Romane & Erzählungen
Bis morgen, gute Nacht

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"Bis morgen, gute Nacht"
Veröffentlicht am 06. Juli 2014, 8 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Alles Infos unter artemzolotarov.com Ich schreibe seit 2010 Gedichte, Kurzgeschichten, Theaterstücke und Songs. Ich habe bis jetzt drei Gedichtbände und zwei Poetry Slam Textsammlungen mit Hörbuchfassungen veröffentlicht. Eine Übersicht gibts auf meiner Homepage. Auf meiner Facebookseite gibt es täglich aktuelle Infos, Gedichte, Geschichten, Videos, Musik und und und. Ich würde mich sehr über euren like ...
Bis morgen, gute Nacht

Bis morgen, gute Nacht

Bis morgen, gute Nacht

Es ist die Zeit zwischen Mitternacht und Sonnenaufgang, die wie keine andere in meinem Leben Sinn macht. Irgendwie finde ich immer zu mir, begegne mir und erkenne, dass … irgendetwas erkenne ich immer, es ist gar nicht so wichtig, was, nur dass ich erkenne. Ich schreibe am liebsten in dieser Zeit, oder schaue Filme oder tue nichts und denke, dass ich denke, oder denke tatsächlich. Gerade geht die Sonne auf, die Vögel singen die Nacht in der Schlaf und bald vertreiben die ersten Busse den Morgentau mit ihrem Brummen und Knarren, mit den Abgasen aus schwarzen

Rohren. Heute hab ich frei. Ich fahre nirgendwohin und kann bei mir bleiben. Früher hatte ich Angst mit mir allein. Vielleicht vertraute ich mir nicht, aber wenn ich ganz ehrlich bin, wusste ich immer, schon als Kind, ich spürte es, dass meine Beziehung zu mir eine schwierige ist. Ich mochte die Schlafenszeit nicht, weil ich nicht einschlafen konnte und dachte und die Zeit zog sich hin und ich war allein, mit mir allein. Aber irgendwann schlief ich ein. Später mit kleinen Tricks, Musik z.B., wenn der Text eines Songs die eigenen Gedanken übertönt, nein, sie eher sanft bei Seite schiebt. Aber es konnte auch Stunden dauern, bis ich

einschlief, manchmal konnte nicht einmal die Musik mir helfen. Die Gedanken drängten sich in den Vordergrund, schlängelten sich zwischen die Melodien. Sie wollten gedacht werden. Also blieb die Nacht und der Schlaf immer ein problematisches Thema. Als Kind und Jugendlicher kann man nicht bestimmen, ob man am Morgen einer durchgemachten Nacht einfach zu hause bleibt, mit sich allein. Die Schule war Pflicht, später die Uni, dann der Beruf. Immer war die Nacht eine verbotene Zeit, weil der Tag kein Fremdgehen duldete. Und schon saß ich mit roten Augen in der Schule und schwor mir, heute früher schlafen zu

gehen, oder ich nickte beim Autofahren zur Uni am Steuer ein und versuchte mit der Klimaanlage wieder wacher zu werden. Der Tag war immer Pflicht, die Nacht eine unwiderstehliche Versuchung. Jetzt kann ich freier über mein Leben bestimmen. Mein Wecker ist freundlicher geworden und klingelt nur noch selten. Also begebe ich mich in die Nacht, mit der Nacht und mit mir. Wir gehen spazieren, wenn alles schläft, schlendern durch verlassene Straßen und erzählen uns Geschichten, halten und gegenseitig wach, wenn der Tag doch mal mit Pflichten und Terminen aufwarten musste, es ist kein Problem, müde sein ist normal, schlafen nur eine

Option. Irgendwann sitzen wir da, wo man der Sonne beim erwachen zusehen kann, wir trinken vielleicht Tee oder Kaffee und Musik dudelt aus dem Autoradio, irgendetwas Leises, Melodisches oder Punktrock, vielleicht auch Herbert Grönemeyer – das ist auch schön, und dann kommen die Nachrichten, Politik, Sport, Stau … schalt das Radio aus, du verschreckst noch den Sonnenaufgang. – Ja, dann bleibe ich immer da. – Nein, das wäre auch nicht gut. Man braucht Licht, um zu leben. – Aber es gibt doch genug Licht; schau die Laternen. – Und wer soll den Strom bezahlen? Dann fangen sie noch an, auch damit an den

Börsen zu spekulieren. – Du hast recht. Vielleicht muss ich gehen, um zu bleiben. – Wo hast du das den geklaut? – Das ist nicht geklaut! Das hab ich einem schlaflosen Poeten eines nachts ins Ohr geflüstert. Er hat es für mich aufgeschrieben. – Und ich sage nichts mehr, schweige und sehe alles in ein warmes Rot getaucht. Die Vögel zwitschern und Tau liegt auf den Feldern. Ein neuer Tag erwacht und meine Begleiterin ist verschwunden. Nein, nicht plötzlich, wie immer hat sie sich mit einem Lächeln im Gesicht langsam in der frischen Morgenluft aufgelöst. – Mach's gut, bis morgen. Vergiss nicht, etwas von dem

aufzuschreiben, was ich dir erzählt habe. Ich ziehe meine Haustür zu, lege mich ins Bett und lasse mich von den Vögeln in den Schlaf zwitschern, bevor der erste Bus den Tag einleitet. Es war wieder schön. Bis morgen.

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Hörbuch

Über den Autor

koollook
Alles Infos unter artemzolotarov.com

Ich schreibe seit 2010 Gedichte, Kurzgeschichten, TheaterstĂĽcke und Songs.
Ich habe bis jetzt drei Gedichtbände und zwei Poetry Slam Textsammlungen mit Hörbuchfassungen veröffentlicht. Eine Übersicht gibts auf meiner Homepage.

Auf meiner Facebookseite gibt es täglich aktuelle Infos, Gedichte, Geschichten, Videos, Musik und und und. Ich würde mich sehr über euren like freuen:

https://www.facebook.com/artem.poetry

http://www.bookrix.de/_ebook-artem-zolotarov-fuer-c/

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Ich vertone meine Gedichte und Geschichten auch seit ein paar Monaten.
Auf soundcloud könnt ihr meinen letzten Band komplett vorgelesen hören (alle Gedichte sind auch downloadbar):

https://soundcloud.com/koollook_poesie

Seit Januar 2013 führe ich ein Projekt das "Ich schreibe über DICH!" heißt. Dabei kann mir jeder ein Bild von sich schicken und ich schreibe ein Gedicht dazu. Mit dem Projekt versuche ich Lyrik näher an den Leser zu bringen, um zu zeigen, dass sie nicht immer unverständlich und kompliziert sein muss ohne dabei in den Kitsch von Teetassenpoesie zu verfallen.
Wer mitmachen möchte, kann mir seine Bild an koollook_poesie@gmx.de schicken.
Hier könnt ihr die bisherigen 167 Bilder und Gedichte sehen:

http://ichschreibueberdich.tumblr.com/

Seit 2014 nehme ich auch an Poetry Slams teil. 2015 wurde ich Rheinland-Pfalz Meister in dieser Disziplin.
Videos von Auftritten gibt es bei youtube.

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FeinGeist jep, genau so!
äh, nimm mal "Pink Floyd" zum Einschlafen ... besonders mit "Echoes" von der "Meddle-CD" dürfte das klappen ... loslassen und treiben.
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