Vorbemerkung
Auf dieser Insel wurde ein Weltrekordhalter entdeckt. Dies geschah erst 2007
wieder eingestellt: 08.01.2024.
Copyright: G.v.Tetzeli
Cover: Monika Heisig
Innen: Bilder alle von wikipedia übernommen
Nosy Hara
Im indischen Ozean liegt eine Insel, die 2 Km lang, 600 Meter breit und deren höchste Erhebung sagenhafte 100 Meter misst.
Nosy Hara ist die namengebende und Hauptinsel des unbewohnten Nosy-Hara-Archipels in der Straße von Mosambik im Nordwesten Madagaskars.
Offizielle Einwohner: unbewohnt
Es gibt kleinere Inselchen. Zum Beispiel ist die kleinste, bebaute Insel der Welt: Bishop Rock im Ärmelkanal. Sie ziert ein Leuchtturm von 44 Meter Höhe. Sie gehört zu der Inselgruppe der Skilly Inseln, zu Großbritannien, verfügt über 46 Meter Länge und einer Breite von
Nun gut, Nosy Hara ist jedenfalls auch kein Inselriese.
Und weil sie so klein ist, sollte man eine Lupe mitnehmen. Auf Nosy Hara gibt es nämlich ein erst 2007 entdecktes Tier, das sich ebenfalls dadurch auszeichnet, besonders klein zu sein.
Es schaffte es in Guiness-Buch der
Rekorde.
Einen gewissen Spürsinn müssen sie schon mitbringen, denn dieses Tier hat eine Tarnfarbe.
Es ist 16 mm lang und mit Schwanz auch nur 29 mm.
Brookesia micra ist ein Chamäleon. Es hat
alles, was ein Chamäleon so braucht. Die hervorschnellende Zunge, die unabhängig beweglichen Augen, aber den berühmten Farbwechsel, den beherrscht unser Winzling nicht. Er kann darauf verzichten, weil man im Laub am Boden nur eine Farbe braucht, nämlich die von Laub, braun. Es hält sich auch nur im trockenen Laubstreu der Insel auf. Leibspeise sind Milben und natürlich ebenso kleine Insekten. Nachts ist es aktiv und tagsüber kraxelt es auf ein Ästchen, oder Zweiglein, um zu schlafen.
Unser Mini-Chamäleon kommt nur auf diesem einen Inselchen vor, ist also endemisch. Und obwohl es schon vorher gut ausgerüstete, große Forschungsexpeditionen auf dieser
Insel gab, war eben kein Sherlock Holmes mit Lupe dabei, der dieses Chamäleon entdeckten konnte. Außerdem nimmt man an, dass es auch auf dieser Insel selten ist.
Warum das Stummelschwanzchamäleon so klein geworden ist, bleibt noch ungeklärt. Es ist wohl ein Phänomen der sogenannten Insel-Verzwergung, die es übrigens schon zu den Zeiten der Dinosaurier gab (z.B. Mini-Brachiosaurus). Für Wissenschaftler hoch interessant sind die Mechanismen und Anpassungen der Körperorgane von solchen Winzlingen. Wie funktioniert so etwas in so einem kleinstdimensionalen Raum?
Im gleichen Verbreitungsgebiet, also im Madaskar Archipel, findet man aber auch ohne Lupe das größte Chamäleon, das uns bekannt ist. Es ist, welch Wunder, das Riesenchamäleon, auch Madagaskar-Riesenchamäleon genannt. Zu Ehren des
französischen Zoologen Oustalet trägt es die wissenschaftliche Bezeichnung Furcifer oustaleti.
Es misst sagenhafte 70 Zentimeter, ist also
über einen halben Meter lang.Von seiner Lebensweise wissen wir schon wesentlich mehr.
Es kann ein Alter von 15 Jahren erreichen, legt bis zu 50 Eier und hält sich an Schaben und Fliegen schadlos.
Vergleichen wir diese beiden Chamäleons und übertragen wir die Größenordnung auf die des Menschen.
Der kleinste Mensch gegenwärtig ist Chandra Bahadur Dangi aus Nepal, der mit seinen 72 Jahren nur 54,6 Zentimeter misst.
Im Größenvergleich müsste dann der größte Mensch gut 30 Meter aufweisen. Das ist schon anatomisch nicht möglich.
Sie sehen:
Wir haben noch gar nicht alles, was unsere Erde an Überraschungen und Vielfalt bietet, erfasst und wir zerstören leider andauernd Habitate, deren Lebewesen wir noch gar nicht kennen, geschweige denn richtig erforscht haben.