Kurzgeschichte
Schrödingers Katze

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"Schrödingers Katze brachte mich dazu, mich an ihren Tisch zu setzen"
Veröffentlicht am 05. Juli 2014, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: Tatiana Navrotskaya - Fotolia.com
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Schrödingers Katze brachte mich dazu, mich an ihren Tisch zu setzen

Schrödingers Katze

Titel

Die Antwort auf viele Fragen? Schrödingers Katze! Deshalb sprach ich sie an. Es war Sommer. Sie saß vor einem Café. Höflich, wie ich bin, fragte ich sie, ob ich mich mit an ihren Tisch setzen dürfe. Dabei lächelte ich sie freundlich an. Zuerst dachte ich, das sie mich gleich wieder fortschicken würde. Aber das tat sie nicht. Stattdessen tat sie mir leicht zunicken. Ihr Gesicht spiegelt miese Laune wider. Irgendetwas hatte ihr die Laune verdorben. Oder irgendwer? Direkt fragen, wollte ich sie nicht. Das wäre

schief gegangen. Stattdessen fragte ich sie, ob sie schon wüsste, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird. Denn als ich meinen Blick von oben nach unten gleiten ließ, hatte ich ihren Bauch gesehen und sofort erkannt, das sie schwanger war. Eine Antwort bekam ich nicht. Dafür einen giftigen Blick. Entweder hatte sie wirklich einen miesen Tag, oder sie war immer so. Oder lag es an mir? Das glaubte ich nicht, da sie schon vorher so finster drein geschaut hatte. Und während ich so darüber nachdachte, was ihr den Tag verdorben hatte, meldete sich mein verhasstes Mobiltelefon. Wie ich das Touchpad

hasste. Es reagierte nur dann, wenn es wollte. Einige Gespräche wurden einfach mal so beendet, weil ich mit meiner Wange auf „Beenden“ kam. Meine Finger halte ich ja stets fern vom Bildschirm. Der Anruf hatte mir die Laune verdorben. Mein Gegenüber bekam es mit und fragte mich, ob ich auch sitzengelassen wurde. So kamen wir ins Gespräch. Das heißt, sie sprach sich aus. Erzählte mir von ihrem Freund, der sie lange Zeit mit einer anderen betrogen hatte und nun mit ihr zusammen war. Ihm interessierte weder sie noch sein Kind. Für sie war er auch nicht mehr erreichbar. In seiner Wohnung war er

schon lange nicht mehr. Ein Drama nach dem anderen folgte und ich hörte ihr zu. Malte mir aus, wie es ist, mit ihr zusammen zu sein. Spaziergänge am Tag und kuscheln am Abend. Es war so schön, bis mich die Kellnerin geweckt hatte. Wir saßen ihr schon zu lange da. Ich spürte es auch auf meiner Sitzfläche. Als Gentleman, zahlte ich die Rechnung. Da sie nur eine kleine Tasse Kaffee hatte, hielt sich die Rechnung in kleinem Rahmen. Fast wie in meinem Tagtraum, gingen wir spazieren und unterhielten uns weiter. Bis zu ihrer Wohnung. Da durfte ich aber nicht rein. Durch ihren letzten

Freund, hatte sie die Schnauze voll von Männern und sie wollte nicht, das ein Mann ihre Wohnung betrat. Auch ich nicht. Hinzu kam, das wir uns nicht kannten. Auch wenn wir uns ein paar Stunden lang sehr gut unterhalten hatten. Ich akzeptierte natürlich ihren Wunsch. Als ich dann so alleine bei mir war, dachte ich die ganze Zeit an sie. Irgendwie fehlte sie mir, obwohl ich nicht so viel von ihr wusste. Außer das sie schwanger war und sitzengelassen wurde und einiges über die Beziehung mit dem Erzeuger ihres Kindes. So viel wollte ich darüber gar nicht wissen. Wollte sie aber auch nicht unterbrechen.

Denn es schien mir, das es ihr guttat, sich auszusprechen. Sie hatte auch beim Abschied nicht mehr so ein finstres Gesicht gehabt. Ich fand die ganze Nacht keine Ruhe. Sie kreiste mir die ganze Zeit im Kopf herum. Fragte mich, ob ich sie jemals wieder sehen würde. Freute mich, das nun eine andere in meinem Kopf spukte. Aber würde sie mir jemals zum Greifen nah kommen?

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