Fantasy & Horror
Lichtbringer Kapitel 31

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"2 Kapitel in einem. Why ? Why not!"
Veröffentlicht am 21. Juli 2014, 44 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
2 Kapitel in einem. Why ? Why not!

Lichtbringer Kapitel 31

einleitung


Das Kaiserreich von Canton, versinkt im Krieg, zwischen den rivalisierenden Armeen des Zauberfürsten Simon Belfare und den Streitkräften der Herrschenden Ordeal-Dynastie. Während beide Seiten das Land, ohne Rücksicht verbrennen, versuchen tausende von Flüchtlingen sich vor den, immer weiter um sich greifenden Kämpfen, nach Süden zu retten. Inmitten all dieser Unruhen, möchte der wandernde Schmied Leif, eigentlich nur in Ruhe gelassen werden. Schließlich, doch gezwungen, sich einem

der Flüchtlingstrecks anzuschließen, macht er sich auf den Weg, die Zerstörung, wie so viele, hinter sich zu lassen. Unwissend, das der Schlüssel, zum Ausgang des Krieges, bald in seinen Händen liegen wird. Und eine Welt, in der es keine richtige Seite mehr gibt, ist ein gefährliches Pflaster. Bildquelle : Kurt Bouda / pixelio.de

Kapitel 31 Triell


Celani war die erste, die bleiben wollte. Zusammen mit Kornelius und den drei verbliebenen Milizionären, die Leif ausgebildet hatte... Lewyn sagte erst gar nichts, sondern stellte sich einfach zu ihnen. Erik wollte erst verhindern, dass Sandria blieb, gab dann jedoch nach einem kurzen Wortgefecht auf. Viel Zeit blieb ihnen wohl so oder so nicht. Oder eine große Chance. Sie konnten nur hoffen, das Ordt schnell zurück käme, sonst gäbe es Tote. Ein Dutzend

Gardisten hatte sich vor den Zelten formiert. Noch schienen die Soldaten des Kaisers wohl unsicher, was sie von der siebenköpfigen Gruppe halten sollten, die scheinbar Anstalten machte, sich ihnen in den Weg zu stellen. Celani zitterte, während sie versuchte, sich an das Gewicht des Schwerts in ihrer Hand zu gewöhnen. Sie hatten was… vier wirkliche Kämpfer? Erik und die drei Milizionäre. Kornelius konnte sicher ein Schwert halten und damit umgehen, aber, der Mann war alt. Sandria war eine Bardin. Und sie selbst…. Die Gejarn zwang sich ruhig zu atmen. Sie war immer nur weggelaufen.

Bis jetzt…. Und jetzt blieb ihr nicht mehr viel zu verlieren. Sie hatte schon versagt. Celani lache, ohne zu wissen warum. Sie hatte oft genug um ihr Leben fürchten müssen und ihren Tod mehr als einmal vor Augen gehabt. Aber so zu enden hatte bisher nicht auf der Liste gestanden. Am Rand des Lagers machte sich eine Gruppe Bogenschützen bereit. Offenbar hatten die Gardisten nicht vor, sich auf einen Kampf mit ihnen einzulassen, Auch gut. Es machte keinen Unterschied mehr. Die Gejarn trat ein Stück vor. Sich vor Pfeilen verstecken war unmöglich. Auf eine Weise, hatte sie schon mit ihrem Leben abgeschlossen.

Entweder Ordt tauchte innerhalb der nächsten Herzschläge wieder auf oder sie waren verloren. Erik schien das gleiche zu denken, blieb aber überraschend ruhig. Mit einer der Pistolen die er trug, peilte er die Gruppe Schützen vor den Zelten an und drückte ab. Flammen schlugen aus der Mündung der Waffe. Celani glaubte nicht, dass der Mann auf diese Entfernung etwas treffen konnte, dann jedoch sackte tatsächlich einer der Gardisten in sich zusammen. Der Arzt verlor keine Zeit, sondern schwenkte mit der Waffe schon zu seinem nächsten Ziel. Im gleichen Augenblick, hatten die Bogenschützen schon Pfeile auf die

