Hallo erstmal. Ich bin Nibitasha, aber man nennt mich auch Nibi. Ich habe eigentlich keine richtigen Freunde. Die Zeit in meiner Kindheit war sehr hart. Ich erzähle euch mal ein wenig über mich und meine Vergangenheit... Als ich geboren wurde, starb meine Mutter an Herzversagen und ich war nun mit meinem Vater alleine. Er behandelte mich so gut er konnte, obwohl er nach 5 Jahren nicht genügend Geld mehr besaß, um uns beide zu ernähren. Also wollte er mich los werden, und warf mich schließlich als Kleinkind aus unserer
kleinen Wohnung. Ihm war anscheinend egal was aus mir wurde, da in diesem Moment Hungersnot eingetroffen ist und alle um ihr überleben kämpften. Ich wusste mit 5 Jahren nicht sehr viel, wie ich mir zum Beispiel etwas zu Essen machen sollte oder wohin ich gehen soll und wem ich vertrauen kann. Ich wollte zwar zurück zu meinem Vater, aber er wies mich ab und schlug mich. Ich solle nie mehr zu ihm gehen, meinte er. Nun ging ich los mit dem Ziel bei jemandem anzukommen, der mich wirklich liebt und sich um mich mehr als nur 5 Jahre sorgt. Mir wurde bereits schwindlig, da ich 3 Tage lang bereits laufe. Schließlich kippte ich um. Ich dachte nur: "Es ist
aus...". Jedoch wachte ich in einer Höhle auf. Ich schaute mich um und erkannte Umrisse von einem Menschen. Sie gab mir etwas zu Essen. Es schmeckte gut und mir ging es gleich besser. Ich konnte nun mehr sehen: ein Mädchen saß fröhlich vor mir.
"Wer bist du" , fragte ich. "Ich weiß nicht wie ich heiße", verneinte sie, " ich habe niemanden." Ich stimmte zu und wir wurden Freunde. Wir hatten Essen, Trinken und mochten uns beide. Lange hielt diese Beziehung aber nicht an, da sie nach 2 Jahren vergiftet wurde. Kurz bevor sie starb, gab sie mir ein kleines Glöckchen. Ich soll es mit meinem Leben beschützen. So ging ich meinen eigenen Weg. Es war still, alles verwüstet, verbrannt, kein Leben. Ich wuchs mit dem Gedanken auf, dass jeder sterben muss, der anderen Leid zufügt. Eines Tages sah ich dann einen Mann mit einer
Waffe. Eine Pistole, die direkt auf mich zeigte. Ich ging auf ihn zu, bis er schließlich schrie: "Keinen Schritt näher oder ich schieße!" Ich befolgte seinen Anweisungen nicht. Er schoss auf mich, aber die Kugel blieb vor meinen Augen stehen. Ich erkannte dass die Umrisse davon rot wurden und es schließlich auf den Boden fiel. Der Mann war geschockt und schoss mehrere Male auf mich, dessen Kugeln ständig vor mir stehen bleiben, auf den Boden fielen und dampften. Es kam ein zweiter Mann, der mich von hinten packte, aber gleich wieder los lies und anfing zu schreien. Ich verstand es nicht, also schaue ich zu ihm runter. Er lag am Boden und hielt
qualvoll schreiend seine Hände, mit denen er mich berührte. Ich erinnerte mich an die Glocke und fragte mich ob es von ihr kam und es mit diesem Mädchen zusammen hängt. Jedenfalls rannte der andere Mann zu dem Mann am Boden. Ich ging zwei Schritte zurück. Ich hatte Angst, wollte aber wissen warum sie mich erschießen wollten. Die Angst überholte mich und ich rannte weg. Ab diesem Zeitpunkt wurde ich verfolgt und mehrere Male angegriffen. Mit Angriffen aus dem Hinterhalt, aus dem Nichts, Frontalangriffen und weiteren Arten versuchten sie mir zu schaden. Nichts davon funktionierte.
