten fliegen wie die Vögel und Schmetterlinge“, ruft  Edwin wie aus der Pistole geschossen.

Doch bevor Max seinen Wunsch äußern kann, spricht  die Zauberfee mit erhobenen Zeigefinger antizipierend folgende Worte: „Durch Metamorphosen in  fernen Zeiten werden vielleicht auch den Fröschen und Tausendfüßlern Flügel wachsen, doch ihr beide sollt schon jetzt für 1 Stunde dieses Wunder erleben." Sie nimmt den Zauberstab und pustet ein kräftiges Lüftchen Edwin und Max in die Ohren.

„Wir fliegen, wir fliegen, die Welt hier oben ist aufregender und schöner als unten am langweiligen Teich“, kreischen beide so laut sie können. Sie fühlen sich wunderbar leicht und spucken aus der Luft ins Wasser. Doch schon nach 5 Minuten  schmerzen ihre Glieder wie Tischtennisarme. Völlig außer Puste landen sie auf dem Wipfel der höchsten Tanne im Wald.

„Mir wird schlecht, ich glaube ich habe Höhenangst“, quakt Edwin ängstlich.

„Mich plagen in 311 meiner tausend Beine schreckliche  Wadenkrämpfe“, seufzt Max. Zitternd klammern sich beide krampfhaft an den schwankenden Ästen der Tanne fest.

Plötzlich verdunkelt sich der Himmel. Heinrich, der Storch, traut seinen Augen nicht als er Edwin

und Max in den Zweigen erblickt. „Welch willkommener Happen für meine hungrigen und quengelnden  Kinder zum Frühstück“, denkt er voller Freude und fliegt gierig mit aufgerissenem Schnabel auf die Beiden zu.

„Hilfe, Hilfe, Griseldis versteck uns auf der Erde", ruft Max so laut er kann. Die Zauberfee schwingt ihren Stab und sofort plumpst Edwin ungebremst  in den Teich, das die Wellen bis zu den Seerosen schwappen. Max landet unsanft in den Disteln neben dem Moos.


Am nächsten Morgen sitzen beide ziemlich ramponiert und doch zufrieden beim Angeln nebeneinander. Sie rauchen hingebungsvoll mit der Pfeife Kringel in die Luft und lassen sich

die Sonne auf den Bauch scheinen. Beide sind froh das sie ihr Flugabenteuer mit nur einem blauen Auge und zwölf gebrochenen Beinen glimpflich überstanden haben.


Griseldis, die Zauberfee, winkt ihnen durch das Fenster der Schlossküche zu. Sie stellt den Topf mit dem selbstgemachten Kornblumenpüree zum abkühlen in eine Schüssel, setzt sich dann in den Schaukelstuhl und beginnt, in dem erst kürzlich im Universum-Verlag Berlin erschienenem Buch mit den neuesten Zaubersprüchen, zu lesen.