Sehnen gespannt. Sie konnten sich nirgendwo in Deckung bringen. Celani konnte nur einen kurzen Moment die dünnen Schatten sehen, die über den Himmel jagten. Bevor die Schwerkraft die Oberhand gewann und die in der Sonne glitzernden Pfeilspitzen sich Richtung Erdboden senkten. Auf die Gruppe Flüchtlinge zu…. „Euer Arm.“ Diese ersten Worte überraschten Leif. Einen Moment glaubte der Schmied sich vielleicht einfach nur verhört zu haben. Robert jedoch hatte sich auf den

Schwertknauf gestützt und schien auf eine Antwort zu warten. Es war seltsam ihn nach all der Zeit wieder gegenüber zu stehen. Natürlich hatte er gewusst, dass die anderen ihn für einen Verräter halten mussten. „Verstaucht glaube ich.“ Es hatte keinen Sinn, den Prätorianer anzulügen. Robert würde es herausfinden, sobald ihr Kampf begann. Der unvermeidbar war, wie Leif klar wurde. Im Augenblick glaubte er nicht, dass er seinem alten Schüler, groß etwas entgegenzusetzen hätte. Er war erschöpft und verletzt. Robert hingegen ausgeruht und trug die typische Plattenpanzerung der kaiserlichen Elite.

Was der Mann jedoch nun tat, brachte seine drei Begleiter offenbar dazu, endgültig an dessen Verstand zu zweifeln. Robert hob das Schwert wieder auf und nahm die linke Hand auf den Rücken. „Verrückter Mensch.“ , hörte Leif einen der Gejarn flüstern. Der Prätorianer achtete kaum darauf, sondern bedeutete den drei abermals, sich unter keinen Umstände einzumischen, während er auf Leif zutrat. „Heute werdet Ihr bezahlen Leif.“ Robert riss das Schwert hoch und ging auf ihn los. Es war ein ungezielter Schlag, eine Attacke, von der wusste, dass Leif sie

parieren konnte. Der Stahl traf sich in der Luft und der Schmied machte rasch einen Satz zurück. Er schüttelte den Kopf. „Für was ? Ich musste gehen, ich hatte keine Wahl….“ Robert antwortete nicht, sondern schlug sofort wieder auf ihn ein. Diesmal wurde aus dem vorsichtigen abtasten, Ernst. Sein Gegner ließ einen Sturm aus Stahl auf ihn niedergehen und Leif sah sich gezwungen zurückzuweichen um nicht getroffen zu werden. So stürmisch Robert auch Kämpfte, seine Bewegungen waren sparsam, perfekt… jeder Schlag präzise. Wenn Leif nicht das Ziel von dessen

Kampfkunst gewesen wäre, er hätte beinahe so etwas wie Stolz empfunden. So jedoch drängte ihn der Mann rasch in die Defensive und jagte ihn durch das Gewirr aus Zelten und Leinen vor sich her. Leif schnitt einige der Seile durch, welche die Zelte aufrecht hielten und hoffte sich so, eine Atempause zu verschaffen. Wenn er den Moment der Verwirrung ausnutzte, konnte er vielleicht entkommen…. Robert jedoch kam seinem Plan zuvor und hechtete unter den zusammenbrechenden Zelten hindurch. Nur die drei Wolfssöldner blieben hinter den Trümmern zurück. Die Stoffplanen fielen über ein fast erloschenes Feuer.

Die Flammen fanden plötzlich neue Nahrung und verzehrten das Zelt. Funken und brennende Fetzen füllten die Luft, die auf weitere Teile des Lagers übersprangen. Leif wiederum fand sich keinen Herzschlag später, erneut im Duell mit Robert wieder. Diesmal jedoch kämpfte der Schmied verbissener. Gut, wenn ihn der Mann nicht entkommen ließ, blieb ihm nur eine Möglichkeit. Gewinnen. Eine Weile war nur das klirren von Stahl zu hören. Die beiden Kämpfer versuchten alles, was ihre Ausbildung hergab. Finten und Paraden, denen das Auge kaum folgen konnte wechselten sich mit kurzen

