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"Einblicke" - Vati / Hausverwaltung / ... ???

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"30 Tage - 30 Briefe"
Veröffentlicht am 29. Juli 2014, 34 Seiten
Kategorie Sonstiges
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Über den Autor:

Wir schreiben heute den 24.Mai 2014 und ich trete voller Erwartung in die Gefielde von "myStorys" ein. Ich bin A.B.Schuetze. Wir kreuzen das Sternenbild "Schütze" und erkunden dessen Eigenschaften. Da wir gerade davon sprechen ... vergesst alles, was ihr über Schütze-Frauen gelesen habt. So ganz unter uns ... ihr werdet mein Wesen darin nicht entdecken. Hab ich eure Neugier erweckt? Wollt ihr mich kennen lernen? Nichts leichter ...
30 Tage - 30 Briefe

"Einblicke" - Vati / Hausverwaltung / ... ???

Einblicke

 


"30 Tage - 30 Briefe" Ist ein Projekt bei myStorys ins Leben gerufen von Fia_Sophia. Vielen Dank für die Anregung !

Liebe Leser, ein Wort vorweg sei mir erlaubt. Nicht alles, was geschrieben steht, entspringt meiner Wirklichkeit. Ein jeder Brief ist gewürzt mit einer Prise Humor, Fantasie und "dichterischer" Freiheit. ... und der Empfänger ... ? Mit etwas Glück bleiben diese Briefe unter uns ;-) Liebe Grüße von A.B.

Brief an meinen Vati






























Hallo Vati, zuerst einmal möchte ich mich für das schöne Wochenende bedanken. Die Idee eine Erzgebirgsrundreise zu unternehmen war eine klasse Idee. Es ging durch wundervolle Wälder, Täler hinauf zum Scheibenberg. Wahrscheinlich hätte uns eine kleine Wanderung gut getan, aber ihr meintet alle, Rücksicht auf mich nehmen zu müssen. Dabei weiß ich gar nicht warum. Vor Jahren, zu unserer letzten Wanderung war es von außen nass, es hatte geregnet und ich war von innen nass, ich hatte dank der Schwüle geschwitzt wie ein Schwein.

Bedenkt man, dass mir mein Asthma zu schaffen machte, musste es niemanden wundern, wenn ich etwas derangiert wirkte.

Aber die Zeiten sind vorbei. Ich erfreue mich bester Gesundheit und ich bin fit wie ein Turnschuh. So ein paar Höhenmeter hätten mich nicht gleich aus den Latschen geworfen.

Aber es war halt lieb gemeint von euch.


Ja, Scheibenberg. Aussicht war klasse, Hügel, Berge, Wald, Wiesen, Felder, sogar das Hotel von Jens Weisflog habt ihr uns gezeigt und dabei gleich ein bisschen Hintergrundinfos zum Besten gegeben. Mittagessen war spitze und

preisgünstig. Danke, dass ihr bezahlt habt. Weiter ging's nach Oberwiesenthal. Wie immer wurde da im Café ... eingekehrt. Kenne ich noch aus meiner Kindheit. Sollen ja irgendwelche weit entfernten Verwandte sein.

Du und deine Ahnenforschung.

Warum müssen Männer jenseits der 75 Ahnenforschung betreiben? Kann ich nicht verstehen, aber wenn man die Zeit und das nötige Kleingeld hat...

Und dann schnell noch auf den Fichtelberg. Gondel oder Sessellift waren schon mal abgehakt. Keine zehn Pferde hätten mich da rein gebracht. Böse, wenn man damit abstürzt, nein,

nein, nein,... Aber mit dem Auto hoch war schon ganz angenehm. Ich muss gestehen, es ist ganz toll da oben.


Das Hotel so 300m vor ganz oben (hab mich mal wieder total dämlich ausgedrückt) wäre schon nochmal eine Reise wert. Wandermöglichkeiten ohne Ende. Man sollte nur auf Zecken aufpassen und ich hasse dieses Viehzeug. Bekomme ich Panik. Trotzdem, einen Urlaub da oben sollte man ins Auge fassen. Müsste halt nur einen Autofahrer ins Boot holen.


Ja. Nachdem wir den ganzen Tag durch's Erzgebirge gefahren sind gab's abends

dann noch eine Grillparty. War schon schön. Man sieht sich ja nicht alle Tage, Monate, Jahre. Wir konnten uns alle nicht erinnern, wann wir das letzte Mal in dieser illustren Runde beisammen waren. Doch wir haben uns alle wieder erkannt, Tante, Onkel, Cousine, Cousin und Kinder. Schau'n wir mal, wann wir das nächste Treffen in trauter Runde hinbekommen.


Da höre ich dich auch schon sagen, wir sollten doch öfter in den Urlaub fahren. Jetzt wo die Kinder raus sind, stelle das doch keine größeren Problem dar. Ich weiß ja nicht, was bei dir groß ist. Aber das Problem fängt schon an, dass ich der

falsche Ansprechpartner bin.

