Kurzgeschichte
Blau und mörderisch - Forumsbattle 33

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"Forumsbattle 33 "
Veröffentlicht am 04. Juli 2014, 38 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten. Hoffentlich glückt es. Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren. Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert. Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.
Forumsbattle 33

Blau und mörderisch - Forumsbattle 33

Vorbemerkung

Es ist die unglaubliche Geschichte des Hope Diamanten. Seine Metamorphose wurde erst kürzlich geklärt.

Bei der intensiven Recherche erwies es sich als außerordentlich schwierig Wahrheit und Legenden voneinander zu trennen. Seine "mörderische" Vergangenheit ist allerdings einzigartig.

Wiedereinstellung (23.04.2024)


ICpyright: G.v.Tetzeli

Cover: Monika Heisig

Internet: www.welpenweste.de


Pflichtworte: (damals bei der Storybattle)

Tischtennisarm [nicht verwendet], rudimentär, Schilddrüsenunterfunktion, antizipieren, angeln, glorreich, Schmetterling, Universum, Püree, Mimose, hingebungsvoll, kariert.

Der Hope - Diamant

Vor rund dreihundert Jahren wurde ein Diamant gefunden. Es gibt dabei zwei unterschiedliche Varianten, wo dies statt gefunden haben soll. Die Einen sagen, dass er in einem Nebenfluss des Kooleron (Guntur, Andhra Pradesh, Indien) 1653 gefunden worden sei, die Anderen berichten, dass er in der indischen Golkonda Minen gefunden wurde, vermutlich in der Kollur Mine. Über die beeindruckende Festung Golkonda herrschte damals Abdallāh Qutb.


Heute ist dieser blaue Diamant als der berühmte Hope Diamant in aller Munde.

Ein gewisser Herr Tavernier, seines Zeichens

Kaufmann und Händler, war auf Diamanten aus. Bei einer seiner vielen Reisen, ca. 1655, wurde er besonders ergiebig fündig. Was er dem Herrscher Abdallāh Qutb anbot, ist nicht überliefert. Da sich aber zu dieser Zeit ein berühmter Gelehrter am Hof befand, nämlich Nizām ad-Dīn Ahmad Gīlānī, ist anzunehmen, dass Tavernier wissenschaftliche Geräte aus der alten Welt eintauschte. Mit einem ordentlichen Säckchen voller Diamanten kehrte er nach Frankreich zurück.

Es waren nicht nur eine Unzahl von „normalen“ Diamanten darunter, weit über tausend sollen es gewesen sein, sondern auch der Koh-I-Nor und ein einzigartiger, blauer Diamant von 115 Karat.

(Zirkonia Replik von Taverniers blauem Diamanten - wikipedia)


1668 wurde Tavernier bei einem möglichen Abnehmer vorstellig. Es war kein Geringerer, als Ludwig XIV, der Sonnenkönig. Und der langte zu. Rund tausendzweihundert Steine wechselten den Besitzer. Noch obendrauf 40

große Diamanten. Darunter: der unvergleichliche, blaue Diamant.


Zwei Dinge löste diese Aktion aus. Tavernier wurde der hochangesehene, zu Reichtum gekommene, Diamantensachverständige seiner Zeit und Ludwig XIV löste eine Hype nach Diamanten aus. Vorher nämlich waren vor allem Perlen en vogue.

Tavernier wusste die noble Gesellschaft zu bedienen und reich zu werden.

Als er seinen Sohn mit einem Vermögen in den Orient schickte, um neue Diamanten zu erstehen, bestahl ihn der Sohn und der Reichtum des Vaters war auf einen Schlag dahin. Er musste sämtliche Güter verkaufen. Das erste Opfer des unheimlichen

Schmuckstücks.

Der Sonnenkönig aber beschloss, dass dieser blaue Diamant noch zu rudimentär geschliffen sei. Er müsse funkeln wie ein blauer Schmetterling. Der Hofjuwelier Sieur Pitau schnitt 63 neue Facetten in den Stein und verringerte somit sein Gewicht auf 67,5 Karat. Was heraus kam, war einzigartig. Noch heute bewundern ihn sämtliche Diamantschleifer der Welt, ob dieser sagenhaften Leistung. Der Diamant bekam seinen neuen Namen: Der glorreiche diamant bleu de la couronne de France“ (blauer Diamant der Krone Frankreichs), kurz gesagt:

Der French blue.