Pattsituationen ab. Leif trat nach seinen Gegner, der über den Fuß hinwegsetzte und versuchte, in seinen Rücken zu kommen. Der Schmied jedoch wirbelte herum und versetzte Robert einen Schlag mit der flachen Schwertseite. Der Prätorianer stolperte zwischen den brennenden Zelten zurück, hinaus auf offenes Land. Leif setzte sofort nach und wurde von der Seite angegriffen. Robert hatte sich im Rauch der Feuer verborgen und auf ihn gewartet…. Offenbar war jedoch sein Umhang dabei in Brand geraten, aber sein Gegner schenkte den qualmenden Flammen kaum Beachtung, die ihn wie einen Dämon erscheinen ließen. Wieder traf Stahl

funkenschlagend auf Stahl. Sie hatten das Lager einmal durchquert, wie Leif mit einem raschen Blick über die Schulter feststellte. Nun befanden sie sich über den Klippen und dem Pfad, der hinab zum Fluss führte. Lediglich ein altersschwacher Holzzaun sicherte den Abgrund. Das Wasser strömte hier träger und die Ufer waren nicht ganz so steil. Trotzdem gefiel es Leif nicht, den Hang im Rücken zu haben. Als Robert ihn erneut Angriff, machte er keine Anstalten, den Hieb zu parieren, sondern tauchte in die entgegengesetzte Richtung weg. Robert hatte zu viel Schwung genommen und konnte nicht mehr abbremsen.

Stattdessen krachte er direkt in die Holzgeländer. Das Material ächzte, als der Mann sich blitzschnell wieder davon abstieß und zu Leif herumwirbelte. Dieser nutzte den kurzen Moment und trat erneut nach dem Prätorianer. Auch wenn er ihn durch die Rüstung nicht verletzen konnte, der Stoß tat seine Wirkung. Erneut stolperte Robert zurück. Und diesmal hielt das Geländer nicht mehr stand. Das Holz splitterte. Einen Moment lang hing Robert noch wie in der Schwebe, dann gewann das Gewicht seiner Rüstung die Oberhand und er stürzte ab. Sich überschlagend rutschte der Prätorianer den Hang hinab und schlug im träge dahin strömenden

Flusswasser auf. Was vom brennenden Mantel seines Gegners übrig war, verlosch zischend. Leif stützte sich einen Moment schwer atmend auf seine Waffe. Robert blieb regungslos liegen. Vielleicht hatte der Sturz ihn getötet, dachte der Schmied. Dann jedoch bewegte sich die Gestalt wieder. Robert richtete sich schwerfällig auf. „Ist das alles was Ihr könnt?“, schrie er von unten herauf und richtete die Klinge herausfordernd nach oben. „Kommt schon, Verräter, bringen wir’s zu Ende.“ Leif zögerte, aber nur einen Moment, dann setzte er über den zerschmetterten

Zaun und rutschte den Erdhang auf den Füßen hinab. Bevor er das Ende des Abhangs erreichte, sprang er beiseite um nicht direkt in Robert hineinzulaufen. Er landete im knietiefen Wasser. Sein Aufprall erzeugte in paar Wellen, die seine Kleidung nun nicht nur mit Schweiß, sondern auch mit Wasser durchnetzten. Ein feiner Sprühnebel ging über ihn und den wartenden Robert nieder. Leif umklammerte das Heft seines Schwerts mit der gesunden Hand. Das war noch nicht vorbei…. Celani musste mehrmals blinzeln, m

sich davon zu überzeugen, dass sie nicht träumte. Aber die entsetzten Rufe der Bogenschützen, beim Lager, überzeugten sie endgültig. Die Pfeile, die eben noch als tödlicher Regen durch die Luft geflogen waren, hingen nun still. Als wäre die Luft über der kleinen Gruppe von einem Moment auf den anderen so dicht wie Stahl geworden, schwebten die Projektile völlig nutzlos über ihren Köpfen. Es war Eriks Stimme, die das Schweigen brach. „Lewyn! Haha, ich wusste doch das Ihr das könnt.“ Die Gejarn drehte sich zu dem jungen Zauberer um. Lewyn hatte eine Hand

zum Himmel gerichtet und die Augen geschlossen. Schweißperlen standen auf seinem Gesicht und… Geister, sie schien beinahe dabei zusehen zu können, wie seine Haare die Farbe verloren. Der Magier murmelte irgendetwas vor sich hin, dann öffnete er die Augen und richtete die zweite Hand nach oben. Als würde er ein unsichtbares Gewicht heben, spannte er die Muskeln an und drückte gegen die Luft. Von einem Augenblick auf den anderen wurden die Pfeile aus ihrer Erstarrung gerissen. Die stählernen Spitzen drehten sich in der Luft… und jagten in Richtung des Lagers davon. Die von diesem magischen Gegenangriff völlig überraschten