Ich ging durch einen Wald auf eine Weide mit viel Grün, einigen schönen Bäumen und die Natur in ihrem Element. Diese Wiese war so, wie ich sie noch nie gesehen habe. Ich legte mich darauf und schaute in den blauen Himmel. Die Wolken bewegten sich langsam. Wenn ich die Augen schloss, hörte ich das leise Rauschen von Blättern ganz genau. Schließlich band ich mir die Glocken an mein Handgelenk und schlief auf der Wiese ein. Mitten in der Nacht wachte ich auf. Ich konnte plötzlich alles genau sehen. Ich schaute mich um, alles war wie vorher. Ich stand auf und bemerkte,
dass der Platz an dem ich log verbrannt war. Ich ging eine Wasserquelle suchen und fand im Wald einen Wasserfall, der selbst in der Nacht wundervoll schimmerte. Ich wollte mich abkühlen, damit sowas nicht wieder passiert, und ging unter den Wasserfall. Ich spürte ein prickelndes, kaltes und nasses Gefühl an meiner Haut. Ganz normal, wie vom Wasser zu erwarten. Doch, als ich aus dem Wasser stieg, dampfte meine Haut und das Wasser verdunstete. Ich dachte: "Muss ich die gesamte Nacht im Wasser schlafen, damit ich nicht der Natur schade?" Anscheinend sah es so aus und ich blieb für den Rest der Nacht im Wasser. Es war sehr unbequem auf
Steinen und gleichzeitig im kalten Wasser zu liegen. Außerdem fühlte ich mich beobachtet. Am Morgen fand ich mich nur in der Hälfte des Wassers wieder. Ich stand auf und erneut fing meine Haut an zu dampfen. Ich nahm das Glöckchen fest in die Hand, da ich dachte, dass es von ihr kommt. Ich wollte sie zerstören, traute mich aber nicht. Also behielt ich es wie es war. So ging es Tage lang. Ich zerstörte jedoch immer mehr von diesem schönen Ort, wenn ich ihn nur berührte. Mein Essen nahm ich mir von kleinen Früchten und Obst, wie Äpfel und kleinen Beeren. Ich trank Wasser vom Fluss. Die ganzen Tage fühlte ich mich aber beobachtet,
was mich tierisch aufregt. Ich schaute mich um, konnte aber niemanden sehen. Ich ging herum. Während ich lief, fühlte es sich so an, als würde diese Person sich mit mir bewegen. " Was willst du von mir? Wieso kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen?", fragte ich. Es gab keine Antwort von diesem Jemand. Ich wunderte mich und setzte mich wieder ins Wasser. Vielleicht beobachtete er mich, weil er Informationen von mir wollte. Wie ich lebe, was meine Schwächen sind und so weiter. Ich ignorierte es die nächsten Tage und überlegte weiterhin, ob meine Fähigkeit von der Glocke stammt.
Eines Tages bin ich aus dem Wald gegangen, Richtung Innenstadt. Ich wusste, ich darf nichts und niemanden berühren, da es sonst verbrennen würde. Als ich in der Stadt ankam, schauten mich alle komisch an. Wahrscheinlich lag es an meinen schmutzigen Klamotten und meinem ungepflegten Haar. Ich ging weiter ins Stadtinnere. Es stank nach Abgasen von Autos, Tabakwaren und es war laut. Viele Menschen gingen umher, von einem Laden zum nächsten. Auf einmal warfen Jugendliche Eier auf mich. Das Eigelb wurde hart, genauso wie das Eiweiß in 3 Sekunden und beide fielen
steinhart ab. Ich schaute zu ihnen, während sie vor lauter Angst wegrennen. "Wie viele Jahre war ich in diesem Wald?", fragte ich mich selbst. Ich hörte aus dem Umkreis, dass angeblich ein Mädchen seit 12 Jahren gesucht wird. Gesucht? Das kann nicht auf mich zustimmen. Mein Vater hatte mich wohl eher rausgeschmissen. 7 Jahre wären das also,die ich insgesamt im Wald verbrachte, wenn ich dieses Mädchen wäre. Ich überlegte:"Eigentlich ist diese Kraft gar nicht so schlimm. Man kann mich nur nicht anfassen..." Da täuschte ich mich, denn als ich meine Hand ansah, bemerkte ich dass sie rote Ränder hat und aussah als würde meine Haut gleich
verbrennen. Das machte mir Angst und ich rannte weg. Leider gegen einen Polizisten mit einem Gesucht-Plakat. Ich ging etwas zurück und der Polizist meinte: "Hey, du bist doch dieses Mädchen! Komm mit mir und ich bringe dich nach Hause." Er streckte mir die Hand zu. Ich nahm sie nicht, da ich ihn nicht verletzen wollte. " Na mach schon!" - "Ich kann nicht Ihre Hand nehmen..." Er schaute mich verwirrt an: "Was soll das heißen, dass du meine Hand nicht nehmen kannst? Willst du wohl nicht mit? Du musst mit! Also stell dich nicht so an!" Er packte meine Hand, verzog sein Gesicht und ließ mich schnell wieder los. Anscheinend hat er
es verstanden, dass ich ihn nicht berühren kann. Nein, er versuchte es an meiner Kleidung. Er nahm mich an der Bluse und zog mich mit. Ich wollte nicht mit und packte seinen Arm. Der Polizist schrie auf und packte mich am Kragen mit in sein Auto, dabei beachtete er, mich nicht zu berühren. Was aber ein erneuter Fehler von ihm war, da der Autositz, auf dem ich saß, anfing zu qualmen. Er ignorierte es, machte das Fenster auf und tritt mit Vollgas auf die Pedale. Während der Fahrt nahm ich das Glöckchen in die Hand. Es beruhigte mich und gab mir ein Gefühl der Sicherheit. Als er endlich anhielt, zog er mich am Ärmel aus dem Auto und rief
Verstärkung. Ich sah, dass sein Arm an der Stelle verbrannt war, wo ich ihn berührte. Er schrie wieder auf, nachdem ich ihn berührte. Sofort ließ er mich los und ich rannte weg. Ich wollte zurück zu dem Ort, an dem ich die letzten 7 Jahre verbrachte. Ich befand mich aber ganz woanders: Häuser, Straßen, in der Stadt. In Panik eingeschlossen rannte ich zu dem nächst gelegenen Park.