Nun hatte er eine Tropfenform und diente in

einer goldenen Fassung an einer Kette auf der Brust des Königs. Der nächste französische Herrscher, König Ludwig XV. beerbte den Stein.

1749 gründete er den noblen Club derer vom goldenen Flies. Dieser Orden brauchte natürlich ein Emplem zum Anstecken. Der König ließ ihn von Andre Jacquemin fertigen. Er gilt noch heute als einer der schönsten Schmuckstücke der Welt, die es je gab.

Mittendrin eingearbeitet: Der French blue.


Sein nächster Besitzer, Ludwig XVI, hatte durch den Stein ebenfalls nicht viel Glück. Nach seiner Enthauptung 1792, als die französische Revolution tobte, da landete der gesamte Royale Schmuck im

königlichen Lagerhaus.

(Bild anhand von Konstruktionszeichnungen

wikipedia, Orden des goldenen Flies)

Am 11.September 1792 brach eine professionelle Diebesbande mit Leitern in das Lagerhaus (in Paris) ein und raubte soviel sie tragen konnten. In den Wirren der Revolution wurde der Raubzug erst gar nicht bemerkt. Und so wiederholte die Diebesbande ihren Fischzug fünf Tage hintereinander, bis auch der letzte Krümel des Königsschatzes geraubt war. Später wurden einige Diebe gefasst und ab ging es. Die Guillotine war sowieso gut beschäftigt. Große Teile des Königsschatzes wurden wieder aufgefunden. Wer allerdings fehlte, das war der blaue Diamant, der French blue. Er sollte so in dieser Form nie wieder auftauchen! Nun wird seine Geschichte etwas unklar.

Offiziell blieb er bis 1812 spurlos verschwunden. Einige Historiker vermuten, dass zumindest ein Meisterdieb entkommen ist und sich nach Le Havre absetzte, andererseits munkelt man, dass der Stein ein Jahr darauf im Untergrund von Marseille gesichtet worden sei.

Noch merkwürdiger ist ein Bild von Goya. Es zeigt die spanische Königsfamilie und ist noch heute im Museo del Prado zu besichtigen. Die Königin Maria Louisa von Spanien trägt zweifelsfrei den French blue auf ihrem Dekoltee.


Das konnte Goya kaum im Jahr 1800 bis 1801 antizipieren, oder gar erfinden. Sie musste ihn wohl wirklich getragen haben.

Bei einem Portrait darf man nicht mit Kleinodien sparen. Wie kam er also zum spanischen Königshof? Natürlich finden sich keine Unterlagen darüber. Wer will schon dokumentieren mit einem Dieb Geschäfte gemacht zu haben. Ich persönlich zweifle außerdem, dass der Anbieter das überlebt hat. Aber auch aus dem spanischen Königshaus

ist der French blue dann ebenfalls verschwunden.

Nachdem Königin Maria Luisa aus den Staatsgeschäften verdrängt worden war, Napoleon setzte seinen Bruder ein, wurde der Diamant angeblich von dem Sohn eines gewissen Wilhelm Fals, einem Diamant-schneider, gestohlen (von wo?). Der wiederum schliff erneut an dem Kleinod herum.


Offiziell, ganz überraschend, tauchte 1812 ein blauer, außergewöhnlicher Diamant auf. Er hatte 44,5 Karat und der damalige Diebstahl im königlichen Lagerhaus war gerade nach 20 Jahren verjährt. Der dubiose Diamanthändler Daniel Eliason bot den Stein an.

Es war nämlich so, dass Francis Beaulieu

angeblich von Marseille nach London gekommen war, um den Stein an Daniel Eliason unter der Hand zu verscherbeln. Als Eliason ihn in seinem einfachen Motel aufsuchte, war Beaulieu bereits an einem verschleppten Fieber verstorben, so zumindest die offizielle Version.

Hatte Eliason unter Umständen einen Mord begangen? Es ist nicht ausgeschlossen.

Eliason schnappte sich jedenfalls den Stein und sparte sich das Entgelt. Er war in dieser Hinsicht keine Mimose, als er den Leichnam verließ. Verzweifelt versuchte Eliason den wunderbaren, blauen Diamanten los zu werden. Ihn verfolgte nämlich der Tod des Herrn Beaulieu. Erst 1830 (18 Jahre später)

fand er einen Käufer.