© Martina Wiemers


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Tintenklecks  Liebes Kornblümchen, ich habe mir deinen "Frosch Edwin" vorgenommen beim Reading exchange.
Nun kenne ich die Gpflogenheiten nicht, aber ich habe es gründlich aus Zielgruppensicht (Kind) versucht und dann noch meine Erwachsenensicht beigefügt. Ich hoffe, du kannst etwas damit anfangen, liebe Grüße, der Tintenklecks
Edwin der Frosch
Ein Kinderbuch
Auf dem Cover blickt mich ein skeptisch dreinblickender fremdländisch aussehender Frosch an, etwas erwartungsvoll. Was will er mir in seiner selbstbewussten Geste wohl über sich erzählen?
Aha, auf der nächsten Seite erfahre ich es, es geht um Metamorphose. Als Leserkind überlege ich, was das wohl ist. Hatte ich noch nicht in der Schule. Googeln oder weiterlesen?
Boah, so viele Fremdworte, gleich auf der ersten Seite. Da brauch ich ja wirklich ein Lexikon.
Na gut, erst mal umblättern.
Die Erlebnisse der beiden Freunde, die der Zauberfee Griseldis beispringen, um sie vor Alberich zu retten, werden witzig und kurzweilig erzählt. Über den rudimentären Grobian stolpere ich allerdings und das Fremdwörterlexikon verrät mir, dass Rudimentär hier nicht passt. (http://neueswort.de/rudimentaer/ )
Auch darüber, ob Alberich das Nektartöpfchen aufgesaugt oder nur leer gesaugt hat, mache ich mir einige Gedanken. Da Alberich aber inzwischen im Bauch von Edwin gelandet ist, hat sich das Problem wohl erledigt.
Dass der hilfreiche Max mit dem Zauberstab selbst auch zaubern kann, finde ich eine interessante Lösung. Hurra, sie bekommen einen Wunsch erfüllt, das freut meine Kinderseele. Aber warum spricht die Fee antizipierend mit erhobenem Zeigefinger? Was bedeutet das?
Ist gemeint: Sie antizipiert dem Wunsch von Max, ehe dieser ihn aussprechen kann?
Und wozu braucht sie nun den erhobenen Zeigefinger? Aha, die beiden Freunde werden belehrt und wir gleich mit. Und der Zauberfee ist ihr gerettetes Leben genau eine Stunde Probeflug für die Beiden wert. Nun bin ich Leserkind gespannt. Jetzt kommen bestimmt die großen Abenteuer.
Aber ach, nach einem großen Freudenaufschrei landen die beiden schon geschwächt auf dem nächsten Parkplatz in den Lüften. Da hilft mir auch ein „Tischtennisarm“ nicht weiter, ich ahne es schon, die beiden wussten nicht, was sie sich mit ihrem Wunsch einhandeln. Herrlich nun das Jammern und Klagen und die nächste Gefahr, die sich nicht wie ein Alberich wegschnappen lässt. Zum Glück hilft die Fee, aber sie lässt die beiden doch arg büßen für den Höhenflug, und die „Maxbeine“ werden nicht durch den Zauberstab geheilt. So überlege ich als Leserkind, ob das ganze gar keine Belohnung war, sondern eher eine Schulstunde in Bescheidenheit. Aber sie haben doch der Fee geholfen, und das ohne belohnt zu werden? Oder ist die Belohnung die Belehrung? Fragen über Fragen.
Und die letzte Frage: Wie ist das mit dem Kornblumenpüree, das die Fee in eine Schüssel stellen kann? Das würde mich zum Schluss auch noch interessieren. Aber ich ahne schon, das hat sie mit einem Zauberspruch hinbekommen.

So, jetzt aus der Erwachsenensicht
Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Frosch Edwin, jedenfalls laut Titel. Es geht aber eher um die Momente einer Freundschaft zwischen Edwin, Max und Griseldis. Die Idee, dem Frosch und seinem Freund eine Flugstunde zu gewähren, weil beide die Zauberfee retten, ist mit allen Abenteuern logisch erzählt. Es stecken viele ausbaufähige Einzelideen in der Geschichte, die zum Schmunzeln einladen. Der nicht ganz korrekte Einsatz einiger der vorgegebenen Fremdworte macht allerdings auch für den Erwachsenen das Lesen anstrengend.
Vor allem da, wo das kurze Flugabenteuer seinen Höhepunkt findet, wird der Schreibstil witzig und bildhaft. Das Hauptabenteuer hätte noch viel stärker ausgebaut werden können.
Insgesamt: Ausbaufähige Idee, wenn sie von den Vorgaben befreit und überarbeitet wird. Sie und die skizzenhaft angelegten Figuren sind es allemal wert.
Alles liebe der Tintenklecks
Vor langer Zeit - Antworten
Kornblume Hallo liebes Lesekind,
ich freue mich, dass du schon so gut lesen kannst. Als ich so klein war wie Du gab es noch kein Internet und ich hätte in einem Buch in dem schon auf der 1. Seite solch komische Worte wie antizipierend, Metamorphose,rudimentär usw. stehen gar nicht umgeblättert geschweige denn bis zum Schluss gelesen.Also vielen Dank das Du nicht aufgegeben hast . Wir Erwachsenen benutzen manchmal Worte und tun Dinge die wir selbst nicht erklären können und auch nicht immer wissen was sie wirklich bedeuten oder welch Folgen sie nach sich ziehen. Wir halten uns nämlich manchmal für schlauer als wir wirklich sind, wollen vor Anderen angeben und tun manchmal auch Dinge die wir euch niemals erlauben würden. So hat auch Frosch Edwin und sein Freund der Tausendfüßler sich erst Beulen und blaue Flecken holen müsssen nur um zu erfahren(was sie ja schon immer wußten) das es für Frösche und Tausenfüßler auf der Erde am schönsten und sichersten ist. Griseldis die Zauberfree hat das natürlich gewusst und um beide nicht zu gefährden deshalb ihren Probeflug auf 1 Stunde beschränkt. So hat ihr Abenteuer einen guten Abschluss gefunden. Ich finde Frosch Edwin und Tausendfüßler Max beide cool, liebenswert und hilfsbereit haben es verdient im Mittelpunkt einer Geschichte zu stehen.
Wenn Du im Juni/JUli mit Deiner Mutti in einem Kornfeld blaue Kornblumen findest,dann pflück ein paar, schneide sie klitzeklein, gib etwas Milch, Honig und Zitrone dazu, koch das Ganze in einem Topf ca. 1 Minute auf dem Herd und stell ihn anschließend in eine Schüssel mit kaltem Wasser zum Abkühlen. Ein Klecks davon schmeckt köstlich zu Vanilleeis .
Ein Lächeln schickt dir die Kornblume.
Soll dich ganz herzlich grüßen von Edwin dem Frosch,Max dem Tausenfüßler und auch von Griseldis der Zauberfee

