HEU
Gras, getrocknet in der Sonne,
weckt Erinnerung in mir.
Manchmal war es keine Wonne,
es einzufahren, sag ich dir.
Nach einem langen Tag auf Arbeit,
kam es nämlich manchmal vor,
dass da lag keine Kleinigkeit;
ein Riesenhaufen vor dem Tor.
Die Kühe konnten nicht hinein
zum Melken nun in ihren Stall.
Da war kein Helfer jetzt zu klein,
angefasst wurd überall.
Hoch oben in der trocknen Hitze,
wurde das Heu eingeschichtet.
Wenn ich dran denk, ich gleich arg schwitze,
voll Sorgfalt wurde das verrichtet.
Und doch, wenn ich den Duft wahrnehme,
wird gewendet draußen Heu,
ich mich richtig danach sehne
und mich riesig darauf freu,
selber wieder Heu zu wenden,
schwitzen werde ich nun gern,
kann zupacken mit meinen Händen,
mich drücken liegt mir dabei fern.
Ich denk zurück an unsre Katzen,
wie duftete ihr weiches Fell,
wie weich waren die kleinen Tatzen,
rief ich sie, war’n sie zur Stell.
Ich sehe Heu auf Wiesen liegen,
träume leise vor mich hin.
Meine Gedanken dürfen fliegen,
ich gerad so glücklich bin.
©Sylke Eckensberger
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