Es war Henry Philip Hope, Bankier und Juwelen Sammler, der 18.000 Pfund dafür hinlegte. Anscheinend ist man als Bankier grundsätzlich entweder pleite oder stinkreich.

Kurze Zeit später beging Daniel Eliason wohl wegen schlechten Gewissens Selbstmord.


1841 wurde der Hope, wie er nun hieß, in der "Great Exhibition of London" ausgestellt und auf der Weltausstellung 1851 in London schlug er wie eine Bombe ein. Er war in aller Munde. Denn hier kam zum ersten Mal die Theorie auf, dass es sich bei dem Hope Diamanten vielleicht um einen zurecht geschliffenen Stein

handeln würde, der aus dem French Blue entstanden sei.

1863 stirbt Henry Hope und hinterlässt den Stein seiner Frau Adele. Schon vor ihrem Tod entstand ein erbitterter Streit zwischen den drei Neffen um den gesamten Juwelenschatz von Henry.


Endlich, 1887, schafft es Francis Hope, damals 21 Jahre, den Familiensitz, die Kunstsammlung und den Stein zugesprochen zu bekommen. Er soll einiges zugezahlt haben, um seine Konkurrenten des Erbes auszustechen. Im Püree der Mutmaßungen spricht man von 300.000 Pfund Bestechung.

Jung, schneidig und reich, erfasste ihn die große Liebe. Für das Showgirl May Yohé tat er

alles. Hingebungsvoll protegierte er sie und wollte, dass sie zu einer strahlenden Berühmtheit würde. Zu gut Deutsch, er war blind vor Liebe. Um ihren Lebensstil zu finanzieren, gab er ca. 75 Millionen Dollar aus, fast das ganze Vermögen. Eine damals ungeheure Summe. Im November 1894 geheiratet, verließ sie ihn wegen dem schneidigen Captain Putnam Strong im Jahr 1901. Außerdem hatte sie für Looser, die hinsichtlich des Portemonnaies nicht mehr viel zu bieten hatten, nichts übrig. Die Ehe der beiden wurde 1902 geschieden.

Später verfilmte sie ihr Leben in Hollywood und macht im Film („The Hope Diamond Mystery“) den Fluch des blauen Diamanten für ihren Niedergang verantwortlich.

Lord Francis Hope musste, weil endgültig pleite, den Stein verkaufen und starb vollkommen ruiniert.

1901 hatte der Londoner Edelsteinhändler Adolf Weil den verzweifelten Lord Hope hinsichtlich des Diamanten auf 29.000,-- £ herunter gehandelt. Er erhoffte sich ein glänzendes Geschäft.

Nun ging es Schlag auf Schlag. Die folgende Geschichte ist nicht zementiert, dürfte aber durchaus einen wahren Kern haben. Danach, ebenfalls im Jahre 1901, hätte der russische Fürst Kanitovski den Stein erwerben wollen. Er legte seiner Geliebten, einer Schauspielerin mit Namen Lorens Ladue zur Probe das Kleinod um. Noch in derselben Nacht erfuhr er, dass sie ihn betrogen hatte

und machte reinen Tisch. Kurzer Hand erschoss er sie bei ihrem Bühnenauftritt.

Zwei Tage später wurde er selbst ermordet. Wegen dem Diamanten? Fürst Kanitovski war eine reichlich zwielichtige Gestalt und man munkelte, dass gedungene Mörder eine Rechnung mit ihm zu begleichen gehabt hätten.

Jedenfalls, ob richtig, oder falsch, Adolf Weil hatte den Hope immer noch. Gesichert ist, dass Weil ihn dann Ende 1901 an den amerikanischen Diamanthändler Simon Frankel verkaufte, der den Hope nach New York brachte.

Dort wurde sein Wert auf 141.032 Dollar geschätzt.