Soldaten schafften es nicht mehr, sich rechtzeitig zurückzuziehen. Ein schwarzer Pfeilhagel ging über sie nieder und fällte mehr als die Hälfte von ihnen. Erik hatte derweil die noch geladene Pistole aus dem Halfter gezogen. „Auf sie, los, solange wir die Chance haben.“ Der Arzt rannte los und es dauerte nur einen Herzschlag, bis ihm die anderen folgten. Die kaiserlichen Gardisten waren, nach wie vor in heillosem Durcheinander und schafften es nicht mehr, sich wieder zu formieren, bevor die Flüchtlinge heran waren. Celani fand sich plötzlich Auge in Auge mit einem Soldaten, der

offenbar genauso überrascht war, wie die Gejarn. Aber er erholte sich schneller davon. Der Mann hieb mit einem Schwert nach ihr, während sie noch wie erstarrt dastand. Dann endlich gehorchte ihr Körper, ihr wieder. Sie sprang zur Seite, schneller als der Blick ihres Gegners ihr folgen konnte und schlug einfach blind zu. Es war ein seltsames Gefühl, zu merken, wie sich die Klinge durch das Kettenhemd und dann Fleisch und Knochen des Gardisten fraß. Ihr wurde Übel davon aber auf der anderen Seite…. „Ha, das ist ja eigentlich ganz einfach….“ Ihr blieb kaum Zeit, sich über diesen

kleinen Sieg zu freuen. Schon musste sie sich unter dem Schwert eines zweiten Gardisten wegducken, der sie von der Seite angriff. Bevor Celani sich dem Mann jedoch wieder zuwenden konnte, wurde dieser in einen Feuerball gehüllt. Lewyn hatte mittlerweile wieder zu ihnen aufgeschlossen. Nach wie vor blitzte kalte Wut in seinen Augen. Die Haare des jungen Zauberers waren mittlerweile vollständig ergraut, trotzdem hörte er nicht auf, ihre Gegner zu dezimieren. Celani hatte so etwas noch nie gesehen. Bevor der Magier sich jedoch ein neues Ziel suchen konnte, erstarrte er plötzlich. Lewyn schwankte einen

Moment, dann brach er zusammen. Celani war sofort da um den Hexer aufzufangen und ehe sie sich versah, war auch Erik an ihrer Seite. „Verflucht, muss der Junge es denn auch gleich übertreiben.“ Der Arzt scheuchte sie mit hektischen Bewegungen beiseite, während er Lewyns Hals und Brust abtastete. „Verdammt….“ Erik setzte sich auf und sah kurz starr vor sich hin. „Was… was ist ?“ Der Arzt wischte sich Schweiß und Schmutz aus dem Gesicht. „Er ist tot….“ Hinter Celani und Erik schlugen nun

Flammen zwischen den Zelten des Lagers hervor. Die Gejarn drehte den Kopf. „War… war er das ?“ Erik folgte ihrem Blick zu den brennenden Zelten. „Nein… nein ich glaube nicht.“ „Geister, wenn Ordt und Leif da drin sind….“ Er nickte. „Geht, sucht sie. Wir halten sie hier auf.“ Celani nickte, bevor sie losrannte und im Labyrinth des Lagers verschwand. Der Arzt lies Lewyns Kopf sanft zur Erde sinken. „Ich werde das nicht vergessen.“, flüsterte er und schloss dem toten

Magier die Augen. Er hatte ihm eine Chance gegeben… und Lewyn hatte im Gegenzug ihnen allen eine Chance gegeben. Es war schwerer, sich im Wasser zu bewegen. Das Flussbett war tückisch und bestand aus vielen kleinen Kieseln, die ihren Füßen kaum Halt boten. Trotzdem setzten Leif und Robert ihren Kampf ohne Rücksicht fort. „Ihr habt uns verraten Leif. Ihr werdet heute nicht entkommen.“ Das Klirren des Stahls hallte von den Klippen wieder.

