Ich habe meinen Geburtstag verschlafen, und es ist mir egal.
Viele Blumen habe ich bekommen, und einen Winterschal.
Erstere werden bald verblühen, letztere im Kaminfeuer verglühen.
Ich habe meine Gäste verpasst, und mir spielt es keine Rolle.
Nachdem sie sturmgeklingelt haben, denken sie bestimmt, ich wäre verschollen.
Sollen sie doch wieder gehen, anstatt stundenlang vor der Tür zu stehen.
Ich habe meinen Kuchen nicht gegessen, denn ich habe keinen gemacht.
Stattdessen nächtelang über meine eigenen Witze gelacht.
Deshalb ist der Kühlschrank heute leer, ausser einigen Flaschen Bier.
Ich habe heute kein Selbstmitleid verspürt.
Fühle, wie es zusammen mit dem Schal langsam verglüht.
Höre die Funken leise zischen, sehe, wie sich die Flammen mit
den Fasern vermischen.
Ich habe meinen Geburtstag verschlafen, und es fühlt sich gut an.
Inzwischen sind die Sachen nun endgültig verbrannt.
Dies ist ein Gedicht, das ich vorhin geschrieben habe, weil ich nicht einschlafen kann. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich nachts besser schreiben kann als tagsüber. Geht es euch manchmal auch so?