Frankel verkaufte den Diamanten 1908 an den

grausamen, osmanischen Sultan Abdul Hamid II, der durch die Massaker an den Armeniern traurige Berühmtheit erlangt hatte. Dieser gab ihn seiner Lieblingsfrau als Brosche. Sie wurde vor seinen Augen von Revolutionären, die den Schlächter Hamid satt hatten, erschlagen. Hamid entkam irgendwie den Aufständischen. Der Spanier Habib Bey, ebenfalls Diamanthändler, wurde beauftragt, natürlich nicht ohne Gewinn, den Diamanten zu veräußern, um den Sultan, der gerade noch seine Haut hatte retten können, in seinem Exil ein Auskommen zu gewährleisten.

So gelangte der Hope 1909 in den Besitz des Pariser Diamanthändlers Simon Rosenau für 400.000 Francs

Der Sultan starb übrigens bereits 1918 im Exil.

Der Spanier Habib Bey hingegen kam auf seiner nächsten Seereise ungeklärt ums Leben. Irgendwie muss er zufälliger Weise über Bord gegangen sein.

1910 schließlich verkaufte Rosenau den Hope an Pierre Cartier mit einem ordentlichem Gewinn, nämlich für 550.000 Francs.

Cartier aber tat sich schwer. Keiner wollte den verfluchten Stein haben, zumindest nicht für einen Preis, der sich lohnte. Sollte er wirklich kariert aus der Wäsche schauen?


Da sticht Pierre Cartier eine hübsche, neureiche, amerikanische Frau mit Namen Evalyn ins Auge. Ihr Vater war Goldgräber, eine ungebildete, gescheiterte Existenz, der plötzlich ein unglaubliches Vermögen gemacht

hatte. Durch das Goldglück am Yukon war er nun einer der reichsten Männer der Welt. Im Handumdrehen war das lebenslustige Töchterchen mit Edward Walsh McLean verheiratet, ihrem Jugendfreund und gleichzeitig dem Besitzer der Washington Post, sowie des Cincinnati Enquirer.

Zu Deutsch:

Er war ebenfalls steinreich. Ihr gemeinsamer Reichtum war schier unerschöpflich.


Cartier beschloss sich diese Frau zu angeln. Also meldete sich Pierre an und versprach etwas ganz Unglaubliches präsentieren zu können. Evalyn war nämlich heiß (sollte man sagen "geil") auf Diamanten, geradezu verrückt danach.

Eine geheimnisvolle Schatulle beherbergte nun den Hope Diamanten. Pierre sagte sich, wie wecke ich Neugier?

Pierre erzählte lang und breit von dem Unheil des Steins. Ein Fluch läge auf ihm. Aus einer indischen Hindu-Statue der Vishnu Gottheit sei er heraus gebrochen worden [falsch]. Daraufhin wäre der Erhabene derart erzürnt gewesen, dass er einen grausigen Fluch über alle verhängte, die den geweihten Stein besaßen. Seine Diebes Helfer hätte man gesteinigt [falsch], Tavernier selbst wurde auf der Flucht von Tigern zerrissen [falsch]. Der nächste Besitzer Ludwig, der XIV sei schließlich elend an Wundbrand 1715 unter grausigen Schmerzen verstorben [richtig].

Ludwig, dem XV, sei es nicht besser ergangen. Er habe unter Schilddrüsenunterfunktion und Gicht gelitten [richtig]. Wegen dem Stein wurde auf ihn am 5. Januar 1757 ein Attentat verübt, das er leicht verletzt überlebte [richtig], ob es aber wegen dem France Blue war, ist höchst unwahrscheinlich.. Am 29. April 1774 erkrankte der 64-jährige Monarch an den Pocken, denen er am 10. Mai erlag [richtig].

Über Ludwig, den XVI wüsse man ja Bescheid. Er landete auf dem Schafott. Und Marie Antoinette hatte den blauen Diamanten noch getragen, als sie ihn zuletzt vor dem Gang zur Guillotine ablegte [falsch, sie hat ihn wahrscheinlich nie getragen]. Auch ihre Hofdame, Prinzessin Lamballe, die den Stein

einmal probiert hätte [?], wurde von Mördern grausam zerstückelt und ihr Kopf aufgespießt [richtig].

Dieses Verkaufsgenie machte mit dieser gruseligen Story der Madame Evalyn Walsh MacLean den Hope Diamanten 1911 so richtig schmackhaft.