Jahrzehnte lang habe ich den Urlaub geplant, gebucht, die Sippe zusammengetrommelt und zusammengehalten, die Koffer gepackt und wieder ausgepackt, die Dreckwäsche gewaschen und und und... Meinst du irgendeiner hätte seinen Senf dazu gegeben, wohin wir fahren, wann wir fahren, wie wir fahren? Niemals nicht. Ach Mama, du machst das schon, aber denk dran: nicht dann und dann und dann; nur mit Platzkarten und mit ganz wenig umsteigen; losfahren nicht vor dem Aufstehen; das Hotel muss das und dies und jenes haben ... Wünsche gab es noch und nöcher … Das war's dann aber

auch schon. Heute sind die Kinder raus. Da hast du recht. Genau das ist dann auch schon der Punkt, ich habe es nicht mehr nötig, jemanden etwas zu bieten. Wenn mein Mann sagt, er wüsste nicht, wann er Urlaub machen könne, wolle oder was auch immer und er keine Meinung hat über Verreisen oder nicht. Dann kann ich das auch. Ich spiele zu Hause Vogel Strauss und stecke den Kopf in den Sand. Was gehen mich die anderen an? Ich kann auch Urlaub zu Hause machen. Aber eigentlich gehört das gar nicht hier her.


Das Wochenende war fantastisch und

wenn du oder ihr der Meinung seid, uns mal wieder mitnehmen zu müssen, dann nur zu. Wir werden bestimmt nicht nein sagen (weil wir es uns nicht getrauen, du bist mein Vater – kleiner Scherz am Rande). Dann will ich euch mal nicht weiter mit meiner Schreiberei aufhalten, Ich weiß, ihr habt schon wieder euren nächsten Trip geplant. Tja Rentner müsste man sein, ein Haufen Geld und Zeit ohne Ende und immer unterwegs. :) :) :)


Ich wünsche euch viel Spaß, wohin auch immer es dieses Mal geht.


Grüß mir deine Frau recht schön und

auch viele Grüße von meinem Mann (denke ich) und damit tschüss bis demnächst Deine Tochter A.B.

Brief an meine Hausver-waltung

























Sehr geehrte Damen und Herren, vor mehr als zwei Monaten hat der Hausmeister einen Auftrag zur Reparatur des Spülkastens der Gästetoilette entgegengenommen. Leider vermisse ich bis zum heutigen Tag die Ausführung dieses Auftrages. Ferner muss ich Ihnen mitteilen, dass mich im Bad noch immer der Wasserfleck von der Decke anstarrt. Dieser Auftrag liegt auch Monate zurück, zu dem dieser Wasserfleck ein Wiederholungstäter ist. Im Dezember vergangenen Jahres hatte ich Sie auf das Durchsickern des Wassers am Heizrohr hingewiesen. Nach

einem viertel Jahr durfte ich dann endlich einen Maler in meiner Wohnung begrüßen. Na klar, es ist verständlich, dass dem Austreten des Wassers auf den Grund gegangen werden muss. Also wurde bei unserem Übermieter die geflieste Wand aufgestemmt, geschaut, und wieder zu gemacht. Nun sei alles in Ordnung und der Maler könne seines Amtes walten. Nicht einmal zwei Monate später hat das Wasser erneut seinen Weg in unser Bad gefunden hat. Ich bin ja der Meinung, dass es an den durchgerosteten Heizungsrohren liegt. Aber ich bin keine Fachfrau und könnte nur Vermutungen anstellen.

Ich möchte eigentlich nur dringend

darauf hinweisen, die Heizsaison beginnt in knapp zwei Monaten. Vielleicht ist es ja möglich, die Arbeiten bis dahin voranzutreiben. Ich möchte um jeden Preis verhindern, dass mir die Heizrohre irgendwann um die Ohren fliegen und sich Ihre Versicherung dann dumm und dämlich zahlen muss.


Ehrlich gesagt, habe ich mir von der Verwaltung einer Genossenschaft mehr erhofft. Egal wohin ich höre, es klappt mit Reparaturaufträgen binnen weniger Tage. Bei uns binnen weniger Monate? Jahre?

Schon beim Einzug in die Wohnung, und ich liebe meine Wohnung, habe ich

großzügig über notwendige Reparaturaufträge hinweg geschaut. Seien es gerissene Tapeten gewesen sein oder ein heruntergekommener Balkon oder ein defekter Duschkopf. Ich habe mich auch nicht beschwert, als ich Ihnen die Mängel per Mail mitgeteilt hatte und keine Antwort bekam. Okay, selbst schuld, aber ich wollte nicht gleich als Nörgler hier einziehen. Schwamm drüber.


Doch jetzt kann es mir keinesfalls egal sein. Ich bin über die Arbeitsweise der Genossenschaft sehr verärgert. Selbst Arbeiten im Treppenhaus … Warum wird nicht hintereinander weg gearbeitet? Ein

Projekt beendet, bevor ein neues begonnen wird? Warum wird nur gekleckert und nicht geglotzt? Was macht Ihr eigentlich mit unseren Genossenschaftsanteilen? Verplempern? Nun gut, das betrifft alle Mieter und ich will nicht die Einzige sein, die sich derart echauffiert.