Welches Zuhause meinte er? Zurück zu meinem Vater? Hatte er es sich wohl schon anders überlegt? Und das nach erst 7 Jahren!? Ich verstand das alles nicht und rannte tiefer rein. Ein paar Leute, die in diesem Park spazierten, haben mich natürlich bemerkt wie ich weinend da durch renne. Schließlich konnte ich nicht mehr und legte mich auf eine Wiese. Es fing an zu qualmen, wie immer. Ich war immernoch außer Atem und mein Körper zitterte. Mit Überanstrengung ist nicht zu spaßen. Eine Frau kam zu mir, schüchtern fragte:
" Ist ... alles in Ordnung bei dir, Süße?" Ich setzte mich hin und schaute trüb zu ihr rüber. Sie zitterte leicht, da die Grashalme, auf denen ich lag, komplett verbrannt waren. Ich seuftzte. Wieso... Wieso musste das gerade mir passieren? Ich nahm das Glöckchen in die Hand, während sich meine Tränen in den Augen sammelten. Mein Griff wurde stärker und eine Träne floss. Ich hörte wie es langsam zerquetscht wurde. Die Frau, die ich völlig vergessen habe, hatte bereits von mehreren Leuten Aufmerksamkeit erregt. Sie sind alle in meine Nähe gekommen, trauten sich aber nicht näher. Ich ignorierte sie und plötzlich hörte ich ein knacken in meiner
Hand. Die Glocke war nun zerbrochen. Eine blau-rote Flamme kam aus den Überresten des Glöckchens. Ich fühlte mich komisch. Hat das alles nun ein Ende? Bin ich erlöst von diesen Flammen? Nein, falsch. Alles um mich herum fing sofort an zu brennen. Aber nicht in normalen Flammen, sondern schwärzlich und blutrot. Ich schaute zu der Frau, die mich zuerst ansprach. Sie lag kreischend am Boden. Den anderen ging es nicht besser. Drei hatte sogar das Feuer erwischt und die anderen sind erstarrt vor Schock. Ich schaute mich um, alles wurde immer rötlicher und die Flammen breiteten sich aus. Die Sonne wurde blutrot. Ich sah wie sich meine
Haut auflöste, spürte aber keine Schmerzen. Es war beängstigend alle leiden zu sehen. Sie schreien wegen mir... ich habe doch nichts getan, außer die Glocke zu zerstören... Auf einmal wurde alles um mich dunkel. Ich hörte das Gras leise rauschen. Moment... Gras? Schließlich bemerkte ich, dass es nur ein Traum war und die Glocke immernoch an meinem Handgelenk befestigt war. Ich fragte mich, ab wann ich einschlief. Ich schaute mich um und lag auf der Wiese wo mein Traum aufhörte. Als ich mich genauer umsah, während ich umher lief, fiel mir auf, dass keine Menschen in meiner Nähe sind und die Stelle auf der ich lag erneut
angekohlt war. Also alles wie davor. Was soll ich jetzt machen? Ich muss wohl damit klar kommen und hoffen, dass nichts schlimmeres passiert. Nun, das ist meine Vergangenheit. Im nächsten Buch gehe ich mit meinen jetzigen Jahren voran. Bis dann! Verbrennt euch nicht!