So ganz von allein hat Herr Pierre Cartier die Story nicht erfunden, sondern sie einem der ersten Detektivgeschichten der Welt entnommen, nämlich dem Roman: „Der Monddiamant“ (The Moonstone, 1868) von Wilkie Collins.

Darin wird ein Diamant, der dann spurlos verschwindet, von einer heiligen Statue geklaut und mit einem Mord in Verbindung

gebracht. Großzügig überlässt Pierre den steinreichen MacLeans den blauen, riesigen Diamanten für zwei Tage, natürlich um ihn „wirken“ zu lassen. Evalyn ist von der mörderischen Story, die Cartier so blumig ausgeschmückt hat, begeistert, zumal sie sowieso Diamanten verliebt ist und von diesen Kieseln bereits praktisch Berge besitzt.


Der Clou gelang! Der einzigartige, für einen angemessenen Preis schwer verkäufliche Diamant, wechselte den Besitzer. Der Preis betrug wahrscheinlich um die 300.000 US-Dollar. Für damalige Verhältnisse im Jahr 1911 ein unglaubliches Vermögen!

Auf Grund der furchtbaren Fluch Geschichte

war allerdings eine Klausel im Kaufvertrag eingefügt. Der Kauf würde nichtig, wenn der Familie Walsh McLean in den nächsten zwei Jahren ein Unglück geschähe.


Indes, es geschah nichts!

Der Fluch schien wirklich nur ein Hirngespinst.


Mit Geld im Übermaß genoss das It-Girl der damaligen Zeit ihr ausschweifendes Leben.

Sie trug den Hope oft und gerne. Auch ihre Dogge trug ihn ab und an. Es entstanden viele Filmaufnahmen, denn das war eines ihrer Hobbys.


Aber bald sollte der Fluch des Steines doch noch grausam zuschlagen.

Sieben Jahre später begab sich Evalyn zum Pferderennen. Ihr 9 jähriger Sohn aber spielte bei ihrem Wohnsitz in der Nähe on vWashington. Unvorsichtig rannte er auf die Straße und wurde von einem Auto umgerissen. Er zog sich schwere Kopfverletzungen zu. Wenige Stunden später starb Winston Walsh McLane 1918.

Es war das erste Ereignis in einer langen Kette von Unglücken.

Die Washington Post ihres Mannes ging bankrott, ein Großteil des Familienvermögens ging verloren. Alles, was so gut gelaufen war, ging nun schief. Man verspekulierte sich außerdem.


Evalyns Mann wurde zum Trinker und endete

schließlich in einer Irrenanstalt.


(nachgestellte Szene - Doku - Phoenix)

Sie ließ sich 1933 von ihm scheiden. Evalyn blieb jedoch dabei, dass der Hope nichts damit zu tun hätte. Im Alter von 65 Jahren stirbt sie am 26. April 1947. Bis dahin hatte sie jährlich 24.000 Dollar an Versicherungen für den verfluchten Stein ausgegeben.

Ihre üppige Juwelensammlung wurde versteigert und der Hope war „die“ Attraktion.

Harry Winston, wieder ein Diamanten-Händler, ersteigerte 1947 den gesamten Pot.

Harry fand, dass der wunderbare Hope zu altmodisch geschliffen sei und ließ noch eine Facette nach schleifen, damit sein Feuer besser zum Tragen käme.

Ihn ereilte kein trauriges Schicksal, denn er vermachte den Stein am 10. November 1958

dem Smithsonian Museum. Er verschenkte ihn und "entkam" deshalb dem unseligen Fluch, so sagt man. Tatsächlich ist noch heute Schmuck von der Marke Harry Winston heiß begehrt, sofern man über das entsprechende Kleingeld verfügt.

Harry schickte den Hope ganz primitiv und einfach, normal mit der Post per Brief an das Smithsonean Institute.

Der Postbote James Todd wurde ein Jahr später, 1959 von einem Lastwagen angefahren, sein Bein schwer verletzt. Todds Frau erlitt kurz zuvor einen tödlichen Herzinfarkt.


Damit wäre die Geschichte des Hope zu Ende.

2007 allerdings gelang der unwiderlegbare Beweis, auch durch Computerunterstützung, dass der Hope seine Metamorphose tatsächlich aus dem French Blue erfahren hatte.

Und schließlich kann der Hope mit einer weiteren, gespenstischen Metamorphose aufwarten.