„Robert ich habe Euch verlassen weil ich nicht mehr konnte… versteht das doch….“ Einmal glaubte Leif, dass sich der Prätorianer eine Blöße gegeben hatte und stieß zu. Der Schlag prallte an der Rüstung seines Gegners ab und hinterließ nur eine kleine Beule im Metall. Robert hingegen schlug ihm das Heft seines Schwerts ins Gesicht. Die Flügel der Drachenstatuette am Knauf waren spitz zu gefeilt und hinterließen blutige Striemen auf Leifs Wange. Der Schmied stolperte rückwärts und erwartete jeden Moment, dass sich ihm der Stahl in den Körper bohrte. Stattdessen stieß ein Schatten von oben auf den völlig

überraschten Prätorianer herab. Robert und der Neuankömmling stürzten beide in den Fluss und tauchten wenige Herzschläge später wieder auf. „Das Armband Prätorianer. Jetzt !“ Leif erkannte den schwarzen Wolf natürlich wieder, der sich vor Robert aufgebaut hatte, das Schwert in der Hand. Ordt. Dieser Irre musste einfach von den Klippen gesprungen sein, dachte der Schmied ungläubig. Leif wusste einen Moment nicht, wen er angreifen sollte… „Ihr seid also auch nur hinter dem Stein her.“ „Und Ihr würdet ihn mir nicht aushändigen.“

„Nein.“ Der Schmied richtete das Schwert auf den Gejarn. „Dann sterbt Ihr eben Beide.“ „Also seid Ihr der Abweichler in unseren Reihen.“ Robert grinste düster. „Darauf läuft es dann wohl hinaus. Für Euch und Leif.“ Leif und Ordt griffen den Prätorianer beinahe zeitgleich an. Robert wehrte den Schlag des Gejarn ab und sprang grade rechtzeitig beiseite, um Leif auszuweichen. Dieser wäre beinahe in Ordt hineingelaufen, der den Schlag grade noch parieren konnte und nun auf den Schmied losging. Robert seinerseits versuchte nun in den Rücken des Wolfs zu kommen und

schlug zu. Der Gejarn wich grade noch aus so, dass sich nun wieder Leif und der Prätorianer gegenüberstanden. Ein rascher Schlagabtausch führte nur zu einem erneuten Patt zwischen den beiden Kämpfern. „Gebt Ihr auf?“ „Vergesst es.“, knurrte Robert. „Hatte ich auch nicht erwartet.“ Leif nahm eine Bewegung hinter sich wahr und sprang bei Seite. Ordt hatte versucht, sich an ihn heran zu schleichen, nun jedoch fand sich der Gejarn Auge in Auge mit Robert. Diesmal kam der Prätorianer nicht dazu, den Angriff zu parieren. Leif sah noch den Ausdruck grenzenloser Überraschung

in seinem Gesicht. Ordts Schwert traf ihm am Arm und trennte das Armband sauber ab, während die Klinge einen tiefen Schnitt im Fleisch seines Gegners hinterließ. Der Silberreif wirbelte einen Moment durch die Luft, bevor er am Ufer aufschlug und zwischen den Steinen dort liegen blieb. Robert stolperte zurück, das Schwert fiel ihm aus der Hand und der Wolf und setzte sofort nach. Der Schwertstreich traf den Mann und hinterließ einen weiteren Schnitt in dessen Seite. Bevor er jedoch dazu kam, den Prätorianer zu erledigen, war Leif schon wieder heran und trieb Ordt mit einer

