Auf einmal war die Maus ein Pferd
Klaus, die Maus ist nun ein Pferd,
denn ihr Freund die Laus, der Gerd,
wohnt in ihrem Fell verborgen
und lässt sich von der Maus versorgen.
Am Morgen möchte Gerd in Weiten,
auf Feldern und durch Täler reiten.
Und so bittet er den Klaus,
komm, wir reiten heut‘ mal aus.
Die Beiden hatten wirklich Spaß,
weil Gerd so fest im Fell auch saß.
"Oh je" sagte sehr oft die Maus,
die Angst bekam, die Laus fällt raus.
Immer weiter im Galopp,
rannte Klaus und auf dem Kopp,
lachte Gerd und spornte an,
alsdann die Zeit im Nu verrann.
Von Weitem nun die Uhr ertont,
die im Dorf im Kirchturm thront.
Das Mausgesicht mutiert zur Fratze,
„in Bälde kommt die doofe Katze.“
Gerd sagt „he, dann renne schnell,
ist die Katze erst zur Stell,
kommen wir in schwere Not,
wenn die dich fängt dann sind wir tot!“
Gesagt getan, drauflos gerannt,
was Läuschen dann auch lustig fand.
Um die Wette mit dem Wind...
Na gut, nicht ganz wohl so geschwind.
Auf dem Feld voll Stock und Steine,
rasten Mäuschen kleine Beine.
Gerd sprang auf und hüpfte nieder,
auf und ab und immer wieder.
Dann Daheim in ihrer Scheune,
fielen beide um, in Träume.
Der nächste Tag wird dann ein neuer,
für Klaus und Läuschens Abenteuer.
Am nächsten Morgen...
Als Gerd erwacht und rekelt sich,
liegt Klaus im Heu und regt sich nich‘,
die Laus erkennt recht schnell den Grund,
ganz in der Nähe schlief der Hund.
Doch plötzlich, auf die Nasenspitze,
fällt ein Strahl durch eine Ritze,
die Sonne meint es ja nur gut,
doch ahnt sie nicht, was sie grad tut.
Klaus erzittert, weich die Knie,
mit einem riesigen Hatschi,
musste er nun kräftig niesen
und weckte auf, den Hunderiesen.
Der Hund, der zweite Boss vom Hof,
findet alle Mäuse doof.
Der Bauer muss nichts zweimal sagen,
„ein Hund muss Kleingetier verjagen!“
Mit einem mächtig großem Satz,
springt der Hund von seinem Platz,
geradewegs zum Haufen Heu…
doch das war dem Klaus nicht neu.
Noch eh der Hund es hat gerafft,
hat Klaus sich flink dort weggeschafft.
Unter dem Heu lag Maschendraht
und Rex erfuhr, wie weh das tat.
Doch wär‘ Rex nicht der Tiere Boss,
wenn ihm so leicht ‘ne Träne floss,
die Nase brannte ihm gar sehr,
drum jagte er die Maus noch mehr.
Die Maus kroch tief ins Heu hinein,
Läuschen ließ ihn nicht allein,
doch schien Klaus langsam zu begreifen,
der Draht könnt Gerd vom Fell abzustreifen.
Und so schlug Klaus schnell einen Haken,
zum Wäscheplatz, mit weißen Laken,
wo einen Fehler nun beging,
der Hund, der sich darin verfing.
Die Bäuerin sah das Theater,
schrie entsetzt „ich schick den Kater...
Rex, lass bloß die Mäuse sein,
du reißt mir ja die Wäsche ein!“
Dem Hund gefiel das aber nicht,
wutentstellt war sein Gesicht,
er schnaufte „wart nur, dumme Maus,
ich hab dich gleich, dann ist es aus.“
Auf dem Weg lag eine Schippe,
Klaus ersann sich eine Schnippe,
so sprang er vorn auf's Schaufelblatt,
damit er was zum wippen hat.
Sein Plan erreichte auch sein Ziel
und Rex, erwischt vom Schippenstiel,
hat nun genug, es reichte ihm
und musste nun den Schwanz einzieh'n.
Die Flucht fand nun für heut' ein Ende,
der Hund verzog sich ins Gelände.
Maus und Läuschen freute das,
gefährlich war's, doch auch viel Spaß.
Klaus ist krank ...
Klaus ist krank, ihn plagt der Rücken,
Gerd, das Läuschen wollt drum pflücken,
zum Trost 'ne Rose für den Freund,
die Blüte rot, das Blatt umsäumt.
Doch ist Gerd klein, die Dornen lang,
so nahm er sich zum Blumenfang,
seinen Vetter, der hier wohnt,
der auch auf einer Maus fest thront.
Sie machten einen Pflückeplan,
zu zweit gedacht und dann getan,
blieb Vetter unten, Gerdchen oben,
dann wurd gerüttelt und geschoben.
Die Läuse machten das geschickt,
alsdann die Blume war geknickt,
schleppten sie mit aller Kraft,
sie hin zu Klaus, es war geschafft.
Als dann Klaus die Rose sah,
war eines ihm nun völlig klar,
ein Freund, der stets für einen da,
ist unbezahlbar, wunderbar.
Ob wer nun groß ist oder klein,
er muss ein guter Freund nur sein.,
wer in der Not an einen denkt,
tut es mit Herz, wenn er beschenkt.
"Danke" sagt Klaus, Gerd und Vetter,
dann schauten sie ins schöne Wetter,
denn Klärchen meint es gut indess,
wie auch bei Klaus der Heilprozess.
©by Wolfgang Görs --
*** Fortsetzung folgt ***