Wenn er mit ultraviolettem Licht beleuchtet wird, strahlt er fluoreszierend rötlich.

Das geschieht durch eine Wechselwirkung des Elements Bohr mit Stickstoff und den verschiedenen, elektronischen Ladungen. Dieses rote Nachleuchten gibt es zwar bei allen blauen Diamanten, aber niemals in dieser Intensität und in dieser Dauer.


Damit dürfte dieser Stein absolut einzigartig sein, sogar im ganzen Universum.

(heutig - Smithonean Museum -wikipedia)

(aus Spiegel online - Wissenschaft)



(normales Licht, nach ultraviolett Beleuchtung, gibt der Hope für enorm lange Zeit rotes, außerirdisch wirkendes Leuchten ab)


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Hörbuch

Über den Autor

welpenweste
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Hoffentlich glückt es.
Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren.
Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert.

Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.

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CHM3663 Wow! Wie kommst Du nur immer auf diese mega-interessanten Themen und an all diese spannenden Einzelheiten?
Das ist ja ein Thriller aus dem wahren Leben und mal wieder ein Beweis dafür, daß Geld nicht wirklich glücklich macht...
Haben möchte ich ihn nicht, aber sehen würde ich ihn schon mal gerne für einen Moment bei jeder Beleuchtung.
Danke und LG, Chrissie
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Smithsonian National Museum of Natural History
10th St. & Constitution Ave. NW, Washington, DC 20560, Vereinigte Staaten
Vielleicht kurz zur Ansicht zuschicken lassen?
Liebe Grüße
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
CHM3663 Danke für den guten Rat! :-)
Werde denen gleich mal schreiben. Mal sehen, was passiert...:-)
LG, Chrissie
Vor langer Zeit - Antworten
koollook Wunderbarer Beitrag. Sehr informativ und anschaulich. Das macht sich natürlich nicht schlecht in der Bewertung.^^
Vor langer Zeit - Antworten
Frettschen Gut gemacht!
Die Bilder vervollständigen diesen von vornherein außerordentlich intelligenten und gelungenen Beitrag zum Battle 33.
Insgeheim vermute ich bereits, wer sich das Treppchen teilen wird.
Aber gewertet und ausgezählt ist natürlich noch nichts ...
Liebe Grüße an dich
Andrea
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste 
Auch diese Bilder waren nicht einfach zu finden. Ich musste dabei aufpassen, dass ich nicht gegen Urheberrecht verstoße. Zudem ist manches nur auf amerikanischen, englischen Seiten zu finden.
Für den Leser, so meine Meinung, wird die Story dadurch "griffiger"
Danke für das Schmökern und für das außerordentliche Lob!
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
FLEURdelaCOEUR 
Eine hochinteressante, lehrreiche Geschichte, die ich sehr gern gelesen habe!
Wünsche dir viel Erfolg damit, obwohl dir auch wegen der Überlänge Punktabzug drohen könnte.
LG fleur
Vor langer Zeit - Antworten
GerLINDE 
Der interessant geschriebene Text erhält mit den Bildern eine ganz besondere Note. Toll gemacht, Günter!
Gerlinde
Vor langer Zeit - Antworten
baesta Sehr interessant beschrieben. Da hast Du Dir ja wirklich eine große Arbeit gemacht, denn das Recherchieren hat doch sicher auch eine Zeit gedauert. Drück die daumen.

LG Bärbel
Vor langer Zeit - Antworten
Andyhank Das ist wirklich mal eine schöne Stabendokumentation, die ich gerne gelesen habe, weil sie packend und eben interessant geschrieben wurde. Schlüssig, mit einem Hauch Witzigkeit. Genau so stelle ich mir eine lehrreiche Stunde vor. Von allem etwas! Danke, Herr Professor! :)

Ps: Ich hatte auch mal ein Büchlein über Kristalle, worin beschrieben wurde, wie man selbst welche macht. Dummerweise verlieh ich es zur Schulzeit und sah es nie wieder, aber da ich es ja gelesen hatte, wusste ich noch, was drinstand - eben weil es interessant geschrieben wurde. Mit deiner Geschichte wird es mir vermutlich ebenso ergehen, falls ich sie mal nicht wiederfinden sollte... :D
Vor langer Zeit - Antworten
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