Reihe von Schwerthieben zurück. Der Wolf wich zurück und sah einen Augenblick zwischen dem Schmied und dem Ufer hin und her… dann machte er einen Hechtsprung in Richtung der Stelle, an der das Armband lag. Leif wollte ihm nachsetzen, wurde jedoch daran gehindert, als er eine Bewegung hinter sich bemerkte. Robert hatte sich wieder gefangen und ging nun trotz seiner Verletzung, wieder auf den Schmied los. Nun jedoch war es Leif, der einen Vorteil hatte. Anstatt sich auf den Kampf einzulassen, entwaffnete er den Prätorianer mit wenigen Hieben und stürmte dann in Richtung Ufer los. Was er jedoch dort sah, veranlasste ihn fast

sofort wieder, langsamer zu werden. Ordt suchte bereits einen Fluchtweg über die Klippen. Die Ufer waren zu steil, um sie sicher hinauf zu klettern, aber der Pfad, der vom brennenden Lager hinab führte, wäre sicher einen Versuch wert. Er hätte es gleich geschafft. Sollten sich Leif und der Hauptmann der Prätorianer ruhig weiter im Wasser prügeln. Wenn er das Ufer erreichte und den Stein in die Finger bekam, konnte es ihm egal sein, wie das hier ausging. Als er sich jedoch ans Ufer zog, spürte er, wie sich ihm kalter Stahl an die Kehle legte. Oh verflucht.

Celani stand über ihm und sah alles andere als glücklich aus. In einer Hand hielt sie das zerstörte Armband in der anderen das Schwert, das direkt an Ordts Hals saß…. „Ihr habt nicht zufällig das gesucht, oder?“ Die Gejarn hielt den Armreif hoch. Leif atmete erleichtert auf, als er Celani entdeckte. Götter, er hatte bis jetzt gar nicht gewusst, wie sehr er die Gejarn schon vermisst hatte. Sie hatten es fürs Erste geschafft, dachte er erleichtert, während er ans Ufer watete. „So.“ Bevor Ordt die Gelegenheit hatte, davonzukommen, packte der Schmied den Mann und riss ihn auf die

Füße. „Und jetzt könntet Ihr uns einmal erzählen, wer Ihr wirklich seid und warum Ihr das Armband wollt.“ Der Wolf knurrte, was Lief jedoch nur als Anlass nahm, ihm den Arm auf den Rücken zu drehen. „Ist das nicht offensichtlich?“, fragte Celani ihrerseits. „Er arbeitet für Simon Belfare.“ „Schlaues Kätzchen . Besser die Träne Falamirs ist in unseren Händen, als in denen des Kaisers.“ „Ich habe nicht vor es in irgendjemandes Hände fallen zu lassen.“, erklärte die Gejarn. Der Wolf lachte.

„Euch wird auf Dauer keine Wahl bleiben.“ „Vielleicht, aber nicht heute.“ Leif ließ den Mann los und stieß ihn sofort von sich. „Ihr seid wirklich nicht in der Position irgendetwas zu fordern.“ „Ich fordere nicht ich gebe euch einen Rat.“ , erklärte Ordt lediglich. „Wir oder der Kaiser.“ Mit diesen Worten wendete sich der Gejarn um und verschwand die Klippen hinauf. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass der Mann wirklich weg war, drehte Leif sich um und suchte nach Robert. Doch von dem Prätorianer fehlte jede Spur. Egal, er konnte nicht weit kommen und

selbst wenn…. „Suchst Du jemanden?“ Er zuckte zusammen, als Celani ihm eine Hand auf den Arm legte. Er war nach wie vor aufs äußerste angespannt und wartete nur darauf, dass Robert wieder auftauchte. Aber der Mann blieb verschwunden. „Nur ein Bruchstück meiner Vergangenheit. Und… danke.“ „Wofür ?“ „Fürs rechtzeitig auftauchen.“ Er ließ sich am Ufer nieder und wartete darauf, dass sich sein Herzschlag und seine Atmung wieder normalisierten. Mit dem schwindenden Adrenalin, spürte er auch seine Verletzungen wieder. Zwar hatten, weder Robert noch Ordt, ihn

ernsthaft verletzt, aber die ohnehin schon vorhandenen Schnitte und Wunden, würden auch nicht ohne Folgen bleiben. Noch immer lief Blut aus dem Schnitt auf seiner Wange. Ich war ein zu guter Lehrer, dachte er benommen. Celani setzte sich zu ihm und lehnte den Kopf an seine Schulter. Leif schloss kurz die Augen. Aber zu lange konnte er nicht warten. Schon nach wenigen Augenblicken stand er wieder auf. „Wir sollten weiter.“ , meinte Leif, während er Celani wieder auf die Füße half. „Die andere sind hier doch sicher irgendwo?“