Was jedoch in meiner Wohnung zur Reparatur ansteht... Sollte sich nicht innerhalb der nächsten Woche etwas in Bewegung setzen und sei es zu mindestens ein Sachverständiger, dann werde ich meine Miete wohl kürzen müssen. Einen Termin beim Mieterverein habe ich mir schon geben lassen, damit

dieser mich in rechtlichen Dingen beraten kann. Sie hören auf jeden Fall in sieben Tagen nochmals von mir. Ihre Mieterin A.B.




















Brief an ... Dich ???




























Hallo mein lieber „Jemand“, meine lieben „???“, du bist derjenige, dem meine Gedanken gehören. Du hast keinen Namen und doch so viel Namen. Du bist eine Person und doch so viele Personen.

Mag sich mit diesem Brief angesprochen fühlen, der meint, sich darin wieder zu erkennen. Du bist der, der mich ständig zum Nachdenken über mich und mein Leben anregt, anstößt, zwingt.

Ich habe dich kennen gelernt, ich weiß nicht mehr wann, wie und wo.

Erinnerst du dich vielleicht?

Du hast mir aus deinem Leben erzählt, deiner Kindheit, von deinen Eltern, deiner großen Liebe, deiner Familie. Du hast mir deine Nöte und Leiden geklagt und Trost und Rat bei mir gesucht. Du hast mir aber auch die Schönheit des Lebens und der Liebe beigebracht. Du hast mir gezeigt, dass es sich lohnt zu leben, zu lieben, zu kämpfen. Du hast gesagt: „Gehe mit erhobenen Haupt durchs Leben und kämpfe für dein Glück!“

Du hast mir zugehört, wenn ich nicht weiter wusste. Du hast meine Hand genommen und mir Trost gespendet, mir Mut gemacht. Du hast mit deinen Worten mein Herz berührt und mir Liebe und

Freundschaft geschenkt. Du hast mit mir gelacht und geweint, getanzt und geruht, gelernt, gelebt. Du warst meine Inspiration, meine Muse, wenn mich die grüne Langeweile überfallen wollte. Du warst mein Netz, wenn ich drohte, in ein großes schwarzes Loch zu fallen.

Du bist in meinen Erinnerungen, meinen Gedanken und meinen Fantasien. Du bist immer in mir und um mich herum. Durch dich habe ich den Mut gefunden, endlich wieder zu schreiben, zu zeichnen, zu singen, zu lernen und zu leben. Auch das mit dem Lieben bekomme ich über lang oder kurz auch auf die Reihe. Ich arbeite daran, versprochen.

Ich habe meine Kinder ziehen lassen, als sie flügge waren. Klammern sei nicht cool und schade nur, hast du gemeint. Ich habe es verstanden. Sicher nicht gleich, doch nach längerem Nachdenken.

Ich arbeite jetzt an meinem Glück, lege mir etwas gesunden Egoismus zu, lerne „Nein“ zu sagen und widme mich Dingen, die mir Freude machen.

Ich verlasse langsam aber sicher den Pfad eines „Gutmenschen“.

Ich musste lachen, als du mich das erste Mal so bezeichnet hast. Ich fragte: „Was ist denn ein Gutmensch?“ Du meintest, einer, der alles für andere macht und sich dabei vergisst. Ein Gutmensch ist ein Idiot.

Tja, wer will schon ein Idiot sein? Du hast mich zum Nachdenken gebracht, immer und immer wieder. Immer dann, wenn ich an dich denke, wenn du in meinen Gedanken bist.

… und genau das passiert immer, gestern, heute, morgen und gerade in diesem Moment. In Gedanken an dich, sei ganz ganz lieb gegrüßt von A.B.

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Hörbuch

Über den Autor

abschuetze
Wir schreiben heute den 24.Mai 2014 und ich trete voller Erwartung in die Gefielde von "myStorys" ein.
Ich bin A.B.Schuetze.

Wir kreuzen das Sternenbild "Schütze" und erkunden dessen Eigenschaften.

Da wir gerade davon sprechen ... vergesst alles, was ihr über Schütze-Frauen gelesen habt. So ganz unter uns ... ihr werdet mein Wesen darin nicht entdecken.

Hab ich eure Neugier erweckt? Wollt ihr mich kennen lernen?

Nichts leichter als das.
Ich treibe mich meist auf myStorys ... lest meine "Bücher" ... oder auf Facebook, Google u.s.w. herum :))
Irgendwo werdet ihr mich schon finden.

LG von Antje

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schnief Da sind tolle Briefe und beim zweiten musste ich schon grinsen.
Übrigens, Hausmeistertätigkeiten dürfen nur im allgemeinen Bereich ausgeführt werden, ich würde eine Mietminderung von 10 % von der Grundmiete fürs Badezimmer (Fleck an der Decke, dort liegt wahrscheinlich ein Rohrbruch in der darüber liegenden Wohnung vor) zusätzlich 15 % für den durchlaufenden Spülkasten anmelden.
Liebe Grüße Manuela
Vor langer Zeit - Antworten
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