Keine Kontrolle
Langsam aber sicher beginnt die Zeit
unseren Sohn loszulassen, noch heut'
Wir haben ihn gewissenhaft alles beigebracht
und in ihn die Aufmerksamkeit angefacht
Jetzt macht er sich auf den Weg in die Welt
mit gepackten Taschen und einer handvoll Geld
reist alleine und fliegt über den großen Teich
Ehrlich, da werden meine Knie schon weich
Ich kann nur mehr Vertrauen dass er alles weiß
Mir wird es da uns Herz herum echt heiß
Ich habe ihn als Bündel vor Jahren gehalten
Heute beginnt er selbst sein Leben zu gestalten
Verdammt, es berührt mich mehr als ich dachte
Früher neckte ich meine Mutter damit und lachte
Heute stehe ich auf der anderen Seite des Geschehens
So ist das klickende Uhrwerk des stetigen Lebens
Kinder sind eben eine Leihgabe um sie zu führen
ihnen alles näher zu bringen und lehren zu spüren
durch Hoch und Tiefs gemeinsam Wege zu gehen
und in diesem ganzen Gewühl ihnen beizustehen
Ich habe keine Kontrolle mehr über die nächsten Schritte
Ich habe bloß einen Wunsch ans Universum, eine Bitte
Behüte ihn, diesen Racker, wo es in Deiner Macht steht
Lass ein paar Zufälle ihn zufallen, sofern das geht
Greife ein wenn Gefahr ihn unvermeidlich droht
Vielleicht bringst Du mit einer Idee wieder alles ins Lot
Lass ihn gestärkt aus dem Geschehen heraustreten
Ja, dafür würde ich sogar beginnen leise zu beten
Unbeschreiblich welche Gedanken in mir erscheinen
Ich fühle mich so berührt, mir ist zum Weinen
Sorge, Angst, gepaart mit Zuversicht und Urvertrauen
Ich kann auf seine innere Stärke heute schon bauen
Ich lasse Dich los und öffne alle Sicherheitsschranken
Ich bin immer für Dich hier wenn Du beginnst zu wanken
Ich bin für jeden benötigten Rat für Dich immer hier
und ... ab heute stehst Du auf der Treppe neben mir