Als die beiden ins Lager zurückkehrten, war davon schon nicht mehr viel übrig. Asche und Glut bedeckten den Boden in weitem Umkreis, dazwischen vereinzelte, verkohlte Gestelle, die von den Zelten übrig geblieben waren. Einzelne verirrte Gardisten stolperten zwischen den Rauchfahnen hin und her, machten aber keine Anstalten mehr, sich ihnen in den Weg zu stellen. Stattdessen versuchten die meisten der Männer nur noch, so schnell wie möglich weg zu kommen. Als sie das zerstörte Lager etwa zur Hälfte durchquert hatten, tauchten die ersten Flüchtlinge aus den Dunstschleiern auf. Erik kniete vor

einem der Milizionäre, die Leif ausgebildet hatte. Der Mann hatte eine tiefe Schnittwunde über der Stirn, schien aber wieder auf die Beine zu kommen. Der Arzt drückte ihm ohne lange zu zögern ein mit Alkohol durchtränktes Tuch auf die Wunde und gab auch nicht viel, auf die plötzlichen Schmerzensschreie. Sandria musste ihm helfen, den Mann festzuhalten. „Besser als eine Infektion.“, kommentierte er nur, bevor er aufstand und sich den beiden Neuankömmlingen zuwandte. „Und ich dachte schon, wir haben uns zum letzten Mal gesehen. Kommt her ihr beide.“ Erik ließ dem Schmied kaum

Zeit für einen Protest, bevor er sowohl ihn als auch Celani in eine kurze Umarmung zog. „Götter, das ihr mir alle so was nie wieder macht.“ „Ich werde es versuchen.“, erwiderte Celani nur. „Nicht, wenn es sich vermeiden lässt.“, stimmte Leif zu. Ihm war nach wie vor schwindlig und er musste sich kurz, an einem der übriggebliebenen Zeltgerüste abstützen. „Wir habt Ihr das geschafft?“ Leif machte eine ausholende Geste und schloss damit das ganze Lager und die sich zerstreuenden Gardisten ein. „Es war Lewyn.“, antwortete Erik.

„Der arme Junge hat sich für uns geopfert, fürchte ich.“ Leif nickte nur, während sich in diesem Augenblick eine weitere Gestalt aus dem Nebel löste. „Hey und die wollten mich glatt davon überzeugen, dass Du ins Gras gebissen hast.“ Der Schmied traute einen Moment seinen Ohren nicht, während er herumwirbelte und sich Auge in Auge, mit einem breit grinsenden Kornelius wiederfand. Der Schmied war zu müde, um noch großartig überrascht zu sein, den Alten am Leben zu sehen. Heute konnte ihn wirklich gar nichts mehr verblüffen. „Du hast nicht zufällig noch meinen

Tabak? Ich hatte den, ganz unten in einem eurer Rucksäcke versteckt….“ Leif lachte lauthals. „Tut mir leid Kornelius, aber der ist… nun… weg.“ „Wie weg ?“ Der Alte sah einen Moment derart geknickt aus, dass auch die anderen in schallendes Gelächter ausbrachen.

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Crawley Sehr dynamisches Kapitel, auch wenn ich, diesen Ausgang nicht wirklich erwartet hätte. Hat mir trotzdem gut gefallen.

LG
Crawley
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter In beinahe jedem anderen Szenario wäre die Story allerdings auch hier zu Ende :-)
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Zentaur das waren nur anderthalb Kapitel;-)
LG Helga
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Sag bloß du hast nachgerechnet ?^^
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Zentaur ja genau, sonst hast mindestens 28 Seiten pro Kapitel veröffentlicht^^
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Zwei Kapitel in einem: Okay, solange es weiter geht, wie auch immer...

ja ein Pfeifchen zum Schluss wäre schon was gewesen... ;))
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Weiter gehts definitiv^^
lg
E:W
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