Hallo lieber Tintenklecks,
auch an Dich herzlichen Dank für das Lesen meiner Geschichte und für Deinen interessanten und umfangreichen Kommentar.(Noch nie hat sich jemand so viel Mühe bei einem meiner Gedichte und Geschichten gemacht) Mein damaliger Beitrag zum Forumsbattles ist natürlich schon durch die Vorgabeworte nicht wirklich eine Geschichte für Kinder. Muss mich entscheiden ob ich sie rausnehme und unter einer anderen Rubrik veröffentliche. Ausbaufähig ist die Geschichte sicherlich, doch für mich als nicht wirklicher Geschichtenschreiber und durch die Vorgabe damals im Battles von 2o Seiten so zum glücklichen Ende gebracht.
Herzliche Grüße an Dich von der Kornblume
Vor langer Zeit - Antworten
Tintenklecks danke für deine Antwort auf meinen Kommentar, hat mir Freude bereitet
lieber Gruß vom Tintenklecks
Vor langer Zeit - Antworten
Buhuuuh Definitiv ein cooles Coverbild! :-)

Simon
Vor langer Zeit - Antworten
Andyhank Total süße Geschichte! Ich hab auch nicht ein einziges Mal den Eindruck gehabt, dass die Vorgabewörter künstlich in den Text gequetscht wurden. Nein, alles locker, leicht, fluffig - eben einfach schön! :)
Vor langer Zeit - Antworten
Phil_Humor Frosch rettet Fee! Überschrift in der 'Bild'. Tausendfüßler macht auf Jumbojet. Was die Fee allerdings nicht schafft: dass der Storch und der Frosch Freunde werden. Doch Tausendfüßler und Frosch - ein Anfang - hin zu Kooperation und Art-übergreifenden Freundschaften.

Griseldis sollte sich mit mehr Feenstaub eindecken - auch für sich selber sollte sie etwas Feenstaub übrig haben: Sie scheint ihre eigenen Bedürfnisse hintanzustellen.

LG
Phil Humor
Vor langer Zeit - Antworten
Kornblume Hallo Phil,
Edwin in der "BILD", nun hebt er völlig ab..
Danke für Deinen netten Kommentar.
Sommerlich kornblumenblaue Grüße an Dich
Vor langer Zeit - Antworten
Frettschen Ich bin einfach nur begeistert ... :)
Vor langer Zeit - Antworten
EllaWolke Kornblumenpüree :) muss man erst mal drauf kommen.
Niedliche Geschichte
LG Ella
Vor langer Zeit - Antworten
Kornblume Kornblumenpüree mit einem Klecks Mimosenhonig aufs Frühstücksbrötchen und jeder Tag wird zauberhaft.
Danke Ella Wolke für Deinen netten Kommentar.
Ein Lächeln und Grüße an Dich.
Vor langer Zeit - Antworten
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